DE1158641B - Verfahren zur Herstellung von Brennelementen fuer Kernreaktoren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Brennelementen fuer KernreaktorenInfo
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- G—PHYSICS
- G21—NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
- G21C—NUCLEAR REACTORS
- G21C21/00—Apparatus or processes specially adapted to the manufacture of reactors or parts thereof
- G21C21/02—Manufacture of fuel elements or breeder elements contained in non-active casings
- G21C21/12—Manufacture of fuel elements or breeder elements contained in non-active casings by hydrostatic or thermo-pneumatic canning in general by pressing without lengthening, e.g. explosive coating
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- G21C21/02—Manufacture of fuel elements or breeder elements contained in non-active casings
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- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
D 32717 Vmc/21g
ANMELDETAG: 24. F E B RU AR 1960
BEKANNTMACHUNG
D"ER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 5. DEZEMBER 1963
AUSLEGESCHRIFT: 5. DEZEMBER 1963
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Kernreaktor-Brennelementen, bei denen
das Spalt- und/oder Brutmaterial im zentralen Bereich eines Formkörpers, insbesondere einer Kugel,
aus im wesentlichen aus Graphit bestehendem Moderatormaterial angeordnet ist.
Zur Verwendung in gasgekühlten thermischen Reaktoren sind kugelförmige Brennstoffelemente bekannt,
die hochtemperaturbeständig sind und gleichzeitig den Moderator und den eigentlichen Brennoder
Brutstoff in sich enthalten. Zwei Brennelementtypen, von denen auch einige Modifikationen bekannt
sind, haben sich aus dieser Konzeption herausgeschält: das heterogene und das homogene Element.
Beide Typen haben gemeinsam den Brenn- bzw. den Brutstoff, nämlich Uran- bzw. Thoriumcarbid,
weiterhin den Moderatorstoff, nämlich nuklearreinen Graphit. Sie unterscheiden sich durch die Anordnung
des Brenn- bzw. Brutstoffes und damit durch ihre Eigenschaften.
Beim heterogenen Element ist der Brenn- bzw. Brutstoff zumeist im Zentrum der Graphitkugel in
Ausnehmungen oder Bohrungen, die nach der Einbringung verschlossen werden, angeordnet. Eine bevorzugte
Ausführungsform ist die, daß der Brennstoff in einer Füllpatrone durch eine zylindrische
Bohrung in das Zentrum der Moderatorkugel gebracht wird; die Bohrung wird dann mit einem Gewindepfropfen,
der dicht eingekittet wird, verschlossen. Zur Vergrößerung der Oberfläche und zur Vermeidung
einer flüssigen Phase wird der Brennstoff mit dem Moderatorstoff verdünnt und liegt in der
Füllpatrone als UC + UC2 + UCx vor.
Beim homogenen Element ist der Brenn- bzw. Brutstoff in der Graphitkugel gleichmäßig verteilt.
Er wird z.B. in flüssiger Form (z.B. Ammoniumuranat) durch Durchtränkung in die Moderatorkugel
eingebracht, oder bei der Herstellung derselben dem Ausgangsmaterial (Graphitpulver) untergemischt,
oder auch durch Einbringen eines UC-Körpers in das Zentrum der Kugel durch anschließendes Schmelzen
und Druck in die Poren und Porenkanäle gebracht.
Beide Elementtypen können nun — beim homogenen muß man dazu allerdings erst gewisse Vorbehandlungen
durchführen — in ihrer äußeren Zone (Kugelschale) mit Moderatorsubstanz imprägniert
werden bis zu einer Dichte, die die Spaltgasdiffusion bedeutend herabgesetzt, im Inneren aber so viel
Raum läßt, daß sich kein Überdruck aufbauen kann.
Sowohl das heterogene als auch das homogene Element haben jedoch außer den durch aus unter-Verfahren
zur Herstellung
von Brennelementen für Kernreaktoren
von Brennelementen für Kernreaktoren
Anmelder:
Deutsche Gold- und Silber-Scheideanstalt
vormals Roessler,
Frankfurt/M., Weißfrauenstr. 9
Frankfurt/M., Weißfrauenstr. 9
Dr. Wilhelm Krummeich, Hanau/M.,
ist als Erfinder genannt worden
schiedlichen fabrikatorischen Schwierigkeiten einige Nachteile, ζ. B. das Problem des einwandfreien
Wärmeüberganges zwischen £/Cv-Füllkörper und
Bohrangswandung in der Graphitkugel oder das Problem des Uranabriebes in den Außenzonen des
homogenen Typs und die damit zusammenhängende Verseuchung des Kühlkreislaufes.
Vorliegende Erfindung umgeht die technologischen Schwierigkeiten und physikalischen Nachteile, indem
ein Element in einfachen und überschaubaren Prozessen aus der Graphitgrundsubstanz aufgebaut wird.
