DE1155107B - Verfahren zum Aufpfropfen polymerisierbarer monomerer Verbindungen auf Cellulosederivate - Google Patents

Verfahren zum Aufpfropfen polymerisierbarer monomerer Verbindungen auf Cellulosederivate

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DE1155107B
DE1155107B DEN14954A DEN0014954A DE1155107B DE 1155107 B DE1155107 B DE 1155107B DE N14954 A DEN14954 A DE N14954A DE N0014954 A DEN0014954 A DE N0014954A DE 1155107 B DE1155107 B DE 1155107B
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cellulose
cellulose derivatives
mass
monomeric compounds
polymerizable monomeric
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DEN14954A
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Pierre Talet
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F251/00Macromolecular compounds obtained by polymerising monomers on to polysaccharides or derivatives thereof
    • C08F251/02Macromolecular compounds obtained by polymerising monomers on to polysaccharides or derivatives thereof on to cellulose or derivatives thereof
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B15/00Preparation of other cellulose derivatives or modified cellulose, e.g. complexes

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Description

  • Verfahren zum Aufpfropfen polymerisierbarer monomerer Verbindungen auf Cellulosederivate Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufpfropfen polymerisierbarer monomerer Verbindungen auf Cellulosederivate.
  • Die nach den üblichen Fabrikationsverfahren hergestellten rohen Cellulosederivate sind wegen ihres relativ hohen Erweichungspunktes nicht zur Verarbeitung im Spritzguß- oder Preßverfahren, Strangpressen, Kalandrieren usw. geeignet, so daß man aus ihnen weder geformte Gegenstände noch entsprechendes Formmaterial herstellen kann. Um eine derartige Verarbeitung zu ermöglichen, muß man in die Cellulosederivate Weichmacher einarbeiten, wodurch sich häufig gewisse Nachteile ergeben, insbesondere nachteilige Färbung, Giftigkeit oder unerwünschter Geruch. Nach gewisser Zeit können die Weichmacher durch Verdampfen, Ausschwitzen, Auslaugen usw. wenigstens teilweise verschwinden, so daß der fertige Gegenstand häufig eine wesentliche Einbuße seiner mechanischen Festigkeitseigenschaften erfährt.
  • Die Bemühungen, auf eine als Grundstoff oder Träger dienende Cellulosesubstanz durch strahlungschemische Einwirkung andere polymerisierbare Stoffe aufzupfropfen und dadurch zu stabilen makromolekularen Massen zu gelangen, haben bisher noch nicht zur Ausbildung eines technisch verwertbaren Verfahrens geführt. Es ist durch die französische Patentschrift 1 130 100 lediglich ein Versuch bekanntgeworden, bei dem als polymerisierbares Monomeres Acrylamid, und zwar in einem im Verhältnis zur Menge der Grund- oder Träger-Cellulosesubstanz sehr großen Überschuß verwendet wird.
  • Bei diesem Versuch wurde ein Film aus Celluloseacetat, d. h. ein bereits aus dem Cellulosederivat geformter Körper, zunächst allein der Einwirkung einer ionisierenden Strahlung ausgesetzt und erst danach in eine wäßrige Lösung von Acrylamid gebracht; das Reaktionsgefäß wurde sodann geschlossen und evakuiert. Bei der Evakuierung setzte sofort eine stürmische Reaktion ein, die unter Zerfressen größerer Teile des Cellulosefilms zu einer in Wasser stark quellenden Masse führt, die sehr viel überschüssiges Monomer und Reste bzw. Bruchstücke des Cellulosefilms enthielt. Da dieser Überschuß an Monomerem nicht zurückgewonnen werden kann, ist das versuchsweise durchgeführte Verfahren nicht wirtschaftlich.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde. ein wirtschaftliches und in technischem Maßstab anwendbares Verfahren zum Aufpfropfen polymerisierbarer monomerer Verbindungen auf Cellulosederivate zu schaffen. Das neue Verfahren ist besonders für die Herstellung pulverförmiger Spritzguß- oder Preß- massen geeignet, die ihrerseits aus Teilchen eines Pfropfpolymeren bestehen, dessen technische Eigenschaften man durch die Bedingungen der Pfropfpolymerisationsreaktion beeinflussen kann.
  • Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß man - zum Aufpfropfen polymerisierbarer monomerer Verbindungen mit einer Doppelbindung im Molekül auf Cellulosederivate - Mischungen aus wenigstens einem Cellulosederivat und wenigstens einem dieser Monomeren einer ionisierenden Strahlung aussetzt.
  • Es wurde zunächst festgestellt, daß das relative Mengenverhältnis zwischen dem Cellulosederivat und dem Monomeren einen entscheidenden Einfluß auf den Erweichungs- oder Schmelzpunkt des als Endprodukt gewonnenen Pfropfpolymeren hat. Das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung gestattet die Ausnutzung dieser Erkenntnis, wodurch es möglich ist, auf die Lage des Erweichungs- oder Schmelzpunktes des Pfropfpolymeren einzuwirken, da der Erweichungs- oder Schmelzpunkt sich im gleichen Sinne verschiebt wie das Mengenverhältnis des Cellulosederivats zu dem Monomeren.
  • Dabei läßt sich eine zusätzliche Beeinflussung des Erweichungs- oder Schmelzpunktes erzielen, indem man bei der Pfropfpolymerisation ein Monomeres mitwirken läßt, das eine Vernetzung der Moleküle herbeiführt. Durch eine derartige Vernetzung wird der Erweichungs- oder Schmelzpunkt um so stärker erhöht, je stärker die erzielte Vernetzung des Pfropfpolymerisates wird.
  • Wenn man z. B. ein Pfropfpolymerisat erhält, das zu leicht flüssig wird, kann man zur Behebung dieses Nachteils gleichzeitig mit dem einfach reagierenden Monomeren eine geringe Menge eines mehrfach reagierenden Monomeren beigeben: Allylacrylat, Diallyladipat, Cyanursäure-Allylester, Diallylphthalat, Divinylbenzol usw. Es ist jedoch stets günstig, die Vernetzung nicht zu weit zu treiben, da dadurch das Erweichen oder Schmelzen des Polymerisats in der Spritzvorrichtung erschwert wird.
  • Außerdem konnte festgestellt werden, daß die Polymerisation nicht nur durch eine Steigerung der Temperatur, sondern auch durch das Fernhalten des Luftsauerstoffes beschleunigt werden kann.
  • Es ist deshalb vorteilhaft, Maßnahmen zur Entfernung der in den Ausgangs stoffen bzw. dem Reaktionsraum enthaltenen Luft zu treffen, wobei die Luft aus den Ausgangssto.Sen durch Pressen, Strangpressen oder Walzen entfernt werden kann.
  • Es erweist sich als zweckmäßig, der Masse bei der Verarbeitung von Cellulosederivaten übliche Zusatzstoffe, beispielsweise Weichmacher, zuzugeben. Die Wirkungsweise derartiger Weichmacher bei Zugabe einer gleichen prozentualen Menge vor der Polymerisation ist deutlicher ausgeprägt als bei ihrer nachträglichen Anwendung.
  • Das nach dem neuen Verfahren gewonnene Pfropfpolymere wird im allgemeinen nicht besonders gereinigt bzw. von dem Rest der zu seiner Herstellung verwendeten Stoffe getrennt. Dennoch kann für gewisse Verwendungszwecke bzw. wenn die Masse des Homopolymeren nur in relativ kleiner Menge anfällt, eine besondere Trennung vorteilhaft sein.
  • Die Erfindung soll nun an Hand mehrerer Ausführungsbeispiele des Verfahrens ausführlicher erläutert werden.
  • In diesen Ausführungsbeispielen sind als Cellulosederivate Celluloseacetat, Celluloseacetobutyrat bzw.
  • Äthylcellulose verwendet worden; es dürfte klar sein, daß ebensogut zahlreiche andere Cellulosederivate als Grund- bzw. Trägersubstanzen nach dem neuen Verfahren benutzt werden können. Bei dieser Gelegenheit sei darauf hingewiesen, daß mit dem Ausdruck Äthylcellulose diejenigen Derivate bezeichnet werden, die vorzugsweise 2,4 bis 2,5 Äthoxylgtuppen je Glucoseeinheit aufweisen; als Celluloseacetat kann Mono-, Di- oder Triacetat verwendet werden.
  • Der strahlungschemische Prozeß der Pfropfpolymerisation gemäß den folgenden Beispielen bedingt das Mischen der Cellulose-Ausgangs- oder Trägersubstanz und des Monomeren oder dessen Derivates, beispielsweise durch Aufquellen oder Auflösung der einen Substanz in der anderen.
  • Im folgenden werden drei derartige Pfropfpolymerisate des Typs Celluloseacetat/Vinylacetat einander gegenübergestellt, die nur durch ihre unterschiedliche Zusammensetzung unterschieden sind, um vergleichsweise den Einfluß des unterschiedlichen Mengenverhältnisses auf den Erweichungs- oder Schmelzpunkt des Pfropfpolymeren unter sonst gleichen Herstellungsbedingungen zu zeigen:
    Cellulose- Vinyl- Schmelz-
    diacetat acetat punkt
    Anteil Anteil o C
    Pfropfpolymerisat A 60 390 50
    Pfropfpolymerisat B 60 56 80
    Pfropfpolymerisat C 60 26 180
    In einigen Beispielen werden besondere Verfahrensvarianten angegeben, die ebenfalls im Rahmen der vorliegenden Erfindung liegen, aber mehr sekundäre Bedeutung besitzen. Diese Varianten beziehen sich auf die folgenden Punkte: 1. Die Eigenschaften des Cellulose enthaltenden Pfropfpolymeren bzw. (ganz allgemein gesprochen) der behandelten Masse werden ebenfalls geändert, wenn man die bekannten Verfahren benutzt, die in gewissem Umfang die Dichte der Anlagerung der Pfropfglieder an die makromolekulare Kette der Trägersubstanz und die Länge der die Pfropfglieder enthaltenden Ketten zu variieren gestatten. In dem zweiten Falle sind »Übertragersubstanzen« mit Erfolg verwendbar. Unter dem Ausdruck »Übertragersubstanzen« sind Verbindungen zu verstehen, deren Molekül sich leicht in ein Radikal verwandelt, wenn dies Molekül auf ein bereits gebildetes Radikal trifft, das seinerseits infolge dieser »Übertragung« zu einem einfachen Molekül wird. Dieser klassische Wirkungsmechanismus läßt sich durch die folgende Darstellung versinnbildlichen: R-+A, -t R+A Der Radikalcharakter ist also von R auf A übergegangen. Das Molekül A gibt bei der Reaktion z. B.
  • 1 Atom Wasserstoff, Chlor oder ein anderes Element bzw. eine Gruppe an das Radikal R ab. Ein allgemein bekanntes Beispiel dieses Mechanismus ist das Wachstum eines Polymeren; eine polymere Kette, die noch im Wachstum ist, stellt ein polymeres Radikal dar; wenn als Übertragersubstanz Tetrachlorkohlenstoff benutzt wird, kann die sich dabei ergebende Reaktion wie folgt geschrieben werden: ... -CH2-CH2 + -t CCl4 + . zu -CI-CH,Q + CC13 Als Beispiele geeigneter Chlorkohlenwasserstoffe seien Trichloräthylen und Trichlormethan erwähnt.
  • Das Trichloräthylen kann sogar unter der Einwirkung von ;-Strahlen gleichzeitig an der Polymerisation teilnehmen, also in das Pfropfpolymerisat eintreten.
  • 2. Die Bildung zu zahlreicher Verästelungen oder sogar Vernetzungen, die bis zu einem gelartigen Zustand führen, wie er sich häufig bei der Polymerisation durch Strahlungseinwirkung einstellt, ist hier nachteilig, weil dadurch das einwandfreie Fließen der Preßmasse in der Preßform behindert wird. Es erweist sich deshalb als zweckmäßig, irgendeinen Stoff zuzugeben, der einer derartigen Erscheinung entgegenwirkt: Thioharnstoff, 8-Hydroxychinolin, Phenyläthylamin usw.
  • Beispiel 1 In einen fest verschließbaren und evakuierbaren Behälter aus Aluminium werden 180 g Äthylcellulose mit 49 0/o Athoxylgruppen und 120 g destilliertes Styrol hineingegeben.
  • Die Äthylcellulose löst sich in dem Styrol auf und bildet eine flüssige, durchscheinende bzw. durchsichtige Masse. Das Aluminiumgefäß wird hermetisch geschlossen und die Luft entfernt. Das Ganze wird dann einer -Strahlung ausgesetzt, die in einer Strahlungsquelle von 200 Curie aus Kobalt 60 erzeugt wird.
