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Mehrkanal-Nachrichtenübertragungssystem mit Kanalersatzschaltung Die
Erfindung bezieht sich auf ein Mehrkanal-Nachrichtenübertragungssystem mit frequenzmäßiger
oder zeitlicher Bündelung der Kanäle, bei dem jedem Modulations- und Demodulations-Betriebsgerät
ein entsprechendes Ersatzgerät zugeordnet ist, um bei Störung eines Betriebskanals
auf den entsprechenden Ersatzkanal umzuschalten (Kanalersatzschaltung). Jeder Sprechkanal
enthält einen außerhalb des Sprachbandes liegenden Signalkanal, der zur Übertragung
von mindestens drei Kriterien dient.
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Zur Erhöhung der Betriebssicherheit von Mehrkanal-Übertragungssystemen
besteht vielfach der Wunsch, im Störungsfall nicht nur den Übertragungsweg - sei
es ein Drahtweg oder ein Funkweg - auf Ersatzgeräte umzuschalten, sondern auch die
Modulations- und Demodulations-Endgeräte. Die an sich bekannte Umschaltung einer
ganzen Kanalgruppe, z. B. einer Trägerfrequenzgruppe bei Trägerfrequenzsystemen
oder einer Impulsgruppe bei Pulsphasenmodulationssystemen, erhöht die Betriebssicherheit
nicht wesentlich, da bei einer weiteren Störung eines anderen Kanals keine Umschaltmöglichkeit
mehr besteht.
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Von der Ersatzschaltungstechnik insbesondere der Richtfunksysteme
ist es bekannt, ein für das gesamte zu übertragende Nutzfrequenzband abhängiges
Kriterium, z. B. eine mitgeführte Pilotschwingung, zu verwenden. Bei der Sperrung
von über Trägerfrequenzsysteme laufenden Wählkanälen wird als Schaltkriterium der
in der Trägerfrequenz-Grundgruppe mitgeführte Gruppenpilot benutzt. In beiden Fällen
wird jeweils ein größeres Bündel von Übertragungskanälen gleichzeitig erfaßt. Ein
derartiges Schaltkriterium ist für eine Einzelkanal-Ersatzschaltung nicht brauchbar.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Mehrkanalsystem
der eingangs erwähnten Art - insbesondere bei einem Richtfunksystem, dessen Übertragungsweg
auf Ersatzgeräte umgeschaltet werden kann - zur Erhöhung der Betriebssicherheit
eine Einzelkanalumschaltung vorzunehmen. Da im Störungsfall mit einer möglichst
kleinen Unterbrechungszeit auf die Ersatzgeräte umgeschaltet werden soll, muß die
Umschaltung selbsttätig erfolgen. Ferner soll gewährleistet sein, daß bei der Reparatur
eines gestörten Betriebs- oder Ersatzgerätes auch das an sich noch in Ordnung befindliche,
mit dem gestörten Gerät konstruktivverbundene Gerät der anderen Übertragungsrichtung
außer Betrieb gesetzt werden kann, ohne daß eine Betriebsunterbrechung erfolgt.
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Voraussetzung für die getrennte Ersatzschaltung einzelner Kanäle ist,
daß jeder Sprechkanal einen außerhalb des Sprachbandes liegenden Signalkanal zur
Übertragung von mindestens drei Kriterien enthält. Bei Trägerfrequenzsystemen ist
z. B. jedem Kanal eine Bandbreite von 4 kHz zugeordnet, von der das Sprachband den
Bereich 300 bis 3400 Hz belegt; oberhalb des Sprachbandes liegt im allgemeinen ein
Signalkanal, der für die Signalfrequenz 3825 Hz bemessen ist.
