DE1156324B - Scheibenbremse fuer Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf druckmittelbetätigte Scheibenbremsen für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, deren Elemente unmittelbar zwischen Fahrzeugrad und Radaufhängung angreifen und angeornet sind, und betrifft die Ausbildung einer solchen Bremse in einer auch für kleine Fahrzeugräder geeigneten kompakten Bauweise mit geringem Material- und Montageaufwand, leichter Wartungsmöglichkeit und trotzdem guter Abführung der bei der Bremsung schneller Fahrzeuge frei werdenden Wärme.

Erfindungsgemäß wird eine solche Bremse dadurch erhalten, daß die Bremsklötze je in eine becherförmige Ausnehmung eines Bremskolbens gegenüber der Bremsscheibe bündig eingepaßt sind, wobei die Bremskolben in an sich bekannter Weise aus wärmebeständigem, wärmeisolierendem nichtmetallischem Material, vorzugsweise aus Kunststoff, bestehen. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung wird ein bei bekannten Scheibenbremsen vorhandener sperriger, umständlicher und störanfälliger Hebelübertragungsmechanismus erspart, während gleichzeitig trotzdem die temperaturempfindliche Druckmittelbetätigung gegen die Bremswärme isoliert bleibt, welche großflächig auf die gut gekühlte Bremsscheibe geleitet wird.

Die Erfindung wird an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine an einer Vorderradaufhängung angebaute Scheibenbremse in Draufsicht auf die Radinnenseite, teilweise geschnitten,

Fig. 2 einen Axialschnitt in der Ebene 2-2 der Fig. 1,

Fig. 3 einen Querschnitt in der Ebene 3-3 der Fig. 1.

Mit 10 ist der Achsschenkelträger einer Vorderradaufhängung bezeichnet, welcher in bekannter, nicht dargestellter Weise an die oberen und unteren Lenkarme einer Einzelradaufhängung angeschlossen sein kann. An den Achsschenkelträger 10 sind ein Tragflansch 11 und der Achsbolzen 12 angeformt, auf dem die Radnabe 13 mit den Wälzlagern 14 läuft. An die Radnabe 13 ist ein Nabenflansch 16 angeformt, mit dem mit Hilfe von Bolzen 17 die Radscheibe 18 verbunden ist, welche außen die Radfelge 19 trägt.

Die Bolzen 17 halten auch die Bremsscheibe 21, welche aus einem gegossenen Bremsring 22 und einem mit einem Bördelrand 23 in diesen eingreifenden gepreßten Bremsringträger 24 besteht, der mit seinem Innenflansch 26, wie erwähnt, über die BoI-Scheibenbremse für Fahrzeuge,
insbesondere Kraftfahrzeuge

Anmelder:

Ford-Werke Aktiengesellschaft,
Köln, Henry-Ford-Straße

Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 25. August 1958 (Nr. 756 968)

Rene H. Vansteenkiste, Wayne, Mich. (V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden

zen 17 am Radnabenflansch 16 fest ist. Der Bremsring 22 fluchtet radial mit dem Tragflansch 11 des Achsbolzens, um die genannten Teile von Biegemomenten bei der Bremskraftübertragung zu entlasten.

Der Tragflansch 11 des Achsschenkelträgers 10 hält einen inneren Bremszylinderblock 27 an dessen Platte 28 über eine Verschraubung 29. Der Bremszylinderblock 27 hat radiale Kühlrippen 31 und enthält drei verchromte Bremszylinderbohrungen 32, die parallel zur Radachse verlaufen. Gegen die benachbarte Fläche auf der gegenüberliegenden Seite des Bremsringes 22 ist ein äußerer Bremszylinderblock 33 angeordnet, der in gleicher Weise drei Bremszylinderbohrungen 34 parallel zur Radachse und gegen die benachbarte Fläche des Bremsringes 22 öffnend bildet. Die Zylinderblöcke 27 und 33 sind an ihren den Bremsring 22 umgreifenden Außenflansch 36 bzw. 37 mittels Schrauben 38 zu einem leicht zugänglichen, kompakten Block verschraubt.

