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Hydromechanisches Verbundgetriebe, insbesondere für Kraftfahrzeuge
Die Erfindung betrifft ein hydromechanisches Verbundgetriebe, insbesondere für Kraftfahrzeuge,
bestehend aus einem hydrodynamischen Drehmomentwandler und zwei Planetenrädergetrieben,
bei dem das Pumpenrad des Drehmomentwandlers mit dem Eingangsglied des zweiten Planetenrädergetriebes
kuppelbar ist und im 1. Gang hydraulisch auf ein Glied des einen Planetenrädergetriebes,
im 2. Gang unter Einrücken der das Pumpenrad und das Eingangsglied des zweiten Planetenrädergetriebes
verbindenden Kupplung mechanisch auf die Planetenrädergetriebe und im 3. Gang bei
eingerückter Kupplung das Drehmoment leistungsteilend hydraulisch und mechanisch
auf die Planetenrädergetriebe übertragen wird.
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Die Erfindung bezweckt die Schaffung eines solchen Getriebes, das
vorwiegend für verhältnismäßig kleine Kraftfahrzeuge geeignet sein soll, woraus
sich die Forderungen ergeben, daß das Getriebe ein geringes Gewicht haben muß, billig
ist und geringe Leistungsverluste aufweist.
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Die Erfindung besteht darin, daß die Schaufeln des Pumpenrades und
die Schaufeln des Turbinenrades des im 1. und 3. Gang gefüllten und im 2. Gang entleerbaren
Drehmomentwandlers in an sich bekannter Weise etwa senkrecht zu ihren Drehachsen
verlaufen, das Leitrad des Drehmomentwandlers mit den Planetenräderträgern des ersten
und zweiten Planetenrädergetriebes verbunden ist, wobei mit dem Planetenräderträger
des ersten Planetenrädergetriebes die Abtriebswelle verbunden ist, das Turbinenrad
unmittelbar mit einem Eingangsglied, vorzugsweise dem Sonnenrad des ersten Planetenrädergetriebes
verbunden ist und die abbremsbaren Glieder der Planetenrädergetriebe, wie das Ringrad
des ersten Planetenrädergetriebes und das Sonnenrad des zweiten Planetenrädergetriebes
miteinander verbunden sind.
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Gegenüber bekannten Bauarten, bei denen Freilaufkupplungen erforderlich
sind, ergibt sich ein einfacher Aufbau des Getriebes, wodurch es leicht und billig
wird. Da der Drehmomentwandler nur beim Anlaufen als solcher arbeitet, danach aber
als Flüssigkeitskupplung wirkt, ergibt sich ein besserer Wirkungsgrad im hydraulischen
Teil des Getriebes. Da das Leitrad im 3. Gang mit Abtriebswellendrehzahl umläuft,
ergibt sich ein selbst für Flüssigkeitskupplungen ausgesprochen geringer Schlupf.
Sucht nämlich die Abtriebswelle langsamer als das Pumpenrad der Flüssigkeitskupplung
zu laufen, so beschleunigt sich das Sonnenrad des ersten Planetenräder- ; getriebes
und damit das Leitrad. Da bei dieser Beschleunigung das C51 Leistung aufnehmen würde,
steht dieser die Kupplung entgegen. Bei den bekannten Bauarten treten die bei Betrieb
als Drehmomentwandler unvermeidlichen höheren Schlupfverluste auf.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weisen die Schaufeln des Leitrades
des Drehmomentwandlers auf der Seite des Turbinenrades eine etwa senkrecht zur Drehachse
liegende Lippe und im Bereich der Nabe des Turbinenrades einen zur Drehachse geneigten
Schaufelteil auf.
