DE1630570C3 - Dauerbremsmagnetventil für Druckluftbremsanlagen von Kraftfahrzeug-Anhängern - Google Patents
Dauerbremsmagnetventil für Druckluftbremsanlagen von Kraftfahrzeug-AnhängernInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Dauerbremsmagnetventil für Druckluftbremsanlagen von Kraftfahrzeug-Anhängern,
mit einem ersten Ventil, welches zwischen einem Anschluß für einen Vorratsluftbehälter
und einem Anschluß für die Bremszylinder angeordnet ist und von einem Elektromagneten
und einem Kolben steuerbar ist, wobei der Kolben in Schließrichtung des Ventils vom im Anschluß
für die Bremszylinder herrschenden Druck entgegen der Kraft einer Feder belastet ist, und mit
einem zweiten Ventil, welches mit dem ersten Ventil nach Art eines Doppelventils gekoppelt ist und an
einer Durchbrechung des Kolbens angeordnet ist und welches eine Verbindung von einem den Kolben mit
dem im Anschluß für die Bremszylinder herrschenden Druck beaufschlagenden Raum zu einem mit
einem Anhängerbremsventil bzw. Bremskraftbegrenzer mit Entlüftung zu verbindenden Steueranschluß
ίο überwacht.
Bei Kraftfahrzeug-Anhängern ist es bekannt, die Bremseinrichtung entweder durch die als Betriebsbremse anzusehende Druckluftbremse des Triebfahrzeuges
über ein Anhängerbremsventil, das rein pneumatisch über eine Schlauchkupplung gesteuert wird,
oder in Abhängigkeit von der als Dauerbremse anzusehenden Motorbremse des Triebfahrzeuges elektrisch
über ein Magnetventil mit Druckbegrenzer zu betätigen. Die beiden zueinander parallel wirkenden
ao Bremssteuereinrichtungen überwachen dabei über ein
Doppelrückschlagventil die Druckluftfüllung der Anhängerbremszylinder. Durch das Doppelrückschlagventil
wird sichergestellt, daß immer nur eine der beiden Bremssteuereinrichtungen die Druckluftbeaufschlagung
der Anhängerbremszylinder überwacht. Bei gleichzeitiger Betätigung der Betriebsbremse und
der Dauerbremse wird somit eine Addition der von beiden Bremseinrichtungen gesteuerten Bremsdrücke
bezüglich der Beaufschlagung der Anhängerbremszylinder vermieden; das Doppelrückschlagventil erfordert
jedoch einen zusätzlichen Bauaufwand und erschwert die Montage der Bremse.
Bei einem bereits bekannten Dauerbremsmagnetventil (OE-PS 2 31297) der eingangs angegebenen
Bauart ist der Kolben auf Seiten seiner Federbelastung ständig vom durch das Anhägerbremsventil
bzw. den Bremskraftbegrenzer überwachten Bremsdruck der Betriebsbremse beaufschlagt. Dieses
Dauerbremsmagnetventil ist mit dem Mangel versehen, daß sich bei gleichzeitiger Betätigung der
Betriebsbremse und der Dauerbremse deren Bremsdrücke summieren und den Anhängerbremszylindern
somit ein sehr hoher, gegebenenfalls zu Überbremsungen führender Bremsdruck zugeführt wird.
Um diesen Mangel zu vermeiden, ist es weiterhin bekannt, in den Stromkreis des Elektromagneten den
Schalter eines Druckwächters einzuordnen. Der Druckwächter ist dabei vom Bremsdruck der Betriebsbremse
beaufschlagt und öffnet seinen Schalter, sobald dieser Bremsdruck einen bestimmten Wert
überschreitet. Damit wird sichergestellt, daß während Betriebsbremsungen der Elektromagnet unerregt
bleibt und eine Aufstockung der Bremsdrücke von Dauerbremse und Betriebsbremse nicht erfolgen
kann. Der Druckwächter erfordert jedoch einen verhältnismäßig hohen Bauaufwand und muß außerdem
zum jeweils eingestellten Dauerbremsdruck justiert werden.