Da alle Bremskolben und -zylinder übereinstimmen, wird nur einer beschrieben. In jedem Zylinder 32 ist gleitend ein nicht metallischer Bremskolben 39 angeordnet. Der Bremskolben besteht in an sich bekannte Weise aus wärmebeständigem, wärmeisolierendem nichtmetallischem Material, vorzugsweise Kunststoff, um die Druckmittelbetätigung gegen die Bremswärme der Reibungsbremse abzuschirmen. An den Bremskolben 39 ist ein zylindrischer Rand 41 in Richtung zum Bremsring 22 angeformt. In dem dadurch gebildeten schüsseiförmigen Raum sitzt der scheibenförmige Bremsklotz 42, dessen Außenfläche

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mit dem Rand 41 fluchtet, so daß beide mit der ihnen gegenüberliegenden Fläche des Bremsringes 22 zusammenwirken.

Ein Gummidichtring 43 sitzt im Zylinder an der rückwärtigen Kolbenfläche und wird gegen diese durch einen von der Kegelfeder 46 belasteten Blechbecher 44 gehalten, so daß der Dichtring 43 nicht abknicken bzw. vor die Mündungen der Druckmittelleitungen zum Zylinder geraten und dadurch zerstört werden kann.

Die drei Zylinderbohrungen in jedem Bremszylinderblock sind über in diesen gebohrte Kanäle 47 verbunden, und ein äußerer Zylinder ist über einen Entleerungskanal 48 an den Schraubenschluß 49 einer Entleerungsleitung angeschlossen. Ferner ist einer der untereinander verbundenen Zylinder mittels eines Schraubenanschlusses 51 an eine Zuführungsleitung 52 für das Druckmittel angeschlossen, welche zu einem nicht dargestellten Hauptzylinder oder einer anderen Druckmittelquelle führen kann.

Wie aus Fig. 3 ersichtlich, sind auch die Bremszylinder des inneren und äußeren Zylinderblocks 27 bzw. 33 mit zusammenhängenden Verbindungskanälen 53, 54 für das Druckmittel versehen. Die Verbindungsstelle zwischen diesen beiden Kanälen ist durch den eingelegten Gummiring 56 nach außen gedichtet.

Wenn den Bremszylindern Druckmittel zugeführt wird, werden die Bremsklötze 42 durch die Kolben 39 gegen den mit dem Rad umlaufenden Bremsring 22 gedrückt. Da der Bremsring dem Fahrwind ausgesetzt ist, wird die Bremswärme rasch verteilt und abgeführt, und da die Kolben aus nichtmetallischem wärmedämmendem Material bestehen, wird die Bremswärme vom Druckmittelstrom ferngehalten. Die nichtmetallischen Bremskolben 39 sind wärme- und formbeständig und können gleichmäßig gleiten, unterstützt durch ihre große Führungsfläche gegenüber der Zylinderbohrung.

Eine selbsttätige spielfreie Nachstellung wird durch die Kegelfedern 46 erreicht, die den dünnen Kolbenrand 41 und die Reibfläche des Bremsklotzes 42 ständig leicht gegen den Bremsring 22 anlegen. Der Kolbenrand 41 gegenüber dem Bremsring hat einen niedrigen Reibungskoeffizienten, verglichen mit demjenigen des Bremsklotzes 42, und der Verschleiß der Bremsklötze unter der Wirkung der Kegelfeder 44 ist vernachlässigbar klein. Der Kolbenrand nutzt sich zusammen mit dem zugehörigen Bremsklotz ab, so daß die Anlageflächen beider Teile gegen den Bremsring fluchtend bleiben.

ίο Der Umfang der Erfindung ergibt sich aus den Patentansprüchen unter Berücksichtigung seines unmittelbaren Gegenstandes in der Beschreibung. Darüber hinausgehende Merkmale der Beschreibung und der Zeichnung dienen lediglich der Erläuterung der Erfindung, sind jedoch selbst nicht Gegenstand der Erfindung.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH:

   Druckmittelbetätigte Scheibenbremse für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, deren Elemente unmittelbar zwischen Fahrzeugrad und Radaufhängung angreifen und angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsklötze

   (42) je in eine becherförmige Ausnehmung eines Bremskolbens (39) gegenüber der Bremsscheibe (22) bündig eingepaßt sind, wobei die Bremskolben (39) in an sich bekannter Weise aus wärmebeständigem, wärmeisolierendem, nichtmetallischem Material, vorzugsweise aus Kunststoff, bestehen.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Auslegeschrift Nr. 1031655;
   deutsche Patentanmeldung D 10983 11/63 c (bekanntgemacht am 27. 8. 1953);
   deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1719 235;
   französische Patentschriften Nr. 799 109, 853 941; britische Patentschriften Nr. 506 936, 728 376;
   USA.-Patentschriften Nr. 2 655 230, 2 665 179,
   2657772, 2 689 024, 2754 936, 2 850119.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen