DE1145212B

DE1145212B - Loeseeinrichtung fuer eine Druckluftbremsanlage von Schienenfahrzeugen

Info

Publication number: DE1145212B
Application number: DEK41332A
Authority: DE
Inventors: Dr Ernst Moeller
Original assignee: KNORR BREMSE GmbH; Knorr Bremse AG
Current assignee: KNORR BREMSE GmbH; Knorr Bremse AG
Priority date: 1960-07-30
Filing date: 1960-07-30
Publication date: 1963-03-14

Description

Die Erfindung betrifft eine Löseeinrichtung für eine mit einem Dreidrucksteuerventil ausgerüstete Druckluftbremse von Schienenfahrzeugen, die zum beschleunigten Lösen Druckluft aus der Kammer konstanten Druckes in die Hauptluftleitung einspeist.

Es sind bereits Löseeinrichtungen bekanntgeworden, bei denen mittels des beim Lösen auftretenden Druckanstieges in der die Bremsanlage steuernden Hauptluftleitung betätigbare Überwachungseinrichtungen für ein Einspeisen der Druckluft aus der Kammer konstanten Druckes des Dreidrucksteuerventils in die Hauptluftleitung vorgesehen sind. Diese Überwachungseinrichtungen springen jedoch bei jeder rasch erfolgenden Druckerhöhung in der Hauptluftleitung — auch wenn diese nur einer Lösestufe dienen soll — an und bewirken dabei ein mitunter unerwünschtes vollständiges Lösen der Bremse. Hierbei sei noch bemerkt, daß die Geschwindigkeit der Druckerhöhung in der Hauptluftleitung von vielen Faktoren abhängt und daher nur schwer kontrollierbar ist.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht in der Schaffung einer Löseeinrichtung der eingangs angegebenen Art, welche nur nach bestimmten Bremsungen, also von der Höhe des Bremszylinderdrucks abhängig, .wirksam wird und welche daher von vornherein erkennen läßt, ob sie ansprechen wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Überwachungseinrichtungen vorgesehen sind, die zum Lösen der Bremse von einem festlegbaren Bremszylinderdruck ab wirksam sind. Falls der festlegbare Bremszylinderdruck dabei nahe dem Bremszylinderdruck während einer Vollbremsung gewählt wird, so ergibt sich ein Ansprechen der Löseeinrichtung nur nach VoUbremsungen.

Die weitere, erfindungsgemäße Ausbildung der Löseeinrichtung ist in den Unteransprüchen gekennzeichnet und in der Beschreibung sowie der Zeichnung erläutert.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt.

An eine Hauptluftleitung 1 ist über eine Zweigleitung 3 ein mittels Rohrleitungen 5 und 7 mit einem Hilfsluftbehälter 9 und einem Bremszylinder 11 verbundenes Dreidrucksteuerventil 13 angeschlossen, das eine Kammer konstanten Druckes 15 aufweist. Bei gelöster Bremse verbindet das Dreidrucksteuerventil 13 die Luft unter Regeldruck führende Hauptluftleitung 1 mit dem Hilfsluftbehälter 9 und der Kammer konstanten Druckes 15 und entlüftet den Bremszylinder 11; beim Bremsen trennt es diese Verbindungen und belüftet den Bremszylinder 11 mit einem· der Druckabsenkung in der Hauptluftleitung 1 entspre-Löseeinrichtung

für eine Druckluftbremsanlage

von Schienenfahrzeugen

Anmelder:

