DE1146304B - Elektrisch gesteuerter kombinierter Milch- und Waschreleaser - Google Patents

Description

DEUTSCHES

PATENTAMT

ANMELDETAG:

A 35934 ΠΙ/ 45 g

3. NOVEMBER 1960

BEKANNTMACHUNG DER ANMELDUNG UNDAUSGABE DER AUSLEGESCHRIFT: 28. MÄRZ 1963

In letzter Zeit sind kombinierte Milch- und Waschreleaser für maschinelle Melkanlagen vorgeschlagen worden, deren Tätigkeit ausschließlich von der Höhe des Flüssigkeitsspiegels aus gesteuert wird, wobei dieser Flüssigkeitsspiegel entweder von der Milch oder von der Waschflüssigkeit stammt. Wenn die Flüssigkeit in der Unterkammer eine bestimmte Höhe erreicht hat, wird eine Steuereinrichtung umgeschaltet, welche die Unterkammer mit der Atmosphäre verbindet, wodurch die Verbindung mit der unter Saugwirkung stehenden Oberkammer durch Schließen der zwischen den beiden Kammern vorhandenen Klappe unterbrochen wird und die in der Unterkammer befindliche Flüssigkeit durch Öffnen der beiden Klappen austritt. Eine Einrichtung dieser Art ist bereits vorgeschlagen worden.

Vorliegende Erfindung betrifft Verbesserungen dieser elektrischen Steuereinrichtung, die z. B. ein über Steuerkontakte gesteuertes Magnetventil sein kann, das die Verbindung der Unterkammer mit der Unterdruckleitung bzw. mit der Atmosphäre herstellt.

Im praktischen Betrieb solcher Üniversalreleaser hat sich herausgestellt, daß die elektrische Steuerung des Gerätes, d. h. die Verwendung eines Magnetventils, welches über eine geeignete Schaltvorrichtung betätigt wird, einen relativ geringen apparativen Aufwand bedingt, was natürlich erwünscht ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die elektrische Steuerung so zu vereinfachen, daß sie auch auf den mit der Flüssigkeit hochsteigenden, weil auf dem Flüssigkeitsspiegel schwimmenden Schaum — der ein Milch- oder ein Waschflüssigkeitsschaum sein kann — anspricht, nicht aber auf die Stromleitende Feuchtigkeit, welche die Innenwandung des Releaserbehälters benetzt. Es ist gefunden worden, daß das Problem, eine elektrische Steuerung zu schaffen, welche einerseits mit hinreichend schwachen Strömen arbeitet, die eine elektrolytische Veränderung der Milch ausschließen, andererseits aber genügend starke Ströme zur Verfügung haben, um den sehr großen elektrischen Widerstand einer Schaumschicht zu überwinden — ohne andererseits die durch Benetzung geschaffene leitende Schicht zu durchdringen —, günstig in der Weise gelöst werden kann, daß man mit Schaltgeräten arbeitet, welche auf geringste Änderungen eines elektrischen Zustandes ansprechen, weil es nur auf diese Weise möglich ist, ein Steuersystem aufzubauen, welches, mit sehr schwachen Strömen arbeitend, zwar auf die Leitfähigkeit von Schäumen anspricht, nicht aber auf die Leitfähigkeit einer Oberflächenbenetzung, die aus derselben Flüssigkeit besteht wie die schaumbildende Flüssigkeit, Elektrisch gesteuerter kombinierter Milch- und Waschreleaser

Anmelder:

Aktiengesellschaft AIfa-Laval, Wien

Vertreter: Dipl.-Ing. H. Seiler, Dipl.-Ing. J. Pfenning, Berlin 19,

und Dipl.-Ing. H. Stehmann,
Nürnberg 2, Essenweinstr. 4-6, Patentanwälte

Beanspruchte Priorität:
Österreich vom 11. November 1959 (Nr. 2 A 8138-59)

Engelbert Baum, Wien,
ist als Erfinder genannt worden

und wobei dieses Ansprechen sowohl für den Milchschaum als auch für den chemisch ganz anders beschaffenen und noch dazu von der Wahl des chemischen Reinigungsmittels her in seiner Zusammensetzung beeinflußten Waschflüssigkeitsschaum vorhanden sein muß; es muß also die Steuerung beispielsweise auf den Milchschaum ansprechen, aber sie

soll nicht auf eine Benetzung mit Waschflüssigkeit ansprechen; ein Verhalten, das offenbar nicht leicht zu erfüllen sein wird, denn es ist zu erwägen, daß das elektrische Leitvermögen der Milch von dem der in Frage kommenden Waschflüssigkeit sehr verschieden sein wird.

