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Verfahren zur Herstellung von N-(Amino alkyl) -amino alkylsiliciumverbindungen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von N-(Aminoalkyl)-aminoalkylsiliciumverbindungen,
wobei man erfindungsgemäß unter im wesentlichen wasserfreien Bedingungen bei einer
Temperatur zwischen 50 und 300"C eine Mischung von (1) einem Organosilan der Formel
wobei R' eine geradkettige oder verzweigte gesättigte zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppe,
R eine von aliphatischen ungesättigten Verbindungen freie einwertige Kohlenwasserstoffgruppe
mit 1 bis 10 C-Atomen, A eine Alkoxygruppe mit 1 bis 8 C-Atomen darstellt, b = 0
oder 1 ist und das Chloratom vom Siliciumatom wenigstens 3 Kohlenstoffatome entfernt
ist, oder einem Organopolysiloxan mit der Einheit der Formel
und gegebenenfalls der Formel
worin R, R' und b die obigen Bedeutungen besitzen, R" eine von aliphatischen ungesättigten
Bindungen freie einwertige Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 10 C-Atomen und c eine
ganze Zahl von 1 bis 3 ist und das Chloratom vom Siliciumatom wenigstens 3 Kohlenstoffatome
entfernt ist, und (2) einer Diaminoverbindung der Formel
worin r eine ganze Zahl von 2 bis 6 ist, die Stickstoffatome von der CrH2r-Gruppef
also wenigstens 2 Kohlenstoffatome entfernt sind, C ein Wasserstoffatom, die p-Hydroxyäthyl-,
oder Alkylgruppen mit 1 bis 6 C-Atomen oder die (CH2CH2NH)sH-Gruppen darstellt und
s eine ganze Zahl von 1 bis 3 ist und G' ein Wasserstoffatom, die A-Aminoäthyl-,
A-Hydroxyäthyl- oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 C-Atomen bedeutet, umsetzt, wobei
das Molverhältnis der Diaminoverbindung zur Organosiliciumverbindung in der Mischung
wenigstens 3: 1 beträgt.
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Das Molverhältnis der Aminoverbindung zur Organosiliciumverbindung
in der Mischung beträgt wenigstens 3 : 1.
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Die Verwendung von wenigstens etwa 3 Mol Diaminoverbindung pro Mol
Chloralkyl-Einheit hat sich aus zwei Grunden als zweckmäßig erwiesen.
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Einerseits wird die Bildung von Bis-Verbindungen wesentlich vermindert,
andererseits sind die während der Reaktion gebildeten Aminhydrochloride im Überschuß
der Diaminoverbindung löslich; die Isolierung des gewünschten Reaktionsprodukts
läßt sich in Abwesenheit fester Aminhydrochloride viel leichter bewerkstelligen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren soll vorteilhaft unter wasserfreien
Bedingungen durchgeführt werden.
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Wenn Wasser in einer größeren Menge als etwa 2 Gewichtsprozent (bezogen
auf die Menge der
Diaminoverbindung) vorhanden ist, kann eine Gelierung
des Reaktionsgemisches stattfinden, und die Ausbeute an gewünschtem Produkt wird
stark vermindert.
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Die erfindungsgemäß hergestellten Organosiliciumverbindungen entsprechen
der Formel
wobei R, R' und b die obigen Bedeutungen haben.
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Ein Beispiel für Polysiloxan-Einheiten der Formel B ist die
die sich vom y-Chlorpropylmethyldiäthoxysilan ableitet.
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Beispiele für die R'-Gruppen sind Methyl, Äthyl, Propyl, Isobutyl,
Hexyl, 2-Athylhexyl, Octyl, Phenyl, Naphthyl, Tetrahydronaphthyl, ß-Phenyläthyl,
y-Phenylpropyl, xylyl, p-n-Butylphenyl, p-Isopropylphenyl, Cyclopentyl und Cyclohexyl.
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Die folgenden typischen Polysiloxane eignen sich z. B. für das vorliegende
Verfahren. In diesen Formeln bedeutet C3H6 die - CH2CH2CH2 -und C4H8 die
und die cyclischen Verbindungen
x, y, z bedeuten ganze Zahlen von 1 bis 100.
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Bevorzugte Chloralkylsiliciumverbindungen sind solche Silane und
Polysiloxane, bei denen in den Formeln A, B und C die CaH2,-Gruppe die Einheit enthält.
y-Chlorisobutylsilane und y-Chlorisobutylpolysiloxane lassen sich nach dem im folgenden
beschriebenen Verfahren leicht in besonders hoher Ausbeute herstellen.
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Für die Herstellung der Ausgangsverbindungen wird hier kein Schutz
beansprucht.
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Die im folgenden beschriebenen Chloralkylalkoxysilane können hergestellt
werden durch Umsetzen der entsprechenden Chloralkylchlorsilane mit einem Alkohol
nach dem üblichen Verfahren. Die Chloralkylchlorsilane können ihrerseits erhalten
werden, indem man eine chloraliphatische Verbindung mit einer Doppelbindung mit
einem Chlorsilan der Formel
in Gegenwart eines Platinkatalysators umsetzt, wobei R und b die bei der Formel
(A) angegebene Bedeutung haben.
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Bei einem typischen Fall wurden in einen l-l-Dreihalskolben, der
mit einem Rückflußkühler, Rührwerk und Tropftrichter versehen war, 115 g (1 Mol)
CH3SiHCl2, 200 ml Trichloräthylen und 4,1 g Platiny-Aluminiumoxyd-Katalysator (2
Gewichtsteile Platin je 100 Gewichtsteile y-Aluminiumoxyd) gegeben.
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Die Mischung wurde unter Rühren erhitzt, bis das CH3SiHCl2 unter Rückfluß
bei 40 bis 45° C zu sieden begann; dann wurden 90,5 g (1 Mol) Methallylchlorid durch
den Tropftrichter in kleinen Portionen im Verlauf von 21/2 Stunden zugegeben.
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Die Reaktion verlief exotherm. Anschließend wurde die Mischung eine
weitere Stunde auf 80"C erhitzt, dann gekühlt, zur Entfernung des Katalysators filtriert
und das Lösungsmittel vom Filtrat unter vermindertem Druck abgedampft. Der Rückstand
wurde unter vermindertem Druck über eine mit Glasspiralen gefüllte Kolonne fraktioniert.
Man erhielt 163 g (80 Molprozent Ausbeute) ClCH2CH(CH3)CH2Si(CH3)C12 Chloralkylchlorsilane,
die sich in Chloralkylalkoxysilane überführen lassen und sich für das erfindungsgemäße
Verfahren eignen, können auch
durch direkte Chlorierung von Alkylchlorsilan
hergestellt werden.
