DE1152544B - Verwendung von Organozinnverbindungen zum Stabilisieren von hochmolekularen Polycarbonaten gegen Waermeabbau - Google Patents
Verwendung von Organozinnverbindungen zum Stabilisieren von hochmolekularen Polycarbonaten gegen WaermeabbauInfo
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- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
INTERNAT.KL. C 08 g
DEUTSCHES
PATENTAMT
N 21640 IVc/39 b
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 8. A U G U S T 1963
Polycarbonate verfärben sich im allgemeinen, wenn man sie in geschmolzenem Zustand, beispielsweise
mittels einer Spritzgußvorrichtung oder einer Schneckenpresse, verformt.
Erfindungsgemäß kann man eine solche Verfärbung durch den Zusatz bestimmter Organozinnverbindungen
verhindern.
Die Erfindung bezieht sich daher auf das Verwenden von Organozinnverbindungen, in denen die
Zinnatome mit drei Arylresten und einer Hydroxylgruppe oder mit drei Arylresten und einem Alkylrest,
einem Cycloalkylrest oder einem Arylrest oder mit zwei bzw. drei Arylresten und einem Sauerstoffatom
verbunden sind, während die Arylreste in diesen Organozinnverbindungen gegebenenfalls auch noch
Alkylsubstituenten aufweisen können, zum Stabilisieren gegen Wärmeabbau von solchen hochmolekularen
Polycarbonaten, die aus organischen Dioxyverbindungen zusammen mit Phosgen und/oder mit
Chlorcarbonsäureestern von organischen Dioxyver- zo bindungen erhalten worden sind.
Die erfindungsgemäß verwendeten Zinnverbindungen können den Polycarbonaten vor, während
oder nach deren Herstellung zugesetzt werden. Für die Polycondensation kommt ihnen keine Katalysatorwirkung
zu.
Beispiele sind Triphenyl - zinnhydroxyd, Tri-(p-tolyl)-zinnhydroxyd
und Tri-(a-naphthyl)-zinnhydroxyd; Tetraphenylzinn- Tetra-(o-tolyl)-zinn, Tetra-(m-tolyl)-zinn,
Tetra-(p-tolyl)-zinn, Tetra-(p-xylyl)-zinn, Tetra-(p-biphenyl)-zinn, Triphenyl-a-naphthylzinn,
Triphenyl-p-tolylzinn, Triphen-p-xylylzinn, Triphenylmethylzinn,
Triphenyläthylzinn, Triphenylbenzylzinn und Triphenylcyclohexylzinn; Diphenylzinnoxyd,
Triphenylzinnoxyd, Di-(p-biphenylyl)-zinnoxyd, Di-(a-naphthyl)-zinnoxyd, Di-(o-tolyl)-zinnoxyd
und Di-(m-tolyl)-zinnoxyd.
Schon durch einen Zusatz von kleinen Anteilen der Organozinnverbindungen von beispielsweise
0,001 Gewichtsprozent kann eine gewisse Stabilisierungswirkung gegen einen Wärmeabbau erhalten
werden. Die Stabilisierung wird jedoch in dem Maß verbessert, wie der Anteil des Stabilisierungsmittels
zunimmt. Um die besten Ergebnisse zu erzielen, muß experimental für jedes Polycarbonat festgestellt
werden, in welchen Mengenanteilen die Stabilisierungsmittel gemäß der Erfindung anzuwenden
sind.
Es wurde gefunden, daß ein Zusatz von maximal 6,0 Gewichtsprozent der betreffenden Zinnverbindüngen
zu dem zu stabilisierenden Polycarbonat im allgemeinen zu sehr befriedigenden Ergebnissen führt.
Verwendung von Organozinnverbindungen
zum Stabilisieren von hochmolekularen
Polycarbonaten gegen Wärmeabbau
Anmelder:
N.V. Onderzoekingsinstituut Research,
Arnhem (Niederlande)
Arnhem (Niederlande)
Vertreter: Dr. K. Schwarzhans
und Dipl.-Chem. Dr. phil. E. Jung, Patentanwälte,
München 19, Romanplatz 10
Beanspruchte Priorität:
Niederlande vom 10. April 1959
(Nr. 238 039, Nr. 238 040 und Nr. 238 041)
Dr. Bart Paul Jibben, Arnhem (Niederlande),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Die Zinnverbindungen können den Polycarbonaten auf irgendeine geeignete Weise zugesetzt werden.
Die Polycarbonate können als Granulat oder als Pulver mit den erfindungsgemäß zu verwendenden
Zinnverbindungen vermischt werden. Die betreffenden Zinnverbindungen können den Polycarbonaten
aber auch in Form von Lösungen beigemischt werden. Es ist weiterhin möglich, diese Zinnverbindungen
der Reaktionsmischung schon vor oder während der Herstellung der zu stabilisierenden
Polycarbonate zuzusetzen.