Es ist nun weiterhin gefunden worden, und darin besteht die vorliegende Erfindung, daß diese Forderungen bei einem Üniversalreleaser mit elektrischer, vom Flüssigkeits- bzw. Schaumspiegel aus geleiteter Steuerung dadurch sehr gut verwirklicht werden können, indem dem Magnetventil eine Steuereinrichtung zugeordnet ist, welche eine elektronisch arbeitende elektrische Schalteinrichtung umfaßt. Eine solche Schalteinrichtung ist beispielsweise eine elektronische Torschaltung, die mit einer gasgefüllten Schaltröhre arbeitet.

In der schematischen Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Schalteinrichtung, und zwar in Ausführung als elektronische Torschaltung dargestellt.

In der Zeichnung erkennt man den Anschluß 1 des Universalreleasers, der mit der Unterdruck füh-

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renden Leitung 2 verbunden ist. Die Milchleitung 3 mündet in den Behälter 4, der mit der Unterkammer 5 über eine Klappe 6 verbunden ist. Der Behälter 5 besitzt am unteren Ende eine Klappe 7. In den unteren ; Teil des Behälters 5 ist eine Leitung 8 gelegt. 10 ist die auf den tiefstmöglichen Flüssigkeitsspiegel und 12 die Leitung, die dem höchstzulässigen Flüssigkeitsspiegel zugeordnet ist. Die Rohrleitung 13 führt über das Magnetventil 14, welches auch die Verbindung mit der Atmosphäre herzustellen erlaubt, zur Unterdruck führenden Leitung 2, welche ihrerseits an die Vakuumpumpe angeschlossen ist.

Insgesamt besteht die elektrische Steuereinrichtung, welche dem Magnetventil 14 zugeordnet ist, aus einem Relais 30, einem Transformator 31 und einer Schaltröhre 33 und den dazugehörenden Kondensatoren und Widerständen. Der Transformator wird mit Wechselstrom aus dem Netz gespeist und hat sekund'ärseitig drei Stromkreise, nämlich einen Schaltstromkreis, umfassend den Kathoden-Anoden-Weg der Schaltröhre 33, die Erregerwicklung des Relais 30 und die Transformatorwicklung 34, einen Heizstromkreis 35 zum Aufheizen der Schaltröhre, welcher Stromkreis gleichzeitig zur Gewinnung der Gitterspannung benutzt wird, und schließlich den dritten Stromkreis, der von der Wicklung 36 über Kontakte des Relais 30 zum Magnetventil 14 führt.-Die Widerstände A₁ und A₃ dienen dem Aufbau der Gitterspannung, R₄ schützt die Rohre vor Spannungsspitzen, der Kondensator K₁ ist ein Schutzkondensator, wogegen K₂ im Verein mit Widerstand R₂ ein i?C-Glied bildet, welches sichert, daß die Gitterspannung stets negativ ist.

Der Stromfluß durch die geheizte und gasgefüllte Schaltröhre kann durch eine negative, dem Gitter 33 a angelegte Spannung unterbrochen werden. Diese negative Spannung kommt, wie erwähnt, vom Heizstromkreis 35 und liegt ständig am Gitter 33 a der Röhre, wodurch der Stromkreis Transformator-Röhre-Relais-Transformator unterbrochen ist.