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Wird im 2. Gang der Drehmornentwandler entleert, so besteht am Sonnenrad
des ersten Planetenrädergetriebes die Neigung zum Rütteln. Erfindungsgemäß ist daher
das Sonnenrad des ersten Planetenrädergetriebes durch Keile mit Keilen einer vom
Turbinenrad angetriebenen Getriebehauptwelle so verbunden, daß eine merkliche Relativdrehung
eintritt, bevor die Verbindung der Keile zwischen der Getriebehauptwelle und dem
Sonnenrad erfolgt, wobei am Sonnenrad nachgiebige Keile befestigt sind, die in die
Keile der Getriebehauptwelle so eingreifen, daß diese außer Eingriff mit den Keilen
des Sonnenrades bleiben, solange dieses kein Drehmoment überträgt.
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Hierbei ist es zweckmäßig, wenn die nach innen gerichteten nachgiebigen
Keile an einem nachgiebigen
Ring angeordnet sind, der in einem Metallgehäuse
sitzt, das in einer Ausnehmung des Sonnenrades so eingesetzt ist, daß die Keile
zueinander ausgerichtet liegen.
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Der Umfang der Erfindung ergibt sich aus den Ansprüchen. In den Zeichnungen
ist ein Ausführungsbeispiel des Verbundgetriebes nach der Erfindung dargestellt.
In dieser ist Fig. 1 ein Längsschnitt durch ein Verbundgetriebe nach der Erfindung,
Fig. 2 ein Schnitt durch eine Nabe eines der Turbinenräder des Drehmomentwandlers,
Fig. 3 zeigt eine Teildraufsicht auf Fig. 2, Fig. 4 ein Schnitt nach der Linie 4-4
der Fig. 3 in größerem Maßstab, Fig. 5 eine Ansicht einer Schaufel des Turbinenrades,
das von der Nabe gemäß Fig. 2 bis 4 getragen wird, Fig. 6 eine Draufsicht auf Fig.
5, Fig. 7 ein Schnitt nach der Linie 7-7 der Fig. 6 in größerem Maßstab, Fig. 8
ein Schnitt durch eines der Sonnenräder des Planetenrädergetriebes nach der Linie
8-8 der Fig. 9, Fig. 9 eine Stirnansicht zu Fig. 8, Fig. 10 ein Schnitt durch einen
Teil des Getriebes nach der Linie 10-10 der Fig. 11, Fig. 11 eine Stirnansicht der
Fig. 10, Fig. 12 ein Teilschnitt durch eine Welle für das Sonnenrad nach Fig. 8
und 9 und den Teil nach Fig. 10 und 11 und Fig. 13 ein Schnitt nach der Linie 13-13
der Fig. 12.
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Das Verbundgetriebe 10 nach Fig. 1 enthält in einem Außengehäuse 11
einen hydrodynamischen Drehmomentwandler 12, ein erstes Planetenrädergetriebe 13
und ein zweites Planetenrädergetriebe 14.
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Ein vom Antriebsmotor angetriebenes Schwungrad 1 hat einen Zahnkranz
4 zum Antrieb durch einen nicht gezeichneten Anlasser und ist mit einer Eingangswelle
3 des Verbundgetriebes über einen Schwingungsdämpfer 2 verbunden. Das Außengehäuse
hat eine radial nach innen gerichtete Zwischenwand 5 mit einem ringförmigen Flansch
6, in dem die Eingangswelle 3 abgestützt ist. Auf der Eingangswelle 3 sitzt eine
Pumpe 7, die Drucköl zu einem Kanal 8 im Flansch fördert. Ein an der Zwischenwand
5 angeschraubter Pumpendeckel 16 trägt eine Öldichtung 17 und dient als zusätzliche
Abstützung der Eingangswelle 3. Hierzu dient auch eine Büchse 18, die zwischen der
Eingangswelle 3, dem Flansch 6 und einer Pumpentragplatte 19 vorgesehen ist.
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Am Ende hat die Eingangswelle 3 einen ringförmigen Napf 9, der den
Flansch 6 außen umgreift und auf diesem drehbar ist. An dem Napf sitzt ein Deckel
15 für den Drehmomentwandler, der über einen mit ihm umlaufenden Ring 20 auf dem
Flansch 6 abgestützt ist. Zwischen der Zwischenwand 5 und dem Deckel 15 ist ein
Drucklager 21 vorgesehen. Der von der Eingangswelle 3 mit Motordrehzahl angetriebene
Deckel 15 trägt eine Reihe von Ventilen 22, von denen nur eines gezeichnet ist.
