DE1144489B - Verfahren zur Gewinnung von Niob und Tantal - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Niob und Tantal

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DE1144489B
DE1144489B DEC22380A DEC0022380A DE1144489B DE 1144489 B DE1144489 B DE 1144489B DE C22380 A DEC22380 A DE C22380A DE C0022380 A DEC0022380 A DE C0022380A DE 1144489 B DE1144489 B DE 1144489B
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DE
Germany
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melt
niobium
pentachloride
hydrogen
tantalum
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Pending
Application number
DEC22380A
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English (en)
Inventor
Dr Walter Scheller
Dr Jean Renard
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Novartis AG
BASF Schweiz AG
Original Assignee
Ciba Geigy AG
Ciba AG
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Publication date
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Publication of DE1144489B publication Critical patent/DE1144489B/de
Pending legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B34/00Obtaining refractory metals
    • C22B34/20Obtaining niobium, tantalum or vanadium
    • C22B34/24Obtaining niobium or tantalum

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Manufacture Of Metal Powder And Suspensions Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Niob und Tantal Die Gewinnung der Metalle Niob und Tantal kann durch Reduktion ihrer Halogenide, insbesondere ihrer Pentachloride, mit Wasserstoff erfolgen.
  • Bei der für die Reduktion erforderlichen Temperatur sind die Halogenide von Niob und Tantal dampfförmig und lassen sich in einer homogenen Gasreaktion bis zum Metall reduzieren. Es treten aber erhebliche Schwierigkeiten dadurch auf, daß die Pentahalogenide stufenweise reduziert werden und daß die intermediär bei den Zwischenstufen entstehenden instabilen Halogenide, die vier- bis zweiwertiges Niob bzw. Tantal enthalten, bei der Reaktionstemperatur disproportionieren. So entsteht z. B. durch Disproportionierung von NbC1, oberhalb etwa 420°C immer wieder flüchtiges NbC1, gemäß
    2 NbC1, -I- HZ -+- 2 NbC14 + 2 HCl
    2 NbC1, -- NbC1, -1- NbC1,
    Oberhalb 550°C disproportioniert auch NbC1, gemäß
    5 NbC1, -*- 2 Nb -I- 3 NbC15
    Diese letztere Reaktion verläuft möglicherweise über Zwischenstufen mit NbC12 und NbCI. Das reduzierte Metall setzt sich im allgemeinen als Spiegel an den Wänden der Reaktionsgefäße oder als äußerst feines Pulver ab. Dies führt zur Aufnahme unerwünschter Verunreinigungen aus dem Behältermaterial und bei der weiteren Aufarbeitung der Pulver zur unerwünschten Aufnahme von Gasen.
  • Die Verschleppung der erwähnten flüchtigen Reaktionsprodukte ist ferner der Grund zahlreicher verfahrenstechnischer Schwierigkeiten, wie z. B. die Notwendigkeit, relativ lange oder zahlreiche hintereinandergeschaltete Reduktionsgefäße oder Zirkulationssysteme für die Reduktion zu verwenden.
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Gewinnung von Niob und Tantal, bei welchem die erwähnten Schwierigkeiten nicht auftreten.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, daß man wasserfreies Niob-oder Tantalpentachlorid in Gegenwart von geschmolzenen leicht flüchtigen Alkalihalogeniden bei Temperaturen über 650°C mit Wasserstoff behandelt und daß man auf 1 Mol Pentachlorid mindestens 2,5 Mol Wasserstoff verwendet.
  • Die Umsetzung kann entweder bei Normaldruck oder bei erhöhtem Druck vorgenommen werden, vorteilhafterweise erfolgt sie in inerter Atmosphäre oder unter Wasserstoffüberschuß.
  • Man legt die Alkalihalogenide in flüssiger Form als Schmelzen vor und führt das Metallpentachlorid zusammen mit Wasserstoff entweder direkt in die Schmelze ein oder leitet es über die Oberfläche der Schmelze. Besonders vorteilhaft sind Schmelzen aus Chloriden oder gegebenenfalls Fluoriden der Alkalimetalle Natrium, Kalium und Lithium.
  • Die Reduktion des Pentachlorids zum Metall erfolgt über die intermediäre Bildung von reduzierten Doppelsalzen des Chlorids mit dem vorgelegten Alkalihalogenid, die dann durch den Wasserstoff bis zur Metallstufe reduziert werden. Als »reduzierte Doppelsalze« werden solche Doppelsalze bezeichnet, in denen das Tantal bzw. Niob mit einer geringeren als seiner normalen, höchsten Wertigkeit, also beispielsweise nur drei- oder zweiwertig, auftritt. Die Reduktion dieser intermediär gebildeten reduzierten Doppelsalze geht relativ langsam vor sich, so daß das Metall in gut grobkristalliner Form erhalten wird.
