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Verfahren zum Isomerisieren von Butan in flüssiger Phase über Aluminiumhalogenid
Es ist bekannt, geradkettige Paraffinkohlenwasserstoffe, die bei der Erdölraffinierung
erhalten werden, durch Isomerisierungsreaktionen in verzweigtkettige Isomere überzuführen.
Die stark verzweigtkettigen Isomeren besitzen höhere Oktanzahlen als die entsprechenden
geradkettigen oder nur schwach verzweigtkettigen Kohlenwasserstoffe. Im Falle von
n-Butan besteht ein Bedürfnis für die Überführang desselben in Isobutan, da dieses
sich bei verschiedenen Syntheseverfahren als viel reaktionsfreudiger erweist. So
besteht z. B. ein erheblicher Bedarf an Isobutan für die Alkylierung von Olefinen,
wie Butenen und Pentenen, für die Herstellung von Fliegerbenzin von hoher Oktanzahl
sowie für die Herstellung von Motortreibstoffen.
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Die Aluminiumhalogenide, wie Aluminiumchlorid und Aluminiumbromid,
haben sich als Katalysatoren für die Isomerisierung normaler Paraffinkohlenwasserstoffe
als sehr wertvoll erwiesen. Gewöhnlich werden die Katalysatoren auf Trägern eingesetzt
und gemeinsam mit gewissen Aktivatoren, wie Chlorwasserstoff, Bromwasserstoff, Borffuorid,
angewandt.
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Die Isomerisierung von Butan wurde bisher in flüssiger Phase oder
in der Dampfphase durchgeführt.
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Es wurde nun gefunden, daß man bei hohen Umsätzen und hoher Selektivität
der Umwandlung zu Isobutan bessere Ergebnisse erzielt, wenn man bei der Isomerisierung
des Butans in flüssiger Phase in Gegenwart von Aluminiumhalogenid-Trägerkatalysatoren
und Halogenwasserstoff-Aktivatoren dafür sorgt, daß der Wasserstoff praktisch vollständig
aus der Reaktionszone entfernt wird.
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Bisher wurde die Anwesenheit von Wasserstoff für zweckmäßig gehalten,
um Nebenreaktionen bei der Isomerisierung normaler Paraffinkohlenwasserstoffe zu
unterdrücken. Sowohl bei der Isomerisierung in flüssiger Phase als auch bei derjenigen
in der Dampfphase bilden sich Spuren von Wasserstoff als Nebenprodukt. Bei der technischen
Isomerisierung von Butan, wie sie bisher ausgeführt wurde, wobei Halogenwasserstoff
aus dem Isomerisierungsprodukt abgetrieben und umgewälzt wird, während leichte Nebenproduktgase
im Gegenstrom zu einem Strom von flüssigem Butan durch einen Abgaswäscher abgeführt
werden, um übermäßige Halogenwasserstoffverluste zu vermeiden, kann eine Ansammlung
von bis zu 0,5 MolprozentWasserstoff, bezogen aufdieBeschickung, stattfinden. Diese
Wasserstoffmenge hat keinen nennenswerten Einfluß auf die Isomerisierung von Butan
in der Dampfphase. Es hat sich jedoch herausgestellt, das beim Arbeiten in flüssiger
Phase eine Wasserstoffansammlung von mehr als 0,1 Mol-
prozent, bezogen auf die Beschickung,
den prozentualen Umsatz stark beeinträchtigt. Die Erfindung zielt daher darauf ab,
den Wasserstoff in wirksamer Weise aus dem im Kreislauf geführten Halogenwasserstoff
fast vollständig zu entfernen, damit keine nennenswerte Hemmung der Reaktion stattfindet.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Isomerisieren von Butan in flüssiger
Phase in Gegenwart von Aluminiumhalogenid als Katalysator und Halogenwasserstoff
als Aktivator besteht darin, daß man bei Temperaturen bis 1200 C arbeitet und den
entstehenden Wasserstoff praktisch vollständig entfernt, so daß die Wasserstoffkonzentration
in der Reaktionszone weniger als 0,1 Molprozent des Butans beträgt.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der Halogenwasserstoff
zurückgewonnen und im Kreislauf zur Isomerisierung zurückgeführt und aus dem umgewälzten
Halogenwasserstoff so viel Wasserstoff, insbesondere durch Fraktionieren, entfernt,
daß der Gehalt an gelöstem Wasserstoff weniger als 0,1 Molprozent des Butans beträgt.
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Insbesondere mischt man für diese Fraktionierung den Kreislaufstrom
mit einem Teil der Butanbeschickung, bringt innerhalb der Fraktioniervorrichtung
die
aufsteigenden Dämpfe zusätzlich mit kalter, in den oberen Teil eingeführter Butanbeschickung
in Berührung, zieht vom Kopf Wasserstoff ab, erhitzt im unteren Teil Butan zum Sieden
und zieht Butan sowie darin gelösten Halogenwasserstoff vom Boden der Fraktioniervorrichtung
ab.
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Vorzugsweise wird das Aluminiumhalogenid der Reaktionszone in einem
Teil der Butanbeschickung gelöst zugeführt.
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Zum besseren Verständnis der Erfindung wird auf die Zeichnung verwiesen,
die ein schematisches Fließbild eines Verfahrens zum Isomerisieren von Butan in
flüssiger Phase gemäß der Erfindung darstellt.
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Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf Aluminiumchlorid
als Katalysator und HCl als Aktivator bsechrieben, sie ist jedoch nicht darauf beschränkt.
Die Blutanbeschickung strömt über Leitung 11 durch die Wärmeaustauscher 12 und 13,
wird mit dem über Leitung 38 umgewälzten HCl vereinigt und löst mindestens einen
überwiegenden Anteil dieses Umwälzstromes. Der vereinigte Strom gelangt dann in
die Faktioniervorrichtung 14 für das Umwälzgas, deren Arbeitsweise weiter unten
beschrieben wirdl. Ein geringerer Anteil des Beschickungsstromes wird über Leitung
15 abgezweigt.
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Teile des abgezweigten Stromes gelangen durch die Leitungen 16 und
17 in einen Aluminiumhalogenidsättiger, wo Aluminiumhalogenid für das Verfahren
aufgenommen und weiter in den Reaktor mitgeführt wird. Der über Leitungl7 zugeführte
Strom fließt z. B. durch ein Bett von Aluminiumchlorid und wird mit dem Halogenid
gesättigt. Um die Ausfällung des Alurmaniumhalogenides in den Leitungen zu verhindern,
wird dieser gesättigte Strom sofort mit einem anderen Teil des abgezweigten Stromes
verdünnt, der über Leitung 16 zugeführt wird, so daß die den Sättiger über Leitung
21 verlassenden vereinigten Ströme nicht vollständig mit Alummiumhalogenid gesättigt
sind. Der Rest des abgezweigten Stromes in Leitung 15 und der aus der Umwälzgasfraktioniervorrichtung
14 über Leitung 22 austretende Beschlckungsstrom werden mit dem Aluminiumhalogenid
enthaltenden Strom in Leitung 21 vereinigt und über Pumpe 23 und Leitung 24 in den
Reaktor 25 gefördert.
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Der Reaktor 25 enthält ein Bett oder mehrere Betten von Aluminiumhalogenid-Trägerkatalysator,
und die in dem Reaktor herrschenden Reaktionsbedingungen sind derart, daß die gewünschteIsomerisierung
stattfindet. Das Isomerisierungsprodukt verläßt den Reaktor über Leitung 26 und
gelangt unmittelbar zur Halogenwasserstoffabtriebszone 28, wo der Halogenwasserstoff
aus dem Is omeri sierun produkt entfernt wird. Zur Unterstützung des Austreibens
des Halogenwasserstoffs befindet sich am Boden der Abtriebskolonne eine Wiedererhitzerleitung
33. Das abgestreifte Produkt zieht durch Leitung 29 ab, wird in den Wärmeaustauschern
12 und 30 gekühlt und verliißt das System über Leitung 31.
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Der Kopfstrom aus der Halogenwasserstoffabtriebskolonne 28 gelangt
durch den Kühler 35 in die Abscheidetrommel 36, wo der überwiegende Anteil des von
dem abströmenden Gas mitgerissenen Butanproduktes auskondensiert und entfernt wird.
Das kondensierte Butan kehrt über Rückflußleitung 37 zur Abtriebskolonne zurück.
Die Umwälzung des
Halogenwasserstoffs erfolgt dann über Leitung 38, der umgewälzte
Halogenwasserstoff wird, wie oben beschrieben, mit dem überwiegenden Anteil der
Butanbeschickung vereinigt und tritt in die Umwälzgasfraktioniervorrichtung 14 ein.