Die Herstellung derartiger hochmolekularer Polycarbonate ist bekannt. Es werden organische Dioxyverbindungen
mit Phosgen und/oder mit Chlorcarbonsäureestern von organischen Dioxyverbindungen
umgesetzt. Die hierbei eingesetzten organischen Dioxyverbindungen können aromatische, aliphatische
und/oder cycloaliphatische sein. Vor oder während der Herstellung der Polycarbonate können die aromatischen
Gruppen solcher Dioxyverbindungen auch mit Aldehyden zur Reaktion gebracht werden.
Beispiele für geeignete aromatische Dioxyverbin-
309 650/296
düngen sind Di-(monooxyaryl)-alkane, Di-(monooxyaryl)-su]fone,
Di-(monooxyaryl)-äther und Di-(monooxyaryl)-thioäther.
Die Arylgrappen in diesen Verbindungen können gleich oder verschieden sein.
Außerdem können die betreffenden Arylgrappen auch noch Substituenten aufweisen, beispielsweise Halogenatome und/oder Alkylgruppen.
Beispiel 1 :
Ein aus l,l-(4,4'-Dioxydiphenyl)-cyclohexan und
dem Bischlorcarbonsäureester dieser Verbindung hergestelltes Polycarbonat wurde in Pulverform in einer
auf 280° C erhitzten Presse zu einem kleinen Block verpreßt.
Das gleiche Polycarbonat wurde zunächst in Pulverform mit 3 Gewichtsprozent Tri-(ot-naphthyl)-
-zinnhydroxyd vermischt und dann in entsprechender Weise zu einem Block verpreßt. Dieser zeigte eine
viel hellere Farbe als der aus dem Polycarbonat ohne Zusatz der Zirmverbhidung erhaltene Preßling.
Ein aus 2,2-(4,4'-Dioxydiphenyl)-propan und Phosgen hergestelltes Polycarbonat wurde in Pulverform
mit 0,5 Gewichtsprozent Triphenylzinnhydroxyd vermischt. Diese Mischung wurde anschließend
zu Tabletten verpreßt, und aus diesen Tabletten wurden mittels einer Spritzgußvorrichtung
Stäbe hergestellt. Einer dieser Stäbe wurde in Methylenchlorid zu einer 5%igen Lösung aufgelöst,
und die Extraktion der Lösung in einer Zelle von 10 cm Länge und bei einer Wellenlänge von 4000 A
gemessen. In gleicher Weise wurden auch die als Ausgangsmaterial verwendeten Tabletten, sowie ein
daraus hergestellter Stab ohne Zusatz von Triphenylzinnhydroxyd untersucht. Die Ergebnisse sind in der
Tabelle am Schluß der Beschreibung zusammengestellt.
Ein aus 2,2-(4,4'-Dioxydiphenyl)-propan hergestelltes pulverförmiges Polycarbonat wurde in einem
Stahlrohr aufgeschmolzen und 10 Minuten lang in einer Stickstoffatmosphäre auf 254° C erhitzt. Dieser
Schmelzversuch wurde mit dem gleichen pulverförmigen Polycarbonat nach Vermischen mit jeweils
1,1 Gewichtsprozent Tetraphenylzinn, 1,2-Gewichtsprozent Tetra-(p-tolyl)-zinn, 1,0 Gewichtsprozent
Triphenyläthylzinn, 1,2 Gewichtsprozent Triphenyla-naphthylzinn
und 1,1 Gewichtsprozent Triphenylbenzylzinn wiederholt.
Die bei diesen Schmelzversuchen erhaltenen PoIycärbonatproben
wurden in Methylenchlorid zu 5'°/oigen Lösungen aufgelöst. Die Extinktion dieser
Lösungen wurde in einer Zelle von 10 cm Länge bei einer Wellenlänge von 4000 A gemessen. Zum Vergleich
ist auch die Extinktion einer Lösung des nicht aufgeschmolzenen pulverförmigen Polycarbonates
untersucht worden. Die Ergebnisse sind in der Schlußtabelle zusammengefaßt.
' Beispiel 4
Zu einer Mischung aus 70 ecm Methylenchlorid
und einer Lösung von 34,4 g der Verbindung 2,2-(4,4'-Dioxydiphenyl)-propan sowie 17,2 Natriumhydroxyd
in 250 ecm Wasser wurden 0,4 g Tetraphenylzinn zugesetzt. Anschließend wurden unter
heftigem Rühren 17,9 g Phosgen in diese Mischung eingeleitet. Nach einem weiteren Zusatz von 0,75 g
Triäthylbenzyl-Ammoniumchlorid als Katalysator und 150 ecm Methylenchlorid zu der Reaktionsmischung wurde noch zusätzlich 4 Stunden lang gerührt.
Die Methylenchloridschicht wurde dann abgetrennt und mit Wasser gewaschen. Das in dem
Methylenchlorid gelöst vorliegende Polycarbonat wurde durch Zusatz von Methanol ausgefällt, und
das Polymerisat wurde abfiltriert, gewaschen und getrocknet. Das so erhaltene feinverteilte Polycarbonat
wurde dann in einer auf 250° C erhitzten Presse zu einem kleinen Block verpreßt, der eine hellbraune
Färbung zeigte.