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Bei einem Mehrkanal-Übertragungssystem der eingangs erwähnten Art
sind gemäß der Erfindung an den teilnehmerseitigen Vierdraht-Eingangs- und -Ausgangsklemmen
jedes einzelnen Sprechkreises Schaltmittel vorgesehen, die von den im zugeordneten
Signalkanal übertragenen Kriterien (Prüf- und Rückmeldesignal) derart gesteuert
werden, daß jeweils der innerhalb des gestörten Gerätes und des mit diesem konstruktiv
vereinten Gerätes der Gegenrichtung liegende Kanalabschnitt umgeschaltet wird. Es
sind ferner auf der Übertragungsseite Entkopplungsglieder vorgesehen, über die die
gebündelten Betriebs- und Ersatzkanäle sendeseitig zusammengefaßt und empfangsseitig
wieder verzweigt werden.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung wird bei Verwendung eines
Einfrequenzsignals mit zwei Pegelstufen im ungestörten Zustand ein Prüfsignal als
Tiefpegeldauerzeichen in beiden Richtungen übertragen, während im Störungsfall ein
Rückmeldesignal als Hochpegeldauerzeichen in der ungestörten Rückrichtung übertragen
wird. Die beiden Signale werden jeweils in den Betriebsgeräten gesendet und in den
Betriebs- und Ersatzgeräten empfangen. Aus dem Empfang der beiden Signale werden
die erforderlichen Umschaltkriterien abgeleitet.
Sollen im Signalkanal
zusätzlich Wählzeichen übertragen werden, so werden diese bei Vorhandensein des
Tiefpegeldauerzeichens als Hochpegelimpulse und bei Vorhandensein des Hochpegeldauerzeichens
durch dessen impulsförmige Unterbrechung übertragen. Die Umschaltmittel für die
Ersatzschaltung müssen dabei verzögert ansprechen und abfallen.
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Wesentlich ist die Erkenntnis, daß ein Einfrequenzsignal mit zwei
Pegelstufen, bei dem also drei Kriterien - kein Pegel, Tiefpegel und Hochpegel -
zur Verfügung stehen, genügt, um bei den wichtigsten vorkommenden Fällen eine selbsttätige
Kanalumschaltung vorzunehmen.
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Die Verwendung des Tiefpegel- anstatt des Hochpegeldauerzeichens als
Prüfsignal hat den Vorteil, daß im störungsfreien Betrieb die Aussteuerung der gemeinsamen
Verstärker kleiner ist.
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Der besondere Vorteil der Einzelkanalumschaltung gemäß der Erfindung
besteht darin, daß der Aufwand für die jedem Kanal zugeordneten Schaltmittel sehr
klein ist, was besonders bei Übertragungssystemen mit sehr vielen Kanälen von Bedeutung
ist. Selbstverständlich läßt sich die Umschalteinrichtung gemäß der Erfindung auch
für Übertragungssysteme mit nur einem Sprechkreis anwenden.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand des in der Figur dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dem Ausführungsbeispiel ist ein Trägerfrequenzsystem
für Vierdraht-Gleichlagebetrieb zugrunde gelegt. Die Einrichtungen für die Einzelkanal-Ersatzschaltung
sind aber ebensogut für ein Trägerfrequenzsystem mit Zweidraht-Getrenntlagebetrieb
oder ein Pulsphasenmodulationssystem geeignet. Der Deutlichkeit halber sind nur
die Umschalteinrichtungen für einen Sprechkreis gezeichnet; die Umschalteinrichtungen
für die anderen Sprechkreise des Mehrkanalsystems sind ganz entsprechend.
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In der Figur sind die Endstellen A und B des Übertragungssystems
über die Übertragungsstrecke W mit den Zwischenverstärkern Z1 und Z2 miteinander
verbunden. In der Endstelle A sind die Modulations-und Demodulations-Endgeräte mit
Ml und D1 bezeichnet, die zugehörigen Ersatzgeräte sind Ml' und Dl'. Entsprechend
sind in der Endstelle B die Modulations- und Demodulations-Endgeräte mit M2 und
D2, die zugehörigen Ersatzgeräte mit M2' und D2' bezeichnet. Die Betriebsgerätepaare
Ml, Dl bzw. M2, D2 (in der Figur doppelt umrahmt) und die Ersatzgerätepaare
Ml', Dl' bzw. M2', D2'
(in der Figur einfach umrahmt)
sind jeweils konstruktiv vereint. Die Umschalteinrichtungen in den Endstellen
A und B sind unter AU und BU zusammengefaßt. Die gebündelten
Betriebs- und Ersatzkanäle werden sendeseitig am Ausgang der Modulationsgeräte Ml
und Ml' bzw. M2 und M2' über als Entkopplungsglieder wirkende Gabelschaltungen
G1 bzw. G3 zusammengeführt; entsprechend werden empfangsseitig die gebündelten Betriebs-
und Ersatzkanäle am Eingang der Demodulationsgeräte D 1 und D I' bzw.
