-
Verfahren zur Herstellung einer als Wärmeisolierkleidung, insbesondere
für Taucher, geeigneten Kautschukbahn Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
zur Herstellung einer als Wärmeisolierkleidung, insbesondere für Taucher, geeigneten
Kautschukbahn, die auf einer Seite glatt und dicht ist, auf der Grundlage von Kautschuk
in Schwammform, insbesondere aus 2-Chlor-1,3-butadien, mit einer rauhen Seite unter
Verbinden dieser zellenartigen Kautschuklage mit Textilstoffen durch Klebstoffe.
-
Es ist bereits eine Bahn aus porösem Kautschuk beschrieben worden,
die mit mindestens einer Lage von Textilfasern, vorzugsweise in Form dehnbaren Trikots,
derart ausgerüstet ist, daß das Auftreten kleiner oberflächlicher Abscheuerungen
des Kautschuks verhindert wird, welche Ausgangspunkte für Risse bilden, die sich
rasch als breite Risse fortpflanzen. Die Herstellung einer als Wärmeisolierung,
insbesondere für Taucher, geeigneten Kautschukbahn erfolgt dadurch, daß eine handelsübliche
Schwammkautschukbahn mit zwei glatten Oberflächen in ihrer Längsebene, vorzugsweise
in der Mitte geteilt und zwischen die so erhaltenen Hälften aus zugeschnittenem
Schwammkautschuk als Bewehrung eine Trikotstrickware mit Hilfe eines geeigneten
Klebstoffes eingeklebt wird. Auf diese Weise erhält man eine Schwammkautschukbahn,
die dasselbe Aussehen wie die ursprüngliche Bahn bei im wesentlichen derselben Dicke
besitzt und eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen das Auftreten weiterlaufender
Risse bei geringfügigen Beschädigungen zeigt.
-
Im praktischen Gebrauch dieser Kautschukbahn zeigt sich jedoch, daß
sie hinsichtlich ihrer Schmiegsamkeit infolge der Bewehrung aus Strickware und der
Art der Verklebung gewisse Mängel aufweist.
-
Dies beruht anscheinend auf zwei Ursachen. Einerseits wird der bei
der Verleimung der beiden Hälften der Kautschukbahn mit der Strickware zu verwendende
Klebstoff luftdicht abgeschlossen, weil die beiden Kautschukbahnhälften eine glatte
Oberfläche besitzen; infolgedessen lassen sich bei dem bekannten Herstellungsverfahren
nur selbstvulkanisierende Klebstoffe verwenden, die in geringen Lösungsmittelmengen
aufgelöst sind. Das Lösungsmittel kann zwischen den beiden Kautschukbahnen mit dichter
Oberfläche nur in geringem Umfang verdampfen; die deshalb zu verwendenden, stark
konzentrierten selbstvulkanisierenden Klebstoffe ergeben im ausgehärteten Zustand
eine Schicht geringer Schmiegsamkeit, die unmittelbar an der eingebetteten Strickware
haftet und diese durchsetzt, so daß die Elastizität des Gestricks stark herabgesetzt
wird. Andererseits werden bei dem bekannten Herstellungsverfahren übliche Strickwaren
aus Natur- oder Kunstfasern, wie Nylon, verwendet, die nur in einer Richtung streckbar
sind, so daß ein auf die bewehrte poröse Kautschukbahn ausgeübter Zug eine Zusammenziehung
in Richtung senkrecht zu der Zugrichtung hervorruft. Infolge dieser Mängel folgt
eine Wärmeisolierkleidung, beispielsweise ein Taucherschutzanzug, aus einer solchen
geschichteten Kautschukbahn, die eng an der Haut des Tauchers anliegt, nicht zwangläufig
allen Bewegungen des Tauchers, so daß sich für diesen Unbequemlichkeiten ergeben.