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Die chloralkylhaltigen Polysiloxane können nach dem üblichen Verfahren
wie durch Hydrolyse der monomeren Silane der FormelA oder durch eine
Gleichgewichtsreaktion
von Verbindungen hergestellt werden, die die Einheiten der Formel B und C enthalten.
Typische Verfahren zur Herstellung von chloralkylhaltigen Polysiloxanen sind in
den folgenden Beispielen beschrieben.
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Beispiele für die Diaminoverbindungen der Formel D sind: H2NCH2CH2NH2,
H2NCH2CH2CH2NH2, H2NCH2CH2C(CH3)2CH2NH2, H2NCH(C2Hs)CH(C2Hs)NH2, H2NCH2CH2CH2CH2CH2CH2NH2,
H2NCH2CH2NHCH2CH20H, H2NCH2CH2CH2N(CH2CH2CH3)2, H2NCH2CH2N(CH2CHg)(CH2CH2OH) H2NCH2CH2CH2CH2N(CH2CH2CH2CH2)(CH2CH2NH2),
H2NCH2CH2NHCH2CH2NHCH2CH2NHCH2CH2NH2H2NCH2CH2N(CH2CH2NH2) (CH2CH2NHCH2CH2NH2), H2NCH2CH2CH2CH2NH(CH2CH2CH2CH2CH2CH8),
H2NCH2C(CH8)2CH2N(CH2CH20H)(CH2CH2NH2) und H2NCH2CH2NH[CH2CH(CHg)CH8].
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann unter Atmosphärendruck oder unter
Überdruck durchgeführt werden. Wenn man das Verfahren durch Erhitzen der Reaktionspartner
in einem Druckgefäß vornimmt, kann man sich des dabei - von selbst entstehenden
Drucks bedienen, oder man kann das Gefäß vor dem Erhitzen mit einem inerten Gas,
wie Argon, Stickstoff oder Helium, unter Druck setzen.
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Wie oben erwähnt, wird das Diamin in stöchiometrischem Überschuß
verwendet. Das Reaktionsgemisch kann eine oder mehrere flüssige Phasen
aufweisen,
jedoch keine feste und flüssige Phase, die die Abtrennung und Isolierung der gewünschten
Reaktionsprodukte stören würde. Der Überschuß an Diaminoverbindung vermindert die
Bildung von Bis-Verbindungen in einer Nebenreaktion. Bis-Verbindungen bilden sich,
wenn 2 Stickstoffatome der Diaminoverbindung Chloratome an Chloralkylsiliciumverbindungen
ersetzen. So führt die Reaktion an Äthylendiamin mit y-Chlorpropyltriäthoxysilan
[neben der Bildung des Hauptprodukts, N-(,B-Aminoäthyl)-y-aminopropyltriäthoxysilan]
zur Bis-Verbindung (C2H50%SiCH2CH2CH2NHCH2CH2NHCH2CH2CH2Si(OC2H5)8 N,N'-bis-(y-Propyltriäthoxysilyl)-äthylendiamin.
Es ist besonders wichtig, die Bildung einer Bis-Verbindung zu vermeiden, wenn es
sich bei der Aminoalkylsiliciumverbindung um ein Polysiloxan handelt, da sonst eine
Vernetzung und Kautschukbindung erfolgen kann.
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Das bevorzugte Molverhältnis von Diaminoverbindung zur Chloralkylverbindung
reicht von 4 :1 bis 6 :1. Molverhältnisse von 10:1 und höher sind gleichfalls anwendbar,
doch wird hierdurch kein besonderer Vorteil erzielt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann mit oder ohne Lösungsmittel durchgeführt
werden. Wenn es sich bei der Chloralkylsiliciumverbindung um ein Silan oder ein
Mischpolymer mit Einheiten sowohl der Formel B als auch der Formel C handelt, wird
durch die Verwendung eines Lösungsmittels kein Vorteil erzielt. Wenn man als Chloralkylsiliciumverbindung
ein Homopolysiloxan (mit Ausnahme von endständigen Gruppen) verwendet, das nur Einheiten
der Formel B enthält, gibt man vorzugsweise ein Lösungsmittel zu. Wenn in einem
solchen Fall kein Lösungsmittel verwendet wird, ist das Aminhydrochlorid nur zum
Teil im Aminoalkylaminoalkylpolysiloxan löslich. Das ungelöste Aminhydrochlorid
muß dann vom Produkt durch Zugabe eines Lösungsmittels entfernt werden, und es ist
deshalb bequemer, das Lösungsmittel schon von Anfang an dem Reaktionsgemisch zuzufügen.
Auch in Abwesenheit eines Lösungsmittels kann das Chloralkylhomopolymer bei erhöhten
Temperaturen zu hochmolekularem Kautschuk weiter polymertsieren. Der Kautschuk kann
natürlich durch Erhitzen
in einem Lösungsmittel depolymerisiert werden, doch ist
es bequemer, das Lösungsmittel schon von Anfang an zu verwenden und dadurch die
Kautschukbildung auszuschalten. Die Wahl des Lösungsmittels ist nicht ausschlaggebend.
Beispiele für geeignete Lösungsmittel sind aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie
Hexan, Heptan und Petroläther, Alkohole, wie Methanol, Butanol und 2-Athylhexanol,
ferner aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol und Xylol.
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Die Menge des Lösungsmittels ist nicht ausschlaggebend. Sie kann
von 10 bis 80 Volumprozent des gesamten Reaktionsgemisches variieren. Es hat sich
gezeigt, daß sich 20 bis 50 Volumprozent Lösungsmittel besonders gut eignen.
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Die Reaktionstemperatur und -dauer kann in weitem Bereich schwanken.
Im allgemeinen werden Temperaturen von 50 bis 300"C und Reaktionszeiten von 1 bis
24 Stunden angewendet. Bei niederen Temperaturen verläuft die Reaktion zu langsam,
bei höheren Temperaturen kann die Ausbeute wegen der Zersetzung der Silane oder
Kautschukbildung aus den Polysiloxanen vermindert werden.
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Die bevorzugten Reaktionsbedingungen sind in einem Druckgefäß 160
bis 190"C und 3 bis 7 Stunden.
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Wenn die Reaktion bei Atmosphärendruck durchgeführt wird, ist die
bevorzugte Temperatur die Siedetemperatur des Reaktionsgemisches und die bevorzugte
Reaktionszeit 3 bis 7 Stunden.
