DE1154938B - Verfahren zum Veredeln von Polyamiden - Google Patents

Verfahren zum Veredeln von Polyamiden

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DE1154938B
DE1154938B DEI1089A DEI0001089A DE1154938B DE 1154938 B DE1154938 B DE 1154938B DE I1089 A DEI1089 A DE I1089A DE I0001089 A DEI0001089 A DE I0001089A DE 1154938 B DE1154938 B DE 1154938B
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DE
Germany
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polyamides
acid
polyamide
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DEI1089A
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George De Witt Graves
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EIDP Inc
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EI Du Pont de Nemours and Co
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K5/00Use of organic ingredients
    • C08K5/16Nitrogen-containing compounds
    • C08K5/17Amines; Quaternary ammonium compounds
    • C08K5/18Amines; Quaternary ammonium compounds with aromatically bound amino groups

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  • Health & Medical Sciences (AREA)
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  • Medicinal Chemistry (AREA)
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  • Organic Chemistry (AREA)
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Description

  • Verfahren zum Veredeln von Polyamiden Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Veredeln von Polyamiden, insbesondere zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit gegen atmosphärische Einwirkungen und höhere Temperaturen.
  • Die synthetischen linearen Polyamide werden durch atmosphärische Einflüsse, insbesondere bei höheren Temperaturen, sowie auch durch ultraviolette Strahlen, in ihren physikalischen Eigenschaften, insbesondere ihrer Zähigkeit und Biegsamkeit, beeinträchtigt.
  • Sie werden spröde, wodurch ihr Gebrauchswert gemindert werden kann.
  • Es wurde gefunden, daß man synthetische Polyamide veredeln kann, wenn man die bereits gebildeten Polyamide mit aromatischen Aminen behandelt, die am Stickstoff wenigstens ein Wasserstoffatom besitzen, wenigstens zwei cyclische Kerne enthalten und ein scheinbares Oxydationspotential (SOP) von 0,7 bis 1,3 Volt aufweisen, oder wenn man solche Amine den polyamidbildenden Ausgangsstoffen vor oder während der Herstellung der Polyamide zusetzt. Unter dem scheinbaren Oxydationspotential ist die elektromotorische Kraft zu verstehen, bei der das Amin in Lösung in einem Oxydations-Reduktionssystem innerhalb 30 Minuten zu 20 bis 30 O/o oxydiert wird (J. Am. Soc.
  • 52 [1930], S. 5206 bis 5209).
  • Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung setzt man den polyamidbildenden Ausgangsstoffen oder den bereits gebildeten Polyamiden außer der Aminoverbindung noch eine Dioxaminsäure zu, vorzugsweise eine solche, die zwischen den substituierten Carboxylgruppen eine Kette mit wenigstens 4 Kohlenstoffatomen aufweist.
  • Bei den erfindungsgemäßen Polyamiden handelt es sich um fadenbildende Polyamide oder Superpolyamide, wie sie in den USA.-Patentschriften 2071 250 2071 253, 2 523 und 2 130 948 beschrieben sind, die im allgemeinen eine Eigenviskosität von über 0,4 (vgl. Patent 739 279) besitzen.
  • Außer den bifunktionellen polyamidbildenden Ausgangsstoffen, wie Aminosäuren oder Dicarbonsäuren und Diaminen, kann man auch andere bifunktionelle polymerbildende Stoffe bei der Polyamidherstellung mit verwenden, z. B. polyesterbildende, wie Oxysäuren und Aminoalkohole. Andere geeignete Polyamide sind z. B. Polyhexamethylensebacinsäureamid, Polydecamethylenadipinsäureamid, Polym-phenylensebacinsäureamid, das Polymere aus 6Aminocapronsäure, das Polymere aus 12-Aminostearinsäure und Mischpolyamide, z. B. aus Hexamethylendiamin, Decamethylendiamin, Adipinsäure und Caprolaktam oder 12-Aminostearinsäure.
