DE1147160B

DE1147160B - Verfahren zur Herstellung von Tabakmaterial fuer Zigaretten

Info

Publication number: DE1147160B
Application number: DED26726A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Chem Dr Hans-Ulri Mueller
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1957-10-26
Filing date: 1957-10-26
Publication date: 1963-04-11

Description

Verfahren zur HersteHung von Tabakmaterial für Zigaretten Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Tabakmaterial für Zigaretten.
Es ist bereits bekannt, Tabakmaterial in Folienform aus gepulvertem bzw. in Pulver- oder Staubform vorliegendem Tabak und einem Bindemittel, wie z. B. Tylose, herzustellen und diese Folien in Streifen zu schneiden, um das so hergestellte Produkt als sogenannten künstlichen Tabak zu verwenden.
Hierbei sind sowohl Verfahren, bei welchen die Tabakteilchen völlig von dem Trägerstoff, aus welchem die Folie besteht und der das Bindemittel für sie bildet, umhüllt werden, als auch solche, bei denen die Tabakteilchen auf eine klebende Folie aufgebracht werden, bekannt.
Es ist ferner bekannt, feine Stoffteilchen in staubförmiger oder flüssiger Gestalt mittels eines elektrostatischen Feldes auf Tabak aufzubringen.
Die gleiche Maßnahme ist auch für das Aufbringen von kurzen Fasern auf die Fäden von Zigarettenfiltern vorgeschlagen worden.
Es wurde ferner bereits vorgeschlagen, bei dem üblichen Bepudern von Zigarren die zu pudernden Zigarren durch ein elektrostatisches Feld zu bewegen, wobei sie von einem aufgeladenen, die Puderteilchen enthaltenden Gasstrom umspült werden, die sich derart auf dem Tabakdeckblatt niederschlagen.
Diese letzteren Verfahren, die auf der Wirkung eines elektrostatischen Feldes beruhen, beziehen sich auf die Herstellung eines als Füllung von Zigaretten geeigneten Tabakmaterials. Das Verfahren gemäß der Erfindung ermöglicht es, unter Anwendung des elektrostatischen Beflockungsprinzips ein Tabakmaterial herzustellen, welches in seinen Eigenschaften weitgehend, praktisch vollkommen, den natürlichen Zigarettenfasern ähnelt und welches es zudem ermöglicht, die Geschmacksrichtung der Zigarette durch bei der Herstellung des Tabakmaterials angewendete Maßnahmen beliebig zu beeinflussen.
Gemäß der Erfindung wird zu diesem Ziel ein in Folienform vorliegender tabakfremder, klebfähiger oder mit einem Haftmittel versehener Trägerstoff in Streifen geschnitten, und es werden in die Oberfläche dieser Streifen auf elektrostatischem Wege Tabakstaubteilchen eingeschossen und derart in der Unterlage - jedoch auf dem größten Teil ihrer Oberfläche frei liegend -- verankert.
Das derart hergestellte, in der Form und Größe natürlicher Tabakfasern vorliegende Material kann als solches als Tabakfüllung von Zigaretten verwendet werden. Es kann ferner mit normalem Schnittabak gemischt werden, d. h., es können eine oder mehrere Komponenten einer Zigarettenmischung aus diesem Material bestehen, wobei sich durch Verwendung von Tabakstaub entsprechender Eigenschaften und Geschmacksrichtung die Möglichkeit zu einer in weiten Grenzen beliebigen Einstellung der geschmacklichen Eigenschaften der in der Zigarette enthaltenen Tabakmischung ergibt.
Es ist ferner auch möglich, an Stelle von Tabakstaub oder in Mischung mit solchem Aromatika, durch welche die Geschmacksrichtung der Zigarette - in ähnlicher Weise, wie dies bisher durch die umständlichen Saucierungsverfahren erfolgt - beeinflußt wird, aufzustäuben.
Wie ersichtlich, eröffnet damit das neue Verfahren gemäß der Erfindung völlie, neue Möglichkeiten nicht nur für die Verwertung genngwertiger Abfallstoffe. wie des in Zigarettenfabriken anfallenden Tabal,-staubes, sondern auch die Vereinfachung der bisher für die planmäßige Beeinflussung des Geschmacks der Zigarette angewendeten Maßnahmen, insbesondere den weitgehenden Wegfall der mechanischen Mischvorgänge.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Tabakmaterial für Ziaaretten durch Aufstäuben von Tabakstaub auf einen Trägerstoff nach dem Prinzip des elektrostatischen Beflockens, dadurch gekennzeichnet, daß ein in Folienform vorliegender tabakfremder, klebfähiger oder mit einem Haftmittel versehener Trägerstoff, wie Zelluloseazetat, der bei seinem Verglimmen keine unerwünschten Verbrennungs- oder Destillationsprodukte entwickelt, in der Größe natürlicher Tabakfasern entsprechenden Streifen geschnitten wird und in,die Oberfläche dieser Streifen Tabakstaubteilchen auf elektrostatischem Wege eingeschlossen und derart verankert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Tabakstaub die Geschmacksrichtung der Zigarette beeinflussende Aromatika zugesetzt sind oder solche Aromatika für sich auf elektrostatischem Wege eingeschossen werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 661168, 760 979, 1015 732; belgische Patentschrift Nr. 550 409.