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Laschenkette für Trogförderer Die Erfindung geht aus von einer Laschenkette
für Trogförderer, deren Gelenkbolzen waagerecht liegen und die außen an den Laschen
mit Mitnehmern versehen ist.
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Eine solche in einem geschlossenen Trog laufende Kette bildet ein
bewährtes Förderelement, bei dem jedoch die Steigerung der Förderleistung über gewisse
Grenzwerte Schwierigkeiten macht und der Winkel für ansteigende Förderung normalerweise
beschränkt ist. Die Vergrößerung der Kettenbreite und der Mitnehmerausladung führt
zu großen Gewichten und hohen Beanspruchungen. Beim Erhöhen der Laschen und der
Mitnehmer wird die Gewichtsvergrößerung noch erheblicher, und hohe Laschen begünstigen
die Brückenbildung beim Einlauf und beim Auslauf aus dem Trogförderer. Das Anwenden
wesentlich höherer Kettengeschwindigkeit führt dagegen zu einem unverhältnismäßig
großen Ansteigen des Verschleißes und entsprechender Verringerung der Lebensdauer.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer besonders leistungsfähigen
Laschenkette für Trogförderer ohne wesentliche Gewichtsvergrößerung und Geschwindigkeitserhöhung
der Laschenkette.
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Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Laschenkette
aus nach oben offenen und nach unten offenen U-förmigen, am Steg mit Mitnehmern
versehenen Laschen zusammengesetzt ist derart, daß sich der eine Teil der Mitnehmer
unmittelbar über dem Trogboden und der andere Teil im Abstand darüber befindet.
Vorzugsweise läßt man beim Aufbau der Laschenkette jeweils eine nach oben offene
und eine nach unten offene Lasche mit Mitnehmern abwechseln und versetzt die gleichsinnig
geformten Laschen beider Seiten der Kette um eine Teilung gegeneinander. Die Glieder
einer solchen Kette enthalten dann jeweils eine nach oben und eine nach unten offene
Lasche.
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U-förmige Laschen, die an sich bekannt sind, benötigen nur einen
verhältnismäßig kleinen Gewichtsaufwand, so daß die Laschenhöhe und damit die Höhe
eines Teils der Mitnehmer bei dem vorliegenden Vorschlag gegenüber üblichen Ketten
beträchtlich gesteigert werden kann. Die auf einen großen Trogquerschnitt verteilten
Mitnehmer ergeben eine hohe Förderleistung und ermöglichen eine bis zur senkrechten
Richtung ansteigende Förderung. Infolge der ungleich hohen Lage der Laschenoberkanten
wird die Brückenbildung im Material verhindert, und der Ein- und Auslauf des Gutes
wird verbessert.
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Während die Laschenhöhe üblicher Ketten häufig 50 mm beträgt, kann
die Laschenhöhe ohne weiteres mit 100 mm und wesentlich höheren Werten aus-
geführt
werden. Infolge der U-förmigen Ausbildung der Laschen tritt gegenüber üblich ausgebildeten
Ketten nur eine geringfügige Gewichtsvergrößerung ein, die durch wesentliche Verbesserungen
der Förderleistung wettgemacht wird. Es ist nicht nötig, weit ausladende hoch beanspruchte
Bügel zu benutzen, um eine Förderung steil aufwärts zu erreichen. Auch die Verwendung
schwerer, abgeknickter, über den halben Trogquerschnitt reichender Mitnehmer erübrigt
sich. Die verschieden hohen Oberkanten der nach unten und nach oben offenen U-förmigen
Laschen bieten eine schlechte Auflage für das Gut, so daß auch bei schwierigem Material
Brückenbildung am Einlauf in den Trogförderer vermieden wird. Dadurch wird ein guter
Füllungsgrad der Förderkette erreicht. Am Auslauf des Trogförderers wird das Gut
ohne weiteres von der Kette freigegeben, da die Ausnehmungen der Laschen ein Festsetzen
des Materials verhindern. Ketten üblicher Bauart würden dagegen bei starker Vergrößerung
der Laschenhöhe zum Festsetzen schwierigen Gutes zwischen den senkrechten Flächen
führen. Die aus U-förmigen Laschen zusammengesetzte Kette ermöglicht eine steilere
Förderung als die übliche Bauart, da bei gleichem aufgewandten Gewicht ein größerer
Querschnitt des Troges erfaßt wird. Außerdem besteht bei der üblichen Bauart durch
das natürliche Abböschen des Gutes im ansteigenden Kettenstrang ein verhältnismäßig
großer Verlust an Fördervolumen. Die Umlenkung der vorgeschlagenen Kette durch Kettensterne
u. dgl. erfordert keine besonderen Maßnahmen.