Das Druckmittel kann einer Kammer 23 zugeleitet werden, um das Ventil 22 so zu bewegen,
daß es eine Auslaßöffnung 24 verschließt und damit den Abstrom von Flüssigkeit aus
dem Inneren des Drehmomentwandlers verhindert. Wird die Kammer 23 mit einem Auslaß
verbunden, so bewegen eine Feder 25 und die Fliehkraft das Ventil 22 in eine Stellung,
in der eine Kammer 26 mit der Auslaßöffnung 24 verbunden ist. Durch das Ventil 22
ist der Drehmomentwandler mit Flüssigkeit füllbar bzw. zu entleeren.
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Mit dem Deckel 15 ist ein Pumpenrad 30 verschraubt, das mit ihm zusammengegossene
Schaufeln 31 und eine Kupplungstrommel 32 hat.
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Ein Turbinenrad 33 hat eine ringförmige Hülle 34; eine Reihe von Schaufeln
35 und eine Nabe 36. Die Schaufeln 35 haben Lappen 37 und 38, die durch nicht gezeichnete
Schlitze in die Hülle 34 ragen und gegen deren Außenwand umgewalzt sind. Die freien
Kanten der Schaufeln 35 werden durch einen Ring 39 abgestützt. Die Schaufeln 35
könnten mit der Hülle 34 aber auch durch Lötung zu einem Ganzen verbunden sein.
Die Hülle 34 ist mit der Nabe 36 verlötet. Der axiale Druck auf das Turbinenrad
33 wird durch einen Druckring 40 aufgenommen, der auf der Nabe 36 abgestützt ist.
Zwischen dem Druckring 40 und der Eingangswelle 3 sitzt ein Wälzlager 41. Die Nabe
36 ist auf eine Getriebehauptwelle 42 aufgekeilt, die drehbar in einer Buchse 43
gelagert ist, welche im Ende der Eingangswelle 3 sitzt. Die Schaufeln 31 und 35
haben radial äußere Zonen 44, in denen ihre Kanten dicht nebeneinanderliegen, und
radial innere Zonen 45, in denen die Schaufeln 31 und 35 ausgespart sind, um einen
Platz zur Aufnahme eines Leitrades 46 zu schaffen. Die Schaufeln 31 und 35 sind
flache Metallschaufeln, die sich axial in Richtung der Getriebehauptwelle 42 und
senkrecht dazu in der Drehebene des Deckels 15 und des Pumpenrades 30 erstrecken.
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Das Leitrad 46 hat Schaufeln 47 und eine Nabe 48, die einen axialen
Flansch 49 trägt.
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Das erste Planetenrädergetriebe 13 besteht aus einem Sonnenrad 50,
einem Planetenräderträger 51, einem Ringrad 52 und mehreren Planetenrädern 53. Auf
eine mit dem Planetenräderträger 51 ein Teil bildende Büchse 54 ist die Nabe 48
des Leitrades 46 aufgekeilt.
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Das zweite Planetenrädergetriebe 14 besteht aus einem Sonnenrad 55,
einem Ringrad 56, einem Planetenräderträger 57 und mehreren Planetenrädern 58. Das
Ringrad 56 kann durch eine Kupplung 61 mit dem Pumpenrad 30 verbunden werden. Die
Kupplung 61 besteht aus mehreren Kupplungsscheiben 60, die axial verschieblich auf
dem Ringrad 58 sitzen, und aus Kupplungsscheiben 59, die axial verschieblieh auf
der Kupplungstrommel 32 sitzen. Am Sonnenrad 55 ist eine Büchse 62 vorgesehen,
auf die eine Bremstrommel 63 aufgekeilt ist, die ein Teil mit dem Ringrad 52 des
ersten Planetenrädergetriebes bildet, so daß dieses mit dem Sonnenrad 55 des zweiten
Planetenrädergetriebes umläuft. Ein Drehen dieser Räder wird verhindert, wenn die
Bremstromme163 von einer Bremse 64 festgehalten wird. An einem Ansatz 66 des Ringrades
56 ist ein drehbarer Zylinder 65 festgeschraubt, der einen Kupplungskolben 67 enthält.