  • Die Polyamide können während der erfindungs- gemäßen Behandlung die verschiedenste Form aufweisen, wie Späne, Schnitzel, Bänder, Fäden, Gewebe, Filme, Folien oder als geformte oder gegossene Körper vorliegen. Die Formlinge, die aus Schmelzen, Lösungen oder Dispersionen oder als organischer Glassatz gewonnen werden können, können auch Träger- oder Füllstoffe enthalten, wie Fäden, Gewebe, Holz, Kautschuk, Leder, keramische Massen u. dgl. Die Polyamide können auch vor oder während der Behandlung mit den aromatischen Aminoverbindungen in verschiedener Weise behandelt werden, z. B. einer Dampf-, Wärme- oder Heißwasserbehandlung ausgesetzt, gestanzt, gelocht, gewalzt, gereckt, abgedreht, getrieben, kalandriert oder anderen spanlosen oder spanabhebenden Verformungen unterworfen werden.
  • Die aromatischen Aminoverbindungen gemäß der Erfindung können in technischer, reiner, verdünnter, in fester oder gelöster Form zugesetzt werden. Sie können nichtkondensierte aromatische Kerne, wie Diphenylamin (SOP 1,008 Volt), oder kondensierte Kerne, wie ,B-Naphthylamin (SOP 1,064Volt), oder sowohl kondensierte als auch nichtkondensierte Kerne, wie Phenyl-a-naphthylamin (SOP 0,880 Volt), enthalten. Die die aromatischen Ringe verbindenden Atome können gesättigte Kohlenstoffatome, Heteroatome (wie im Diphenylamin) oder gesättigte Kohlenstoffatome und Heteroatome (wie im sym. Diphenyläthylendiamin, SOP 0,960 Volt) sein, und die aromatischen Ringe können auch unmittelbar miteinander verbunden sein (wie im 2-Amino-diphenyl, SOP etwa 1,08Volt). Die Heteroatome zwischen den aromatischen Kernen können gesättigt oder ungesättigt sein (wie z. B. Diazo-amino-benzol, SOP 1,058 Volt). Sie können auch heterocyclische Ringe bilden, wie im Phenthiazin (Thiodiphenylamin) oder Thiodinaphthylamin. Als Heteroatome können also Stickstoff, Schwefel oder Sauerstoff vorhanden sein, und es können Monoamine oder Polyamine verwendet werden.
  • Auch können die Ringe Substituenten tragen, z. B. gesättigte oder ungesättigte aliphatische Reste, wie Methyl, Äthyl, Octyl, Stearyl, Vinyl, Allyl, Oleyl. Ein gesättigter carbocyclischer Ring ist z. B. beim Cyclohexyl, ungesättigte Ringe sind z. B. beim Pyridyl vorhanden. Als Substituenten können ferner substituierte Aminogruppen vorhanden sein, z. B. Monoalkylaminogruppen, wie Methylamino, Äthylamino, Cyclohexylamino, Stearylamino, Dialkylamino, wie Dimethylamino, Diäthylamino, Methyläthylamino. Auch die Oxygruppe, gesättigte oder ungesättigte Alkoxygruppen, wie Methoxy, Äthoxy, Allyloxy, sind geeignete Substituenten. Diese Substituenten können auch in heterocyclischen Kernen enthalten sein.
  • Man kann das fertig gebildete Polyamid mit einer Lösung des Amins behandeln, wobei als Lösungsmittel alle Flüssigkeiten verwendet werden können, die das Polyamid nicht lösen. Zweckmäßig ist die Verwendung eines solchen Lösungsmittels, das im Polyamid als Weichmacher wirkt. Äthanol oder Diäthylendioxyd sind besonders brauchbare Lösungsmittel. Die Lösungen können in verdünntem oder gesättigtem Zustand verwendet werden. Die Konzentration der Lösungen kann in weiten Grenzen schwanken und z. B. zwischen einem Gehalt von 3 und 6 °/o des Amins liegen. Man kann bis zu etwa 100/o an aromatischem Amin, auf das Polyamid berechnet, zusetzen. Im allgemeinen genügen aber Mengen von 0,05 bis 5'D/o je nach der Konzentration der Lösungen, der Behandlungstemperatur und der Dauer der Einwirkung sowie der Gestalt und Größe der Polyamidformlinge. Die Behandlungstemperaturen richten sich nach der Art und Menge der aromatischen Aminoverbindung und den Eigenschaften des Lösungsmittels.