D 2 und D2' über die Gabelschaltungen G4 bzw. G2 wieder verzweigt. Dabei
ist es gleichgültig, ob die Trägerfrequenzgabeln G1 bis G4 in der Vorgruppen-, Gruppen-
oder Übergruppenebene eingeschleift werden. Ebenso läßt sich die Gabelung ohne Schwierigkeit
bei Trägerfrequenzgeräten mit Zweidraht-Getrenntlagebetrieb oder Pulsphasenmodulationsgeräten
vornehmen. Durch den Kamm an den Gabelschaltungen G1 bis G4 ist angedeutet, daß
an dieser Stelle die anderen Kanäle mit dem ersten Kanal zusammenlaufen oder sich
verzweigen.
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Im ungestörten Betrieb verlaufen die Sprechströme im Kanal 1 in der
Übertragungsrichtung von A nach B
über Klemme a1, Umschaltkontakt u,.,
Modulations-Betriebsgerät Ml, Gabelschaltung G1, Übertragungsstrecke W mit Zwischenverstärker
Z1, Gabelschaltung G2, Demodulations-Betriebsgerät D2, Umschaltkontakt u2, Klemme
b l. In der Gegenrichtung verlaufen die Sprechströme im Kanal 1 über Klemme
a2, Umschaltkontakt u3, Modulations-Betriebsgerät M2, Gabelschaltung G3, Übertragungsstrecke
mit Zwischenverstärker Z2, Gabelschaltung G4, Demodulations-Betriebsgerät D1, Umschaltkontakt
u4, Klemme b2.
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Auf der Niederfrequenzseite der Modulations-Betriebsgeräte Ml bzw.
M2 sind jedem Kanal jeweils zwei Signaladern shl, stl bzw. sh2, st2 zugeordnet.
Bei den Demodulations-Betriebs- und -Ersatzgeräten D1 und D1' bzw. D2 und
D2' sind niederfrequenzseitig jedem Kanal jeweils die beiden Signaladern
eh 1,
etl und ehl', etl' bzw. eh2, et2 und eh2', et2' zu-
geordnet.
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Zur Steuerung der Umschalteinrichtungen für jeden Kanal dient ein
Einfrequenzsignal mit zwei Pegelstufen, und zwar wird im ungestörten Zustand ein
Prüfsignal als Tiefpegeldauerzeichen in beiden Richtungen übertragen, während im
Störungsfall ein Rückmeldesignal als Hochpegeldauerzeichen in der ungestörten Rückrichtung
übertragen wird. Das Prüf-und das Rückmeldesignal werden jeweils in den Betriebsgeräten
gesendet und in den Betriebs- und Ersatzgeräten empfangen. Aus dem Empfang der beiden
Signale werden die erforderlichen Umschaltkriterien abgeleitet. Die Sendung und
der Empfang der beiden Signale geschieht folgendermaßen: Beim Anlegen von Erdpotential
an die Signaladern stl oder st2 senden die Modulations-Betriebsgeräte Ml bzw. M2
das Prüfsignal als Tiefpegeldauerzeichen in den systemeigenen Signalkanal; das Tiefpegeldauerzeichen
hat beispielsweise den Pegel -2,0 Npm0 (d. h. den Pegel -2,0 Np, bezogen auf 1 mW
am relativen Pegel 0) und die Frequenz 3825 Hz. Beim Anlegen von Erdpotential an
die Signaladern sh 1
oder sh2 senden die Modulations-Betriebsgeräte
Ml bzw. M2 das Rückmeldesignal als Hochpegeldauerzeichen in den systemeigenen Signalkanal;
das Hochpegeldauerzeichen hat beispielsweise den Pegel -0,5 Npm0 und ebenfalls die
Frequenz 3825 Hz.