  • Die Temperatur der Umhüllung, in die der Behälter eingesetzt wurde, bleibt ungefähr konstant auf etwa 300 C, und zwar während der gesamten Dauer der Behandlung. Die Bestrahlung wird beendet, wenn die gesamte Strahlungsdosis einen Wert von 2 106 Röntgen erreicht hat.
  • Dann wird der Behälter geöffnet. Das nichtpolymerisierte Styrol wird bei einem Druck von 15 mmHg abdestilliert. Man gewinnt 60 g monomeres Styrol zurück, das bei einer späteren Reaktion wieder verwendet werden kann. Diese Zurückgewinnung des nicht gebundenen Monomeren hebt die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens.
  • Das schließlich erhaltene Pfropfpolymere ist eine schwach durchscheinende Masse, die gewalzt, zu Folien ausgezogen und so weit zerkleinert werden kann, daß sie in Pulverform für die Benutzung in Spritz- oder Preßformen geeignet ist.
  • Diese pulverförmige Masse liefert Spritzgußteile, die eine schöne, elfenbeinähnliche Oberfläche aufweisen.
  • Beispiel 2 In den beim Beispiel 1 benutzten Behälter werden eingebradit: 200 g Äthylcellulose mit 490/0 Athoxylg -ppen und 100 g destilliertes Vinylacetat.
  • Man bestrahlt bis zu einer Strahlendosis von 800 000 Röntgen. Dabei wird das gesamte Vinylacetat polymerisiert, und man gewinnt unmittelbar eine Masse, die aus einer Mischung der bei der Polymerisation abgewandelten Äthyleellulose homopolymerem Polyvinylacetat und nicht umgewandelter ithylcellulose besteht. Diese Masse hat einen Erweichungspunkt von 110°C.
  • Die aus dieser Masse hergestellten Preßlinge sind durchsichtig, relativ schlagfest und haben eine leicht gelbliche Färbung. Sie werden von Ölen und aliphatischen Kohlenwasserstoslen nicht angegriffen.
  • Beispiel 3 In das bereits beim Beispiel 1 benutzte Gefäß werden eingebracht: 150 g Celluloseacetat (Diacetat) und 150 g Vinylacetat.
  • Das aufgequollene Pulver wird mit einer Strahlungsquelle von 350 Curie aus Kobalt 60 bis zu einer gesamten Strahlungsdosis von lOG Röntgen bestrahlt.
  • Unter Vakuum wird der Überschuß des Monomeren abdestilliert, wobei man 70 g Vinylacetat zurückgewinnt. Die bei dem Entleeren des Gefäßes anfallende brüchige Masse läßt sich leicht zu einem Granulat zerkleinern.
  • Dieses Produkt kann unmittelbar im Spritzguß-oder Preßverfahren verarbeitet werden.
  • Beispiel 4 In ein Gefäß, das dem beim Beispiel 1 verwendeten Gefäß entspricht, werden bis zur vollständigen, durch Zusammendrücken so weit als möglich getriebenen Füllung des Gefäßes eingebracht: 210 g Cellulosediacetat und 84 g frisch destilliertes Vinylacetat.
  • Das erhaltene Produkt wird mit 40 g Methylphthalat plastifiziert.
  • Nach einer Bestrahlung gemäß Beispiel 3 erhält man eine im Spritzverfahren verarbeitbare Masse, die sich bereits bei 850 C verarbeiten läßt.
  • Die dabei erhaltenen Gegenstände verformen sich nicht in kochendem Wasser.
  • Beispiel 5 In der gleichen Weise wie im Beispiel 4 läßt man 30 g Celluloseacetat in 186 g Vinylacetat und 1,6 g Allylphthalat aufquellen.
  • Man bestrahlt mit einer Strahlungsquelle von 350 Curie aus Kobalt 60 bis zu einer gesamten Strahlungsdosis von 500 000 Röntgen.
  • Die polymerisierte Masse hat nicht mehr den Geruch des Vinylacetates und weist einen Erweichungspunkt in der Größenordnung von 1100 C auf, der also wesentlich höher liegt als der Erweichungspunkt einer entsprechenden Zusammensetzung, die jedoch kein Allylphthalat enthält.
  • Beispiel 6 Der Versuch gemäß Beispiel 5 wird wiederholt, an Stelle von 1,6 g Allylphthalat werden jedoch 2,5 g verwendet.