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Für die Gegenwart von unerwünschtem Wasser ist in erster Linie die
Diaminoverbindung verantwortlich. Infolgedessen sollte die Diaminoverbindung vor
der Verwendung sorgfältig getrocknet werden.
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Wenn die Wassermenge im System etwa 2 Gewichtsprozent übersteigt,
bezogen auf die Menge der Diaminoverbindung, geliert das Reaktionsgemisch, und die
Ausbeute der Aminoalkylaminoalkylverbindung wird beträchtlich vermindert.
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Bei einer bevorzugten Durchführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
gibt man die Chloralkylsiliciumverbindung langsam in ein Reaktionsgefäß, das die
Diaminoverbindung gegebenenfalls mit einem Lösungsmittel enthält in kleinen Portionen,
z. B. durch Einpressen, zu. Diese Arbeitsweise hat den Vorteil, daß sie die Bildung
von Bis-Verbindungen weiter vermindert und es auch ermöglicht, höhere Reaktionstemperaturen
und kürzere Reaktionszeiten anzuwenden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann man auch durchführen, indem man
ein Chloralkylchlorsilan mit einer Diaminoverbindung und einem Alkohol in Berührung
bringt. Bei dieser Ausführungsform wird das Chlornikykhlorsilan in ein Chloralkylalkoxysilan
übergeführt, worauf die letztere Verbindung sich mit der Diaminoverbindung umsetzt.
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Wenn man beispielsweise y-Chlorpropylmethyldichlorsilan mit einer
Mischung von Athanol und trockenem Äthylendiamin umsetzt, erhält man N - (ß - Aminoäthyl)
- - aminopropylmethyldiäthoxysilan. Die bei dieser Durchführungsform erhaltenen
Ausbeuten sind nicht so hoch, als wenn man von einem Chloralkylalkoxysilan ausgeht.
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Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Ausbeuten variieren
je nach der verwendeten Chloralkylsilicium- und Diaminoverbindung. Im allgemeinen
wird man eine höhere Ausbeute erhalten bei- Verwendung von Äthylendiamin im Vergleich
zu einer Reaktion unter Verwendung eines höheren Amins wie Tetraäthylenpentamin.
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Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Substanzen sind
Silane, Polysiloxan-Homopolymere und Poly-Mischpolymere; die polymeren Verbindungen
werden entweder durch Hydrolyse bzw. Mischhydrolyse der erfindungsgemäß erhaltenen
Silane oder direkt erhalten, wenn man von Polysiloxanen als Ausgangsmaterial ausgeht.
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Die erfindungsgemäß erhaltenen Substanzen eignen sich als Schlichtemittel
für Glasgewebe. Das Glastuch kann vor dem Verarbeiten zu einem Laminat in eine Lösung
der erfindungsgemäß hergestellten Aminoalkylaminoalkylverbindungen eingetaucht werden.
Das Glastuch wird dann aus der Lösung entfernt, getrocknet und in ein Bad mit dem
hitzehärtenden Harz eingetaucht. Nach den üblichen Verfahren werden dann Laminate
hergestellt. Die erfindungsgemäß herstellbaren Substanzen eignen sich auch als Pigmentbindemittel
beim Färben von Glasfasern.
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Beispiel 1 In einen l-l-Dreihalskolben, der mit einem Zugabetrichter,
Thermometer und Rührwerk ausgestattet war, wurden 180 g (200 ml, 3,0 Mol) trockenes
Äthylendiamin gegeben. Es wurde zum Sieden erhitzt; dann wurden unter Rückfluß 222
g (255 ml, 1,0 Mol) y-Chlorisobutyltriäthoxysilan innerhalb 2 Stunden tropfenweise
unter Rühren zugegeben.
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Dann wurde weitere 3 Stunden unter Rückfluß gekocht. Das ganze Verfahren
wurde unter einer Stickstoffatmosphäre durchgeführt. Die Mischung wurde auf Raumtemperatur
abgekühlt und die
beiden öligen Schichten in einem Scheidetrichter getrennt. Die
obere Phase wog 304 g, die untere Phase 129 g. Die obere Phase wurde unter Stickstoffatmosphäre
in einen 500-ml-Kolben übergeführt und unter vermindertem Druck über eine 45,7-cm-Vigreux-Kolonne
destilliert. Man erhielt eine Fraktion vom Siedepunkt 101 bis 104"C/ 0,35 Torr;
n25= 1,4398. Durch Infrarot-Spektrogramm und mit dem Neutralisationsäquivalent wurde
die Fraktion als N-(p-Aminoäthyl)-y-aminoisobutyltriäthoxysilan identifiziert. Die
Ausbeute des destillierten Produkts (104g), bezogen auf das Chloralkylsilan, betrug
51 Molprozent.
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Die undestillierte Fraktion wurde identifiziert als N,N'-Bis-(y-isobutyltriäthoxysilyl)-äthylendiaminodas
in viel geringerer Ausbeute als das Hauptprodukt erhalten wurde.
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Beispiel 2 In einem 3-l-Dreihalskolben wurde eine Mischung von absolutem
Äthanol (207 g, 262 mol, 4,5 Mol) und Äthylendiamin (360 g, 400 ml, 6,0 Mol) hergestellt.
Das y-Chlorisobutyltrichlorsilan (226 g, 174 ml, 10 Mol) wurde über den Tropftrichter
zugegeben und über dem System eine Stickstoffatmosphäre erzeugt. Das Äthanol-Amin-Gemisch
wurde auf 0° C gekühlt und dann das Silan im Verlauf von 2 Stunden und unter Kühlung
mit einem Eisbad tropfenweise unter Rühren zugegeben.
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Die Temperatur blieb während der Zugabe unter 30"C. Dann wurde das
Eisbad durch einen Heizmantel ersetzt und die Mischung 31/2 Stunden unter Rückfluß
gekocht. Die Mischung wurde dann auf Raumtemperatur abgekühlt, die zwei öligen Phasen
in einen Scheidetrichter übergeführt, die Phasen abgetrennt und die obere ölige
Phase in einen 500-ml-Kolben übergeführt. Das Gewicht der unteren Phase betrug 434
g, das der oberen Phase 350g.
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Von der oberen Phase wurden dann durch Destillation bei Atmosphärendruck
über eine 61-cm-Vigreux-Kolonne Äthanol und andere flüchtige Bestandteile entfernt,
wobei die maximale Gefäßtemperatur 150"C betrug. Der ölige Rückstand wurde dann
unter vermindertem Druck durch eine 45,7-cm-Vigreux-Kolonne destilliert.