Durch das Ansteigen des Flüssigkeitsspiegels in der Unterkammer 5 des Releasers wird der Kontakt 8 a mit dem Kontakt 10 a elektrisch verbunden, was aber noch kein Schalten bewirkt, da das Relais 30 den Stromkreis durch die Brücke 30 a unterbricht. Erst bis die Flüssigkeit den Kontakt 12 a mit dem Kontakt 8 a leitend verbindet, wird die Teilspannung, die vom Heizstromkreis abgezweigt ist, um die Gitterspannung zu bilden, durch Überbrückung der Kontakte 8 α, 12 α praktisch beseitigt, so daß die Gitterspannung zusammenbricht, was die Röhre 33 stromleitend macht; hierdurch spricht das Relais 30 an, die Brücke 30 a schließt, und die Brücke 30 b öffnet. Dies bewirkt eine Unterbrechung des Stromes in dem von der Transformatorwicklung 36 gespeisten Kreis, wodurch das Magnetventil 14 abfällt und die Vakuumleitung verschließt, gleichzeitig Außenluft in den bisher unter Vakuum gestandenen Behälter 5 durch die Leitung 13 eintreten läßt, wodurch die Flüssigkeit, die sich in diesem Behälter gesammelt hat, durch die Klappe 7 nach außen abfließen kann.

Durch das Schließen des Schalters 30 a hat der Kontakt 10 a die Aufgabe des Kontaktes 12 a übernommen, und der Gitterstromkreis bleibt so lange geschlossen, bis der Flüssigkeitsspiegel den Kontakt 10 a freigibt. In diesem Augenblick erhält das Gitter 33 a wieder Srj&nnung, und der Stromfluß im Kreis 40 hört demgemäß beim ersten Nulldurchgang des Wechselstroms auf, das Relais 30 fällt ab und nimmt wieder die gezeichnete Schaltstellung ein, so daß sich der Vorgang wiederholen kann, sobald die Flüssigkeit oder ihr Schaum den Kontakt 12 a wieder erreicht hat.

Soll Flüssigkeit aus dem Behälter 5 ausfließen, bevor der Flüssigkeitsspiegel den Kontakt 12 a erreicht hat, so kann dies über einen Schaltknopf 42 erreicht werden. Durch Betätigen des Tasters 42 wird der Kontakt 8 a mit 12 a verbunden, d. h., es wird absichtlich und vorzeitig das herbeigeführt, was sonst der bis zum Kontakt 12 a hochgestiegene FlüssigkeitS'- oder Schaumspiegel bewirkt: Das Relais 30 spricht sofort an und schaltet erst wieder, bis der Flüssigkeitsspiegel den Kontakt 10 a freigibt. Auf diese Weise kann willkürlich jederzeit Flüssigkeit aus dem Behälter 5 herausgeschleust werden.

Es ist ersichtlich, daß die Schaltröhre eine trägheitslos arbeitende Schalteinrichtung ist, die durch bloße Änderung des auf dem Gitter 33 α herrschenden Spannungszustandes ihre Schaltfunktion ausübt; diese Funktion ist die eines trägheitslosen Schalters. Daß im Rahmen der Erfindung auch andere trägheitslose Schaltelemente verdendet werden können, z. B. auch solche der im vorstehenden angegebenen Art, ist ebenfalls leicht einzusehen.

Die in -der JBeschreibung erwähnten elektrischen Schaltmittel sind an sich bekannt und nicht Gegenstand der Erfindung.

Claims (4)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Elektrisch gesteuerter kombinierter Milch- und Waschreleaser, dessen Unterkammer periodisch unter Unterdruck gesetzt wird, dadurch ge kennzeichnet, daß sie mit einem ihre Verbindung mit der Unterdruckleitung beherrschenden, vom Flüssigkeitsspiegel über Steuerkontakte elektrisch betätigten Ventil versehen ist, das die Verbindimg der Unterkammer mit der Unterdruckleitung bzw. mit der Atmosphäre herstellt, und daß diesem Ventil (14) eine Steuereinrichtung (30) zugeordnet ist, welche eine elektronisch arbeitende elektrische Schalteinrichtung (33) umfaßt.

2. Releaser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalteinrichtung eine elektronische Torschaltung an sich bekannter Art ist.

3. Releaser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß'die trägheitslos arbeitende Schalteinrichtung einen Steuerkontakt (42) umfaßt, welcher zur willkürlichen Herbeiführung des Schaltvorganges der Torschaltung dient.

4. Releaser nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Torschaltung auf ein Umschaltrelais (30) wirkt, das erst seinerseits die Tätigkeit eines Magnetventils steuert.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Österreichische Patentschrift Nr. 212 073.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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