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Bei Empfang des Prüfsignals (Tiefpegeldauerzeichen) sprechen am Ausgang
der Demodulations-Betriebs-und -Ersatzgeräte D 1 und D I' bzw. D 2
und D2'
über die Signaladern etl und etl' bzw. et2 und et2' die Relais T3
und T4 bzw. T1 und T2 an. Bei Empfang des Rückmeldesignals (Hochpegeldauerzeichen)
sprechen am Ausgang der Demodulations-Betriebs- und -Ersatzgeräte D1 und D1' bzw.
D2 und D2' sämtliche Relais an, und zwar über die Signaladern ehl,
etl und ehl', et1' bzw. eh2, et2 und ehT, et2' die Relais H3, T3 und
H4, T4 bzw. Hl, T1 und H2, T2. Es ist dabei vorausgesetzt,
daß die in den Demodulationsgeräten D1, D1' bzw. D2, D2' für den Empfang
der Tiefpegelsignale angeordneten Signalempfänger nicht zwischen einem Tiefpegelsignal
und einem Hochpegelsignal unterscheiden können. An den Signaladern etl, etl' bzw.
et2, et2' erscheint also sowohl bei Tiefpegelals auch bei Hochpegelempfang Erdpotential.
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Der Verlauf der einzelnen Schaltvorgänge ist aus der folgenden Beschreibung
des Einschaltvorgangs,
des ungestörten Betriebszustandes und der
verschiedenen Störungsfälle zu ersehen.
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Fall 1: Einschaltvorgang Sind die Betriebsgeräte M1, D1 und
M2, D2
eingeschaltet, die Versorgungsspannung -SP für die Relais auf den beiden
Endstellen aber noch nicht, so ist der betrachtete Sprechkreis über die genannten
Betriebsgeräte durchgeschaltet. Dasselbe ist der Fall, wenn durch eine Störung in
der Stromversorgung auf den beiden Endstellen die Versorgungsspannung -SP ausfällt.
Sämtliche Relais sind im Ruhezustand. Auf der Endstelle A sendet das Modulations-Betriebsgerät
M1 das Hochpegelsignal zur Endstelle B, weil die Signalader sh 1 über die
Kontakte t31 und t41 geerdet ist, und auf der Endstelle B sendet das Modulations-Betriebsgerät
M2 das Hochpegelsignal zur Endstelle A ,weil die Signalader sh2 über die
Kontakte t13 und t23 geerdet ist.
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Wird zunächst auf der Endstelle B die Versorgungsspannung -SP eingeschaltet,
so sprechen dort zunächst alle Empfangsorgane, nämlich die Relais Hl, T1,
H2
und T2, an. Über den dann in Arbeitslage befindlichen Kontakt t13 wird
die Signalader st2 geerdet, wodurch das Hochpegelsignal in der Übertragungsrichtung
von B nach A auf Tiefpegelsignal umgeschaltet wird. Außerdem wird
zunächst auf der Endstelle B über den in Arbeitslage befindlichen h,-Kontakt das
U3-Relais erregt.
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Wird nun auf der Endstelle A die Versorgungsspannung -SP ebenfalls
eingeschaltet, so sprechen dort - da ja von der Endstelle B das Tiefpegelsignal
empfangen wird - nur die Relais T3 und T4 an. Dadurch erhält über den nunmehr in
Arbeitslage befindlichen Kontakt t31 die Signalader stl Erde, so daß das Hochpegelsignal
in der Übertragungsrichtung von A nach B ebenfalls auf Tiefpegelsignal
umgeschaltet wird. Das ankommende Tiefsegelsignal bewirkt auf der Endstelle B das
Abfallen der Relais Hl und H2, wodurch das U3-Relais wieder abfällt. Die Dauer des
Einschaltvorganges ist im wesentlichen durch die Ansprech- und Abfalldauer der Empfangsorgane
auf den beiden Endstellen gegeben. Das kurzzeitige Ansprechen des U3-Relais auf
der Endstelle B während des Einschaltvorganges ist unschädlich.
