DE1151158B - Verfahren zur Erzeugung von feinrauhen Arbeitsflaechen an metallischen Werkstuecken durch elektrolytisches und/oder chemisches AEtzen - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung von feinrauhen Arbeitsflaechen an metallischen Werkstuecken durch elektrolytisches und/oder chemisches AEtzenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTA
KL. 48a Ί7Μ
*V" JnTERNAT.KL. C 23 b
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT:
K29247VIb/48a
2. JULI 1956 4. JULI 1963
Bekannt ist die Erzeugung von Längsriefen oder Kratzlinien auf Werkstücken durch Schleifen, z. B.
zur Erzeugung von sehr festen Preßsitzen oder auch zur Erhöhung der Griffigkeit von Mahlwalzen. Der
Werkstoff der Werkstücke ist hierbei homogen, so daß die erzeugten Vorsprünge keine besondere Härte
aufweisen und als Werkzeuge zur Bearbeitung metallener Flächen nicht geeignet sind.
Zur Herstellung von Schneidwerkzeugen, z. B. Bohrern, ist es ferner bekannt, in eine Muldenform
für den Bohrkopf od. dgl. zunächst eine dünne Schicht aus plastischer Masse, z. B. Stärkekleister,
einzubringen, deren Dicke der Höhe der aus dem herzustellenden Werkzeug frei vorspringenden harten
Teilchen, z. B. Diamantsplittern, entspricht, worauf dann die harten Teilchen in die plastische Schicht eingedrückt
werden und dann die Form mit sinterfähigen Stoffen als Grundmasse aufgefüllt wird und die
sinterfähigen Stoffe unter hohen Druck gesetzt und in sich und mit den harten Teilchen zusammengesintert
werden. Nach Herausnahme aus der Form wird dann die plastische Masse durch Abbürsten od. dgl.
entfernt, so daß die zum Schneiden dienenden Spitzen der harten Teilchen aus der Grundmasse frei hervorragen.
Hierbei weisen die Spitzen der zum Schneiden dienenden Teilchen nur eine verhältnismäßig grobe
Passung auf, und die harten Schneidteilchen sind nur unvollkommen in die Sintermasse eingebettet, so daß
sie beim Arbeiten aus der Grundmasse ausbrechen können.
Bei Lagern ist es bekannt, zur Verbesserung der Gleitfähigkeit die Lagerflächen durch chemisches
Ätzen mit kleinen Oberflächenkanälen oder Vertiefungen zum Aufnehmen von Öl zu versehen, so daß
beim Anlaufen der in den Lagern laufenden Wellen sofort ein genügender Ölfilm auf der ganzen Lagerfläche
gebildet werden kann. In ähnlicher Weise und zum gleichen Zweck sind auch Gleitflächen, ζ. Β. von
Aluminiumkolben, durch elektrolytisches Ätzen mit Poren zum Aufnehmen von Öl versehen worden.
Hierbei sind stets nur verhältnismäßig weiche Metalle behandelt worden, die keine harten Kristalle enthalten,
und die behandelten Oberflächen bleiben bis auf die zur Aufnahme von öl dienenden Vertiefungen
glatt.
Die Erfindung besteht in der Anwendung des Verfahrens,
die Spitzen harter Bestandteile hetorogenei metallischer Gefüge durch elektrolytisches Ätzen freizulegen,
zur Erzeugung von feinrauhen Arbeitsflächen an metallischen, Nitride, Karbide oder Diamanten
enthaltenden, in Form gebrachten und feinbearbeiteten Werkstücken. Hierdurch wird die Herstellung von
Verfahren zur Erzeugung von feinrauhen Arbeitsflächen an metallischen Werkstücken
durch elektrolytisches und/oder chemisches Ätzen
Anmelder:
Günther Koech,
München 13, Ansbacher Str. 3
Günther Koech, München, ist als Erfinder genannt worden
feinrauhen Arbeitsflächen an Werkstücken und Werkzeugen von bester Maßhaltigkeit ermöglicht, da die
Werkstücke vor dem Wegätzen der weicheren Bestandteile der Oberfläche des Werkstückes auf genaues
Maß gebracht sind, z. B. durch Schleifen, und dieses Maß auch beim Wegätzen der weicheren Bestandteile
erhalten bleibt, und es wird ferner erreicht, daß die harten Bestandteile sehr fest in den Trägerkörper
eingebettet sind, also hohe Beanspruchungen ohne Gefahr des Ausbrechens aushalten können, weil
sie ja von dem Metall des Trägerkörpers zur Hälfte und mehr umschlossen sind oder fast einen Bestandteil
des Trägerkörpers bilden, wie z. B. bei Sinterkörpern aus Wolframkarbid od. dgl. Die Werkstücke
nach der Erfindung können z. B. Reibscheiben oder Riemenscheiben sein, die einen hohen Oberflächenreibungsbeiwert
aufweisen sollen, oder sie können auch feilenartige Werkzeuge feinster Körnung, z. B.