  • Wenn die Masse in der gleichen Weise wie beim vorangegangenen Beispiel behandelt wird, tritt die polymerisierte Mischung aus der Düse einer Spritzvorrichtung als weißes und hartes Pulver aus; sie bildet keinen zusammenhängenden Strang. Dieses Pulver hat einen Erweichungspunkt von 750 C und nimmt leicht Weichmacher auf. Fügt man iOO/o Methylphthaiat hinzu, so lassen sich biegsarne Preßlinge herstellen.
  • Beispiel 7 Eine Mischung aus 60 g Celluloseacetat und 390 g Vinylacetat wird mit einer Strahlendosis bis zu 4 10» Röntgen bestrahlt.
  • Das gewonnene Produkt hat einen Erweichungspunkt von 1200 C.
  • Unter den gleichen Bedingungen ergibt eine Mischung aus 60 g Cellulosediacetat, 280 g Vinylacetat und 230 g Trichloräthylen eine kein monomeres Trichloräthylen mehr enthaltende Masse mit einem Erweichungspunkt von 650 C.
  • Beispiel S Man steilt eine Mischung her aus 60 g Celluloseacetobutyrat mit 14°/o Acetyl- und 360/0 Butyrylgruppen und 225 g frisch destilliertem monomerem Vinylacetat.
  • Man bestrahlt mit einer Strahlungsquelle von 300 Curie aus Kobalt 60 bis zu einer gesamten Strahlungsdosis von 1. 106 Röntgen. Die gewonnene durchscheinende Masse läßt sich sehr leicht im Spritzgußverfahren bei etwa 600 C verarbeiten.
  • Beispiel 9 Eine Mischung aus 100 g Äthylcellulose mit 490in Athoxyl, 700 g Vinylacetat und 15 g Acrylnitril wird meit einer Strahlendosis von 1,5. 106 Röntgen bestrahlt.
  • Nach dieser Bestrahlung durch eine Strahlungsquelle von 350 Curie aus Kobalt 60 erhält man ein Pfropfpolymerisat mit einem Erweichungspunkt von 1050 C.
  • Ein aus dieser Masse hergestellter Preßkörper kann in Wasser von 600 C eingetaucht werden, ohne daß er seine Form verändert. Wenn man kein Acrylnitril zugibt, liegt der Erweichungspunkt ganz wesentlich tiefer (810 C).
  • Beispiel 10 Man läßt aufquellen 30 g Celluloseacetat in 93 g Vinylacetat und 93 g Styrol.
  • Nach Bestrahlung mit einer y-Strahlungsquelle von 200 Curie aus Kobalt 60 bis zu einer Strahlendosis von 100 Röntgen erhält man eine weiße, leicht durchscheinende Masse, die bei etwa 1700 C verspritzt oder verpreßt werden kann und Formstücke ergibt, die Elfenbeingegenständen vollkommen gleichen.
  • Beispiel 11 Unter Verwendung einer Strahlungsquelle von 200 Curie aus Kobalt 60 wird eine Mischung aus 150 g Celluloseacetat, 150 g Vinylacetat und 12 g Phenylsalicylat bis zur Aufnahme von 400 000 Röntgen bestrahlt.
  • Die erhaltenen Produkte lassen sich zum Teil durch nachträgliches Einarbeiten anderer Polymerer, bei- spielsweise Polyvinylchlorid, Äthoxylinharz, Äthylcellulose unter Zusatz von basischem Bleistearat oder Calciumstearat, in ihren Eigenschaften vorteilhaft variieren.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Aufpropfen polymerisierbarer monomerer Verbindungen mit einer Doppelbindung im Molekül auf Cellulosederivate, dadurch gekennzeichnet, daß man Mischungen aus wenigstens einem Cellulosederivat und wenigstens einem dieser Monomeren einer ionisierenden Strahlung aussetzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man von Mischungen ausgeht, die außerdem eine geringe Menge einer vernetzend wirkenden monomeren Verbindung mit zwei Doppelbindungen im Molekül enthalten.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man von luftfreien Mischungen ausgeht.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß man von Mischungen ausgeht, die außerdem bei der Verarbeitung von Cellulosederivaten übliche Zusatzstoffe enthalten.
DEN14954A 1957-04-19 1958-04-18 Verfahren zum Aufpfropfen polymerisierbarer monomerer Verbindungen auf Cellulosederivate Pending DE1155107B (de)

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