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Die Fraktion mit einem Siedepunkt von 114 bis 1200C/0,55 Torr und
n25= 1,4365 wurde identifiziert als N-(,B-Aminoäthyl)-y-aminoisobutyltriäthoxysilan.
Die Ausbeute des destillierten Produkts betrug 24 Molprozent.
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Beispiel 3 Nach der im Beispiel 1 beschriebenen Weise wurden Äthylendiamin
(371 g, 412 mol, 6,2 Mol) und y-Chlorisobutylmethyldiäthoxysilan miteinander vermischt.
Das Silan wurde im Verlauf von 2 Stunden zu dem unter Rückfluß siedenden Amin gegeben.
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Dann wurde weitere 3 Stunden unter Rückfluß gekocht, wobei eine Stickstoffatmosphäre
aufrechterhalten wurde. Das Reaktionsgemisch wurde auf Raumtemperatur abgekühlt,
in einen Scheidetrichter übergeführt und dort getrennt. Die obere Phase wog 710
g, die untere Phase 124 g. Die obere Phase wurde unter Stickstoff in einen l-l-Kolben
übergeführt und unter vermindertem Druck durch eine 45,7-cm-Vigreux-Kolonne destilliert.
Die Fraktion mit einem Siedepunkt von 91 bis 94"C/0,37Torr und n2; = 1,4464 wurde
identifiziert als N-(p-Aminoäthyl
)-y-aminoisobutylmethyldiäthoxysilan.
Die Ausbeute, bezogen auf das Chloralkylsilan, betrug 61 Molprozent. Eine wesentlich
kleinere höhersiedende Fraktion wurde identifiziert als N,N'-Bis-(y-isobutylmethyldiäthoxysilyl)-.äthylendiamin.
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Beispiel 4 In einen l-l-Dreihalskolben, der mit Tropftrichter, Thermometer
und Rührwerk versehen war, wurde Äthylendiamin (180 g, 200 ml, 3,0 Mol, destilliert
über trockenes Kaliumhydroxyd) und frisch destilliertes y-Chlorpropyltriäthoxysilan
(241 g, 241 ml, 1,0 Mol) in den Tropftrichter gegeben. Bei Raumtemperatur unter
einer Stickstoffatmosphäre wurde unter kräftigem Rühren etwa ein Drittel des Volumens
an Chloralkylsilan dem Diamin im Verlauf einer Stunde tropfenweise zugegeben. Die
Gefäßtemperatur stieg mäßig an. Die Mischung wurde 1/2 Stunde unter Rückfluß gekocht
und der Rest des Silans tropfenweise unter kräftigem Rühren im Verlauf einer Stunde
zugegeben. Nach der Zugabe von drei Vierteln des Volumens an Silan bildete sich
eine milchige Emulsion. Die Mischung wurde insgesamt 5 Stunden unter Rückfluß erhitzt.
Dann wurden 60 ml Äthylendiamin entfernt, als die Reaktionstemperatur bis auf 225"C
anstieg. Die Mischung wurde dann auf Raumtemperatur unter Stickstoffatmosphäre abgekühlt.
Das zweiphasige ölige Gemisch (366g) wurde in einen Scheidetrichter unter Stickstoff
übergeführt und die Phasen dort getrennt.
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Die hellfarbige obere Phase wog 233 g, die dunkelfarbige ölige untere
Phase 133 g. Die Titration der unteren Phase ergab, daß 95 Molprozent des eingesetzten
Halogens in Chlorionen übergeführt worden waren. Die obere Phase war benzollöslich
und wasserunlöslich, während die untere Phase in Wasser löslich war. Die obere Phase
wurde in einen 300-ml-Kolben übergeführt und unter vermindertem Druck durch eine
45,7-cm-Vigreux-Kolonne destilliert. Die Fraktion mit einem Siedepunkt von 112 bis
1200C/0,5 bis 0,8Torr und n25= 1,4360 wurde durch Infrarot-Spektrogramm und Elementaranalyse
identifiziert als N-(p-Aminoäthyl)-y-aminopropyltriäthoxysilan. Die Ausbeute war
43 Molprozent.
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Beispiel 5 Nach der im Beispiel 1 beschriebenen Weise wurde 1,2-Propylendiamin
(455 g, 6,0 Mol) und y-Chlorisobutyltriäthoxysilan (456 g, 1,79 Mol) in Gegenwart
von absolutem Äthanol (305 ml) umgesetzt. Das Silan wurde im Verlauf von 11/2 Stunden
dem unter Rückfluß siedenden Diamin-Äthanol-Gemisch zugesetzt. Die Mischung wurde
weitere 5 Stunden unter Rückfluß erhitzt, wobei eine Stickstoffatmosphäre aufrechterhalten
wurde. Äthanol und andere flüchtige Bestandteile wurden durch Destillation bei 15
Torr im Verlauf von 21/2 Stunden bei einer maximalen Gefäßtemperatur von 120"C abdestilliert.
Die Mischung ließ man auf Raumtemperatur abkühlen und führte dann den Rückstand
in einen Scheidetrichter über. Die obere Phase wog 537 g, die untere Phase 191 g.
Ein aliquoter Teil der oberen Phase (491 g) wurde unter Stickstoff in einen Kolben
übergeführt und unter vermindertem Druck durch eine 25,4 cm-Vigreux-Kolonne destilliert.
Die Fraktion siedete bei 108 bis 114"C/0,57 Torr; n205 = 1,4370. Sie wurde identi-
fiziert
als H2NCHCH3CH2NHC4HsSi(OC2Hs)3. Die Ausbeute an destilliertem Produkt, bezogen
auf Chloralkylsilan, betrug 45 Molprozent Beispiel 6 Es wurden zwei mit y-Chlorisobutylmethylsiloxy-Einheiten
modifizierte Dimethylpolysiloxanöle hergestellt, nämlich (1) 48,2 Gewichtsprozent
modifizierende Gruppen (Molekulargewicht 3000) und (2) 44,5 Gewichtsprozent modifizierende
Gruppen (Molekulargewicht 5000).
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Das Verfahren zur Herstellung des Dimethylpolysiloxanöls (2) ist
im folgenden näher beschrieben, ohne daß hierfür ein Schutz beansprucht wird.