zum Honen oder Schleifen, bilden.
Eine vorteilhafte Ausführungsform ergibt sich unter Benutzung des bekannten Aufgalvanisierens feiner,
harter Bestandteile auf die Oberfläche eines Trägerkörpers, wenn die harten Bestandteile durch einen
starken galvanischen Metallniederschlag vollkommen eingebettet werden, dann der Metallniederschlag nebst
harten Bestandteilen mechanisch bis zum Freilegen der äußeren Teile der harten Bestandteile auf Maß
bearbeitet und darauf der Metallniederschlag zum Teil durch elektrolytisches Ätzen entfernt wird. Dies
hat den Vorteil, daß die Außenflächen der harten Bestandteile ein genaues Maß aufweisen und daß die
harten Bestandteile auch besonders fest in dem galvanischen Niederschlag, ζ. Β. Eisen, eingebettet sind.
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Bei den bekannten mit Diamantstaub belegten Honahlen ragen dagegen die Diamanfkömchen verschieden
hervor und haften auch nicht so fest im Metallniederschlag wie beim Erfindungsgegenstand.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform ergibt sich, wenn harte Bestandteile durch Eindiffundieren
von Nitrid- oder Karbidbildnern in metallisches Gefüge erzeugt und darauf die verbliebenen weicheren
Bestandteile bis auf eine gewünschte Tiefe elektrolytisch ausgeätzt werden. Dies ergibt eine besonders
feste Haftung der harten Bestandteile im Trägerkörper, da sie ja allmählich in die weicheren Bestandteile
des Trägerkörpers einstückig übergehen.
Mit Vorteil wird zusätzlich zu dem elektrolytischen Ätzen noch ein chemisches Ätzen oder bei stark
heterogenem Gefüge des Werkstoffes nur chemisches Ätzen angewandt. Das zusätzlich zum elektrolytischen
Ätzen erfolgende chemische Ätzen kann bei manchen Trägerkörpern das Ausätzen beschleunigen, ohne daß
wesentliche Schäden an den Spitzen der harten Bestandteile entstehen, während das alleinige chemische
Ätzen des Trägerkörpers im allgemeinen nur dann brauchbar ist, wenn der Trägerkörper und die harten
Bestandteile, z. B. Eisen und Diamantteile, stark heterogen sind, so daß die chemischen Mittel nur die
weichen Bestandteile des Trägerkörpers, nicht aber die harten Bestandteile angreifen.
Soll aus einem Werkstück, das harte Kristalle, z. B. Karbide, enthält, ein Reibwerkzeug hergestellt
werden, so wird dieses Werkstück z. B. durch Schleifen in Form gebracht und fein bearbeitet, so daß es
genau maßhaltig ist. Dann werden durch elektrolytisches Ätzen die harten Kristalle der Oberfläche des
Werkstücks teilweise freigelegt, indem die weicheren Bestandteile der Oberfläche weggeätzt werden. Die
harten Kristalle sind dann z. B. zu zwei Dritteln ihrer Dicke in die weichere Grundmasse eingebettet, so
daß sie sehr fest sitzen. Die äußeren Spitzen der harten Kristalle weisen dagegen durch die vorhergehende
Feinbearbeitung scharfe seitliche Kanten und maßhaltige glatte Oberflächen auf. Solche Werkzeuge
sind daher als Reibwerkzeuge zur Herstellung sehr genauer Flächen anderer Werkstücke verwendbar
und sind sehr dauerhaft, da die harten Kristalle in der weicheren, aber sehr druckfesten Grundmasse
weit eingebettet und festgehalten sind.