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Wollte man dagegen den bestrichenen Querschnitt durch Anordnen von
Mitnehmern vergrößern, die wesentlich über die Laschenoberkante nach oben ragen,
so müßten die Kettensterne vergrößert werden,
um die Mitnehmer frei
gehen zu lassen. AußUrdem würden sich Schwierigkeiten bei der Anordnung der Stützrollen
für das Obertrum ergeben. Wollte man dagegen das Untertrum einer üblichen Kette
anheben und verhältnismäßig große Mituehmerlappen nach unten zu anordnen, so erhielte
man einen wesentlichen Querschnittsverlust unterhalb der Kettenbolzen und einen
großen Volumenbedarf nach oben zu beim rückkehrenden Trum. Wollte man die Förderleistung
durch Steigern der Geschwindigkeit erhöhen, so erhielte man außer größerem Verschleiß
ein intensives Zusammenrütteln des Gutes im ansteigenden Strang, das bei gewissen
Gütern zu gefährlichen Schanzerscheinungen führen kann.
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Da die vorgeschlagene Kette mit U-förmigen Laschen und Mitnehmern
in verschiedener Höhenlage für alle möglichen Betriebsbedingungen, unter anderem
auch für senkrechte Förderung und für schwerfließendes Gut geeignet ist, so ermöglicht
sie eine weitgehende Typisierung von Trogförderketten.
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Als Kettengeschwindigkeit sind beispielsweise nur 0,6 m/sec vorgesehen,
und es wird eine Förderleistung von 500 bis 800 t/h angestrebt. Die Kette ist auch
für die Förderung von feuchtem Getreide mit mehr als 20 ovo Feuchtigkeit und für
schwerlaufende Futtermittel geeignet, ebenso für den Abzug von Gut an dem Boden
von Silozellen.
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Es liegt auch im Rahmen der Erfindung, die Höhe der Mitnehmer wesentlich
kleiner, beispielsweise nur halb so groß zu machen wie die Höhe der Stege. Die Laschen
einer Kettenseite mit Mitnehmern von t/4 der Laschenhöhe folgen dann z. B. so aufeinander:
1. Steg unten, Mitnehmer unten, 2. Steg unten, Mitnehmer oben, 3. Steg oben, Mitnehmer
unten, 4. Steg oben, Mitnehmer oben usw. Diese Mitnehmer liegen also in vier verschiedenen
Höhenlagen. Solche besonders für Steilförderung geeignete Ketten erhalten gegebenenfalls
in an sich bekannter Weise zwischendurch Ausräumglieder mit Mitnehmern vom vollen
Trogquerschnitt.
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Die Erfindung wird an Hand von Ausführungsbeispielen näher erläutert,
die in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigt Abb. 1 die Seitenansicht einer Laschenkette
für Trogförderer, Abb. 2 die Draufsicht auf die Kette nach Abb. 1, Abb. 3 den senkrechten
Mittel-Längsschnitt A-B nach Abb. 2, Abb. 4 den senkrechten Querschnitt C-D nach
Abb. 2, Abb. 5 den schematischen Querschnitt eines Trogförderers und Abb. 6 die
Seitenansicht einer anderen Ausführungsart.