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Fall 2: Ungestörter Betriebszustand Wie aus der Beschreibung des Falles
1 (Einschaltvorgang) hervorgeht, wird im ungestörten Betriebszustand in beiden Übertragungsrichtungen
von den Modulations-Betriebsgeräten M1 und M2 das Tiefpegelsignal als Prüfsignal
ausgesendet. wodurch auf der Endstelle A die Empfangsorgane T3 und T4 und auf der
Endstelle B die Empfangsorgane T1 und T2
erregt sind. Die Umschaltrelais
U1 bis U4 auf den beiden Endstellen sind stromlos, so daß der Sprechkreis über die
Betriebsgeräte M1, D2 und M2, D1
verläuft.
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Fall 3: Störung im Modulations-Betriebsgerät Ml auf der Endstelle
A Tritt eine Störung im betrachteten Kanalteil des Modulations-Betriebsgerätes M1
auf der Endstelle A auf, so wird auf der Endstelle B das Tiefpegel-Prüfsignal nicht
mehr empfangen, wodurch die Empfangsrelais T1 und T2 abfallen. Die Umschaltrelais
U2 und (13 bleiben nach wie vor im Ruhezustand, so daß sich am Schaltzustand der
Endstelle B nichts ändert. Über die nunmehr in Ruhelage befindlichen Kontakte t13
und t23 erhält die Signalader sh2 Erde, wodurch in der Übertragungsrichtung von
B nach A anstatt des Tiefpegel-Prüfsignals das Hochpegel-Rückmeldesignal
übertragen wird. Dadurch sprechen auf der Endstelle A zusätzlich zu den Relais T3
und T4 noch die Relais H3 und H4 an. Über den Kontakt h4 wird das
Umschaltrelais U1 erregt, so daß die Eingangsklemme a1 über den Kontakt u1 auf das
Ersatzgerät Ml' umgeschaltet wird. Das Umschaltrelais U4 bleibt weiterhin im Ruhezustand.
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Wird nun z. B. zu Reparaturzwecken zusammen -mit dem Betriebsgerät
Ml auch das Betriebsgerät D 1 der Gegenrichtung außer Betrieb gesetzt, dann fallen
die Relais T3 und H3 ab. Dies bewirkt, daß über die Kontakte t43 (Arbeitslage) und
t33 (Ruhelage) das Umschaltrelais U4 betätigt wird, und über den Kontakt u4 wird
auch die Gegenrichtung auf das Ersatzgerät D 1' umgeschaltet. Das Umschalterelais
U1 hält sich weiter über den Kontakt h4 (Arbeitslage).
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Der Umschaltzustand bleibt so lange erhalten, wie die Betriebsgeräte
Ml und D1 außer Betrieb sind, weil über das Ersatzgerät M1' kein Signal ausgesendet
wird. Nach Entstörung des Betriebsgerätes M1 und Wiedereinschalten von D1 sendet
Ml wieder das Tiefpegel-Prüfsignal zur Endstelle B, wodurch dort die Relais TI und
T2 wieder ansprechen und in der Übertragungsrichtung von B nach
A das Hochpegel-Rückmeldesignal in das Tiefpegel-Prüfsignal zurückschalten.
Auf der Endstelle A fallen die Relais H3 und H4 ab, so daß das Umschalterelais U1
stromlos wird. Damit ist der ursprüngliche ungestörte Betriebszustand wiederhergestellt.
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Fall 4: Störung im Demodulations-Betriebsgerät D2 auf der Endstelle
B Tritt eine Störung im betrachteten Kanalteil des Demodulations-Betriebsgerätes
D2 auf, so wird das Empfangsrelais T1 stromlos. Dadurch wird über den in der Ruhelage
befindlichen Kontakt t11 und den in der Arbeitslage befindlichen Kontakt t21 das
Umschaltrelais U2 erregt, so daß das Ersatzgerät D2'
über den Umschaltkontakt
u2 mit der Ausgangsklemme b1 verbunden wird. Ferner wird das Umschaltrelais U3 über
die Kontakte h2 (Ruhelage), hl (Ruhelage), t22 (Arbeitslage) und t12 (Ruhelage)
erregt. Damit wird auch die Gegenrichtung vom Betriebsgerät M2 auf das Ersatzgerät
M2' umgeschaltet. Solange M2 jedoch noch betriebsfähig ist, wird weiter das Tiefpegel-Prüfsignal
in die Richtung von der Endstelle B zur Endstelle A übertragen, da
die Signalader st2 über den in Ruhelage befindlichen Kontakt t13 und den in Arbeitslage
befindlichen Kontakt t23 an Erde gelegt ist. Am Schaltzustand der Gegenstelle A
ändert sich also nichts.