Bei Zuleiten von Druckflüssigkeit zu einer Kammer 68 wird die Kupplung eingerückt,
deren Ausrücken durch Entleeren der Kammer 68 mit Hilfe einer Feder 69 erfolgt,
die zwischen dem Ansatz 66 und dem Kupplungskolben 67 liegt. Mit dem Zylinder 65
ist ein konisches Rückwärtsantriebsbremsteil 70 verkeilt, das axial verschieblich
ist, um mit dem Zylinder 65 umzulaufen. Am Außengehäuse 11 ist ein Zylinder 71 für
einen Kolben 72 befestigt, der längs eines am Zylinder 71 befestigten Stiftes 73
beweglich
ist. Wird einer Kammer 74 des Zylinders 71 Druckmittel
zugeleitet, so drückt der Kolben 72 den Rückwärtsantriebsbremsteil 70 gegen eine
konische Gegenlage am Außengehäuse 11, so d'aß das Ringrad 56 des zweiten Planetenrädergetriebes
gegen Drehen festgehalten wird. Ein sich axial entgegen dem Flansch 6 und mit Abstand
von diesem erstreckender Flansch 75 des Zylinders 71 stützt das Ringrad 56 und den
Zylinder 65 ab. Die in den Flansch 75 drehbare Büchse 62 erstreckt sich durch den
Flansch 75, der einen Federsitz 77 für eine Feder 76 trägt. Diese bewirkt die Rückführung
des. Kolbens 72 vom Rückwärtsantriebsbremsteil 70 fort, wenn die Kammer 74 druckentlastet
wird.
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Zwischen der einen Stirnfläche der Nabe 36 und einem Druckring 81
liegt ein Wälzlager 80. Der Druckring 81 liegt zwischen der einen Stirnseite der
Büchse 54 und der Nabe 48 des Leitrades. Die eine Seite der Nabe 48 stützt sich
auf der Nabe 36 ab, und der Flansch 49 auf der anderen Seite der Nabe 48 sitzt auf
einem Ansatz 82 des Planetenräderträgers 57 des zweiten Planetenrädergetriebes.
Das Pumpenrad 30 ist drehbar auf der Außenfläche des Flansches 49 der Nabe 48 über
eine Büchse 83 gelagert. Da die Nabe 48 und der Planetenräderträger 57 beide mit
der Büchse 54 verkeilt sind, laufen das Leitrad 46, der Planetenräderträger 57 des
zweiten Planetenrädergetriebes und der Planetenräderträger 51 des ersten Planetenrädergetriebes
gemeinsam um.
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Der Planetenräderträger 51 ist durch einen Stift 84 mit einem radialen
Flansch 85 einer Abtriebswelle 87 verbunden. In einen Zahnkranz 86 kann die Sperrklinke
einer nicht dargestellten Parksperre einfallen, um die Abtriebswelle beim Parken
des Fahrzeugs zu blockieren.
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Die Büchse 62 ist drehbar auf der Büchse 54 über Büchsen 88 und 89
gelagert. Ebenso sind Büchsen 90 und 91 zwischen der Büchse 62 und dem Flansch 75
vorgesehen. Die Bremstrommel 63 ist über eine Büchse 92 auf dem Planetenräderträger
51 gelagert. Die Getriebehauptwelle 42 ist über eine Büchse 93 im einen Ende der
Abtriebswelle 87 gelagert, die im Außengehäuse 11 über ein Wälzlager 94 abgestützt
ist.
