DE114783C

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Publication number: DE114783C
Application number: DENDAT114783D
Authority: DE

Description

KAISERLICHE

PATENTAMT.

Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung zur Herstellung gezogener Rohre mit zwar gleichen äufseren, aber verschiedenen inneren Durchmessern. Sie besteht darin, dafs der Dorn vermittelst des Ziehbankwagens zwangläufig und in genau vorher zu bestimmenden Perioden während des Durchganges des Rohres durch das Zieheisen in der Längsrichtung verstellt und in geeignete Lage zum feststehenden Rohrzieheisen gebracht werden kann.

Durch die beiliegende Zeichnung ist die Erfindung dargestellt, und zwar zeigt: ■

Fig. ι die Vorrichtung an einer Rohrziehbank angeordnet,

Fig. 2 ein in seiner ganzen Länge gleich starkes Rohr,

Fig. 3 ein Rohr,, welches durch die neue Vorrichtung gegangen ist,

Fig. 4 ein Rohr mit verschiedenen inneren Durchmessern.

Die Einrichtung ist folgende:

Das Rohrzieheisen B legt sich gegen das feststehende Widerlager A, während der Dorn C beweglich eingerichtet ist. Dieser Dorn C ist mit dem Theil / verbunden. Derselbe wird durch einen hohlen Arm J hindurchgeführt, welch letzterer mit Muttern K¹ K ² versehen ist. Die Mutter K¹ ist mit einem Doppelhebel L verbunden, durch welchen der Dorn C bewegt und in die gewünschte Lage zum Zieheisen gebracht wird. Die Bewegung des Hebels erfolgt, sobald die Wangen M unter dem freien Ende des ersteren vermittelst der Stange N entfernt sind. Letztere ist mit der Kupplungsmuffe O verbunden, welche wiederum vermittelst Stange P mit dem Ziehbankwagen G in Verbindung steht. Letzterer ist mit der Bewegungskette der Ziehbank wie gewöhnlich verkuppelt. Der mit der Mutter K¹ verbundene Bügel Q. dient dazu, jede Endbewegung der Stange / in dem Arme J zu verhindern, wenn durch den Doppelhebel L der Dorn C verstellt wird.

Der Hebel R ist mit dem Bolzen T vermittelst der Kette verbunden, welche über das Rad 5 läuft. Wird der Bolzen T durch den Hebel R gehoben, so hebt ersterer den Doppelhebel L von den Wangen Af, ebenfalls hebt er vermittelst des Bügels U den Bügel Q.

Der Bolzen T, das Rad S, sowie die über dieses Rad laufende Kette haben den Zweck, das Einziehen eines neuen Rohres zu ermöglichen.

Sobald ein neues Rohr eingezogen werden soll, wird der Dorn vom Zieheisen zurückgebracht. Auf der Stange N sind in einer bestimmten Entfernung von einander die Wangen M verstellbar befestigt.. Dieselben heben beim Passiren des Doppelhebels L das freie

Claims

Ende desselben und ziehen so den Dorn C aus dem Zieheisenloch. Sobald die Wangen den Hebel passirt haben, wird durch das Ge-. wicht V der Hebel L in seine Lage zurückgedrückt, und der Dorn wird in das Zieheisenloch hineingestofsen. Aus oben beschriebenem Vorgang ist ersichtlich, dafs ein Rohr, wie in Fig. 4 dargestellt, sehr leicht herzustellen ist. Beim Formen von Rohrtheilen mit stärkeren Wänden steht der Dorn entsprechend aufserhalb des Zieheisenloches, bei solchen mit schwächeren Wänden innerhalb des Zieheisenloches.

Das Rohr F wird durch den Theil f am Ziehbankwagen befestigt. Dieser Wagen zieht auch die Wangen M unter den Hebel L vermittelst der Kupplungsmuffe O und der Stangen N und P.

Sollte der Wagen G nicht sofort selbstthätig die Kette loslassen, wenn das Rohr F durch das Zieheisen B gegangen ist, so läfst die Kupplungsmuffe O die Stange P los, so dafs dann der Wagen von der Kette beliebig gelöst werden kann.

Die vorbeschriebene Anordnung kann ganz beliebig ausgeführt werden. Der Antrieb kann durch Dampf-, hydraulische, pneumatische oder elektrische Motoren erfolgen, und zwar so, dafs sie den Dorn in vorher ganz genau bestimmbaren Zeitabschnitten bethätigen.

Pa tent-Α ν Sprüche:

r. Vorrichtung zur Herstellung gezogener Rohre mit verschieden grofsen inneren Durchmessern und Wandstärken, dadurch gekennzeichnet, dafs ein Dorn (C) durch eine geeignete, beliebig construirte, aber demselben Endzweck dienende Vorrichtung vermittelst eines Ziehbankwagens (G) zwangläufig und in genau vorher zu bestimmenden Perioden während des Durchganges des Rohres durch das Zieheisen (B) in der Längsrichtung verstellt und in geeignete Lage zum feststehenden Rohrzieheisen (B) gebracht wird.
2. Eine Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dafs der Dorn (C) durch einen Doppelhebel (L), welcher durch den Ziehbankwagen (G) und einen Handhebel (R) beeinfiufst wird, in die beabsichtigte Stellung zum Zieheisen (B) gebracht wird.
3.' Eine Vorrichtung zur Herstellung gezogener Rohre nach Anspruch 1 und 2, dadurch, gekennzeichnet, dafs auf einer Stange (N) verstellbare Wangen (M) angeordnet sind, welche in vorher bestimmten Zeitabschnitten den Doppelhebel (L) selbstthätig heben, so dafs ein Rohr ganz nach Wunsch mit verschieden grofsen inneren Durchmessern und Wandstärken entsteht.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.