DE1157877B - Vorrichtung zur Geradfuehrung eines verschiebbaren Organs, z.B. Taster, Schlitten od. dgl. bei Praezisionsmaschinen - Google Patents
Vorrichtung zur Geradfuehrung eines verschiebbaren Organs, z.B. Taster, Schlitten od. dgl. bei PraezisionsmaschinenInfo
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Description
INTERNAT. KL. F 06 (J
DEUTSCHES
PATENTAMT
H41258IXb/47i
ANMELDETAG: 14. DEZEMBER 196ft
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 21. NOVEMBER 1963
Dk Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung
zur Geradführung eines verschiebbaren Organs, z. B. Taster, Schlitten od. dgl., das sich auf einer an einer
Präzisionsmaschine, z. B. einem Meßgerät oder einer Werkzeugmaschine angebrachten Führungsbahn abstützt,
wobei das verschiebbare Organ durch ein Steuerglied, das eine den Führungsfehlern entsprechend
ausgefegte Korrekturschablone abgreift, gesteuert wird. An zahlreichen Meßgeräten und Werkzeugmaschinen
findet man Führungseinrichtungen, auf efenen Geräteteile, Schlitten, Taster od. dgl. verschiebbar
gelagert sind. Bei diesen Führungen handelt es sich um ein Bauelement, von dessen Genauigkeit
in vielen Fällen die der Messung oder des Werkstückes abhängt. Solche Führungen können z. B.
maschinell hergestellt, z. B. gehobelt, gefräst oder gesctolifien
werden. Bei hohen Anforderungen an die Genauigkeit werden sie von Hand in einem langwierigen
Arbeitsprozeß nachgearbeitet, bis die Fehler auf das zulässige Maß vermindert sind. Diese Nacharbeit,
die nur von Spezialkräften ausgeführt werden kann, macht solche Meßgeräte oder Werkzeugmaschinen
sehr teuer.
Es. sind auch bereits Einrichtungen bekannt,, bei
denen ein verschiebbares Organ dadurch geradegeführt wird, daß es, unter Einhaltung einer gewissen
Bewegungsfreiheit, von einer verhältnismäßig groben Bahn getragen wird, zwecks Geradlinigkeit der Bewegung
jedoch an einer besonders bearbeiteten Führung anliegt. Das verschiebbare Organ gleitet also
entlang der sehr genauen Führung, während die ungenauere Führung nur dem Verschiebungsantrieb
dient und die Relativbeweglichkeit des geradezuführeaden Teiles zur ungenaueren Führung die Differenz
zwischen der genauen: und ungenauen Führung ausgleicht. Solche Einrichtungen haben jedoch zur Voraussetzung,
daß die Genauigkeit, mit der das verschiebbare Organ geradegeführt werden soll, in Form
einer Materialverkörperung in der Einrichtung vorhanden ist, mit anderen Worten, daß die genaue
Führungsbahn so genau hergestellt ist, wie das Organ geradegeführt werden soll.. Das geführte Organ kann
also stets nur so genau geradegeführt werden, wie die Führungsflächen tatsächlich gerade sind.
Weiterhin ist eine Einrichtung bekannt, bei der ein
optisches Meßgerät auf einer Führung bewegt wird und wobei zur Korrektur der infolge der Führungsfeilsr
sich ergebenden Meßfehler eine planparallele Platte im Strahlengang des Meßgerätes angeordnet
ist, welche von einer Korrekturschablone aus gesteuert
wird. Diese bekannte Anordnung kann aber
ami solche Auswirkungen des Führungsfehlers beVorrichtung
zur Geradführung
eines verschiebbaren Organs, z. B, Taster,
Schlitten od. dgl., bei Präzisionsmaschinen
eines verschiebbaren Organs, z. B, Taster,
Schlitten od. dgl., bei Präzisionsmaschinen
Anmelder:
Wenczler & Heidenhain, CMeming
Wenczler & Heidenhain, CMeming
Dr. Christian Hoffrogger Braunschweig,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
seitigen-, die sich in einer Parallefversetzung· der optischen
Achse offenbaren, nicht aber andere Auswirkungen und schon gar nicht den Führungsfehler selbst
beseitigen.
Der Erfindung· liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zu schaffen, bei der nicht nur die Auswirkungen eines- Führungsfehlers, sondern auch der
Führungsfehler selbsttätig beseitigt werden^ wobei aber nicht erforderlich ist, daß; eine Führungsverkörperung
mit der geforderten Führungsgenauigkeit vorhanden ist.