-
Weiterhin sind Bekleidungsstücke oder Verbundkörper bekanntgeworden,
die durch Verkleben eines Schaumstoffes mit einem Textilgewebe hergestellt werden
oder durch Aufkleben von porösem Schwammkautschuk auf ein Gewebe. Bei diesen Schichtstoffen
sind die Schaumstoffauflagen jedoch auf der der Verbundseite abgewandten Seite offen,
da die Poren des Schaumstoffes über eine Vielzahl von Kanälen miteinander in Verbindung
stehen. Auch ist bekannt, eine poröse Schaumschicht unter Preßdruck und bei erhöhter
Temperatur auf Textilbahnen aufzubringen und Schichtstoffe durchgehender Porosität
dadurch herzustellen, daß man auf die eine der miteinander zu verbindenden Flächen
der Schichten, wie z. B. aus Textilien und Schaumstoffen, ein polymerisierbares,
Gase entwickelndes Kunstharzgemisch, das ein flüchtiges, nicht mit den Bestandteilen
des Kunstharzgemisches reagierendes Lösungsmittel enthält,
dünn
aufträgt, die andere Schicht darüberlegt und die Schichten während der Gasentwicklung
und Polymerisation des Verbindungsmittels zusammenpreßt.
-
Diese Verbundstoffe sind jedoch zur Herstellung einer Wärmeisolierung
für Taucher nicht geeignet, da sie nicht im erforderlichen Maße wärmeisolierend
sind und nicht die geforderte Schmiegsam- und Dehnbarkeit aufweisen. Für andere
Zwecke - zur Gewinnung eines völlig dehnbaren und undurchlässigen, gleichzeitig
aber mechanisch sehr widerstandsfähigen Materials, beispielsweise für flexible Treibstoffbehälter
für Flugzeuge, wo die Behälterwand im Falle der Zerstörung des Flugzeuges ohne lokale
Dberlastung Stoßkräfte aufnehmen soll - ist es bekannt, eine massive, also nicht
schwammartige Bahn aus Natur- oder Kunstkautschuk mit einer Trikotbewehrung aus
Krepp- oder Spiralkunststoffäden zu versehen. Ein solcher unporöser Kautschuk ist
jedoch für eine Wärmeisolierkleidung, z. B. für Taucher, von vornherein ungeeignet.
Außerdem ist die Verbindung eines Trikotgewebes mit einer glatten Kautschukoberfläche
sehr schwierig, da Nylon oder ein sonstiger Kunststoff nur sehr schwer auf glattem
Kautschuk haftet. Man muß deshalb entweder eine sehr beträchtliche Klebstoffmenge
verwenden oder aber mit Kalandrierung arbeiten. Im einen wie im anderen Fall werden
daher bei der Verbindung zwischen Trikot und Kautschukbahn auch die Spiralwindungen
der einzelnen Schwamm- oder Kreppfäden des Trikots miteinander verklebt; hierdurch
geht die Geschmeidigkeit verloren, die bei einer Wärmeisolierkleidung für Taucher,
die dem Körper des Tauchers eng anliegt, unbedingtes Erfordernis ist.
-
Die Mängel der vorbekannten Wärmeisolierkleidungen bzw. zu deren
Herstellung beschriebenen Kautschukbahnen werden gemäß der Erfindung dadurch behoben,
daß der als dehnbarer Strickstoff aus Kunstfasern, insbesondere aus Polyamidfasern,
mit einer Schwammstruktur ausgebildete Textilstoff auf die rauhe Seite der aus dichten
geschlossenen Zellen bestehenden Schwammkautschukbahn aufgeklebt wird.
-
Zur Durchführung des Verfahrens wird ein Klebstoff verwendet, der
gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet ist, daß er einen starken Anteil an flüchtigem
Lösungsmittel enthält. Nach einwandfreier Verdampfung des Lösungsmittels kann dieser
Klebstoff die Elastizität des Strickstoffes nicht beeinträchtigen. Außerdem besitzt
der Strickstoff infolge seiner Schwammstruktur eine sehr erhebliche Dehnungsfähigkeit
in allen Richtungen, die einem Trikotgewebe, insbesondere aus Polyamidfasern, fehlt.
Ein allseits dehnbarer Strickstoff mit Schwammstruktur besteht aus gekreppten oder
spiralförmig gesponnenen Fäden. Infolge seiner erheblichen Dehnungsfähigkeit in
allen Richtungen gestattet dieser Schwammstrickstoff eine Streckung der nach dem
Verfahren hergestellten Wärmeisolierung in jeder Richtung, ohne daß dabei eine Zusammenziehung
oder Faltenbildung in einer anderen Richtung auftreten würde.