Nach der Erfindung wird das Spalt- bzw. Brutmaterial vor dem Pressen des Formkörpers im zentralen
Bereich des in pulverförmigem Zustand befindlichen Moderatormaterials angeordnet, wobei das
als Moderator dienende Graphitpulver vor dem Pressen mit Ruß und einem flüssigen Bindemittel vermischt,
die Mischung einer Wärmebehandlung unterzogen und die gebildete Masse in feinkörniges Pulver
übergeführt wird und dann eine Verfestigung des Formkörpers durch Pressen und eine anschließende
Wärmebehandlung durchgeführt wird.
Bei einem vorhergehend beschriebenen heterogenen Element müssen Graphitkugel und -pfropfen
unter ganz bestimmten Voraussetzungen aus einem mit großem Aufwand unter saubersten Bedingungen
hergestellten und gereinigten Graphitstab oder -block herausgearbeitet und spanabhebend bearbeitet werden,
und beim homogenen Element muß der Brenn- oder Brutstoff, in hochangereicherter Form vorliegend,
schon beim ersten Arbeitsprozeß mitgehandhabt werden. Dies alles wird beim Verfahren nach
309 767/303
der Erfindung vermieden, wodurch eine entsprechende Verbilligung und erhöhte Sicherheit möglich ist.
Die Herstellung von Brennelementen aus einem Spaltstoff-Graphit-Gemisch, das mit einem organischen
Bindemittel, z. B. Teer, versetzt ist, ist an sich bekannt. Bei einer derartigen einstufigen Herstellung
eines Elementes ist nicht möglich, die sich bei dem Verdampfen des flüssigen Bindemittels ergebenden
Poren mit dem festen Moderatormaterial auszufüllen. Wird dagegen die nach der ersten Verfahrensstufe
gemäß der Erfindung sich ergebende kompakte Masse in feinkörniges Pulver übergeführt und dieses zur
Herstellung eines Formkörpers verwendet, so entsteht ein außerordentlich dichter Körper, der in allen seinen
Eigenschaften einen einwandfreien Dauerbetrieb eines Kernreaktors gewährleistet.
Das erfindungsgemäße Element wird z.B. wie folgt hergestellt: Nuklearreines Graphitpulver bestimmter
Korngröße wird mit einem flüssigen Binder und einen bestimmten Reinstraßanteil innigst vermischt. Als
Binder kommen vorzugsweise hochkohlenstoffhaltige und neutronenökonomisch günstige Substanzen in
Frage, wie z. B. aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Phenol, Phenolharze, Phenolplaste, oder auch Additionsprodukte
des Naphthalins. Vor der Lösung in einem organischen Lösungsmittel wird der Binder
einer Temperaturbehandlung unterzogen; er wird gewissermaßen von einem Zustand A in einen Zustand
B übergeführt.
Die homogene Mischung von Graphitpulver, Reinstraß und Binder wird dann im Vakuum bis
3000C behandelt und ausgehärtet und dabei das
Lösungsmittel herausgedampft. Nach einer entsprechenden Feinstmahlung und Fraktionierung wird der
trockene Masseansatz mit etwa 8 t/cm2 in einer festeingespannten Matrize hydraulisch mit Ober- und
Unterdruck verpreßt.
Der Preßvorgang wird so gesteuert, daß Texturen vermieden werden und die Anisotropie des in einem
Arbeitsgang hergestellten Brennelementes möglichst gering gehalten wird.
Wie gesagt, wird in diesem einen Arbeitsgang das Brennelement im Grünlingszustand komplett hergestellt.
Der Brenn- bzw. Bratstoff kann dabei auf verschiedene Weise eingebracht werden, z. B. als vorgebildete
und bei 19000C hergestellte Füllpatrone; diese muß nur in die Pulverschüttung in der Matrize
so eingebracht werden, daß sich ihre unterschiedliche thermische Ausdehnung gerade mit der der
Graphitkugel kompensiert. Weiter kann der Brennstoff jetzt mit reinstem Kohlenstoff noch weiter verdünnt
werden und in Kugelform in die zu pressende Graphitkugel eingebracht werden, und zwar so, daß
um diese Brenn- bzw. Bratstoffüllung eine brenn- bzw. brutstofffreie Kugelschale aus reinster Moderatorsubstanz
entsteht. Ebenso kann auch der Brennstoff z. B. in Form von Uranmonocarbidkörnern in
bestimmter Korngröße in das Zentrum der Moderatorsubstanz eingebracht werden.
Jedenfalls ist es nach der Erfindung im Vergleich zu
den vorhergehend beschriebenen bekannten Elementtypen nicht mehr notwendig, Graphitkugel und Verschlußpfropfen
aus vorgebildetem Stabmaterial herauszuarbeiten, in die Graphitkugel zur Aufnahme
des Brenn- bzw. Bratstoffes Ausnehmungen oder 6g Bohrungen einzubringen und diese anschließend
-wieder zu verschließen. Dafür hat man bei dem erfindungsgemäßen Verfahren den Vorteil eines Arbeitsganges,
die jetzt noch größere Oberfläche der Spaltstoffpatrone, die nahezu homogene Verteilung
desselben mit wesentlich verbessertem Wärmeübergang und die verbesserte Ausdehnungsmöglichkeit
für die Spaltgase.
