DE1157471C2 - Balgennaheinstellgeraet - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Balgenkamera oder ein Balgennaheinstellgerät mit verschiebbarer Objektivstandarte, einem ersten im Gerät ortsfest sowie einem zweiten an der Objektivstandarte gelagerten Übertragungshebel, wobei ein Kupplungsgetriebe vorgesehen ist, welches bei jeder Verschiebung der Objektivstandarte die Verbindung zwischen besagten beiden Übertragungshebeln gewährleistet.

Balgennaheinstellgeräte dienen innerhalb größerer Bereiche zum kontinuierlichen Verändern des Abstandes, insbesondere zwischen Kamera und Objektiv. Problematisch wird das Zwischenschalten von BaI-gennaheinstellgeräten, wenn in das relativ zur Kamera bewegbare Objektiv Einrichtungen, wie automatische Vorwahlblende, Verschlußmechanismen usw., eingebaut worden sind, die z. B. bei einäugigen Spiegelreflexkameras zusammen mit den kameraseitigen Einrichtungen, wie Filmabdeckklappe, Spiegelmechanismus, Auslösemechanismus usw., betätigt werden sollen. Um trotz der bei Photoarbeiten auftretenden fortwährenden Abstandsveränderungen zwischen den beiden Standarten, die einerseits mit der Kamera und andererseits mit dem Objektiv bzw. Objektiwerschluß verbunden sind, getriebliche Verbindungen zwischen der Kamera und dem Objektiv bzw. Objektiyverschluß herzustellen, sind schon z. B. Schnurzüge und auf hydraulischer oder pneumatischer Wirkung beruhende Kolbenmechanismen geschaffen worden, die jedoch in bezug auf z. B. genaue Hubübertragungen den gestellten Anforderungen nicht genügen. Ferner ist es bekannt, bei Balgenkameras die getriebliche Verbindung zwischen den kameraseitigen und objektivseitigen Mechanismen durch in axialer Richtung verschiebbare Zahnräder herzustellen, deren miteinander gekuppelte Wellen teleskopartig verlängerbar sind. Bei anderen bekannten Balgenkameras sind Kniehebelverbindungen vorgesehen, die quer zur Objektivachse schwenkbar sind. Bei diesen Ausführungen sind die einzelnen Wellenteile bzw. Kniehebel einerseits ortsfest im Gerätegehäuse und andererseits in der axial verschiebbaren Standarte gelagert, so daß insbesondere bei großen Auszugsverlängerungen die Gefahr von Unstabilität und Klemmerscheinungen auftritt.

Aufgabe der Erfindung ist ein verbessertes Übertragungsgetriebe, das sich durch in jeder Auszugsstellung gleiche Leichtgängigkeit und Funktionssicherheit auszeichnet.

Erfindungsgemäß wird das dadurch erreicht, daß im Gerät eine parallel zur Objektivachse sich erstrekkende und senkrecht dazu bewegbare Kuppelschiene vorgesehen ist, die mit einem Kuppelarm des ortsfest im Gerät gelagerten Übertragungshebels getrieblich verbunden ist und mit einem Kuppelarm des an der verschiebbaren Objektivstandarte gelagerten Ubertragungshebels in gleitendem getrieblichem Eingriff steht. Einer ersten zweckmäßigen Ausführung zufolge ist die Kuppelschiene um eine zur Objektivachse parallele Achse drehbar gelagert. Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausbildung ist die Kuppelschiene in Schrägflächen quer zur Objektivachse geführt. Die Erfindung ist an Hand dargestellter und beschriebener Ausführungsbeispiele erläutert. Es zeigt

Fig. 1 den schematischen Aufbau eines Balgennaheinstellgerätes, dessen Einzelheiten jedoch nicht Gegenstand der Erfindung sind,

F i g. 2 ein Übertragungsgetriebe mit drehbar gelagerter Kuppelschiene und

F i g. 3 ein Übertragungsgetriebe mit schräg geführter Kuppelschiene.