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Wie bereits erwähnt, sind die Schaufeln 31 des Pumpenrades 30 und
die Schaufeln 35 des Turbinenrades 33 gerade Schaufeln, die senkrecht zu ihrer Drehebene
und axial in Richtung der Getriebehauptwelle 42 liegen. Die Schaufeln 47 des Leitrades
46 sind dagegen zur Achse der Getriebehauptwelle 42 geneigt.
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Wie die Fig. 2 bis 4 zeigen, hat die Nabe 48 des Leitrades eine Reihe
von innenliegenden Keilen 95, die mit Keilen der Büchse 54 zusammenarbeiten. Der
Flansch 49 hat eine Ausnehmung zur Aufnahme eines öldichtrings 97 (Fig. 1), und
die Nabe 48 weist eine Reihe von Schlitzen 98 (Fig. 3) zur Aufnahme der Schaufeln
47 auf. Die Schlitze 98 sind zur Drehachse der Nabe 48 34° geneigt und haben im
wesentlichen zueinander parallele Seitenwände 99 und 100, deren untere Teile 101
und 102 jedoch divergierend zueinander geneigt sind, so daß die Schlitze schwalbenschwanzförmig
sind.
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Wie die Fig. 5 bis 7 zeigen, hat jede Schaufel 47 einen Fuß 105 und
einen nach oben gerichteten geraden Schaufelteil 106 mit einer Lippe 107, die 34°
zur Ebene des geraden Schaufelteils 106 geneigt ist (Fig. 6). Bei eingebauter Schaufel
47 liegt also der gerade Schaufelteil 106 um 34° zur Drehachse der Nabe geneigt,
während die Lippe 107 über den Fuß 105 ragend parallel zu den Schaufeln 35 des Turbinenrades
33 liegt. Der Fuß 105 der Schaufel 47 hat parallele Seitenwände 109 und 110, die
unten divergierende Teile 111 und 112 aufweisen, so daß der Fuß in die Schlitze
der Nabe paßt. Die Außenkanten der Schaufeln 47 werden von einem Ring 14 (Fig. 1)
umschlossen, der gegen eine nach oben ragende Lippe 113 (Fig. 5 und 6) an den Schaufeln
anliegt.
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Das Sonnenrad 50 des ersten Planetenrädergetriebes ist auf die Getriebehauptwelle
42 aufgekeilt. Innen hat das Sonnenrad 50 zwölf Keile 115 (Fig. 8 und 9). In der
Seitenwand der Nabe des Sonnenrades ist ein Schlitz 116 vorgesehen, der zu einem
Keil 115 ausgerichtet ist. Die Keile 115 haben Modul 10, 27° Flankenwinkel und einen
Grundkreisdurchmesser von 27,2034 mm. Die kleinste zulässige effektive Abstandsweite
ist 4,9073 mm, die größte zulässige 4,9606 mm. Das kleinste Maß der Abstandsweite
ist 4,9403 mm, das größte zulässige 4,9657 mm. Die entsprechenden Keile 117 an der
Getriebehauptwelle 42 (Fig. 12 und 13) haben die gleiche Zahl, den gleichen Modul,
den gleichen Flankenwinkel und den gleichen G.rundkreisdurchmesser wie die Keile
115 des Sonnenrades 50. Die kleinste effektive Keilstärke beträgt 3,0429 mm, die
größte effektive Keilstärke 3,0302 mm. Die maximal zulässige Zahnstärke beträgt
3,0861 mm. Das Sonnenrad kann sich also um einen merkbaren Betrag in bezug auf die
Keile der Getriebehauptwelle 42 drehen, bevor eine Anlage erfolgt. Es wurde festgestellt,
daß insbesondere beim 2. Gang, wenn der Drehmomentwandler entleert ist, im ersten
Planetenräderge-triebe 13 infolge des Spiels zwischen den Keilen ein Rütteln eintritt.