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Die Hauptmenge des Halogenwasserstoffs in dem Umwälzstrom und ein
beträchtlicher Teil der in dem Umwälzstrom enthaltenen leichten Gase (Wasserstoff
und Methan) lösen sich in der Butanbeschickung, bevor diese in die Umwälzgasfraktioniervorrichtung
eintritt. Im oberen Teil dieses Turmes über dem Zuführungsboden, der als HCl-Wäscher
wirkt, werden die aufsteigenden Dämpfe mit kaltem flüssigem Butan gewaschen, welches
über Leitunglla einströmt, so daß der Abzug von Wasserstoff und Methan ohne übermäßigen
Verlust an HCl erfolgen kann. Das gewaschene Gas wird durch Leitung 40 abgelassen.
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Würde man nur mit dem oberen Teil des Turmes arbeiten, der einem Abgaswäscher
üblicher Art entspricht, so würde sich eine beträchtliche Menge Wasserstoff in dem
System ansammeln, bevor sich das Gleichgewicht zwischen der Abzugsgeschwindigkeit
des Wasserstoffs und seiner Bildungsgeschwindigkeit in dem Reaktor eingestellt hätte.
Die Ansammlung wurde bei der bisherigen technischen Arbeitsweise tatsächlich festgestellt,
bei der eine Umwälzung von etwa 0,4 Molprozent Wasserstoff und 2,0 MolprozentMethan,
bezogen auf die Beschickung, zum Reaktor für normale Arbeitsbedingungen typisch
ist, obwohl die Bildungsgeschwindigkeit dieser Stoffe nur etwa 0,05 bis 0,10 Molprozent,
bezogen auf die Beschickung, beträgt.
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Gemäß der Erfindung wird der Bodenrückstand der Umwälzgasfraktioniervorrichtung
14 wieder zum Sieden erhitzt, und der Teil des Turmes unterhalb des Beschickungsbodens
dient zum Abtreiben des gelösten Wasserstoffs und Methans. Es ist wünschenswert,
den Gehalt an gelöstem Wasserstoff auf weniger als 0,1 Molprozent, vorzugsweise
auf weniger als 0,02 Molprozent, zu vermindern. Dies erreicht man z. B. mit fünf
theoretischen Böden im Abtriebsteil des Turmes, wenn man etwa 2 Molprozent, bezogen
auf die Beschickung, in dem Wiedererhitzer verdampft.
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Aus Gründen der Wärmebilanz beträgt der am Kopf des Turmes zugeführteButanstrom
etwa 4Molprozent der gesamten C4-Beschickung für eine Temperatur von 380 C, der
Hauptbeschickungsstrom zum Turm befindet sich praktisch auf dem Siedepunkt, und
der Wiedererhitzer wird bei 930 C betrieben. Diese Bedingungen werden nur beispielsweise
angegeben, sind aber typisch für die Arbeitsweise, wenn man einen Aluminiumchlorid-Trägerkatalysator
verwendet.
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Als allgemeineres Beispiel mögen die folgenden Werte dienen: Etwa
70 bis 80 80°/o der dem Reaktor zugeführten Butanbeschickung strömen durch die Umwälzgasfraktioniervornehtung
14 über Leitung 11, etwa 4 bis 8 89/o strömen über Leitung 11 a in den als Halogenwasserstoffwäscher
dienenden Teil des Turmes 14, und der Rest wird dem Reaktor über die Leitungen 14,
16 und 17 zugeführt.
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Zweckmäßig besitzt der untere, zum Abtreiben von Wasserstoff dienende
Teil der Umwälzgasfraktioniervorrichtungl4 in Anbetracht des größeren Flüssigkeitsvolumens,
welches in dem unteren Teil bewältigt werden muß, einen größeren Durchmesser als
der obere, zum Auswaschen des Halogenwasserstoffs dienende Teil. Der Turm kann mit
Füllkörpern, Düsenboden
oder anderen Kontakteinrichtungen ausgestattet
sein.
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Obwohl die in der Zeichnung dargestellte Anortung der Umwälzgasfraktioniervorrichtung
stromaufwärts von dem Reaktor Vorteile mit sich bringt, kann man das gleiche Ergebnis
durch Anordnung dieser Fraktioniervorrichtung zwischen dem Reaktor und der HCl-Abtriebskolonne
erzielen, und auch diese Arbeitsweise liegt im Rahmen der Erfindung.
