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Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von feuerfesten od. dgl.
Bausteinen mit einem Metallverstärkungseinsatz Die Erfindung betrifft ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Herstellen von feuerfesten oder dergleichen Bausteinen
mit einem Metallverstärkungseinsatz, wobei eine Form mit einer Baustoffmischung
oder -masse beschickt, die eingebrachte Mischung mittels eines Preßstempels gepreßt
und der Verstärkungseinsatz aus Metall beim Absenken des Preßstempels von diesem
wenigstens teilweise in die eingebrachte Mischung eingedrückt wird.
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Es ist allgemein üblich, einen Metalleinsatz oder einen Metallteil
in einen feuerfesten Baustein einzubringen. Ein solcher Metallteil kann ein Teil
eines Metallgehäuses für den Baustein, ein Verstärkungseinsatz, ein Teil zum Bestimmen
der Lage des Bausteins oder ein Aufhänger od. dgl. sein. Gewöhnlich wird der Metalleinsatz
an geeigneter Stelle in die Mischung für den Baustein, die sich in der Form befindet,
unmittelbar vor dem Beginn des Preßvorgangs eingesetzt. Es ist dabei nicht nur erforderlich,
geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um zu gewährleisten, daß sich der Metalleinsatz
in der richtigen Lage relativ zur Mischung befindet, sondern es ist auch nötig,
den Preßvorgang zu unterbrechen, um das Einbringen des Einsatzes zu ermöglichen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zu schaffen, um Metalleinsätze in Mischungen für feuerfeste Bausteine auf einfache
und billige Weise einzubringen, wobei eine genaue Lage des Einsatzes in dem Baustein
gewährleistet sein muß und wobei solche Maßnahmen zu treffen sind, daß keine Unterbrechung
des Preßvorganges mehr erforderlich ist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Verstärkungseinsatz
über der eingefüllten Mischung in der Bahn des Preßstempels, jedoch mit diesem nicht
in Berührung, federnd gehalten wird.
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Hierdurch wird sowohl die Herstellung der Bausteine erleichtert, als
auch die mit dem Einsetzen des Verstärkungseinsatzes verbundene Gefahr für die Bedienung
der Vorrichtung wesentlich verringert.
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Bei einem bekannten Verfahren zum Herstellen von feuerfesten Steinen
werden Metallplatten beim Pressen der Steinmasse mit dieser verpreßt. Dabei wird
eine Metallplatte auf den mit einem magnetischen Aufspannfutter ausgestatteten Oberstempel
aufgebracht, bevor sich dieser Oberstempel nach unten absenkt und diese Platte in
die Mischung eindrückt. Der Verstärkungseinsatz muß also vor dem Verpressen direkt
auf den Preßstempel aufgebracht werden. Im Gegensatz hierzu besteht die erfindungsgemäße
Lehre darin, daß dieser Einsatz auf nicht in Berührung mit dem Preßstempel stehende,
bewegliche Halterungen aufgebracht und hernach von dem sich absenkenden Preßstempel
vor dem Verpressen des Formlings mitgenommen und eingepreßt wird. Gegenüber dem
bekannten Verfahren wird neben den oben aufgeführten Vorteilen auch die Verzögerung
des Arbeitsganges, die durch das Einbringen der Metalleinsätze bei der bekannten
Vorrichtung bedingt ist, vermieden. Ein anderes Verfahren, welches in einem bestimmten
Umfang verwendet wird, ist, den Metalleinsatz an dem oberen Preßstempel magnetisch
aufzuhängen. Es hat sich jedoch als schwierig herausgestellt, die Metalleinsätze
auf dem oberen Preßstempel anzubringen, da dieser immer über der Form schwebt. Deshalb
wurde bei jedem dieser bekannten Verfahren der Preßvorgang für einen Moment angehalten,
um das Einsetzen des Metallteils zu ermöglichen. Die erfindungsgemäße Arbeitsweise
gewährleistet die größtmögliche Sicherheit sowohl bei vollautomatischen wie auch
bei halbautomatischen Vorrichtungen. Die Unterbrechungszeit für das Aufsetzen des
Einsatzes ist auf ein Minimum beschränkt, und die Notwendigkeit von komplizierten
Saugeinrichtungen oder magnetischen Haltern wird vermieden.
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An Hand der Figuren wird die Erfindung beispielsweise näher erläutert.