Um dieses weitgehend zu verringern, ist eine nachgiebige Einrichtung 120 am Sonnenrad
50 befestigt. Diese hat ein ringförmiges Metallgehäuse 121 (Fig. 10 und 11) mit
einer Umfangsfläche 122 und von dieser hochgebogenen Seitenwänden 123 und 124. An
der Umfangsfläche 122 ist ein vorstehender Lappen 125 befestigt. Ein Ring aus nachgiebigem
Werkstoff ist mit den Wänden des Metallgehäuses verbunden und hat innen Keile 126.
Der Lappen 125 ist so angeordnet, daß er zu einem der Keile 126 ausgerichtet liegt.
Das Metallgehäuse 121 ist mit Preßsitz in eine axiale Ausnehmung 127 des Sonnenrades
50 (Fig. 8) eingesetzt, so daß es sich zu diesem nicht relativ verdrehen kann. Der
Lappen 125 greift in den Schlitz 116 ein, so daß die nachgiebigen Keile 126 zu den
Keilen 115 des Sonnenrades ausgerichtet liegen. Die Keile 126 haben den gleichen
Modul, den gleichen Flankenwinkel und den gleichen Grundkreisdurchmesser wie die
Keile 115 des Sonenrades 50 und die Keile 117 an der Welle 42. Die nachgiebigen
Keile 126 haben eine kleinste zulässige effektive Abstandsweite von 2,813.7 mm und
eine maximale zulässige effektive Abstandsweite von 2,8753 mm. Das kleinste Maß
der Abstandsweite beträgt 2,8015 mm, das größte 2.8550 mm. Wird das Sonnenrad 50
mit der Einrichtung 120 auf die Keile 117 der Getriebehauptwelle 42 aufgesetzt,
so suchen die nachgiebigen Keile 126 die Keile 115 des Sonnenrades 50 in bezug auf
die Keile 117 der Getriebehauptwelle so zu zentrieren, daß die Flanken der Keile
115 mit Abstand und außer Eingriff zu den Flanken der Keile 117 der Getriebehauptwelle
liegen. Überträgt das Sonnenrad 50 Drehmoment, so gibt die Einrichtung 120 nach,
wodurch
die Keile 115 gegen die Keile 117 zur Anlage kommen
und der Antrieb weitergeleitet wird. Wird kein Drehmoment übertragen, so hält die
Einrichtung 120 die Keile auseinander, so daß ein Rütteln nicht eintreten kann.
Die Einrichtung gestattet eine relative Verdrehung von etwa 30° zwischen dem Sonnenrad
50 und der Getriebehauptwelle 42 in beiden Drehrichtungen, bevor die Keile in metallischen
Kontakt kommen.
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Das Verbundgetriebe gestattet die Einschaltung von drei Vorwärtsgängen
und einem Rückwärtsgang. Zum Schalten des 1. Ganges wird der Drehmomentwandler 12
mit Flüssigkeit gefüllt und die Bremse 64 gegen die Bremstrommel 63 angelegt, um
ein Drehen des Ringrades 52 des ersten Planetenrädergetriebes zu verhindern. Bei
leer laufendem Antriebsmotor und stillstehendem Fahrzeug wird der Planetenräderträger
51 durch den Widerstand des Fahrzeugs an der Abtriebswelle 87 festgehalten. Das
Pumpenrad 30 wird mit Motordrehzahl angetrieben, während das Turbinenrad 33 und
das Leitrad 46 stehen. Erhöht das Pumpenrad 30 seine Drehzahl, so treibt das Turbinenrad
33 anfangs das Sonnenrad 50 des ersten Planetenrädergetriebes über die Getriebehauptwelle
42 an, so daß der Planetenräderträger 51 und die Abtriebswelle 87 vorwärts entsprechend
der Dbersetzung im ersten Planetenrädergetriebe 13 angetrieben werden. Das Leitrad
46 läuft gleichfalls mit der ins Langsame übersetzten Drehzahl der Abtriebswelle
87, das die von dem Turbinenrad 33 abströmende Flüssigkeit zu den Schaufeln 31 des
Pumpenrades zurückleitet, die versucht, das Pumpenrad 30 vorwärts zu drehen. Der
Drehmomentwandler 12 arbeitet in diesem Bereich also als solcher, so daß die Abtriebswelle
87 zum Teil unter mechanischer Drehmomentverstärkung durch das erste Planetenrädergetriebe
13 und zum Teil unter hydraulischer Drehmomentverstärkung durch den Drehmomentwandler
12 angetrieben wird. Die Drehmomentverstärkung verringert sich mit ansteigender
Drehzahl des Turbinenrades und des Leitrades.