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Als Katalysatoren für die Isomerisierungsreaktion rkann man erfindungsgemäß
sowohl Aluminiunchlorid als auch Aluminiumbromid verwenden. Außerdem befindet sich
das Halogenid vorzugsweise auf einem Träger. Solche Träger sind z. B. Tonerde, Kieselsäure,
Bauxit. Ein besonders zweckmäßiger Träger ist ein teilweise dehydratisierter, kalzierter
Bauxit, wie er im Handel erhältlich ist. Die Dehydratisierung des Bauxits wird so
weit fortgeführt, daß er bei der Isomerisierungsreaktion kein Wasser mehr abgeben
kann. Eine geeignete Vorbehandlung des Bauxits besteht darin, daß man ihn 5 bis
15 Stunden auf 482 bis 5380 C oder 1 bis 3 Stunden auf 593 bis 6490 C erhitzt.
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Bei Verwendung von AlCl3 auf Bauxit als Katalysator und HCl als Aktivator
arbeitet man zum Anfahren vorzugsweise nach der folgenden Methode: Nach dem Beschicken
der Reaktoren mit dem dehydratisierten Bauxit wird die Temperatur auf einen Wert
oberhalb der gewünschten Reaktionstemperatur (in der Praxis auf die höchste in der
Anlage erreichbare Temperatur) gebracht, indem man die Anlage mit heißen Butandämpfen
ausspült. Hierdurch wird gleichzeitig lose gebundene Feuchtigkeit entfernt, die
der Bauxit durch Einwirkung der Atmosphäre nach der anfänglichen Dehydratisierung
auf-;genommen haben könnte. Die Geschwindigkeit des Butanspülstromes wird dann vermindert,
und es wird zusammen mit dem Butan wasserfreies HCl eingeführt, bis in dem aus dem
Reaktor ausströmenden ut HCl nachweisbar ist. Bis zu einer Menge von etwa 27 bis
36 kglt wird das HCl vollständig von dem Bauxit festgehalten. Ein Teil dieses Chlorwasserstoffs
wird durch Umsetzung mit Eisenoxyd oder anderen Beimischungen, die in dem Bauxit
enthalten sein können, verbraucht, während ein anderer Teil physikalisch adsorbiert
wird. Da während der HCl-Vorbehandlung weitere Feuchtigkeit in Freiheit gesetzt
wird, wird die Spülung mit Butan nach der Behand-Jung mit HCl fortgesetzt, bis der
Wassergehalt des abskömenden Gutes unter einen bestinunten Wert, z. B. 0,05 Gewichtsprozent
des Butans, sinkt. Nun wird die Temperatur des einströmenden Butans auf den für
das Arbeiten in flüssiger Phase erforderlichen Wert gesenkt und der Druck in dem
Reaktor gesteigert, bis sich der Reaktor mit flüssigem Butan füllt. Dann wird Aluminiumchlorid
in den Reaktor eingeführt, indem man zunächst die ganze Beschikkung durch den Aluminiumhalogenidsättiger
18 leitet, bis genügend Aiuminiumchlorid in den Reaktor eingeführt ist, um einen
wesentlichen Teil des Bauxits zu sättigen. Dann wird der Anteil der Beschickung,
der durch den Aluminiumchloridsättiger strömt, für normalen Betrieb auf einen Bereich
von etwa 1 bis 5 0/o reduziert. Die Sättigung dieses geringen Anteiles der Beschickung
mit Aluminiumchlorid genügt gewöhnlich vollauf, um die Aktivität des Katalysators
durch Ersatz der geringen Mengen an
ASC13 auf dem Bauxit aufrecb-tzuerhalten, die
durch Umsetzung mit den Verunreinigungen des Beschikkungsgutes (hauptsächlichWasser)
verbraucht werden oder aus dem System verlorengehen. Nach dem Tränken des Katalysatorträgers
mit Aluminiumchlorid leitet man durch die HCl-Zufuhrleitung 10 wasserfreies HC1
in das System ein. Sobald die Menge an HCl in dem System dies gestattet, beginnt
man nut der Umwälzung des HCI.