-
Die verwendete Schwammkautschukbahn besteht vorzugsweise aus 2-Chlor-1,3-butadien
und bietet den Vorteil der Unlöslichkeit in Ölen oder Ölrückständen, was bei Taucherkleidung
heutzutage wichtig ist, weil in Häfen oder in der Nähe von Schiffen die Gewässer
sehr häufig eine Haut aus Öl oder Ölrückständen tragen. Sofern hierauf keine Rücksicht
genommen
zu werden braucht, kann der Schwammkautschuk aber auch aus anderem Material, wie
Naturkautschuk, ausgehend von Kautschukmilch oder von Rauchblattkautschuk, gefertigt
sein.
-
Für den Strickstoff von Schwammstruktur werden Polyamidfasern, wie
Nylon, bevorzugt, weil sogenannter Nylonschaumstoff eine besonders gute mechanische
Festigkeit besitzt. Grundsätzlich können jedoch auch Kräuselstrickwaren oder dehnbare
Strickstoffe mit Schwammstruktur aus anderen Kunstfasern, wie regenerierter Cellulose,
Viskose, Celluloseacetat oder bekannten Polyestern, z. B. einem Kondensationsprodukt
aus Terephthalsäure und Äthylenglycol, verwendet werden.
-
Da bei dem Verfahren eine einzige poröse Kautschukbahn auf ihrer
rauhen Oberfläche mit dem Strickstoff von Schwammstruktur verleimt wird, können,
wie erwähnt, Klebstoffe in Form von Lösungen mit einem starken Anteil an flüchtigem
Lösungsmittel verwendet werden; während der Trocknung kann das Lösungsmittel frei
durch die ganze Oberfläche des Strickstoffes, der sehr luftdurchlässig ist, verdampfen.
Es ist infolgedessen möglich, mit einer sehr schwachen Auflösung, die beispielsweise
auf eine Fläche des dehnbaren Strickstoffes aufgetragen wird, welche dann auf die
rauhe Seite des porösen Kautschuks aufgebracht wird, eine ausreichend widerstandsfähige
Verleimung mit einer äußerst dünnen Klebstoffschicht zu bewirken; die dünne Klebstoffschicht
bleibt nach der Trocknung schmiegsam, tränkt nicht den Polyamidstrickstoff und hat
daher auch nur einen geringen ungünstigen Einfluß auf seine Schmiegsamkeit und Streckbarkeit.
-
Trotzdem ist die Verleimung sehr widerstandsfähig, weil der Kräuselstrickstoff
im Gegensatz zu der Polyamidfaser, gesponnen nach dem klassischen Spinnverfahren,
an der Oberfläche des Strickstoffes Fäserchen aufweist, deren Enden sich in die
feine Leimhaut einbetten und eine ausgezeichnete Haftfähigkeit an der Kautschukbahn
sichern. Bei Wärmeisolierkleidung für Taucher, die aus solchen Bahnen hergestellt
sind, ist der elastische Strickstoff vorzugsweise auf der Seite der Haut angeordnet,
und die andere, nach außen gekehrte Seite der Bahn ist glatt.
-
Ausführungsbeispiel Man spaltet eine Schaumkautschukbahn mit dichten
geschlossenen Zellen aus 2-Chlor- 1 3-butadien von 8 bis 10 mm Dicke, und auf die
so erhaltene rauhe Oberfläche des einen Blattes sprüht man eine Lösung von Chlorbutadien
mit 75e/o Lösungsmittelgehalt auf. Dann bringt man auf die besprühte Oberfläche
ein feinmaschiges Jerseytrikotgewebe aus Nylonkräuselfäden auf. Nach Verdunstung
des Lösungsmittels in einem schwachen Luftstrom ist die bewehrte. Kautschukbahn
gebrauchsfertig. Die bei der Spaltung des ursprünglichen Kautschukblattes erhaltene
zweite Bahn kann in gleicher Weise mit Jerseytrikotgewebe ausgerüstet werden.