Die vorstehend beschriebene Herstellung des Polycarbonates
wurde ohne einen Zusatz von Tetraphenylzinn zu der Reaktionsmischung wiederholt.
Das erhalten© feinverteilte Polymerisat wurde in derselben Weise zu einem kleinen Block verpreßt, der
jedoch eine tiefbraune Farbe zeigte.
a5 Beispiel 5
Ein aus 2,2-(4,4'-Dioxydiphenyl)-propan und Phosgen hergestelltes Polycarbonat wurde in Pulverform
mit 1,7 Gewichtsprozent Triphenylzinnoxyd
/ phenyl. ' / phenyl \
J (Strukturformel: phenyl — Sn—O Sn ~- phenyl J
phenyl'
phenyl /
vermischt, und diese Mischung wurde zu Tabletten verpreßt. Die Tabletten wurden dann mittels einer
Spritzgußvorrichtung zu Kämmen weiterverarbeitet, die erne hellbraune Farbe hatten.
Wenn jedoch das betreffende Polycarbonat ohne Zusatz von Triphenylzinnoxyd in Pulverform zu Tabletten
verpreßt und dann in der beschriebenen Weise zu Kämmen weiterverarbeitet wurde, so zeigten
diese eine dunkelbraune Färbung.
Ein aus 2,2-(4,4'-Dioxydiphenyl)-propan und Phosgen hergestelltes pulverförmiges Polycarbonat
wurde in einem Stahlrohr aufgeschmolzen und 10 Minuten lang in einer Stickstoffatmosphäre auf
254° C erhitzt. Dieser Schmelzversuch wurde mit dem gleichen pulverförmigen Polycarbonat, aber
nach Zusatz von jeweils 1,4 Gewichtsprozent Triphenylzinnoxyd, 0,6 Gewichtsprozent Diphenylzinnoxyd,
0,8 Gewichtsprozent Di-(a-naphthyl)-zinnoxyd und 0,6 Gewichtsprozent Di-(o-tolyl)-zinnoxyd
wiederholt.
Die bei diesen Schmelzversuchen erhaltenen Proben wurden in Methylenchlorid zu einer 5%>igen Lösung
aufgelöst und deren Extinktion wurde in einer Zelle von 10 cm Länge bei einer Wellenlänge von
4000 A gemessen. Die betreffenden Extinktionswerte sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt.
Zum Vergleich ist auch die Extinktion des nicht aufgeschmolzenen pulverförmigen Polycarbonates als
50/cige Lösung in Methylenchlorid mitaufgenommen.
5 | Preßlinge | 6 | η (Lösung) Stäbe |
Stäbe | |
Beispiel | ι Polycarbonatpulver |
dunkelbraun hellbraun dunkelbraun hellbraun |
Extinktio Tabletten |
0,38 0,28 |
dunkelbraun hellbraun |
1 τ |
a) ohne Zusatz b) -f- 3 % Tri-(a-naphthyl)-zinnhydroxyd .. a) ohne Zusatz b) 4- 0,5 % Triphenylzinnhydroxyd a) ohne Zusatz b) -*- 1,1 % Tetraphenylzinn c) + 1,2% Tetra-(p-tolyl)-zinn d) -+- 1,0% Triphenyläthylzinn e) -+- 1,2 % Triphenyl-a-naphthylzinn f) 4-1,1 % Triphenylbenzylzinn a) ohne Zusatz b) Tetraphenylzinn (vor der Herstellung zugefügt) a) ohne Zusatz b) -+- 1,7% Triphenylzinnoxyd a) ohne Zusatz b) + 1,4 % Triphenylzinnoxyd c) -f 0,6 % Diphenylzinnoxyd d) -^ 0,8%Di-(a-naphthyl)-zinnoxyd e) + 0,6%Di-(o-tolyl)-zinnoxyd |
0,25 | Pulver geschmolzen |
||
Pulver | 0,42 0,20 0,23 0,26 0,22 0,21 0,34 0,21 0,19 0,19 0,22 |
||||
3 ι 4 ι, 5 |
0,22 0,19 |
||||
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verwendung von Organozinnverbindungen, in denen die Zinnatome mit drei Arylresten und einer Hydroxylgruppe oder mit drei Arylresten und einem Alkylrest, einem Cycloalkylrest oder einem Arylrest oder mit zwei bzw. drei Arylresten und einem Sauerstoffatom verbunden sind,während die Arylreste in diesen Organozinnverbindungen gegebenenfalls auch noch Alkylsubstituenten aufweisen können, zum Stabilisieren gegen Wärmeabbau von solchen hochmolekularen Polycarbonaten, die aus organischen Dioxyverbindungen zusammen mit Phosgen und/ oder mit Chlorcarbonsäureestem von organischen Dioxyverbindungen erhalten worden sind.© 309 650/296 7.
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