Diese Aufgabe wird erfindüngsgemäß dadurch gelöst,
daß das Steuerglied aus einem die Führungsbahn'
und die Korrekturschablone verbindenden Getriebeteii
besteht und mit einer der Gleichung
/Z8
entsprechenden Übersetzung auf das verschiebbare
Organ einwirkt, wobei das Verhältnis -^- seinem
absoluten Betrag nach sehr viel größer als Eins oder
bei spiegelbildlich gleicher Führungsbahn und Korrekturschablone genau gleich Eins ist. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung erlaubt den Ausgleich von Führungsfehlern von solch geringem Betrag, daß sie
durch Bearbeitung gewöhnlich nicht mehr zu beseitigen sind, jedenfalls nicht mehr bei Materialien, von
denen wegen ihrer hohen Belastung eine große Widerstandsfähigkeit gegen Verschleiß gefordert
wird. Außerdem braucht zur Beseitigung von Führungsfehlern nicht auf optisch wirksame Mittel zurückgegriffen
zu werden.
Die Erfindung ist in der Zeichnung an Hand von
Ausführungsbeispielen veranschaulicht.
Bei der in Bild 1 dargestellten Vorrichtung ist
mit 1 der zu führende Gegenstand (SchlittenD be<-
3Q9 749/121
zeichnet, der im Punkt A auf dem Getriebeteil 4 fest gelagert ist, an dessen Enden sich Räder oder Gleitklötze
5 und 6 befinden, die horizontal auf der Führungsbahn 2 bzw. der Korrekturschablone 3 verschiebbar
gelagert sind. Die Bewegungsrichtung des Schlittens 1 ist senkrecht zur Zeichenebene. Der Zusammenhang
zwischen den Höhenänderungen h5 und h6 der beiden Räder 5 und 6 und der Höhenänderung
ha des Punktes A der Achse 4 ist in erster Näherung gegeben durch die Gleichung:
hA{l~ay + hea
=
ha
(I = Radabstand; a = Abstand des Punktes A vom
Rad 5).
Mit den von Ort zu Ort wechselnden Größen hs
und Tz6 ändert sich zwangläufig auch ha. Damit nun
bei der Bewegung des Schlittens 1 der Punkt A der Achse 4 stets in gleicher Höhe bleibt, d. h. ha stets
gleich Null ist, gilt dann die Gleichung:
20
~a
Die Gleichung besagt, daß die Höhenänderungen der beiden Räder 5 und 6 entgegengesetzte Richtengen
haben und dem Abstand des betreffenden Rades vom Punkt A jeweils proportional sein müssen.
Für den Fall a = ^ wird A5 = —he, d. h., die
Flächen 2 und 3 müssen genau spiegelbildlich sein. Nun entstehen beispielsweise beim mechanischen
Zertrennen z. B. eines Metallkörpers in zwei Teile, wenn es in geeigneter Weise geschieht, zwei Trennflächen,
die spiegelbildlich zueinander sind. Verwendet man diese Trennflächen als Führungsbahn 2 und
Korrekturschablone 3, so bleibt die Mitte der Achse 4 theoretisch in gleicher Höhe (ha = 0), d. h., bei
spiegelbildlich gleicher Führungsbahn 2 und Korrekturschablone 3 wäre der zu führende Gegenstand 1
genau in der Mitte der Achse 4 zu lagern. Es wird jedoch vor allem bei sehr langen Führungen nicht
immer möglich sein, zwei spiegelbildlich gleiche Trennflächen 2, 3 herzustellen, so daß man die
Fläche 3 der Korrekterschablone beispielsweise von Hand auf die Bahnfläche 2 abstimmen müßte. Dieses
Unterfangen wäre zunächst ebenso mühsam wie die eingangs erwähnte langwierige und teuere Nacharbeit.
Zur Vermeidung wird erfindungsgemäß daher der Punkte sehr nahe an das Rad5 gelegt. Es ist
nämlich dann die für eine Änderung h5 notwendige
Ausgleichsänderung -Zi6 sehr groß, d. h., die Korrekturschablone
braucht nur wenig genau bearbeitet zu sein, ohne daß sich hierdurch große Führungsfehler
ergeben. Die Verhältnisse werden um so günstiger, je größer Z gegenüber α ist. Außerdem wird
die Belastung der Fläche 3 entsprechend klein, so daß für die Korrektarschablonenfläche verhältnismäßig
dünnes Blech verwendet werden kann. Damit wird die Herstellung der Korrekturschablonenfläche 3
mit stark überhöhtem Spiegelbild der vorher ausgemessenen Führungsbahn 2 sehr einfach.
Bei einer weiteren Ausführungsform gemäß Bild 2 ist der zu führende Gegenstand 1 (Schlitten) mit einer
exzentrisch gelagerten Achse 8 versehen, auf der sich eine Rolle 5 befindet, die auf der Führungsfläche 2
läuft. Mit der Exzenterachse 8 ist ein Hebelarm 7 verbunden, dessen freies Ende sich auf der Fläche 3
der Korrekturschablone abstützt, die in überhöhter Form das Spiegelbild der Führungsfläche 2 darstellt.