  • Gewöhnlich sind erhöhte Temperaturen anzuwenden.
  • Die Behandlungsdauer hängt von der Zusammensetzung der Lösung und der Temperatur ab. Bei Verwendung von 50/obigen gesättigten Lösungen der aromatischen Aminoverbindung in wäßrigem Äthanol ist beispielsweise für Polyamidüberzüge von 0,05 mm Stärke auf Kupferdraht bei 780 C eine Einwirkungszeit von 20 Sekunden erforderlich. Beträgt die Behandlungstemperatur 250 C, so ist die Einwirkungsdauer auf 15 Minuten auszudehnen, obwohl auch schon in kürzerer Zeit eine merküche Verbesserung erzielt wird. Filme einer Stärke von 0,05 bis 0,25 mm mit oder ohne Trägerschicht werden beispielsweise mit 50/oigen Lösungen bei 250 C 1 bis 12 Stunden, bei 780 C 1 bis 30 Minuten, im allgemeinen 1 bis 5 Stunden, behandelt. Bei Anwendung eines Gemisches aus Dioxaminsäure und einer aromatischen Aminoverbindung beträgt das Verhältnis der Säure zum Amin zweckmäßig zwischen 0,01 und 0,1, jedoch kann der Anteil an Dioxaminsäure auch bis zur Hälfte oder mehr der Menge der aromatischen Aminoverbindung betragen. Man kann das Verfahren fortlaufend gestalten und die Polyamide vor der Behandlung in jede gewünschte Form überführen.
  • Man kann die Amine dem fertig gebildeten, wiederkehrende Amid- oder Thioamidgruppen in der Atomkette enthaltenden Polyamid auch vor der Formgebung, z. B. der geschmolzenen Polyamidmasse oder Polyamidschnitzeln, zusetzen und die so behandelten Polyamidmassen anschließend verformen.
  • Auch kann man die Amine den polyamidbildenden Ausgangsstoffen vor oder während der Polyamidbildung zusetzen. Im allgemeinen verwendet man hierzu Mengen von 0,05 bis 5 5°/o Amin. Die Amine müssen bei den Polymerisationstemperaturen beständig sein und dürfen nicht nachteilig auf die Polyamidbildung einwirken. Hierzu hat sich das Phenthiazin als besonders geeignet erwiesen.
  • Es ist zweckmäßig, bei der Behandlung von Polyamiden, die sich in Verbindung mit Metallen befinden, z. B. von Drahtüberzügen, eine Hydroxamsäure niedriger Flüchtigkeit mit zu verwenden. Bemerkenswert gute Ergebnisse werden mit wenigstens vier benachbarte Atome zwischen den substituierten Carboxylgruppen enthaltenden Dihydroxamsäuren erzielt. Da Dihydroxamsäuren im allgemeinen unter den bei der Bildung von linearen Polyamiden herrschenden Bedingungen nicht beständig sind, können sie in Form ihrer Lösungen zugesetzt werden. Zum Beispiel kann man den Lösungen der aromatischen Aminoverbindungen Dihydroxamsäure in einer Menge von 0,5 bis 20 g, vorzugsweise 0,5 bis 5 g, je Liter der Lösung zusetzen.
  • Die Dihydroxamsäuren können hergestellt werden, indem man einen Ester der entsprechenden Dicarbonsäure mit Hydroxylamin in Gegenwart von Alkali bei einer Temperatur unter der Zersetzungstemperatur des Hydroxylamins umsetzt. So erhält man aus Diäthyladipat und Hydroxylamin in einer Methanollösung von Natriummethylat bei gewöhnlicher Temperatur Adipindihydroxamsäure der Formel Nach 15stündigem Stehen werden die flüchtigen Bestandteile unter vermindertem Druck abdestilliert.
  • Das Natriumsalz der Adipindihydroxamsäure hinterbleibt als Rückstand. Die freie Säure erhält man, wenn man das Salz in einer kleinen Menge Wasser löst und konzentrierte Salzsäure zusetzt. Beim Kühlen der Lösung auf Temperaturen unter Zimmertemperatur scheidet sich die Adipindihydroxamsäure als kristalliner Niederschlag aus. Die Säure schmilzt bei 1640C.