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Wird nun zu Reparaturzwecken zusammen mit dem gestörten Gerät D2 auch
das konstruktiv mit diesem vereinte Gerät M2 außer Betrieb gesetzt, dann fehlt das
Tiefpegel-Prüfsignal in der Richtung von B nach A.
Auf der Endstelle
A fallen die Relais T3 und T4 ab, womit sich dort am Schaltzustand nichts ändert.
Über die nunmehr in Ruhelage befindlichen Kontakte t31 und t41 wird jedoch die Signalader
shl an Erde gelegt, was das Aussenden eines Hochpegel-Rückmeldesignals von der Endstelle
A zur Endstelle B bewirkt. Hier wird zusätzlich das Empfangsrelais
H2 erregt, und über den
nunmehr in Arbeitslage befindlichen Kontakt
h2 bleibt das Umschaltrelais U3 weiter angezogen. Die bestehende Ersatzschaltung
in der Endstelle B bleibt erhalten. Nach Beseitigung der Störung im Betriebsgerät
D2 und nach Wiedereinschalten vom Betriebsgerät M2 wird wieder das Tiefpegel-Prüfsignal
in Richtung B-A ausgesendet. In der Endstelle A ziehen die Relais T3 und
T4 wieder an, und es wird auch in Richtung A-B das Tiefpegel-Prüfsignal übertragen.
In der Endstelle B ziehen die Relais T1 und T2 an,
während das Relais
H2 stromlos wird. Damit werden U2 und U3 wieder stromlos, und der Betriebszustand
ist wiederhergestellt.
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Fall 5: Störung im Modulations-Ersatzgerät M1' auf der Endstelle A
Da von dem Modulations-Ersatzgerät M1' auf der Endstelle A kein Signal abgegeben
wird, ändert sich bei einer Störung dieses Gerätes auf der Empfangsseite der Endstelle
B nichts, so daß der bisherige Betriebszustand erhalten bleibt. Eine Signalisierung
über den Übertragungsweg ist an sich überflüssig, da es sich um eine interne Störung
in der Endstelle A handelt, die über an sich bekannte, in den Endgeräten vorhandene
Signalmittel angezeigt wird (in der Figur nicht dargestellt).
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Wird nun zu Reparaturzwecken zusammen mit dem Ersatzgerät Ml' auch
das Ersatzgerät D1' außer Betrieb gesetzt, dann fällt das Empfangsrelais T4 ab.
Die geöffneten Kontakte t42 und t43 verhindern eine Erregung der Umschalterelais
U1 und U4. Am Schaltzustand der Endstelle A ändert sich nichts. In die Richtung
A-B wird weiter das Tiefpegel-Prüfsignal ausgesendet, weil die Signalader stl über
den in Arbeitslage befindlichen Kontakt t31 weiter an Erdpotential liegt. Auf der
Endstelle B ändert sich der Schaltzustand ebenfalls nicht.
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Bei Wiedereinschalten von Ml' und Dl' stellt sich der ursprüngliche
Betriebszustand wieder her.
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Fall 6: Störung im Demodulations-Ersatzgerät D2' auf der Endstelle
B Tritt eine Störung im betrachteten Kanalteil des Demodulations-Ersatzgerätes D2'
auf, so wird das Empfangsrelais T2 stromlos. Die Umschaltrelais
U2 .
und U3 können sich nicht erregen, da die Kontakte t21 und t22 (in Ruhelage)
sowie tll und t12 (in Arbeitslage) geöffnet sind. In der Übertragungsrichtung von
B nach A wird weiterhin das Tiefpegel-Prüfsignal übertragen, da die Signalader st2
über den tl3-Kontakt in Arbeitslage geerdet ist. Der Sprechkreis verläuft unverändert
über die Betriebsgeräte Ml, D2 und M2,
D1. Bei zusätzlichem Ausfall
des Betriebsgerätes D2 wäre eine Umschaltung auf das gestörte Ersatzgerät
D2' nicht möglich, da sich das Umschaltrelais U2
wegen des geöffneten
t21-Kontaktes nicht erregen kann.