Auf der mit der hinteren Standarte 1 fest verbundenen Führungsstange2 (Fig. 1) ist die vordere Standarte 3 verschiebbar gelagert. Zwischen beiden Standarten befindet sich der Balgen 18. Das Verschieben der vorderen Standarte wird durch Drehen des Rändelknopfes 4 bewirkt.

An der Lagerstelle 6 der hinteren Standarte 1 ist der kameraseitige Übertragungshebel 8 drehbeweglich gelagert, der mit seinem abgebogenen Ende 7 durch die Lichtdurchgangsöffnung der hinteren Standarte 1 ragt und mit kameraseitigen Betätigungsgliedern, die ihrer Bedeutungslosigkeit für die Erfindung wegen nicht mit dargestellt sind, in Verbindung steht. Am anderen Ende 16 des kameraseitigen Übertragungshebels 8 ist die Koppelstange 10 angelenkt, welche zusammen mit der in der Lagerstelle 6 drehbeweglich befestigten Koppelstange 9 mit dem Zwischenglied 11 ebenfalls drehbeweglich verbunden ist; die Getriebeglieder 9, 10, 11 und 16 bilden somit ein Gliederparallelogramm, d. h. den Sonderfall eines Gelenkvierecks. Mit dem Zwischenglied 11 sind noch zwei weitere Koppelstangen 12 und 13 drehbeweglich verbunden, welche mit dem an der vorderen Standarte 3 gelagerten objektivseitigen Übertragungshebel 14 ein weiteres Gliederparallelogramm bilden. Der Übertragungshebel 14 drückt auf den Objektivstößel 17, der die weiteren objektivseitigen Glieder betätigt, wie z. B. den Springblendenmechanismus (unter Umständen auch die Betätigungsglieder eines Zentralverschlusses). Die zwischen den Stangen 9 und 10 angeordnete Zugfeder 15 dient zur Rückführung des Getriebes in seine Endstellung.

Beim Verschieben der vorderen Standarte 3 auf der Führungsstange 2 wird der an der vorderen Standarte 3 gelagerte Übertragungshebel 14 gegenüber dem kameraseitigen Ubertragungshebel 8 parallel verschoben. Dabei führt der Übertragungshebel 14 gegenüber der Standarte 3 keine Relativbewegung aus. Die gleichmäßige Übertragung einer Winkelbewegung vom Hebel 8 zum Hebel 14 erfolgt erst durch Drehung des Ubertragungshebels 8 um seine Lagerstelle 6.

Eine erste Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist in F i g. 2 gezeigt. Während der über die Kuppelfläche 19 mit dem nicht dargestellten Kameramechanismus zusammenarbeitende kameraseitige Übertragungshebel 20 und die Kuppelschiene 22 an dem feststehenden, aus der hinteren Standarte 1 und der Führungsstange 2 gebildeten Teil des Balgennaheinstellgerätes mittels der Lagerstellen 25 und 26 drehbeweglich befestigt sind, ist der objektivseitige Übertragungshebel 28 mit seinen Lagerstellen 24 an der vorderen Standarte 3 drehbeweglich gelagert. Beide Hebel 20 und 28 stehen über abgebogene Kuppelarme 21 und 23 mit der Kuppelschiene 22 in kraftschlüssiger Verbindung. Besagte Verbindung wird durch die Druckfeder 27 gewährleistet, welche zwischen dem Übertragungshebel 28 und der vorderen Standarte 3 befestigt ist.

Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: Beim Verschieben der vorderen Standarte 3 gleitet der Kuppelarm 23 des an der vorderen Standarte 3 in den Lagerstellen 24 drehbeweglich befestigten objektivseitigen Übertragungshebels 28 wirkungslos die Kuppelschiene 22 entlang. Dabei werden über die Kuppelfläche 29 keine Bewegungen auf Objektivoder Zentralverschlußglieder übertragen. Erst beim Drehen des an der hinteren Standarte 1 mit seinen Lagerstellen 25 drehbeweglich befestigten kameraseitigen Übertragungshebels 20 um seine Achse 25-25 wird die mit den Lagerstellen 26 an der Führungsstange 2 drehbeweglich befestigte Kuppelschiene 22 um die Achse 26-26 gedreht, was zur Folge hat, daß auch der objektivseitige Übertragungshebel 28 um seine Achse 24-24 geschwenkt wird. Bei entsprechender Gestaltung der einzelnen Getriebeteile erhält man hinsichtlich Größe und Richtung gleiche Bewegungen der Kuppelflächen 19 und 29.

Bei der Ausführung gemäß F i g. 3 ist an den feststehenden Teilen des Balgennaheinstellgerätes, d. h. an der hinteren Standarte 1 und der Führungsstange 2, mit den Lagerstellen 38 der kameraseitige Übertragungshebel 30 drehbar und die Kuppelschiene 31 mit den Schrägflächen 36 verschiebbar gelagert. An der vorderen Standarte 3 sind mit den Lagerstellen 34 die Gabel 32 und der objektivseitige Übertragungshebel 39 drehbeweglich befestigt. Die zwischen der vorderen Standarte 3 und dem Übertragungshebel 39 vorgesehene Druckfeder 41 und die zwischen der Führungsstange 2 und der Kuppelschiene 31 angeordnete Zugfeder 40 dienen einerseits der Aufrechterhaltung der kraftschlüssigen Verbindungen zwischen den einzelnen Getriebegliedern und andererseits der Rückführung des Getriebes in seine Endstellung.

Wird der kameraseitige Übertragungshebel 30 über die durch die Lichtdurchgangsöffnung der hinteren Standarte 1 ragende Kuppelfläche des Lappens 43 um die Achse 38-38 gedreht, so verschiebt das Ende 33 die Kuppelschiene 31. Durch die Schrägflächen 36 entsteht eine nach unten gerichtete Bewegungskomponente, die sich über die Lappen 35 von der Gabel 32 auf den Hebel 39 überträgt. Die infolgedessen an der Kuppelfläche 42 des Übertragungshebels 39 hervorgerufene Hubbewegung entspricht nach Größe und Richtung der Hubbewegung des Lappens 43. Beim Verschieben der vorderen Standarte 3 wird der objektivseitige Übertragungshebel 39 parallel verschoben. Während dieser Bewegung gleitet der Lappen 37 wirkungslos an der Kuppelschiene 31 entlang, ohne eine Schwenkbewegung des Ubertragungshebels 39 um seine Achse 34-34 zu bewirken.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Balgenkamera oder Balgennaheinstellgerät mit verschiebbarer Objektivstandarte, einem ersten im Gerät ortsfest sowie einem zweiten an der Objektivstandarte gelagerten Übertragungshebel, wobei ein Kupplungsgetriebe vorgesehen ist, welches bei jeder Verschiebung der Objektivstandarte die Verbindung zwischen besagten beiden Übertragungshebeln gewährleistet, dadurch gekennzeichnet, daß im Gerät eine parallel zur Objektivachse sich erstreckende und senkrecht dazu bewegbare Kuppelschiene (22; 31) vorgesehen ist, die mit einem Kuppelarm (21; 33) des ortsfest im Gerät gelagerten Übertragungshebels (20; 30) getrieblich verbunden ist und mit einem Kuppelarm (23; 37) des an der verschiebbaren Objektivstandarte (3) gelagerten Übertragungshebels (28; 39) in gleitendem getrieblichem Eingriff steht.

2. Balgenkamera oder Balgennaheinstellgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kuppelschiene (22) um eine zur Objektivachse parallele Achse (26-26) drehbar gelagert ist.

3. Balgenkamera oder Balgennaheinstellgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kuppelschiene (31) in Schrägflächen (36) quer zur Objektivachse geführt ist.

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