  • In den folgenden Beispielen sind die angegebenen Teile Gewichtsteile.
  • Beispiel 1 Ein Kupferdraht von 0,05mm Durchmesser mit einem Überzug von Polyhexamethylenadipinsäureamid wird 15 Minuten in eine 250 C warme Lösung aus 5 Teilen Phenyl-a-naphthylamin, 1,5 Teilen Adipindihydroxamsäure, 65 Teilen Äthanol und 15 Teilen Wasser gebracht, darauf sogleich durch ein Athanolbad von 250 C geführt, der überschüssige Alkohol abgestreift und der Draht an der Luft getrocknet. Der Überzug von Polyhexamethylenadipinsäureamid zeigt nach 96stündiger Behandlung in Luft von 1500 C keine Versprödung und läßt sich ohne Rißbildung wickeln, während der Überzug eines unter den gleichen Bedingungen, jedoch ohne die Aminbehandlung überzogenen und der Wärmebehandlung ausgesetzten Drahtes sich beim Wickeln unter Rißbildung ablöst.
  • An Stelle von Phenyl-a-naphthalylamin kann man auch ß-Naphthylamin und an Stelle von Adipindihydroxamsäure kann man Sebacindihydroxamsäure verwenden, wobei ebenfalls gute Ergebnisse erzielt werden.
  • Beispiel 2 Ein mit einem Überzug von Polyhexamethylenadipinsäureamid versehener Kupferdraht von 0,05 mm Durchmesser wird 12 Stunden in eine 250 C warme Lösung aus 5 Teilen handelsüblichem Diphenylguanidin, 1,5 Teilen Adipindihydroxamsäure, 65 Teilen Äthanol und 20 Teilen Wasser gelegt und dann schnell durch ein Athanolbad von 250 C geführt, darauf der Alkoholüberschuß abgestreift und der Draht an der Luft getrocknet. Dieser Draht zeigt nach 96stündiger Wärmebehandlung in Luft von 1500 C keine Versprödung, während ein nicht mit dem Amin behandelter Draht rissig wird. Stellt man die relative Feuchtigkeit des Überzuges bei 250 C auf 50 °/o ein, so weist er bei der Wickelprobe nach 144 Stunden im Luftbad von 1500 C noch keine Versprödung auf, und erst nach 250stündiger Wärmebehandlung zeigen sich die ersten Anzeichen der Alterung. Ein entsprechender Überzug mit gleichem Feuchtigkeitsgehalt ohne Aminbehandlung zeigt schon nach weniger als 144stündiger Wärmebehandlung Rißbildung.
  • Beispiel 3 In einem Metalltrog von rechteckigem Querschnitt, einer Länge von etwa 150 cm, einer Breite von etwa 15 cm und einer Höhe von etwa 46 cm, der mit einem dicht schließenden Deckel mit Rückflußkühler versehen und an jedem Ende mit zehn Rollen ausgestattet ist, wird ein 300 m langer Kupferdraht über die Rollen durch 11,41 einer Lösung von 5 Teilen Phenthiazin und 0,2 Teilen p-Phenyladipodioxaminsäure in 100 Teilen Äthanol hindurchgeführt, wobei die Lösung auf 780 C gehalten wird. Dann befestigt man am Ende dieses Kupferdrahtes einen mit einem Überzug von Polyhexamethylenadipinsäureamid überzogenen Kupferdraht und zieht diesen mit einer Geschwindigkeit von 150 m/Minute durch das Bad hindurch und anschließend durch eine Athanollösung, worauf man den anhaftenden Alkohol abstreift und den Draht an der Luft trocknet. Die Bestimmung des Schwefelgehaltes ergab, daß etwa 2,5 e/ Phenthiazin vom Überzug aufgenommen worden waren. Die Drähte zeigten nach 96stündiger Alterung bei 1500 C noch keine Anzeichen von Sprödigkeit, während unbehandelte Drähte schon nach weniger als 24 Stunden Risse aufwiesen.