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Fig. 1 zeigt die Draufsicht auf eine Vorrichtung gemäß dieser
Erfindung längs der Linie 14 in Fig. 2; Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch die in
Fig. 1 dargestellten Vorrichtung; Fig. 3 zeigt einen Schnitt längs
der Linie, IH-III in Fig. 1, und
Fig. 4 zeigt einen Schnitt
durch einen Teil einer abgeänderten Ausführungsforrn nach der Erfindung.
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In der Zeichnung sind schematisch die formgebenden Teile -einer üblichen
Maschine zum Formen von Bausteinen dargestellt. Diese Maschine besitzt einen Formtisch
1, eine Beschickungslade 2, die gleitbar auf dem Tisch 1 angeordnet
ist, so daß. sie aus einer nicht dargestellten Vorratsquelle mit der Mischung 4,
aus der der Baustein hergestellt werden soll, versorgt werden kann, eine Form
3 über der die Lade 2 mittels irgendeiner geeigneten Einrichtung hin- und
hergeschoben werden kann, um eine bestimme Menge der Mischung 4 in der Form
3 abzusetzen, einen unteren Preßstempel 5, auf den die Mischung abgesetzt
wird, und einen oberen Preßstempel 6. Die Preßstempel 5 und
6 sind vertikal beweglich. Der obere Preßstempel 6 wird in die Form
3 eingedrückt, so daß zwischen diesem Preßstempel und dem unteren Preßstempel
5 die abgesetzte Mischungsmenge zusammengedrückt und dadurch in die Gestalt
eines Bausteines gepreßt wird. Wenn erforderlich, kann der untere Preßstempel fest
angeordnet sein und nur der obere Preßstempel sich hin- und herbewegen.
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Bei der Ausführungsform nach der Erfindung, die in den Fig.
1, 2 und 3 dargestellt ist, sind ein Paar Kragarme 7 fest an
der vorderen Wand der Beschlekungslade2 angeordnet und erstrecken sich von dieser
Wand aus nach vom. Die Kragarine 7 sind im Abstand voneinander, über und
parallel zu der Oberfläche des Formtisches 1 angeordnet. Von der Mittellinie
der Vertiefung der Form 3 sind die Kragarme 7
gleich weit entfernt.
Darüber hinaus ist der Abstand zwischen den Kragarmen etwas größer als die Länge
der Vertiefung der Form.
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Auf jedem der Kragarme 7 ist ein Stützarm 8 befestigt,
der von dem Kragarm aus nach innen vorsteht und, wie dargestellt, im allgemeinen
im rechten Winkel zu dem Kragarm angeordnet ist. Vorzugsweise ist jeder Stützarm
8 verstellbar angeordnet, wodurch die wirksame Länge der Stützarme
8 entsprechend der Länge des zur Verwendung kommenden Einsatzes verstellt
werden kann. Wie dargestellt, können die Befestigungen für die Stützarrne
8 jeweils ein Paar von Bolzen 9 aufweisen, die sich durch Schlitze
10 in den Kragarmen 7 erstrecken. Die Stützarme 8 sind
in ihrer Längsrichtung miteinander in Flucht angeordnet.
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Aus dem inneren Ende jedes der Stützarme 8 steht ein Finger
11 heraus. Der Finger 11 besteht aus biegsamern, federndem Material,
wie z. B. aus Kautschuk, aus einer Kautschukzusammensetzung, aus einer Zusammensetzung
aus synthetischem Kunststoff oder aus einem federnden Metall. Bei der dargestellten
Ausführungsform bestehen der Stützarm 8 und der Finger 11 aus einem
einzigen Stück und sind aus Gummi. Der Finger 11 besitzt einen verringerten
Querschnitt im Vergleich zu dem Querschnitt des Stützarmes. 8. Dadurch
wird ein Absatz 12 auf der Seite des Stützarmes 8 gebildet, auf der sich
der Finger 11 befindet. Es ist klar, daß die Finger 11 ebenfalls miteinander
in Flucht angeordnet sind.
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Die Beschickungslade 2 ist in ihrer hinteren Stellung dargestellt,
d. h. in der Stellung, die sie annimmt am Ende des Hubes, in dem sie sich
zurückzieht, worauf unmittelbar der Beschickungshub folgt. Aus Fig. 3 ist
zu ersehen, daß sich in dieser Stellung die Finger 11 irn Abstand über dem
Formhohlraum und unter dem oberen Preßstempel 6 befinden. Die genaue Stellung
der Finger 11 relativ zu dem Forinhohlraum ist abhängig von der relativen
Stellung des Metalleinsatzes in bezug auf den Bausteinformling, der geformt werden
soll. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Finger 11
direkt
über dem Mittelbereich der Mischung 4 in dem Formhohlraum angeordnet. Weiter wird
bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ein kanalförmiger Metalleinsatz
13 in eine Längsseite des Formlings und symmetrisch zu den Kanten desselben
eingesetzt.