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Zur Schaltung des 2. Ganges wird der Drehmomentwandler 12 entleert,
und die Kupplung 61 wird bei angelegt bleibender Bremse 64 eingerückt. Die Abtriebswelle
wird allein mechanisch mit dem Übersetzungsverhältnis des zweiten Planetenrädergetriebes
14 angetrieben.
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Zum Einschalten des direkten Ganges bleibt die Kupplung 61 eingerückt,
während die Bremse 64 gelüftet und der Drehmomentwandler 12 wieder gefüllt werden.
Im direkten Gang arbeitet das Leitrad 46 nicht mehr als solches, sondern als Turbinenrad,
das das Sonnenrad 50 des ersten Planetenrädergetriebes hindert, schneller als das
Pumpenrad 30 zu laufen.
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Für den Rückwärtsgang wird der Drehmomentwandler 12 gefüllt, die Kupplung
61 ist ausgerückt, die Bremse 64 gelüftet und dafür das Rückwärtsantriebsbremsteil
70 angelegt. Das Motordrehmoment wird vom Drehmomentwandler 12 verstärkt auf das
Sonnenrad 50 des ersten Planetenrädergetriebes übertragen und von dort über die
Planetenräder 53 des ersten Planetenrädergetriebes auf dessen Ringrad 52 und das
Sonnenrad 55 des zweiten Planetenrädergetriebes weitergeleitet, so daß die beiden
Planetenräderträger 51 und 57 rückwärts laufen und die Abtriebswelle 87 rückwärts
antreiben. Die Reaktion des Leitrades 46 erhöht hierbei das übertragene Drehmoment.
Die Anordnung der Planetenrädergetriebe in Verbindung mit dem Drehmomentwandler
12 mit einem Turbinenrad und einem Leitrad des nach anfänglicher Drehmomentverstärkung
als zweites Turbinenrad einer Flüssigkeitskupplung wirkt, sowie die besondere Anordnung
der Getriebehauptwelle 42 und der Büchsen 54 und 62 ergibt ein sehr gedrängt bauendes
Dreiganggetriebe, bei dem im niedrigen Gang eine hydraulische Drehmomentverstärkung,
im 2. Gang ein rein mechanischer Antrieb und im höchsten Gang ein verzweigter mechanischer
und hydraulischer Antrieb erfolgt. Die Einrichtung 120 verhindert ein Rütteln im
ersten Planetenrädergetriebe 13, wenn der Drehmomentwandler entleert ist. Der Flansch
6 und der Zylinder 71 sichern einen starren Aufbau der umlaufenden Teile, so daß
deren lange Lebenszeit gewährleistet ist. Die Lippe 107 an den Schaufeln 106 des
Leitrades 46 verursacht, daß dieses bei verhältnismäßig kleiner Drehzahl eher als
Turbinenrad denn als Leitrad wirkt. Die Flüssigkeit aus dem Turbinenrad 33 strömt
auf die Rückseite der Lippe 107, so daß bei einer ziemlich geringen Drehzahl des
Leitrades 46 die Flüssigkeit diese eher in Vorwärtsrichtung wie das Turbinenrad,
denn in Rückwärtsrichtung anzutreiben trachtet. Das Leitrad 46 wirkt also nur anfänglich
als Leitrad eines Drehmomentwandlers und beginnt bei einer ziemlich kleinen Drehzahl
als zweites Turbinenrad einer Flüssigkeitskupplung zu arbeiten.