Weiterhin ist eine elektrisch ansteuerbare Ventileinrichtung bekannt, welche in der Bremsanlage
eines Anhängers eingeordnet dessen Auflaufen auf das Triebfahrzeug zu Bremsbeginn verhindern soll
(US-PS 29 41844). Diese nicht als Dauerbremsventil wirkende Ventileinrichtung weist einen über
ein Magnetventil aus dem Vorratsluftbehälter ansteuerbaren Druckuntersetzer auf, dessen als Differcntialkolben
ausgebildeter Steuerkolben von einem Luftführungskanal durchbrochen ist, durch welchen
die vom Magnetventil eingesteuerte, die eine Kolbenseite beaufschlagende Druckluft durch ein Ventilteil
eines Doppelventils überwacht zum an den Steuereinang eines Anhängerbremsventils angeschlossenen
Beaufschlagungsraum an der anderen Seite des Kolbens strömen kann. Das zweite Ventilteil des vom
Kolben betätigten Doppelventils ist einem Einlaß von einer Anhänger-Bremsleitung zum Beaufschlagungsraum
vorgeschaltet; es ist von einem am Ventilgehäuse angeordneten Überströmventil überbrückt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein im Aufbau und in der Montage einfaches Dauerbremsmagnetventil
der eingangs angegebenen Art zu schaffen, welches keine Addition der Bremsdrücke von
'Betriebsbremse und Dauerbremse bei deren gleichzeitiger Betätigungbe wirkt.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß der Kolben mit einer hohlen Kolbenstange
versehen ist, welche einen Teil eines abgedichtet von der Durchbrechung zum Steueranschluß
führenden Luftkanals bildet, und daß dem zweiten Ventil wie an sich bekannt ein Überströmventil parallel
geschaltet ist, welches ebenfalls an der Durchbrechung angeordnet ist und sich in Strömungsrichtung
zum genannten Raum öffnet.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ergibt sich eine einfache Ausgestaltung des Dauerbremsmagnetventils
dadurch, daß das Überströmventil eine mittig gehaltene, mit einem die Durchbrechung umgebenden
Ventilsitz am Kolben zusammenarbeitende Gummiplatte aufweist. Weiterhin kann ein im
genannten Raum befindliches Ende der Kolbenstange einen Ventilsitz des zweiten Ventils bilden
und die Gummiplatte mit einer mittigen Aussparung dichtend auf der Kolbenstange gehalten sein.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch bei Einschaltung der Dauerbremse
dargestellt.
Das Ventilgehäuse ist mit 1 bezeichnet. Das Ventil besitzt —.— angedeutet einen elektrischen Anschluß
2. Das Gehäuse ist von oben nach unten gesehen in Räume aufgeteilt: einen Raum 3 mit Entlüftung
4 und Ventilöffnung 5; diese führt nach einem Raum 6, dessen eine Wandung die Fläche
eines Kolbens 7 mit einer Öffnung 8 bildet. Es ist ein nicht gezeichneter Elektromagnet vorhanden,
dessen Ventilkörper-Anker 9 einen Ventilteller 10 für die Ventilöffnung S und einen Ventilteller 11 für
die Öffnung 8 besitzt; deren Kolben 7 ist ein Anschlag 12 zugeordnet. Der Kolben 7 umschließt
einen Raum 13. Zwischen Kolben 7 und der Ventilgehäusewandung liegt ein Raum 14. Über Öffnungen
8 und 15 steht der Raum 13 mit dem Raum 6 in Verbindung und über eine Öffnung 16 mit Raum
14. Der Kolben 7 wird von einer Feder 17 beeinflußt, die sich auf ein Widerlager 18 abstützt. Eine
Einlaßöffnung 19 im Kolben 7 führt zu einem weiteren Raum 20. Von Raum 14 führt ein Anschluß 21
zum Vorratsluftbehälter. Ein durch eine Feder 22 belasteter Ventilteller 23 ist der Einlaßöffnung 19
zugeordnet und sitzt auf einer Spindel 24. Von dem Raum 20 führt ein Anschluß 25 zu den Bremszylindern.
Der Raum 20 wird nach unten von einem Kolben 26 abgeschlossen, der durch eine Feder 27,
welche anderseitig auf einem Gewindestellring 28 aufliegt, in einem Raum 29, der eine Entlüftung 30
aufweist, abgestützt ist. Der Kolben 26 besitzt eine hohle Kolbenstange 31, die unten in einen zum
Bremskraftbegrenzer oder Anhängerbremsventil führenden Steueranschluß 32 mündet. Auf seiner Oberseite
weist der Kolben 26 einen Ventilsitz 33 für ein Überströmventil 33, 34 auf, das vorzugsweise eine
Gummiplatte 34 aufweist. Das obere Ende 35 der Kolbenstange 31 ist durch einen Ventilteller 36 abschließbar,
der am unteren Ende der Spindel 24 angeordnet ist.
Im Ruhezustand bei drucklosen Bremszylindern
ίο ist der Elektromagnet nicht erregt. Der Vorratsdruck
gelangt vom Anschluß 21 ungehindert in die Räume 14 und 13. Die Ventilöffnung 5 und das Ende 35
sind offen, die Öffnung 8, die Einlaßöffnung 19 und das Überströmventil 33, 34 sind geschlossen; die
Räume 6 und 20 sind drucklos, die Kolben 7 und 26 sind in der oberen Endlage. Der Steueranschluß 32
ist über das Anhängerbremsventil mit der Atmosphäre verbunden.
Bei alleiniger Einschaltung der Dauerbremse wird der Elektromagnet erregt, die Öffnung 8 geöffnet
und die Ventilöffnung 5 durch den Ventilteller 10 geschlossen. Der Vorratsdruck strömt durch die Öffnung
8 in den Raum 6 und beaufschlagt den Kolben 7, so daß dieser gegen die Kraft der Feder 17
nach unten gedrückt wird. Der Auslaß am Ende 35 schließt und die Einlaßöffnung 19 öffnet. Druckluft
strömt nun in den Raum 20 ein und durch den Anschluß 25 in die Bremszylinder. Der Ventilsitz 33
bleibt geschlossen. Durch die einströmende Luft wird der Kolben 26 beaufschlagt und gegen die Kraft der
Feder 27 nach unten gedrückt. Der Kolben 7 wandert bis zum Anschlag 12 nach. Der Kolben 26 geht
weiter nach unten und die Einlaßöffnung 19 schließt und der Auslaß am Ende 35 öffnet evtl. solange,
bis der Druck im Raum 20 der Kraft der Feder 27 (einstellbar durch Gewindestellring 28) entspricht.