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Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist folgende: Der Einsatz
13 wird auf die Finger 11 zu irgendeiner passenden Zeit zuvor oder
direkt, wenn diese Finger in der voll zurückgezogenen Stellung, wie sie in Fig.
3
dargestellt ist, ankommen, aufgebracht. Es wird festgestellt, daß die Absätze
12 eine genaue und gleichmäßigeAnordnungdesEinsatzes 13 auf dea'Fingern
11
unterstützen. Der Einsatz 13 wird auf diese Weise auf den Fingern
zwischen dem Körper der Mischung in der Form und dem oberen Preßstempel sowie direkt
in dem Weg dieses Preßstempels auf seinem nach unten gerichteten Preßhub aufgehängt.
Wenn der Preßstempel 6 sich nach unten bewegt, wird er den Einsatz
13 ergreifen und ihn nach unten in den Formhohlraum mitnehmen und ihn dadurch
die gewünschte Stellung im Formfing geben. Die Finger 11
biegen sich nach
unten, um die Freigabe des Einsatzes 13 zu ermöglichen. Wenn der Preßstempel
6
seinen nach unten gerichteten Hub fortsetzt, wird der Forn-iling gepreßt
und gleichzeitig der Einsatz mit dem FormEng verbunden. Die Finger 11, die
federnd ausgebildet sind, nehmen, nachdem sie von dem Preßstempel 6 während
dessen Aufwärtsbewegung freigegeben wurden, wieder ihre normalen, unveränderten
Stellungen ein, um einen anderen Einsatz aufzunehmen, wonach der beschriebene Zyklus
wiederholt werden kann.
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In Fig. 4 ist eine etwas abgeänderte Ausführungsform nach der Erfindung
dargestellt, wobei an Stelle jedes der fedemden Finger 11 ein Finger 14 aus
starrem Metall verwendet wird. Jeder Finger 14 ist an einem Stutzarrn
15, der dem Arm 8 der vorher beschriebenen Ausführungsforrn entspricht,
mittels eines fedemden Scharniers 16 üblicher Art angelenkt. Das Scharnier
hält den Finger normalerweise in einer Stellung, in der er mit dem Arm
15 fluchtet, jedoch ermöglicht dieses Scharnier eine Schwenkbewegung des
Fingers nach abwärts, wenn ein vorbestimmter Druck auf ihn ausgeübt wird. Es ist
klar, daß die federnde Vorspannung des Scharniers 16 hinreichend stark ist,
um ein Verschwenken des Fingers auszuschließen, wenn der Metalleinsatz
13 auf ihn aufgebracht wird. Wenn hingegen der Preßstempel 6 bei seiner
Ab-
wärtsbewegung auf den Einsatz 13 drückt, schwingen die Finger 14
nach unten, um die Freigabe des Einsatzes zu ermöglichen. Die federnd vorgespannten
Scharniere 16 drehen die Finger 14 in ihre Normalstellungen zurück, nachdem
diese von dem Preßstempel 6 während seiner Bewegung nach aufwärts freigegeben
worden sind.
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Einer der größten Vorteile der Erfindung ist die Möglichkeit, ein
Metallelement mit einem feuerfesten Baustoff zu verbinden, ohne das den früher angewandten
Methoden anhaftende Risiko einzugehen. Bisher brachte ein Arbeiter von Hand den
Metallteil auf, während der obere Preßstempel sich bewegte. Viele Ungenauigkeiten
resultierten aus dieserArbeitsweise. Erfindungsgemäß wird die übliche Verfahrensweise
darin
bestehen, den Einsatz auf die biegsamen Finger aufzubringen, wenn die Form beschickt
wird und die Finger von der Form weg nach vom geschoben sind. Auf diese Weise kann
ein Aufgeben der Einsätze auf die Finger von Hand durchgeführt werden, ohne daß
der Preßvorgang unterbrochen werden muß, was aus Sicherheitsgründen bei den bisher
angewandten Methoden gefordert wurde. Ebenso kann eine mechanische Beschickungsvorrichtung
leicht eingerichtet werden, um die Einsätze schneller, als ein Arbeiter es zu tun
in der Lage ist, aufzubringen. Daher ermöglicht die Erfindung die Herstellung von
feuerfesten Bausteinen mit Metalleinsätzen sicherer und schneller, als es mit den
bisher bekannten Arbeitsweisen möglich war.