  • Beispiel 4 Eine Lösung aus 44 Teilen eines aus gleichen Teilen Hexamethylendiammoniumadipat und -Aminocapronsäure gewonnenen Mischpolymerisates in 200 Teilen Athanol und 50 Teilen Wasser wird zum Sieden erhitzt und mit 44 Teilen Phenthiazin in Lösung oder Dispersion versetzt. Die heiße Dispersion wird mit 110 Teilen Polyhexamethylenadipinsäureamidspänen einer Eigenviskosität von 0,85 vermischt und das ganze so lange gerührt, bis eine gleichmäßige Verteilung erreicht ist. Die Mischung wird dann in flache Formen gegossen und an der Luft getrocknet.
  • Die gebildeten Filme werden in einer Trockenvorrichtung auf den gewünschten Feuchtigkeitsgehalt gebracht. Das Mischpolymerisat wird dann geschmolzen und in schmelzflüssigem Zustand um einen Kupferdraht gespritzt. Der Überzug enthielt 2 <)/o Phenthiazin.
  • Die Überzüge können eine Stärke von 0,05, 0,12 oder 0,2mm haben. Die schwächeren Überzüge können 96 Stunden, die 0,2 mm starken 48 Stunden lang bei 1500 C behandelt werden, bevor sie spröde werden.
  • Beispiel 5 Ein inniges Gemisch aus 50 Teilen Hexamethylendiammoniumadipat, 0,675 Teilen Hexamethylendiammoniumacetat (als Viskositätsstabilisator) und 0,76 Teilen Phenthiazin wird in einem Behälter im Vakuum 2 Stunden auf 215 bis 2200 C, dann 1 Stunde unter gewöhnlichem Luftdruck in einer inerten Atmosphäre auf 2850 C und schließlich 1 Stunde untervermindertem Druck auf 2850 C erhitzt. Das gebildete Polyhexamethylenadipinsäureamid ist zäh, hart, von leicht grünlicher Farbe. Es schmilzt scharf bei 2620 C und hat eine Eigenviskosität von 0,8. Es kann in geschmolzenem Zustand zu Fäden versponnen werden, die sich in festem Zustand recken lassen, und es kann bei Temperaturen nahe dem Schmelzpunkt auch zu Filmen ausgepreßt werden. Derartige Filme von 0,12 mm Stärke, 48 Stunden lang auf 1500 C erhitzt, zeigen noch keine Sprödigkeitserscheinungen und keine wesentliche Verminderung der Reißfestigkeit.
  • Nicht mit Phenthiazin behandelte Filme sind dagegen bei der gleichen Alterung schon nach 2 Stunden in ihrer Zähigkeit, Biegsamkeit und Festigkeit erheblich gemindert.
  • Beispiel 6 Borsten aus Polyhexamethylenadipinsäureamid mit einem Durchmesser von 0,35 mm, die kalt gereckt worden sind, werden 12 Stunden bei 250 C mit einer gesättigten Lösung von Phenthiazin in Äthanol behandelt. Dann wäscht man sie mit Äthanol und trocknet sie an der Luft. Sie werden dann 12 Stunden bei 1250 C an der Luft gealtert und der Ermüdungswiderstand geprüft. Die erfindungsgemäß behandelten Borsten zeigten sich den aus gleichen Rohstoffen, jedoch ohne Behandlung mit dem aromatischen Amin hergestellten überlegen.
  • Der Ermüdungswiderstand wird ermittelt, indem man ein dichtes Büschel von Borsten von einem Durchmesser von 3,17 bis 6,35 mm mittels einer etwa 8 mm starken Platte so einklemmt, daß die Borsten 19 mm herausragen. Dieser herausragende Teil der Borsten wird 1725mal in der Minute um 900 C seitlich abgebogen. Der Ermüdungswiderstand wird dann nach der Formel EW U + 0,5B U+B+ G errechnet, wobei U die Anzahl der unbeschädigten, B die Anzahl der beschädigten und G die Anzahl der gebrochenen Borsten bedeutet. Im vorliegenden Fall wurde für die erfindungsgemäß behandelten Borsten ein Ermüdungswiderstand 29 ermittelt, während die unbehandelten Borsten einen Ermüdungswiderstand von 9,5 aufwiesen.