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Arbeitet man mit Aluminiumchlorid als Katalysator und Chlorwasserstoff
als Aktivator, so sind die geeigneten Verfahfensbedingungen Drücke im Bereich von
17 bis 34 atü, Temperaturen von 38 bis 1210 C, HCl-Konzentrationen von 1 bis 10
Molprozent, bezogen auf die Beschickung, und Zufuhrgeschwindigkeiten von 0,2 bis
2,0 Raumteilen flüssig/Raumteil/ Stunde, bezogen auf das Volumen des Katalysatorträgers.
Besonders bevorzugte Bedingungen sind Temperaturen von 82 bis 1100 C, Drücke von
19 bis 23 atü, Zufuhrgeschwindigkeiten von 0,5 bis 1 Raumteilen/Raumteil/Stunde
und Chlorwasserstoffkonzentrationen von 2 bis 5 Molprozent. DerBauxitträger besitzt
vorzugsweise eine Korngröße im Bereich von 0,6 bis 2 mnL Mit Aluminiumbromid als
Katalysator und HBr als Aktivator kann man in einem etwas niedrigeren Temperaturbereich,
z. B. von 10 bis 660 C, unter entsprechend niedrigeren Drücken arbeiten, die jedoch
ausreichen müssen, um die Butane in flüssiger Phase zu halten. Der erforderliche
Druck hängt auch etwas von der für die Umsetzung benötigten Menge an Halogenwasserstoff
ab.
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Ein typischer Beschickungsstrom für das Verfahren kann aus einem
Gemisch von 94,5 0/o n-Butan, etwa 58/o Isobutan, keinem Propan und nicht mehr als
0,50/0 Pentan bestehen. Es ist zweckmäßig, die Olefine wie Butylene aus der Beschickung
vor deren Behandlung bis auf einen Gehalt von weniger als 0,01 Volumprozent (flüssig)
zu entfernen und die Beschickung so vollständig wie möglich, vorzugsweise bis auf
einen Wassergehalt von weniger als 10 Gewichtsteilen je Million, zu trocknen.
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Auf dem Ölfeld gewonnenes Butan, durch Fraktionierung von rohem Erdöl
gewonnenes n-Butan und Butan, welches durch Fraktionierung des bei derAlkylierung
von Butenen erhaltenen Produktstromes gewonnen wird,.erfordern keine Behandlung
zur Entfernung der Olefine, sofern sie sorgfältig von etwaigen olefinhaltigen Strömen
abgetrennt worden sind.
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Andere aus der blraffinerie stammende Butanströme, wie das C4-Produkt
von der katalytischen ReiFounierung, das Abfallbutan von der C3 : C4-Polymerisation
und die C4-Fraktionen von der thermischen oder katalytischen Spaltung, enthalten
nach der Extraktion von Butadien und den für chemische Zwecke benötigten Butenen
0,1 bis 1104/o oder darüber hinaus, gewöhnlich 0,2 bis 20/o an Olefinen. Zur Entfernung
dieser Olefine aus dem Beschickungsgut für die Isomerisierung stehen verschiedene
Methoden zur Verfügung. Ein bekanntes Verfahren ist die Behandlung mit Polymerisations-
oder Alkylierungskatalys atoren, wie Schwefelsäure, Phosphorsäure oder Aluminiumhalogeniden.
Hierbei werden die Olefine zu Polymerisaten bzw. Alkylaten umgesetzt, die dann durch
Fraktionieren entfernt werden müssen, da auch sie auf das Isomerisierungsverfahren
einen schädlichen Einfluß haben. Eine andere Behandlungsart ist die katalytische
Hydrierung, durch welche die Olefine in Paraffine übergeführt werden. In diesem
Falle
muß man natürlich den überschüssigen Wasserstoff vollständig
aus der Beschickung entfernen.
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Mit einer Versuchsanlage ausgeführte Untersuchungen über die Wirkung
des Wasserstoffs auf den Umsatz bei der Isomerisierung von Butan in flüssiger Phase
haben ergeben, daß der Umsatz zu Isobutan für je 0,1 Molprozent Wasserstoff, bezogen
auf die Beschickung, um 10°/o sinkt. Es ist daher äußerst wichtig, praktisch den
ganzen Wasserstoff aus dem in die Reaktionszone eintretenden Gut zu entfernen, um
die höchstmögliche Umwandlung von Butan zu Isobutan zu erzielen. Der Umsatz ist
ein ausschlaggebender Faktor für die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens, da mit steigendem
Umsatz nicht nur die Isobutanerzeugung für eine gegebene Größe der Isomerisierungsanlage
steigt, sondern auch die Kosten der nachfolgenden Fraktionierung zwecks Herstellung
des gewünschten Isobutankonzentrates erheblich sinken.
