-
Rufempfänger, der auf zwei in bestimmter zeitlicher Folge ausgesandte
Frequenzsignale anspricht Die Erfindung betrifft einen Rufempfänger für ein zeitgestaffeltes
Mehrfrequenzsystem, der auf zwei in bestimmter zeitlicher Folge ausgesendete Frequenzsignale
anspricht und ein Rufsignal abgibt.
-
Die Erfindung besteht darin, daß ein erster auf die Frequenz des zuerst
ausgesandten Frequenzsignals abgestimmter Selektivverstärker nach Eintreffen des
ersten Frequenzsignals einen zweiten, auf die Frequenz des zweiten ausgesandten
Frequenzsignals abgestimmten Selektivverstärker in Betriebsbereitschaft setzt, und
daß der zweite Selektivverstärker nach dem Ende des ersten Frequenzsignals so lange
in Betriebsbereitschaft bleibt, bis das zweite Frequenzsignal eintrifft, das in
dem zweiten Selektivverstärker verstärkt wird, ein Rufsignal auslöst und gleichzeitig
den zweiten Selektivverstärker bis zum Ende des Frequenzsignals in betriebsbereitem
Zustand hält.
-
Ein gemäß der Erfindung aufgebauter Rufempfänger ist besonders einfach
und läßt sich mit sehr kleinen und betriebssicheren, rein elektronischen Schaltelementen
aufbauen. Gerade der geringe Raumbedarf des erfindungsgemäßen Rufempfängers ist
von besonderem Vorteil, da Rufempfänger möglichst unsichtbar und bequem mitgeführt
werden sollen.
-
Es ist ein Kaskadenrelais mit einer elektromagnetischen Spule und
einem kleinen und einem großen Anker bekannt, wobei der kleine Anker bereits durch
geringe Ströme anspricht und Kontakte schließt, durch die der Strom in der Spule
erhöht und somit der große Anker zum Anziehen gebracht wird. Ein solches Relais
dient zum Empfang tonfrequent über ein Wechselstromnetz von 50 Hz übertragener Befehle.
Es vermag frequenzkodierte Signale nicht zu empfangen oder zu unterscheiden und
ist daher bei einem Rufempfänger für ein zeitgestaffeltes Mehrfrequenzsystem, das
an sich bekannt ist, nicht anwendbar.
-
An Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
soll die Erfindung näher erläutert werden.
-
Fig. 1 zeigt ein Blockschaltbild des Ausführungsbeispiels. Zwei in
bestimmter zeitlicher Folge ausgesandte Frequenzsignale F1 und FL, die gegebenenfalls
auf einen Träger aufmoduliert sein können und durch Gleichrichtung im Empfänger
gewonnen werden, gelangen über Leitungen 41 und 42 in Selektivverstärker
43 und 44. Der Selektivverstärker 43 ist auf das Signal F1
abgestimmt und der Selektivverstärker 44 auf das Signal F,. Selektivverstärker
44 ist zunächst ohne Betriebsspannung, so daß ein eventuell zuerst ankommendes
Signal F,= den Rufempfänger nicht zum Ansprechen bringen kann. Wird nun zuerst das
Signal F1 empfangen, so wird dieses vom Selektivverstärker 43 ausgesiebt
und verstärkt. Das verstärkte Signal F1 steuert einen Schalter 45, der mit einem
weiteren Verstärker gekoppelt ist und der einen Kondensator 46 auflädt. Trifft
nun unmittelbar nach dem Frequenzsignal F1 das zugehörige zweite Frequenzsignal
F_, ein, so dient dem Selektivverstärker 44 zunächst die Spannung des Kondensators
46 als Betriebsspannung, so daß das Frequenzsignal F., verstärkt wird und einen
ein Rufsignal erzeugenden Oszillator 47 zum Anschwingen bringt. Die Spannung des
Oszillators 47 wird in einem Verstärker 48 verstärkt und einem Lautsprecher
49 zugeführt, über den dann für die Dauer des Frequenzsignals FZ ein Rufton
ausgesandt wird. Der Kondensator 46 wird durch die mit Hilfe einer Diode 51 gleichgerichtete
Ausgangsspannung des Verstärkers 48 nachgeladen, so daß der Selektivverstärker
44
während der Dauer des Frequenzsignals F, betriebsbereit bleibt.
-
Nach dem Ende des Rufes, also nach dem Ende des Frequenzsignals F."
wird von dem Sender eine Nachricht in Telephonie ausgesandt, die durch Drükken einer
Hörtaste 50 im Empfänger direkt auf den Verstärker 48 und den Lautsprecher 49 gelangt
und so von der den Empfänger bei sich tragenden Person abgehört werden kann.