Knorr-Bremse G.m.b.H.,
München 13, Moosacher Str. 80

Dr. Ernst Möller, München,
ist als Erfinder genannt worden

chenden Druck aus dem Hilfsluftbehälter 9. Von der Rohrleitung 7 führt eine Zweigleitung 17 in den von einem mittels einer Feder 19 belasteten Kolben 21 begrenzten Raum 23 eines Druckwächters 25. Im Raum 23 befindet sich eine mit dem Kolben 21 verbundene Dichtplatte 27, die zusammen mit einem gehäusefesten Ventilsitz 29 großen Durchmessers ein den Luftdurchtritt in eine Leitung 31 überwachendes Ventil 27, 29 bildet. Das Ventil 27, 29 ist von einem in Strömungsrichtung von der Leitung 31 zur Rohrleitung? öffnenden Rückschlagventil 33 überbrückt. Die Leitung 31 führt in einen Zylinderraum 35 eines Löseventils 37, der mittels eines Steuerkolbens 39 von einem über ein Rückschlagventil 41 aus der Leitung 31 füllbaren Zylinderraum 43 abgetrennt ist. Der in seinem Volumen durch einen Luftbehälter 45 vergrößerte Zylinderraum 43 steht über ein vom Kolben 21 entgegengesetzt zum Ventil 27, 29 gesteuertes Ventil 47 mit dem über eine Düse 49 entlüfteten, die Feder 19 aufnehmenden Raum 51 des Druckwächters 25 in Verbindung. Vom Steuerkolben 39 ausgehend durchragt eine Kolbenstange 53 den Zylinderraum 35 und endet in einem Raum 55 mit einer Dichtplatte, die zusammen mit einem gehäusefesten Ventilsitz ein den Luftdurchtritt aus einem Raum 57 in den Raum 55 überwachendes Ventil 59 bildet. Das Ventil 59 ist von einer im Raum 35 untergebrachten Druckfeder 61 in Schließrichtung belastet. Der Raum 55 steht mit der Hauptluftleitung 1 und der Raum 57 mit der Kammer konstanten Druckes 15 in Verbindung.

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Bei gelöster oder teilgebremster Anlage nimmt die Löseeinrichtung ihre aus der Zeichnung ersichtliche Schaltstellung ein. Die Ventile 27, 29 und 59 sind unter den Federkräften geschlossen und das Ventil 47 ist geöffnet. Im Raum 23 herrscht der den Bremszylinder 11 beaufschlagende Druck und die Zylinderräume 35 und 43/sind entlüftet.

Bei einer Vollbremsung übersteigt die Beaufschlagung des Kolbens 21 die Kraft der Feder 19, so daß sich das Ventil 27, 29 öffnet, Druckluft unter die Dichtplatte 27 gelangt and den Druckwächter rasch bis zum Schließen des Ventils 47 umschaltet. Über die Leitung 31 strömt nunmehr Druckluft in den Zylinderraum 35 und über das Rückschlagventil 41 in den Zylinderraum. 43 ein. Das Ventil 59 bleibt dabei geschlossen.

Beim auf eine Vollbremsung folgenden Lösen senkt das Dreidrucksteuerventil 13 den Bremszylinderdruck und mit diesem über das Rückschlagventil 33 bzw. das anfangs noch geöffnete Ventil 27, 29 den Druck im Zylinderraum 35 ab. Der im Zylinderraum 43 verbleibende Druck öffnet entgegen der Kraft der Feder 61 das Ventil 59, so daß Druckluft aus der Kammer konstanten Druckes 15 in die Hauptluftleitung 1 einströmt. Hierdurch wird ein volles Lösen der Bremse über das Dreidrucksteuerventil 13 bei einem die Regeldruckhöhe noch unterschreitenden Druck in der Hauptluftleitung 1 und eine rasche Drucksteigerung in der Hauptluftleitung 1 bewirkt. Nach Abfall des Bremszylinderdruckes auf einen bestimmten Wert schaltet die Feder 19 den Druckwächter 25 in seine dargestellte Stellung zurück. Der Zylinderraum 43 wird dann über das wieder geöffnete Ventil 47 und die Entlüftungsdüse 49 entlüftet. Sobald Druckgleichheit in den Zylinderräumen 35 und 43 erreicht ist, schließt die Feder 61 das Ventil 59.

Durch entsprechende Wahl einer Entlüftungsdüse 49 und eines Luftbehälters 45 kann die Öffnungsdauer des Ventils 59 weitgehend vorbestimmt werden. Bei kleiner Entlüftungsdüse 49 und großem Luftbehälter 45 bleibt das Ventil 59 während einer dem Druckausgleich zwischen Kammer konstanten Druckes 15 und Hauptluftleitung 1 genügenden Zeitspanne geöffnet und die Bremse löst sich in jedem Falle völlig. Bei großer Entlüftungsdüse 49 und kleinem Luftbehälter 45 schließt sich das Ventil 59 infolge der sehr raschen Druckabsenkung im Zylinderraum 43 sehr bald nach dem Rückschalten des Druckwächters 25, so daß die Öffnungszeit des Ventils 59 zu einem Druckausgleich zwischen Kammer konstanten Druckes 15 und Hauptluftleitung 1 nicht ausreicht und damit unter Absperren der Hauptluftleitung 1 von ihrer Belüftungsquelle die Bremsanlage in einer Teilbremsstufe verbleiben oder durch weitere Drucksteigerung in der Hauptluftleitung 1 auch völlig gelöst werden kann.