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Ein 3-1-Dreihalskolben, der mit einem Rührwerk, Rückflußkühler und
Tropftrichter versehen war, wurde mit Wasser (435 g, 24,3 Mol) und Eisen(III)-chlorid-tetrahydrat
(4,9 g, 0,15 Gewichtsprozent des Silikons) beschickt. Das y-Chlorisobutylmethyldichlorsilan
(852 g, 4,1 Mol) und Dimethyldichlorsilan (1010 g, 7,8 Mol) wurden in einem gesonderten
Kolben vereinigt; dann wurde etwa 80 Volumprozent der Chlorsilanmischung rasch im
Verlauf von 11/2 Stunden der Wasser-Eisen(III)-chlorid-Mischung zugegeben. Die restlichen
200/0 der Chlorsilanmischung wurden mit Trimethylchlorsilan (47,8g, 0,44 Mol) verdünnt
und die Mischung im Verlauf von einer halben Stunde zugegeben. Die Temperatur des
Reaktionsgefäßes stieg während der Zugabe von etwa einem Drittel des Volumens des
Chlorsilan-Gemisches auf 95"C. Die weitere Zugabe war von einem Temperaturabfall
auf etwa 5"C mit einer reichlichen Chlorwasserstoffentwicklung verbunden.
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(Während der Zugabe der Chlorsilane wurde schwach gerührt, da die
Mischung bei zu schnellem Rühren stark schäumte.) Die Mischung wurde eine weitere
Stunde gerührt, worauf man sie auf Zimmertemperatur brachte. Die zwei Phasen wurden
getrennt und das obere ölige Produkt zweimal mit Wasser (100 ml) gewaschen, nachdem
es mit Toluol (100 ml) verdünnt worden war. Als Stabilisator wurde nach dem ersten
Waschen mit Wasser Calciumoxyd (2 g) zugegeben. Das gewaschene feuchte Ö1 wurde
/2Stunde bei 15 Torr und 60"C und eine weitere /2Stunde bei 3,3 Torr und 80"C getrocknet.
Das Öl (1203 g; n25 = 1,4364; Viskosität bei 25"C 63 cP) enthielt 44,5 Gewichtsprozent
y-Chlorisobutylmethylsilicium-Einheiten; es wurde in einer Ausbeute von 96 Molprozent
erhalten.
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Analysenwerte für (CHs)3SiO [ClC4HsSi(CH3)O12[(CH3)2SiO]2sSi(CHa)s
Berechnet: lO,50/o C1; gefunden: l0,50/o C1.
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In einem 300-ml-Autoklav wurde eine Mischung des im vorhergehenden
Abschnitt mit (1) bezeichneten Dimethylpolysiloxanöls (85 g, 0,272 Mol), Äthylendiamin
(102 g, 113 ml, 1,7 Mol; 6,25 Mol Diamin pro Mol Halogen) und 2-Äthylhexanol (15
ml) hergestellt. Das Gefäß wurde mit Argon auf einen Druck von 69 Atmosphären gebracht,
im Verlauf von 3 Stunden wurde der Inhalt unter Rühren auf 100"C erwärmt. Das Gefäß
wurde unter kaltem Wasser auf 25"C gekühlt. Das zweiphasige Reaktionsgemisch wurde
aus der Bombe entfernt und die Bombe dreimal mit Toluol (33 ml) ausgewaschen. Die
Waschflüssigkeit wurde mit dem
Zweiphasengemisch vereinigt. Die
obere Phase (280 g) wurde von der unteren, salzhaltigen Phase (56 g) abgetrennt.
Die Titration der Salzphase und der Waschflüssigkeiten von der oberen Phase zeigte
eine Umwandlung von 77 Molprozent Halogen in Chlorionen an. Die obere Phase wurde
im Verlauf von 11/2 Stunden bei 110 bis 1200C/13 Torr und von einer Stunde bei 60°C/1,5
mm Hg zur Trockene
eingedampft. Man erhielt ein klares Dimethylpolysiloxanöl (93
g; n205 = 1,4414; Viskosität bei 25"C 180cP); es enthielt 37,5 Gewichtsprozent N-(p-Aminoäthyl)
- - aminoisobutylmethylpolysiloxan-Einheiten; die Ausbeute betrug 74 Molprozent.
Der restliche Halogengehalt dieses Öls wurde bestimmt mit 1,0 Gewichtsprozent y-Chlorisobutylmethylpolysiloxan.
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Neutralisationsäquivalent für (CH3)3SiO [(CHSiO]o[NH2C2HNlIC4HsSi(CH3)OJ6Si(CH3)3
Berechnet: 223; gefunden: 231.
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Beispiel 7 Ein 3-1-Autoklav wurde mit dem nach Beispiel 6 hergestellten
Dimethylpolysiloxanöl (2), (900 g, 2,67 Mol) und Äthylendiamin (zu 99% trocken,
1125 g, 18,76 Mol, 7,0 Mol Diamin pro Mol Halogen) beschickt. Das Gefäß wurde kurzzeitig
mit einem Argonstrom ausgespült und dann mit dem gleichen Gas auf einen Druck von
7,8 Atmosphären gebracht.
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Der Autoklav wurde geschüttelt und 10 Stunden auf 160"C erhitzt. Der
Autoklav wurde dann langsam auf Raumtemperatur im Verlauf von 5 Stunden gekühlt.
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Der Inhalt des Autoklavs wurde in ein 4-1-Gefäß übergeführt, wo er
sich absetzen konnte. Der Autoklav wurde mit Toluol (100 ml) ausgewaschen und die
Waschflüssigkeit mit dem Reaktionsprodukt vereinigt. Nach 1/2stündigem Stehen wurde
die
Mischung in zwei Phasen getrennt, wobei das obere klare Ö1 in einen Scheidetrichter
abdekantiert wurde, in den Toluol (400 ml) gegeben wurde.
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Die untere Salzphase wog 972 g. Die toluollösliche obere Phase wurde
mit einer gesättigten wäßrigen Nitratlösung gewaschen. Die Abtrennung der wäßrigen
Phase war langsam und schwierig durchzuführen. Die obere, mit Toluol extrahierte
Phase wurde zunächst all/2 Stunden lang bei 80"C/15 Torr und dann 13/4Stunden lang
bei 100°C/3Torr getrocknet. Beim zweimaligen Filtrieren des getrockneten Produkts
durch einen großen Sinterglastrichter wurde ein klares Ö1 (1029 g; n2D = 1,4505;
Viskosität bei 25"C 295 cP) erhalten. Die Ausbeute dieses Öls, das 48,0 Gewichtsprozent
N-(ß-Aminoäthyl) - y - aminoisobutylmethylpolysiloxan - Einheiten enthielt, betrug
97 Molprozent. Es war kein Halogen mehr in dem Ol enthalten.
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Neutralisationsäquivalent tür (Clqs)sSiO[CH3)2SiO]2s[NH2C2H4NHC4HsSi(CH3)O]l2Si(CH3)
Berechnet: 180; gefunden: 181.