Das Grünlings-Brennelement wird sodann einem gesteuerten Verkrackungsprozeß bis 1000° C im
Vakuum behandelt. Durch den dabei auftretenden Schwund wird eine nochmalige Dichtezunahme der
Moderatormasse erreicht, was zur Folge hat, daß die Brennstoff- bzw. Bratstoffüllung fester umschlossen
wird.
Liegt das spezifische Gewicht der so fertiggestellten Moderatorsubstanz über 1,9 g/cm3 mit einer ausreichenden
Druck- und Abriebfestigkeit, so gibt die oben beschriebene Mischung mit der entsprechenden
Behandlung auch noch die Garantie dafür, daß die Dichtigkeit des ganzen Elementes oder seiner äußeren
Schale (je nach Wahl) so hervorragend ist, daß Diffusionskonstanten mit Werten über 10~6 bis
10~8 cm2/sec erreicht werden. Damit ist auch die bei
den oben beschriebenen Elementtypen notwendige Imprägnation in diesem einen Arbeitsgang mit einbezogen.
Die mechanischen Eigenschaften dieses semiheterogenen Elementes können durch spezielle
Härtungsverfahren noch verbessert werden.
Das beschriebene Verfahren ist — und das ist ein wesentlicher Vorteil — unabhängig vom Graphitausgangsmaterial.
Sowohl Naturgraphit als auch Kunstgraphit ist verwendbar, sie ergeben beide die gleichen Eigenschaften. Der Naturgraphit liegt allerdings
in einer wesentlich besseren Reinheit vor und kann direkt als Pulver verwendet werden, während
der Kunstgraphit erst einen Graphitierungs- und Reinigungsprozeß durchlaufen muß.
Das nach dem vorliegend beanspruchten Verfahren hergestellte semiheterogene Brenn- bzw. Bratstoffelement
gibt die Garantie dafür, daß es in all seinen Eigenschaften, wie Festigkeit, Dichtigkeit und
thermisches Verhalten, hochtemperaturbeständig ist und eine Reinheit besitzt, die den neutronenphysikalischen
Anforderungen genügt.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Kernreaktor-Brennelementen, bei denen das Spalt- und/oder
Bratmaterial im zentralen Bereich eines Formkörpers, insbesondere einer Kugel, aus im wesentlichen
aus Graphit bestehendem Moderatormaterial angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß das Spalt- bzw. Brutmaterial vor dem Pressen des Formkörpers im zentralen Bereich des in
pulverförmigem Zustand befindlichen Moderatormaterials angeordnet wird, wobei das als Moderator
dienende Graphitpulver vor dem Pressen mit Ruß und einem flüssigen Bindemittel vermischt,
die Mischung einer Wärmebehandlung unterzogen und die gebildete Masse in feinkörniges
Pulver übergeführt wird, und daß dann der Formkörper durch Pressen und eine anschließende
Wärmebehandlung verfestigt wird.
2. Verfahren nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß das als Moderator dienende
Graphitpulver im Gemisch mit Ruß und kohlenstoffhaltigen Flüssigkeiten, wie Phenol, Phenol-
5 6
verbindungen und Naphthalinverbindungen, der deutsche Auslegeschrift Nr. 1037 605;
Wärmebehandlung unterzogen wird. französische Patentschrift Nr. 1189 743;
»Proceedings of the Second United Nations Inter-In Betracht gezogene Druckschriften: national Conference on the Peaceful Uses of Atomic
Deutsche Patentschrift Nr. 950 833; 5 Energy«, Vol. 7, 1958, S. 748 bis 750.
© 309 767/303 11.63
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DED32717A DE1158641B (de) | 1960-02-24 | 1960-02-24 | Verfahren zur Herstellung von Brennelementen fuer Kernreaktoren |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DED32717A DE1158641B (de) | 1960-02-24 | 1960-02-24 | Verfahren zur Herstellung von Brennelementen fuer Kernreaktoren |
FR851809A FR1278599A (fr) | 1961-02-06 | 1961-02-06 | Procédé de fabrication d'éléments combustibles pour réacteurs nucléaires et éléments combustibles conformes à ceux obtenus |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1158641B true DE1158641B (de) | 1963-12-05 |
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ID=25971053
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DED32717A Pending DE1158641B (de) | 1960-02-24 | 1960-02-24 | Verfahren zur Herstellung von Brennelementen fuer Kernreaktoren |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1158641B (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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FR1189743A (fr) * | 1957-01-16 | 1959-10-06 | Atomic Energy Authority Uk | Piles atomiques |
-
1960
- 1960-02-24 DE DED32717A patent/DE1158641B/de active Pending
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