Beim Lösen im Anschluß an eine Teilbremsung verharrt die Löseeinrichtung in Ruhe, da der Druckwächter 25 bei einer Teilbremsung das Ventil 27, 29 geschlossen hält und die Zylinderräume 35 und 43 daher entlüftet bleiben.

Das Ventil 47 und die Entlüftungsdüse 49 können durch eine das Rückschlagventil 41 überbrückende Drossel zwischen den Zylinderräumen 35 und 43 ersetzt werden. Das Ventil 59 bleibt beim Lösen nach einer VoUbremsung bei dieser Ausführungsart bis zum vollständigen Lösen der Bremse geöffnet.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Löseeinrichtung für eine mit einem Dreidrucksteuerventil ausgerüstete Druckluftbremse von Schienenfahrzeugen, die zum beschleunigten Lösen Druckluft aus der Kammer konstanten Druckes in die Hauptluftleitung einspeist, da durch gekennzeichnet, daß Überwachungseinrichtungen (Druckwächter 25, Löseventil 37 und Rückschlagventil 41) vorgesehen sind, die zum Lösen der Bremse von einem festlegbaren Bremszylinderdruck ab wirksam sind.

2. Löseeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckwächter (25) ein von einem entgegen der Kraft einer Feder (19) in Öffnungsrichtung vom Bremszylinderdruck bzw.-einem diesem direkt proportionalen Druck beauf^ schlagten Kolben (21) gesteuertes Ventil (27,29} aufweist, das in der Verbindung (Zweigleitung 17 und Leitung 31) zwischen der Bremszylinderleitung (7) und dem Löseventil (37) angeordnet; ist und ein Rückschlagventil (33) überbrückt, so daß der Steuerkolben (39) des in der Verbindungsleitung zwischen der Kammer konstanten Druckes" (15) und der Hauptluftleitung (1) liegenden Löseventils (37) einerseits in Schließrichtung des Ven-¹ tils (59) des Löseventils (37) vom Bremszylinderdruck und der Kraft einer Feder (61) und ande-i rerseits in Öffnungsrichtung des Ventils (59) übef das Rückschlagventil (41) der Überwachungseinrichtungen ebenfalls vom Bremszylinderdruck be& aufschlagbar ist, wobei der zum Öffnen des Löse^ ventils (37) zu belüftende Zylinderraum (43) bei Absinken des Bremszylinderdruckes durch ein· weiteres vom Kolben (21) des Druckwächters (25) gesteuertes Ventil (47) entlüftet wird. '■

3. Löseeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckwächter (25) eM von einem entgegen der Kraft einer Feder (19) in Öffnungsrichtung vom Bremszylinderdruck bzw.' einem diesem. direkt proportionalen Druck beaufschlagten Kolben (21) gesteuertes Ventil (27, 29) aufweist, das in der Verbindung (Zweigleitung 17 und Leitung 31) zwischen der Bremszylinderleitung (7) und dem Löseventil (37) angeordnet ist und ein Rückschlagventil (33) überbrückt, so daß der Steuerkolben (39) des in der Verbindungsleitung zwischen der Kammer konstanten Druckes (15) und der Hauptluftleitung (1) liegenden Löseventils (37) einerseits in Schließrichtung des Ventils (59) des Löseventils (37) vom Bremszylinderdruck und der Kraft einer Feder (61) und andererseits in Öffnungsrichtung des Ventils (59) über das Rückschlagventil (41) der Überwachungseinrichtungen ebenfalls vom Bremszylinderdruck beaufschlagbar ist, wobei die zu beiden Seiten des Steuerkolbens (39) des Löseventils (37) liegenden Zylinderräume (35 und 43) durch eine Düse miteinander verbunden sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1072 642.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

® 309 539/37 3.63