Der Exzenter ermöglicht leicht eine Hebelübersetzung von 500:1. Eine Erhebung von 2 μπι auf
der Führungsfläche 2 wird dann durch ein Tal von mm auf der Korrekturschablone kompensiert. In
Bild 3 wird an Stelle der Hebelübersetzung eine aus den Teilen 9 und 10 bestehende hydraulische Übersetzung
verwendet. Mit dem Tisch 1 sind zwei Zylinder fest verbunden, von denen der größere Zylinder 9
von einer Membran abgeschlossen wird, die einen auf der Führungsbahn 2 gleitenden Taststift trägt. Der
mit dem Zylinder 9 durch eine Flüssigkeitsleitung verbundene kleinere Zylinder ist durch einen verschiebbaren
Kolben 10 abgeschlossen, der ebenfalls einen Taststift trägt, der aber auf der Fläche 3 der
Korrekturschablone gleitet. Infolge der unterschiedlichen Querschnitte der beiden Zylinder wirkt dieses
hydraulische System ebenso übersetzend wie die vorher beschriebenen rein mechanischen Systeme.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann die Fläche 3 von einem Stahlband gebildet werden, das
in bestimmten Abständen von Trägern gehalten wird, die in einer Schiene verstellbar gelagert sind. Damit
läßt sich die Fläche 3 so einstellen, daß die Führungsfehler der Bahnfläche 2 kompensiert werden.
Die Aufgabe der Fläche 3 wird auch durch eine entsprechend ausgebildete Kurvenscheibe erfüllt,
deren Drehung mit der Bewegung des Schlittens 1 in bekannter Weise zu synchronisieren ist.
Claims (8)
1. Vorrichtung zur Geradführung eines verschiebbaren Organs, z. B. Taster, Schlitten
od. dgl., das sich auf einer an einer Präzisionsmaschine, z. B. einem Meßgerät oder einer Werkzeugmaschine
angebrachten Führungsbahn abstützt, wobei das verschiebbare Organ durch ein Steuerglied, das eine den Führungsfehlem entsprechend
ausgelegte Korrekturschablone abgreift, gesteuert wird, dadurch gekennzeichnet, daß das
Steuerglied aus einem die Führungsbahn (2) und die Korrekturschablone (3) verbindenden Getriebeteil
(4, S, 6 bzw. 5, 7, 8 bzw. 9, 10) besteht und mit einer der Gleichung
entsprechenden Übersetzung auf das verschiebbare Organ (1) wirkt, wobei das Verhältnis -^-
seinem absoluten Betrag nach sehr viel größer als Eins oder bei spiegelbildlich gleicher Führungsbahn
und Korrekterschablone genau gleich Eins ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Getriebeteil (4, 5, 6 bzw.
5, 7, 8 bzw. 9, 10) am verschiebbaren Organ (1) im Punkt (A) befestigt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsbahn (2) und die
Korrekturschablone (3) fest zueinander, und zwar im wesentlichen parallel liegen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Getriebeteil ein Hebelgetriebe
(4, S, 6 bzw. 5, 7, 8) ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß das kürzere Ende
eines ungleicharmigen Hebels als Exzenter mit
Laufrolle (5) ausgebildet ist, welche auf der Führungsbahn (2) abläuft.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für den Fall, daß das Verhältnis
a seinem absoluten Betrage nach sehr viel
größer als Eins ist, die Korrekturschablone (3) von einer Kurvenscheibe gebildet wird, deren
Drehung mit der Verschiebung des verschiebbaren Organs (1) in an sich bekannter Weise synchronisiert
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für den Fall, daß das Verhältnis
" gleich Eins ist, Führungsbahn (2) und Korrekturschablone (3) durch mechanisches Zertrennen
eines einzigen Körpers z. B. aus Metall erzeugt sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für den Fall, daß das Verhältnis
—-■ seinem absoluten Betrage nach sehr viel
größer als Eins ist, die Korrekturschablone (3) von einem Stahlband gebildet wird, das in Abständen
von Trägern gehalten wird, die in einer Schiene verstellbar befestigt sind.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 244 342, 853 657;
deutsche Auslegeschriften Nr. 1070522, 1069392; Journal Optical Society of America, 1955, S. 118, 119.
Deutsche Patentschriften Nr. 244 342, 853 657;
deutsche Auslegeschriften Nr. 1070522, 1069392; Journal Optical Society of America, 1955, S. 118, 119.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 309 749/121 11.63
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