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Beispiel 8 Das nach Beispiel 6 hergestellte Dimethylpolysiloxanöl
(2) (130 g, 0,38 Mol) und Hexamethylendiamin (308 g, 1,9 Mol, 72 Gewichtsprozent)
wurden in einen l-l-Kolben gegeben, der mit einem Rückflußkühler versehen war. Es
wurde kein inertes Gas verwendet. Die Mischung wurde im Verlauf von 31/2 Stunden
auf 190"C erhitzt. Dann wurde die Mischung auf 90"C abgekühlt und der Rückflußkühler
durch einen Destillationsaufsatz ersetzt.
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Die flüchtigen Bestandteile wurden bei einer Kopftemperatur von 1100
C entfernt und die Mischung erneut auf 900 C gekühlt. Die zweiöligen Phasen trennten
sich beim Stehen. Die Mischung wurde Neutralisationsäquivalent für
in ein l-l-Becherglas
übergeführt und mit Toluol (250ml) versetzt. Nachdem sich durch die Toluolzugabe
die Temperatur gesenkt hatte, bildete sich eine feste gelartige Masse. Die festen
Bestandteile wurden mit Ammoniumhydroxyd (200 ml, 3O0/o NH3, 1Anteil) und dann mit
Wasser (800 ml, 4 Anteile) zur Entfernung von wasserlöslichen Salzen und unumgesetztem
Hexamethylendiamin aus dem Aminosilikonprodukt gewaschen. Die gewaschene Masse wurde
2 Stunden bei 90"C/15 Torr getrocknet.
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Es wurde ein klares viskoses Dimethylpolysiloxanöl (168g; n205 = 1,4508;
Viskosität bei 25"C 5870cP) in 950/obiger Ausbeute erhalten, das 53,5 Gewichtsprozent
N-(co-Aminohexyl)-y-aminoisobutylmethylpolysiloxan-Einheiten enthielt.
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(CH3)3Si0 (CH3)2Si0]28 [NH-C6H12NHC4H8S i(CH3)0]12Si(CH3)3 Berechnet:
208; gefunden: 214.
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Beispiel 9 In einen 300-ml-Autoklav wurde eine Mischung von nach
Beispiel 6 hergestelltem Dimethylpolysiloxanöl (1), (85 g, 0,272 Mol) und ,B-Hydroxyäthyläthylendiamin
(115g, 1,10 Mol; 4,05Mol Diamin pro Mol Halogen) hergestellt. Das Gefäß wurde mit
Argon auf einen Druck von 7,8 Atmosphären gebracht und 3 Stunden auf 170"C erhitzt.
Das Gefäß wurde dann unter kaltem Wasser auf 25"C gekühlt und auf Atmosphärendruck
entspannt. Nach Entfernung des Reaktionsgemisches wurde der Autoklav mit Toluol
dreimal (33 ml) ausgewaschen und die Waschflüssigkeit mit dem Reaktionsprodukt
vereinigt.
Das Gemisch trennte sich in drei Phasen: obere Phase, bestehend hauptsächlich aus
toluollöslichem Material, 145 g; mittlere ölige Phase 22 g und untere Salzphase
111 g. Die Titration der unteren Salzphase zeigte eine Umwandlung von 37 Molprozent
des Halogens in Chlononen an.
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Die obere und mittlere Phase wurde vereinigt und mit trockenem Methanol
(100 ml) versetzt, um die Abtrennung des Aminoalkylpolysiloxans vom unumgesetzten
Chloralkylpolysiloxan zu erleichtern. Die letztere Verbindung erwies sich als unlöslich
in Methanol. Es schieden sich zwei Phasen ab: Die obere Phase bestand aus einem
Aminopolysiloxan-Methanol-Gemisch und die untere Phase hauptsächlich
aus
Chloralkylpolysiloxan. Die obere Aminphase wurde im Verlauf einer Stunde bei 80"
C/ 15 Torr zur Trockene eingedampft und dann durch weiteres Erhitzen im Verlauf
von einer Stunde auf 70°C 1 Torr getrocknet. Es wurde ein klares Ö1 (26 g; n25 =
1,4636) mit einem Gehalt von 86,3 Gewichtsprozent N-(ß-Hydroxyäthyl-p-aminoäthyl)-y-aminoisobutylmethylpolysiloxy-Einheiten
isoliert. Die Umwandlung vom Chloralkylpolysiloxanöl in ein Mischpolymer betrug
38 Molprozent. Das in Methanol unlösliche Ö1 (55 g; n205 = 1,4320) wurde als Rest
des Ausgangspolysiloxans betrachtet.
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Neutralisationsäquivalent für [HOC2H4NHC2H4NHC4HsSi(CH3)O]3[(CH3)2SiO]
Berechnet: 121 ; gefunden: 126.
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Beispiel 10 In einem 300-ml-Autoklav wurde eine Mischung von mit
y - Chlorisobutylmethylsiloxy - Gruppen (54,2 Gewichtsprozent) modifiziertem Dimethylpoly-
siloxanöl
(100 g, 0,36 Mol) und N,N-Diäthylaminopropylamin-(1,3) (141 g, 174 ml, 1,1 Mol;
3 Mol Diamin pro Mol Chloralkylsiliciumverbindung) hergestellt. Das Gefäß wurde
mit Argon ausgespült, verschlossen und unter Schütteln 8 Stunden auf 170"C erhitzt.
Der Behälter wurde dann auf Raumtemperatur gekühlt und auf Atmosphärendruck entspannt.
Das Reaktionsgemisch wurde durch einen groben Glassintertrichter zusammen mit der
Toluolwaschflüssigkeit (100 mol) aus dem Autoklav filtriert. Man erhielt weiße hygroskopische
Kristalle, die im Vakuum über Kaliumhydroxyd getrocknet wurden. Das Trockengewicht
betrug 28 g. Das Filtrat wurde 11/2 Stunden lang bei 110°C/20Torr und dann ll/2
Stunden lang bei 85°C/3 Torr getrocknet. Man erhielt ein klares hellbernsteinfarbenes
Polysiloxanöl (102g; n2D5 = 1,4485; Viskosität bei 25"C 46 cP). Das Polysiloxan
wurde in einer Ausbeute von 49 Molprozent verhalten; es enthielt 42,5 Gewichtsprozent
N-(N,N'-Diäthyl-B-aminopropyl)-y-aminoisobutylmethylpolysiloxan-Einheiten.