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Bei zusätzlicher Außerbetriebsetzung des Ersatzgerätes M2' ändert
sich am Schaltzustand nichts.
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Fall 7: Störung im Modulations-Betriebsgerät M2 bei gleichzeitiger
Störung des Demodulations-Ersatzgerätes D2' auf der Endstelle B
Ist,
wie im Fall 6 geschildert, auf der Endstelle B das Demodulations-Ersatzgerät D2'
ausgefallen, das zugehörige Modulations-Ersatzgerät M2' jedoch noch in Betrieb,
dann erfolgt auch bei zusätzlicher Störung des Modulations-Betriebsgerätes M2 noch
eine Ersatzschaltung in folgender Weise: Bei Ausfall von M2 fehlt das Tiefpegel-Prüfsignal
in Richtung B-A. In der Endstelle A fallen die Relais T3 und T4 ab, und über
die Kontakte t31 und t41 wird Erde an die Signalader shl angelegt. Dies bewirkt
das Aussenden eines Hochpegel-Rückmeldesignals in Richtung A-B. Da das Gerät
D2' gestört ist, wird dieses Signal in der Endstelle B nur über das Demodulations-Betriebsgerät
D2 empfangen. Das Relais Hl wird zusätzlich zu dem bereits angezogenen Relais T1
erregt. Das Umschaltrelais U2 bleibt weiter stromlos (t21 und t11 geöffnet). Über
die Kontakte h2 (Ruhelage) und hl (Arbeitslage) wird nun das Umschaltrelais U3 erregt,
womit der Sprechkanal von der Klemme a2 über den Kontakt u3 (Arbeitslage) auf das
Modulationsgerät M2' durchgeschaltet wird. In diesem Fall ist eine Außerbetriebsetzung
der Gerätepaare M2/D2 bzw. M2'/D2' nicht zulässig. Ist M2 wieder betriebsfähig,
dann wird in Richtung B-A das Tiefpegel-Prüfsignal wieder ausgesendet, in der Endstelle
A werden die Relais T3 und T4 wieder erregt, wodurch in Richtung A-B
das Hochpegelsignal in das Tiefpegel-Prüfsignal umgeschaltet wird. In der Endstelle
B fällt das Relais Hl wieder ab, und das Umschaltrelais U3 wird wieder stromlos.
Damit ist der im Fall 6 beschriebene Störungszustand wieder eingetreten.
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Weitere Störungsmöglichkeiten Da die beiden Endstellen in bezug auf
die Umschalttechnik symmetrisch aufgebaut sind, läßt sich zurückführen: Störung
im Betriebsgerät M2 auf Fall 3; Störung im Betriebsgeraät D 1 auf Fall 4; Störung
im Ersatzgerät M2' auf Fall 5; Störung im Ersatzgerät D 1' auf Fall 6; gleichzeitige
Störung von Ersatzgerät Dl' und Betriebsgerät Ml auf Fall 7.
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Die in der Figur als Relais gezeichneten Schaltmittel T1 bis
T4, Hl bis H4 und U1 bis U4 lassen sich auch als elektronische
Schaltmittel in an sich bekannter Weise ausführen.
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Bei zusätzlicher Übertragung von Wählzeichen im Signalkanal sind die
fürdieUmsetzung undAuswertung der Wählzeichen notwendigen Einrichtungen an die Signaladern
anzuschließen. Die Ansprech- und Abfallverzögerung der für die Umschaltung benutzten
Schaltmittel muß dann entsprechend dem Impuls-Pause-Verhältnis des verwendeten Wählverfahrens
bemessen werden.
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Die einzelnen Störungszustände werden zweckmäßigerweise auf den Endstellen
optisch und akustisch signalisiert.