  • Die erfindungsgemäß erzeugten Massen zeigen nicht nur eine verbesserte Widerstandsfähigkeit gegen Sprödigkeit bei Hitzebehandlung sowie eine vergrößerte Haltbarkeit, sondern behalten auch für bedeutend längere Zeit das anfänglich hohe Molekulargewicht der Polyamide bei, was an Hand von Eigenviskositätsmessungen ermittelt werden kann. Die Zähigkeit und die Festigkeit der Polyamide nimmt mit dem Molekulargewicht und der Eigenviskosität zu.
  • Die erfindungsgemäß erzielte Verbesserung der Haltbarkeit der Polyamidformlinge zeigt sich nicht nur bei isolierten Drähten, sondern auch bei Filmen, bei denen die Polyamidmoleküle nicht durch Recken orientiert sind. Sie weisen eine größere Knickfestigkeit auf. Längsorientierte Filme haben parallel zur Orientierungsachse eine größere Zerreißfestigkeit und Borsten einen wesentlich größeren Ermüdungswiderstand.
  • Die erfindungsgemäßen Massen können auch andere geeignete Zusätze, wie Weichmacher, Harze, Wachse, Füllstoffe, Farbstoffe, ultraviolette Strahlen absorbierende Mittel u. dgl., enthalten. Die Behandlungsdauer der Überzüge hängt jedenfalls von der Zusammensetzung der Lösung und der Temperatur ab. Bei Verwendung von 5°/0igen gesättigten Lösungen der aromatischen Aminoverbindung in wäßrigem Äthanol ist beispielsweise für Polyamidüberzüge von 0,05 mm Stärke auf Kupferdraht bei 780 C eine Einwirkungszeit von 20Sekunden erforderlich. Beträgt die Behandlungstemperatur 250 C, so muß die Einwirkungsdauer auf 15 Minuten ausgedehnt werden, obwohl auch schon in kürzerer Zeit eine merkliche Verbesserung erzielt wird.
  • Die erfindungsgemäßen, gegen höhere Temperaturen widerstandsfähigen Polyamide kann man in jede geeignete Form bringen, wie Fäden, Garne, z. B. für Cordreifen oder Borsten, Gewebe, geformte Gegenstände, Filme und Überzüge, z. B. für Fäden, Texti- lien, Holz, Kautschuk, Leder und keramische Waren.
  • Die Textilerzeugnisse sind widerstandsfähig gegen Behandlung bei höheren Temperaturen, wie sie beim Waschen, Kalandern und Bügeln auftreten. Nicht nur zur Isolation elektrischer Leiter, z.B. für Elektromagnete, Leitungsdrähte, Motorenwicklungen, sondern auch für photographische Filme, Wursthüllen und Überzüge auf Massen und Trägerschichten, die erhöhten Temperaturen ausgesetzt werden, haben sich die erfindungsgemäßen Superpolyamide als außerordentlich wertvoll erwiesen.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Veredeln von Polyamiden, dadurch gekennzeichnet, daß man die bereits gebildeten Polyamide mit aromatischen Aminen behandelt, die am Stickstoff wenigstens ein Wasserstoffatombesitzen, wenigstens zwei cyclische Kerne enthalten und ein scheinbares Oxydationspotential von 0,7 bis 1,3 Volt aufweisen, oder daß man solche Amine den polyamidbildenden Ausgangsstoffen vor oder während der Herstellung der Polyamide zusetzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Aminoverbindung zusammen mit einer Dihydroxamsäure, vorzugsweise einer solchen, die zwischen den substituierten Carboxylgruppen eine Kette mit wenigstens 4 Kohienstoffatomen aufweist, zur Anwendung bringt. ~~~~~ In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2141 169.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4426475A (en) 1981-12-16 1984-01-17 Bayer Aktiengesellschaft Stabilized polyamides
EP0294065A1 (de) * 1987-06-02 1988-12-07 JOHN HEATHCOAT &amp; COMPANY LIMITED Wärmestabile synthetische Kunststoffmaterialien

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2141169A (en) * 1937-02-15 1938-12-27 Du Pont Process of making shaped articles from synthetic polymers

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