-
Fig. 2 zeigt die Schaltung des Ausführungsbeispiels. Die empfangenen
Frequenzsignale gelangen über eine Buchse 1 einmal über einen Widerstand
2 an einen Schwingkreis, der aus einer Spule 3 und einem Kondensator
4 gebildet wird und zum anderen über einen
Kondensator 5
und einen Widerstand 6 an einen zweiten Schwingkreis, der aus einer Spule
7 und einem Kondensator 8 gebildet wird. Der Schwingkreis 3, 4
ist auf das
erste Frequenzsignal, in diesem Falle also auf F1, abgestimmt, während der Schwingkreis
7, 8
auf das zweite Frequenzsignal, also auf F", abgestimmt ist. Die Spannung
des Schwingkreises 7, 8 gelangt über einen Widerstand 9 und einen Kondensator 10
an die Basis 11 eines Transistors 12, der jedoch im empfangsbereiten Zustand ohne
Betriebsspannung ist, indem der Fußpunkt 13 des Schwingkreises 7, 8, an dem auch
der Emitter 14 des Transistors 12 über einen Widerstand 15 angeschlossen
ist, gegenüber der eine negative Betriebsspannung führenden Leitung 16 keine positive
Spannung hat, und zwar weil der als Schalter wirkende Transistor 17 geöffnet ist
und in diesem Zustand keinen Strom führt.
-
Ein an den Schwingkreis 3, 4 gelangendes Frequenzsignal F1 erfährt
eine Amplitudenüberhöhung, denn der Schwingkreis 3, 4 wird durch den angeschalteten
Transistor 18 entdämpft, wobei gleichzeitig eine höhere Selektion erreicht
wird. Die Spannung des Schwingkreises 3, 4 gelangt an die Basis 19
des Transistors
17, der durch die negativen Halbwellen der Schwingkreisspannung leitend gemacht
wird. Dadurch nimmt der Punkt 13 gegenüber der Leitung 16 positives Potential an,
und der Kondensator 20 lädt sich auf.
-
Das unmittelbar nach -dem Frequenzsignal F1 ausgesendete Frequenzsignal
F._, gelangt an den Schwingkreis 7, 8 und wird durch den Transistor
12 in der gleichen Weise wie das Frequenzsignal F1 durch den Transistor
18 verstärkt. Der Transistor 12 bewirkt dabei gleichzeitig wiederum
eine Selektionsverbesserung. Die an dem Emitter 14 stehende Spannung des Frequenzsignals
F2 gelangt über einen Kondensator 21 an Dioden 22 und 23, die die Wechselspannung
gleichrichten und der Basis 24 eines Transistors 25 zuführen. Dadurch wird der Arbeitspunkt
des Transistors 25 so verschoben, daß der in eine Oszillatorschaltung mit der Spule
26, dem Kondensator 27 und der Spule 28 eingeschaltete Transistor 25 anschwingt
und ein Rufsignal im Hörbereich erzeugt, das über die Spule 29 und den Schalter
30 an die Basis 31 des Transistors 32 gelangt, der das Rufsignal verstärkt und einem
Lautsprecher 33 zuführt. Die an clcm Kollektor 34 des Transistors 32 stehende Spanr:ung
des Rufsignals wird durch eine Diode 35 gleich-1(,erichtct und dem Punkt 13 zugeführt,
und zwar in einer solchen Polarität, daß die Spannung des Konäcnsators 20 erhalten
bleibt und somit der Transistor 12 während der Dauer des Frequenzsignals F2 zeit
Betriebsspannung versorgt wird.
-
Wird nun nach Beendigung des Rufsignals F" eine Nachricht in Telephonie
vom Sender übermittelt, so gelangt diese über einen Kondensator 36 und über einen
zum Empfang des Tolephoniesignals zu betätioenden Schalter 30 an die Basis 31 des
Transistors 3.2, der das Telephoniesignal verstärkt und dem Lautsprecher 33 zuführt,
so daß die Nachricht abgehört werden kann. Wird der Schalter 30 nicht mehr betätigt,
so ist der Empfänger wieder empfangsbereit. Gelangt dabei beispielsweise zuerst
das Signal F2 auf den Empfängereingang und damit auch an den Schwingkreis 7, 8,
so bleibt der Empfänger in seinem Ruhezustand, da der Kondensator 20 erst durch
das Eintreffen eines Signals F1 aufgeladen wird. Der Transistor 12
ist so
ohne Betriebsspannung und kann das Signal F2 nicht verstärken und weitergeben. Der
Empfänger spricht also nur auf eine bestimmte Reihenfolge der Frequenzsignale F1
und F2 an. Durch die Schwingkreise 3, 4 und 7, 8 wählt er außerdem zwei bestimmte
Frequenzsignale, in diesem Falle die Frequenzsignale F1 und F2, aus einer Vielzahl
von Frequenzsignalen aus, so daß durch diese einfache Schaltung mit großer Betriebssicherheit
eine Vielzahl von verschiedenen Anrufkriterien geschaffen werden kann. Stehen für
die beiden verschiedenen Schwingkreise beispielsweise nur fünfzehn verschiedene
Frequenzen zur Verfügung, so können 210 Empfänger mit untereinander verschiedenen
Anrufkriterien aufgebaut werden.