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In Abb. 1 sind zur besseren Deutlichkeit die vorn liegenden Laschen
der Außenglieder mit doppeltem Umriß gezeichnet, um die Öffnungen nach unten gut
sichtbar zu machen. Diese vorderen Laschen 1 der Außenglieder 8 und die hinteren
Laschen 3 der Innenglieder 7 sind gegenüber der durch die Bolzenachsen gelegten
waagerechten Ebene 14 nach unten offene U-förmige Laschen; die in Abb. 1 hinten
liegenden Laschen 2 der Außenglieder 8 und die vorn liegenden Laschen 4 der Innenglieder
7 sind nach oben offene U-förmige Laschen. An beiden Seiten der Kette wechseln nach
oben offene und nach unten offene Laschen einander ab, und die gleichsinnig geformten
Laschen beider Kettenseiten sind um eine Teilung 15 gegen-
einander versetzt. Ein
Innenglied 7 besteht demnach aus einer nach unten offenen Lasche 4 und einer gegenüberliegenden
nach oben offenen Lasche 3, die durch drehfest eingesetzte Buchsen 11 miteinander
verbunden sind. Ein Außenglied 8 der Kette besteht aus einer nach oben offenen U-förmigen
Lasche 2, einer nach unten offenen Lasche 1 und zwei drehfest eingesetzten Bolzen
10, die durch Splinte gesichert sein können. In der Mitte der Stege 12 sind an den
Laschen obere Mitnehmer 5 und untere Mitnehmer 6 angebracht, z. B. angeschweißt,
die eben sind und senkrecht zur Förderrichtung stehen. Die Mitnehmer 5, 6 können
jedoch auch, insbesondere für aufsteigende Förderketten, gegenüber der Förderrichtung
und dem Trogboden 16 geneigt sein oder eine abgewinkelte Form aufweisen. Die Höhe
eines Mitnehmers 5, 6 entspricht etwa der Höhe 9 eines Steges 12, während die Gesamthöhe
19 einer Lasche etwa den doppelten Wert hat. Im dargestellten Falle haben die Laschen
1,2 der Außenglieder und die Laschen 3,4 der Innenglieder etwa den gleichen Umriß,
wobei die Bolzen 10 bzw. Buchsen 11 mittig in den Schenkeln 13 der U-förmigen Lasche
eingesetzt sind.
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Wie Abb. 1 und 2 zeigen, kann die Kette in größeren Abständen zwischen
den Laschen sogenannte Innenausräumer 18 aufweisen, die unter einer Buchse 11 angeordnet
sind. In Abb. 3 ist dagegen ein schräggestellter Mitnehmer 20 angedeutet. Abb. 6
zeigt das Beispiel einer Kette, bei der obere und untere Mitnehmer nicht miteinander
abwechseln, sondern nur jeder vierte Mitnehmer 5 oben angeordnet ist. Der Querschnitt
der Abb. 5 zeigt der besseren Deutlichkeit halber nur die dem Beschauer nächstliegenden
Teile der Förderkette. Die oberen Mitnehmer 5 haben dabei den Abstand 21 vom Trogboden
16. Die Laschen gleiten hier auf Verschleißleisten 17, die für das obere leere Trum
in bekannter Weise durch Stützrollen ersetzt sein können. Die Kette kann natürlich
auch in größeren Abständen mit Ausräumern aus Leder od. dgl. versehen sein, die
den größten Teil des halben Trogquerschnitts bestreichen.
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PATENTNSPRU1CH E: 1. Laschenkette für Trogförderer mit waagerechten
Gelenkbolzen und außen an den Laschen angeordneten Mitnehmern, dadurch gekennzeichnet,
daß die Laschenkette aus nach oben offenen (2, 4) und nach unten offenen (1, 3)
U-förmigen, am Steg (12) mit Mitnehmern (5, 6) versehenen Laschen zusammengesetzt
ist derart, daß sich der eine Teil (6) der Mitnehmer unmittelbar über dem Trogboden
(16) und der andere Teil (5) im Abstand (21) darüber befindet.