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Analysenwerte für (CH3)3SiO [(CH3X2SiO]27[(C2HsX2NC3H6NHC4HsSi(CH3)0]7,6[ClC4HsSi(CH3)0]2,4Si(CH3)3
Berechnet: l,940/o C1; gefunden: 1,910/0 C1.
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Neutralisationsäquivalent Berechnet: 577; gefunden: 577.
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Beispiel 11 Bei dieser Reaktion wurde ein öliges Mischpolymerisat
verwendet, das 44 Gewichtsprozent y-Chlorisobutylmethylpolysiloxan-Einheiten enthielt
und ein berechnetes Molekulargewicht von 5000 besaß.
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In einen 300-ml-Schüttelautoklav wurden die folgenden Substanzen
gegeben: 60 g (0,18 Mol C1) Mischpolymeröl, 95 g (0,650 Mol) Triäthylentetramin,
75 ml n-Butylalkohol.
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Der Autoklav wurde verschlossen, 6 Stunden auf 160"C erhitzt und
dann über Nacht auf Raumtemperatur gekühlt. Er wurde dann geöffnet und der Butylalkohol
aus dem Reaktionsgemisch unter vermindertem Druck entfernt, wobei man in einer Ausbeute
von 72 g eine klare, hellgelbe obere Schicht und eine viskose untere Schicht (73
g) erhielt. Beide Schichten waren wasserlöslich. Die obere Schicht wurde als ein
Polysiloxan-Mischpoly-
mer identifiziert, daß die folgenden Einheiten enthielt: [H2NC2H4NHC2H4NHC2H4NHC4HsSi(CH3)0]
Beispiel 12 In einen 300 ml Schüttelautoklav wurden die folgenden Substanzen gegeben:
50 g (0,167 Mol) öliges y-Chlorisobutyl-Mischpolymerisat (wie bei Beispiel 11),
95 g (0,50 Mol) Tetraäthylenpentamin, 75 ml n-Butylalkohol.
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Der Autoklav wurde unter Schütteln auf 1600C erhitzt und dann über
Nacht auf Raumtemperatur abgekühlt. Nach dem Öffnen wurde der Butylalkohol unter
vermindertem Druck entfernt.
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Das lösungsmittelfreie Reaktionsgemisch bestand aus zwei Schichten.
Die obere Schicht (75 g) enthielt das Reaktionsprodukt mit einer mittleren Viskosität
als hellgelbes Öl und mit den [H2NC2H4NHC2H4NHC2H4NHC2H4NHC4HsSi(CH3)0]-Einheiten
.
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Das erhaltene Öl war nahezu vollständig wasserlöslich.
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Beispiel 13 In einen 2-l-Dreihalskolben, der mit einem Rührwerk,
Tropftrichter und Rückflußkühler versehen war, wurde eine Mischung von Toluol (150
ml) und Wasser (180 g, 10.0 Mol, 40°/o Eis) gegeben.
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Unter kräftigem Rühren wurde im Verlauf von 2 Stunden tropfenweise
y -Chlorisobutylmethyldichlorsilan (1013 g, 4,9 Mol) zugegeben. Zu Beginn der Zugabe
war die Reaktion exotherm, so daß sich das Gemisch auf 95 C erwärmte. Nachdem etwa
ein Drittel des Volumens an Chlorsilan zugegeben war, sank die Temperatur der Mischung
stetig bis auf 5 C; dabei wurde eine kräftige Entwicklung
von Chlorwasserstoff beobachtet.
Die Mischung schäumte stark, wenn ein Wechsel in der Rührgeschwindigkeit erfolgte.
Der Inhalt des Kolbens wurde dann eine weitere Stunde gerührt, wobei sich die Mischung
auf Raumtemperatur erwärmte.
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Dann wurde die Mischung 2 Stunden lang auf 85 C erwärmt. Das Rühren
wurde unterbrochen, um die Mischung auf 25"C zu kühlen und um die zwei Phasen des
Reaktionsgemisches voneinander zu trennen. Die obere Phase, die das ölige Produkt,
gelöst in Toluol, enthielt, wurde einmal mit 100 ml Wasser gewaschen, das 2 g Calciumoxyd
enthielt.
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Es bildete sich eine Emulsion, die mit Natriumsulfat nicht gebrochen
werden konnte. Die Emulsion konnte jedoch in zwei Phasen aufgetrennt werden, wenn
sie durch einen groben Sintertrichter filtriert
wurde. Das ölige
Reaktionsprodukt wurde 11/2 Stunden bei 100°C/15 Torr und 1/2 Stunde bei 45°C/ 1,5
Torr getrocknet. Es wurde y-Chlorisobutylmethylpolysiloxan (695 g; n2DS = 1,4704;
Viskosität bei 25"C 122cP) in einer Ausbeute von 94 Molprozent erhalten.
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Analysenwerte für [ClC4HgSi(CH3)0] Berechnet: 23,50/0 Cl; gefunden:
21,20/0 C1.
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In einem 300-ml-Autoklav wurde eine Mischung des nach dem vorhergehenden
Abschnitt erhaltenen y-Chlorisobutyimethylpolysiloxans (45 g, 0,261 Mol Halogen,
87,50/o der Theorie) und Athylendiamin (126 g. 140ml, 2.1 Mol, zu 98,5% trocken;
8 Mol Diamin pro Mol Halogen) hergestellt. Der Autoklav wurde unter Schütteln 952
Stunden lang auf 135 bis 1400 C erhitzt. Das Gefäß wurde dann auf Raumtemperatur
gekühlt und auf Atmosphärendruck entspannt. Das zweiphasige Reaktionsgemisch wurde
dann in einen Scheidetrichter übergeführt.
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Die obere Phase wog 31 g, die untere Phase 107 g.
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Die untere Phase zeigte eine nahezu quantitative Umwandlung von Chlor
in Chlorionen. Die obere Phase wurde 21/2 Stunden bei einer maximalen Temperatur
von 125° C/15 Torr getrocknet. Das getrocknete Produkt, ein Homopolysiloxan, enthielt
die Einheit [H2NC2H4NHC4HgSi(CH3)0] Viskosität: 1600 cP; n2D5 = 1,4856.