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Beispiel Zur weiteren Erläuterung sind die Arbeitsbedingungen und
Ergebnisse einer nach der Lehre der Erfindung durchgeführten technischen Prüfung
nachstehend zusammengestellt: Bauxitbeschickung* . . 20 865 kg AlCl3 Gesamtbeschickung*t
.. 12,2 Gewichtsprozent des Bauxits Geschätzte Ersatzgeschwindigkeit zur Innehaltung
einer konstanten Aktivität . . Weniger als 0,05 Gewichtsprozent der Beschickung
Beschickungszufuhr m3/Stunde. . . 12,72 Raumteile/RaumteiVStunde 0,54 HCl-Zufuhr...
2 bis 3 Molprozent der Beschickung Temperatur, 0C Einlaß . 90,5 Auslaß.. . 104,5
Druck, atü . . 21,8 Reaktionsprodukte, Molprozent, bezogen auf die Beschickung Isobutan
. . 55 bis 60 Wasserstoff .. 0,06 bis 0,09 Cl .. bis 0,09 cis .. 1,0 bis 1,4 1,5
zu ,5 bis 2,0 * Korngröße 0,6 bis 2 mm, arm an flüchtigen Bestandteilen, geringer
Eisengehalt, bezogen von der Mineral & Chemicals Corporation of America.
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** Einschließlich ursprünglicher Tränkung und 8 Tage langem Ersatz.
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Der Rest des Produktes war nicht umgesetztes n-Butan. Die Menge des
bei diesem Arbeitsgang umgewälzten Wasserstoffs lag im Bereich von 0,03 bis 0,06
Molprozent der Beschickung. Bei der bisher üblichen Arbeitsweise unter Verwendung
des herkömmlichen Abgaswäschers lösen sich unter sonst gleichen Bedingungen mindestens
0,2 Molprozent Wasserstoff in der Beschickung und gelangen im Kreislauf in den Reaktor
zurück, und es wird ein weniger als 400/oiger Umsatz zu Isobutan für einmaligen
Durchgang erzielt.
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Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen, in flüssiger Phase
arbeitenden Verfahrens besteht darin, daß sich bei dem Verfahren überhaupt kein
Schlamm bildet. Bei allen anderen bekannten, in flüssiger Phase arbeitenden Verfahren
bildet sich mindestens etwas Schlamm. Die sich daraus ergebenden praktischen Schwierigkeiten
(Korrosion, Verstopfung, übermäßiger Katalys atorverbrauch) sind wohlbekannt.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Schlammbildung dadurch
verhindert, daß die gleichzeitige Anwesenheit von Butan, HCl und festem Aluminiumchlorid
in massiver Form bei Isomerisierungstemperaturen vermieden wird. EineSchlammbildung
findet nicht statt, wenn HCl aus dem Sättiger 18 ferngehalten wird oder wenn das
Aluminiumchlorid vollständig gelöst ist oder wenn das Aluminiumchlorid an dem Bauxitträger
(Porocel) adsorbiert ist. Es bildet sich also kein Schlamm, wenn man dafür sorgt,
daß sich in den Leitungen zwischen dem Sättiger und dem Reaktor kein festes AlCls
ablagern kann. Da die Löslichkeit von Aluminiumchlorid in Kohlenwasserstoffen rasch
mit der Temperatur abfällt, läßt sich die Möglichkeit des Ausfallens von festem
Aluminiumchlorid in den Leitungen vom Sättiger zum Reaktor vermeiden, indem man
den von dem Bett im Sättiger 18 abströmenden Strom von Butan und Aluminiumchlorid
mit Butan aus Leitung 16 vorzugsweise auf weniger als 500/0. des Sättigungsgrades
an AlCl3 verdünnt. Ferner läßt sich das Ausfallen von AlCl5 verhindern, indem man
ein stärkeres Absinken der Temperatur des durch Leitung 21, den letzten Teil von
Leitung 15 und Leitung 24 zum Reaktor fließenden Stromes vermeidet.