Der Steueranschluß 32 ist mit der Atmosphäre verbunden. Beim Lösen spielen sich entsprechend umgekehrte
Vorgänge ab.
Bei alleiniger Einschaltung der Betriebsbremse stömt die Bremsluft vom Anhängerbremsventil durch
den Steueranschluß 32 ungehindert durch den offenen Auslaß am Ende 35 in den Raum 20 und
durch den Anschluß 25 in die Bremszylinder. Auf dem gleichen Wege geht der Entlüftungsvorgang vor
sich, da der Kolben 7 durch die Feder 17 in seiner oberen Ausgangslage gehalten wird, die Einlaßöffnung
19 geschlossen und der Auslaß am Ende 35 offen ist.
Falls die Betriebsbremse zusätzlich zur Dauerbremse betätigt wird, strömt Druckluft vom Anhängerventil
durch den Steueranschluß 32 in die hohle Kolbenstange 31 des Kolbens 26 und beaufschlagt
das Überströmventil 33, 34. Wenn die Höhe des zusätzlich oder bereits eingesteuerten Betriebsbremsdruckes die Höhe der eingesteuerten Dauerbremsdruckes
zu übersteigen beginnt, öffnet das Überströmventil 33, 34 und die Druckluft der Betriebsbremse
gelangt in den Raum 20 und in die Bremszylinder. Gleichzeitig wird der Kolben 26
durch den erhöhten Druck nach unten gedruckt und der Auslaß am Ende 35 geöffnet. Die Einlaßöffnung
19 bleibt solange geschlossen, bis im Zuge der Entlüftung der Betriebsbremse der Druck der Dauerbremse
den Druck der Betriebsbremse übersteigt. Bei Erreichen dieses Druckes beginnt der Kolben 26
nach oben zu wandern und schließt den Auslaß am Ende 35, wodurch der eingesteuerte Dauerbrems-
druck selbst nach einer sehr schnellen Entlüftung voll erhalten bleibt. Die Dauerbremse kann wie vorstehend
angegeben gelöst werden.
Zweckmäßig ist es, das Überströmventil als Scheibe auszuführen. Bewährt hat sich eine Anordnung,
bei der die Ventilscheibe dichtend auf die hohle Kolbenstange 31 aufgezogen ist und die Dichtlippe
durch Vorspannung der Scheibe auf einem ringförmigen Ventilsitz liegt. Der Raum zwischen Dichtlippe
und Einspannung ist am Kolben so auszubilden, daß die Druckluft der Betriebsbremse auf eine
möglichst große Fläche der Scheibe wirken kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Dauerbremsmagnetventil für Druckluftbremsanlagen von Kraftfahrzeug-Anhängern, mit
einem ersten Ventil, welches zwischen einem Anschluß für einen Vorratsluftbehälter und einem
Anschluß für die Bremszylinder angeordnet ist und von einem Elektromagneten und einem Kolben
steuerbar'ist, wobei der Kolben in Schließrichtung .des Ventils vom im Anschluß für die
Bremszylinder herrschenden Druck entgegen der Kraft einer Feder belastet ist, und mit einem zweiten
Ventil, welches mit dem ersten Ventil nach Art eines Doppelventils gekoppelt ist und an
einer Durchbrechung des Kolbens angeordnet ist und welches eine Verbindung von einem Kolben
mit dem im Anschluß für die Bremszylinder herrschenden Druck beaufschlagenden Raum zu
einem mit einem Anhängerbremsventil bzw. Bremskraftbegrenzer mit Entlüftung zu verbindenden
Steueranschluß überwacht, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (26) mit einer hohlen Kolbenstange (31) versehen ist, welche
einen Teil eines abgedichtet von der Durchbrechung zum Steueranschluß (32) führenden Luftkanals
bildet, und daß dem zweiten Ventil (35, 36) wie an sich bekannt ein Überströmventil (33,
34) parallel geschaltet ist, welches ebenfalls an der Durchbrechung angeordnet ist und sich in
Strömungsrichtung zum genannten Raum (20) öffnet.
2. Dauerbremsmagnetventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Überströmventil
eine mittig gehaltene, mit einem die Durchbrechung umgebenden Ventilsitz (33) am Kolben
(26) zusammenarbeitende Gummiplatte (34) aufweist.
3. Dauerbremsmagnetventil nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
ein im genannten Raum (20) befindliches Ende (35) der Kolbenstange (31) einen Ventilsitz des
zweiten Ventils (35, 36) bildet und daß die Gummiplatte (34) mit einer mittigen Aussparung dichtend
auf der Kolbenstange gehalten ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK0061660 | 1967-03-08 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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