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Beispiel 14 In einen 3-l-Druckbehälter aus Stahl wurde das nach Beispiel
13 hergestellte Chlorisobutylmethylpolysiloxan (452 g, 3,0 Mol) und Äthylendiamin
(nb = 1,4546, 722 g, 12,0 Mol) gegeben. Die Reaktionspartner wurden 31/2 Stunden
auf 1800C erhitzt. Das Reaktionsprodukt bestand aus einer dunkelbraunen unteren
Schicht und einer viskosen, hellerfarbigen oberen Schicht. Nach der Trennung der
Schichten wurde die obere Schicht mit einem gleichen Volumen Benzol behandelt. Es
bildeten sich eine dunkelbraune untere Schicht und eine farblose obere Schicht.
Letztere wurde bei 1200C/ 5 Torr zur Trockene eingedampft, wobei man 444 g eines
in Benzol, Tetrahydrofuran und verdünnter Essigsäure vollständig löslichen Kautschuks
erhielt.
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55 g dieses Kautschuks und 130 ml Benzol wurden in einem Druckgefäß
aus Stahl 8 Stunden lang auf 180"C erhitzt. Das Reaktionsprodukt, eine farblose
Lösung, wurde auf 600 C/5 Torr bis zur Gewichtskonstanz erhitzt. Das Produkt stellte
ein farbloses flüssiges Polysiloxan mit N-(B-Aminoäthyl)-y-aminoisobutylmethylsiloxy-Einheiten
dar.
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Analysenwerte für H2NC2H4NHC4HsSi(CH3)0 Berechnet: l6,00/o N; gefunden:
n205 = 1,4869, Viskosität = 6200 cP, 13,10/0 Gesamt-N (bestimmt durch Titration),
0,250/0 C1 (direkte Titration), 0,290/0 C1 (nach Behandlung mit KOH).
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Beispiel 15 In einen 300-ml-Druckbehälter aus Stahl wurde das nach
Beispiel 13 hergestellte y-Chlorisobutylmethylpolysiloxan (45,2 g, 0,3 Mol), Äthylendiamin
(nD25 = 1,4540, 72,2g, 1,2 Mol) und 45 mol Benzol gegeben. Das Gemisch wurde 4 Stunden
auf 1800C erhitzt. Das Reaktionsprodukt bestand aus einer viskosen, dunkelbraunen
unteren Schicht und aus einer schwach viskosen oberen Schicht. Die Schichten trennten
sich leicht. Die obere Schicht wurde auf 60"C/5 Torr bis zur Gewichtskonstanz erhitzt;
man erhielt ein flüssiges Polysiloxan mit N-(ß-Aminoäthyl)-y-aminoisobutylmethylsiloxy-Einheiten.
Das Produkt wurde in einer Ausbeute von 90 Gewichtsprozent erhalten.
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Analysenwerte für H2NC2H4NHC4HgSi(CH3)0 Berechnet: 16,00/0 N; gefunden:
Viskosität = 4400 cP, 0,030/0 C1 (direkte Titration), 0,140/0 Gesamt-Cl (nach Behandlung
mit KOH), 1 3,40/o Gesamt-N (bestimmt durch Titration mit HCI).
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Um zu zeigen, daß bei einem niedrigeren Molverhältnis schlechtere
Ergebnisse erzielt werden, wurde die gleiche Reaktion mit einem Molverhältnis von
Diaminoverbindung zur Chloralkylsiliciumverbindung von nur 2 :1 durchgeführt.
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In ein 300-ml-Druckgefäß aus Stahl wurde das nach Beispiel 13 hergestellte
y-Chlorisobutylmethylpolysiloxan (45,2 g, 0,3 Mol), Äthylendiamin (e2o5 = 1,4540,
36,1 g, 0,6 Mol) und 45 mol Benzol gegeben. Die Reaktionspartner wurden 4 Stunden
lang auf 1800 C erhitzt. Das Reaktionsprodukt bestand aus einer braunen unteren
Schicht, die Kristalle von Aminhydrochloriden enthielt, und aus einer oberen Schicht,
die eine braune feste Substanz enthielt. Die Schichten wurden voneinander getrennt.
Zu der oberen Schicht wurde Benzol (45 ml) und Petroläther (45 ml) gegeben und die
entstandene Mischung zur Entfernung des braunen Festkörpers zentrifugiert. Die entstandene
farblose obere Schicht wurde bis zur Gewichtskonstanz auf 600 C/5 Torr erhitzt,
wobei man einen festen Kautschuk erhielt, der N-(ß-Aminoäthyl) - y - aminoisobutylmethylsiloxy
- Einheiten enthielt. Dieses Produkt wurde in einer Ausbeute von 78 Gewichtsprozent
erhalten.
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Analysenwerte für H2NC2H4NHC4HsSi(CH3)0 Berechnet: 16,00/0 N; gefunden:
0,190/0 C1 (direkte Titration), 2,30/o Chlorgehalt insgesamt (nach Behandlung mit
KOH), 7,90/0 Gesamtstickstoff (Titration mit HCl).
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Der feste Kautschuk bildete sich wegen einer Vernetzung infolge der
Bildung einer Bis-Verbindung.
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Der höhere Chlorgehalt zeigt eine unvollständige Reaktion der Chloralkylgruppen
an. Der niedere Stickstoffgehalt deutet auch auf die Bildung einer Bis-Verbindung.
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Beispiel 16 In ein 300-ml-Druckgefäß wurden 63,5 g (0,25 Mol) y-Chlorisobutvltriäthoxysilan
und 104 g (1 Mol) trockenes ß-Hydroxyäthyläthylendiamin gegeben. Die Verbindungen
waren nicht miteinander vermischbar.
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Der Behälter wurde verschlossen und in einem Schüttelofen 4 Stunden
lang auf 180"C erhitzt.
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Der Behälter wurde gekühlt und entleert; dabei erhielt man eine strohgelbe
homogene viskose Flüssigkeit. Das Produkt wurde zweimal mit je 200 ml Benzol extrahiert.
Die Benzolextrakte wurden vereinigt und durch Hindurchleitel. von Stickstoff durch
die Lösung, die auf 150"C erhitzt wurde, konzentriert; anschließend wurde auf 150"C/2,0
Torr erhitzt. Das Produkt, ein hellgelbes viskoses Ö1, wog 63 g, entsprechend 78
Gewichtsprozent der Theorie.
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Die Verbindung HOCH2CH2NHCH2CH2NHCH2CH(CH3)CH2Si(OC2Hs)3 war in Wasse;
teilweise löslich. In verdünnter Essigsäure löste sie sich schnell unter Bildung
einer klaren Lösung.
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Das Neutralisationsäquivalent, bestimmt mit 0,1 n-Salzsäure, ergab
folgende Werte: Gefunden: 169,5; berechnet: 161.