Soll ein Reibwerkzeug aus einem homogenen Trägerkörper hergestellt werden, so wird auf diesen
zunächst eine Schicht aus feinen, harten Kristallen, z. B. einem Pulver aus Karbiden, Nitriden, Diamantstaub
od. dgl., aufgebracht, und dann werden diese harten Kristalle durch einen Metallniederschlag auf
den Trägerkörper aufgalvanisiert und in diesen Metallniederschlag vollkommen eingebettet. Darauf
wird der Metallniederschlag bis zum Freilegen der Spitzen der harten Kristalle abgeschliffen und darauf
elektrolytisch so weit weggeätzt, daß die Spitzen und oberen Kanten der harten Kristalle frei liegen und
eine dauerhafte Reibfläche bilden.
In anderer Weise können in einem Stahlwerkstück harte Nitrid- oder Karbidkristalle durch Eindiffundieren
von Nitrid- oder Karbidbildnern erzeugt werden, wobei das Werkstück vor oder nach dem Eindiffundieren
in Form gebracht und fein bearbeitet wird. Darauf werden die weicheren Bestandteile der
Oberfläche des Werkstückes zwischen den härteren Teilen elektrolytisch ausgeätzt, so daß eine gnaue
maßhaltige Reibfläche entsteht.
Nach dem Verfahren nach der Erfindung können außer Reibwerkzeugen und sonstigen Werkzeugen
auch Reibscheiben, Riemenscheiben, Spanndorne
ίο od. dgl. hergestellt werden, bei denen es darauf ankommt,
den Reibungsbeiwert der Oberfläche zu erhöhen.
Kennzeichnend für die Oberflächen nach der Erfindung ist eine feine Rauhigkeit, die sehr dauerhaft
ist, weil die die Rauhigkeit erzeugenden Kristalle und Körnchen sehr hart sind und tief in die Grundmasse
eingebettet und in dieser festgehalten sind. Werden nach der Erfindung hergestellte Werkzeuge, z. B.
Walzen, als Prägewerkzeuge auf andere weichere Werkstücke gedrückt, so werden auf diesen Werkstücken
Oberflächen mit feinen, engumgrenzten Vertiefungen, etwa nach Art von Apfelsinenschalen, erzeugt,
derart, daß diese Vertiefungen Öl aufnehmen können. Solche Negativabdrücke der Werkzeuge nach
der Erfindung sind also z. B. für Lagerschalen vorteilhaft, da diese dann das die Gleitfähigkeit verbessernde
Öl gut festhalten.
Claims (4)
1. Anwendung des Verfahrens, die Spitzen harter Bestandteile heterogener metallischer Gefüge
durch elektrolytisches Ätzen freizulegen, zur Erzeugung von feinrauhen Arbeitsflächen an
metallischen, Nitride, Karbide oder Diamanten enthaltenden, in Form gebrachten und feinbearbeiteten
Werkstücken.
2. Verfahren nach Anspruch 1 mit Aufgalvanisieren ferner, harter Bestandteile auf die Oberfläche
eines Trägerkörpers, dadurch gekennzeichnet, daß die harten Bestandteile durch einen
starken galvanischen Metallniederschlag vollkommen eingebettet werden, dann der Metallniederschlag
nebst harten Bestandteilen mechanisch bis zum Freilegen der äußeren Teile der harten Bestandteile auf Maß bearbeitet und darauf
der Metallniederschlag zum Teil durch elektrolytisches Ätzen entfernt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß harte Bestandteile durch Eindiffundieren
von Nitrid- oder Karbidbildnern in metallisches Gefüge erzeugt und darauf die verbliebenen
weicheren Bestandteile bis auf eine gewünschte Tiefe elektrolytisch ausgeätzt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu dem elektrolytischen
Ätzen noch ein chemisches Ätzen oder bei stark heterogenem Gefüge des Werkstoffes
nur chemisches Ätzen angewendet wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 425 827, 622 823, 314, 915 540, 520 898, 548 633, 695182.
Priority Applications (2)
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Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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