  • Vorteilhafterweise wird das zur intermediären Bildung der reduzierten Doppelsalze dienende Alkalihalogenid in feinverteilter Kristallitform mit dem dampfförmigen Pentachlorid in Kontakt gebracht. Dies kann beispielsweise erreicht werden, indem man beim Durchleiten des dampfförmigen Pentachlorids durch die Berührung, gegebenenfalls durch einen zusätzlichen auf die Oberfläche gerichteten Strom von Inertgas oder Wasserstoff über der Schmelze eine Temperatur aufrechterhält, bei welcher das aus der Schmelze mitgerissene Alkalihalogenid unter Bildung einer feinen Kristallitwolke kondensiert.
  • An den einzelnen Teilchen dieser Wolke wird das in Dampfphase befindliche Metallpentachlorid abgefangen, die reduzierten Doppelsalze intermediär gebildet und diese zum Metall reduziert. Dasselbe kann beim Überleiten des mit Wasserstoff vermischten Pentachlorids über die Oberfläche der Schmelze durch entsprechende Einstellung der Temperaturen von Schmelze und Gasstrom erreicht werden. Über der erhitzten Schmelze bildet sich durch Verdampfen der Schmelze und Abkühlung in dem Wasserstoff-Pentachlorid-Gemisch eine Wolke von Kristallfiten, innerhalb deren die Doppelsalzbildung vor sich geht. Da die so gebildeten reduzierten Doppelsalze weniger flüchtig sind und eine geringere Neigung zum Disproportionieren zeigen als die Pentachloride, ist die anschließende Reduktion räumlich eng begrenzt. Das Metall selbst schlägt sich auf der Oberseite der Schmelze oder an den Behälterwänden in nächster Nähe der Schmelze, und zwar in grobkristalliner Form nieder.
  • Vorteilhafterweise wird der zur Reduktion dienende Wasserstoff im stöchiometrischen Überschuß eingesetzt, und zwar in einem Molverhältnis von mindestens 1:2,5.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren führt zu einer starken räumlichen Koagentration des gesamten Vorganges und auf große ' Reaktions- und Durchsatzgeschwindigkeiten. Die räumliche Begrenzung der Reaktion verringert den Kontakt des gebildeten Metalls mit den Behälterwänden und verhindert damit die Aufnahme von Verunreinigungen aus dem Material der Behälterwände. In gleicher Richtung wirkt auch die grobkristalline Form des reduzierten Metalls und die gleichzeitige bessere Ausbildung der Grenzflächen des einzelnen Kristallkorns. Dies hat zur Folge, daß bei der weiteren Verarbeitung des Metallpulvers die Aufnahme von Verunreinigungen, wie Gasaufnahme aus der Luft usw., erheblich verringert wird.
  • Dadurch ergeben sich ganz erhebliche Vorteile gegenüber der bekannten Reduktion der Pentachloride mit Wasserstoff, bei welchen aus den eingangs erwähnten Gründen sehr große Reaktionsgefäße und/ oder sehr viel höhere Temperaturen erforderlich sind und in denen dann äußerst feinkörnige Niederschläge des Metalls auf ausgedehnten Flächen des Reaktionsgefäßes erhalten werden.
  • Nachfolgend werden Beispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens gegeben.
  • Beispiel 1 Ein Gemisch von 1 Mol NbClb und 2,5 Mol H2 wurde bei 800°C über die Oberfläche einer Schmelze, bestehend aus 50 Molprozent KCl und 50 Molprozent NaCl, geleitet.
  • Die Vorrichtung zum Einleiten in die Schmelze bestand aus zwei konzentrischen Graphitrohren, wobei das Niobpentachlorid durch das innere und der Wasserstoff durch das umgebende Rohr eingeleitet wurde. Die untere Öffnung dieser Rohre befand sich etwa 10 mm oberhalb der Oberfläche der Schmelze. Je Quadratdezimeter Oberfläche der Schmelze wurden in einer Stunde 850 g Niobpentachlorid eingedampft, wobei sich in und oberhalb der Schmelze das Niob in Form von Kristallen absetzt.
  • Größere Eindampfgeschwindigkeit konnte dadurch erreicht werden, daß der Schmelze solche Alkalihalogenide beigemischt wurden, welche den Sättigungsdruck um mehr als etwa 10 mm erhöhen, z. B. Lithiumchlorid. In diesem Fall ergibt sich gleichzeitig eine Reduktion des Niobpentachlorids an kondensierten Alkalihalogenidkristalliten im Dampfraum oberhalb der Schmelze und ein Absetzen der Niobkristalle an den Gefäßwänden.
  • Eine raschere Abscheidung wurde ebenfalls bei fluoridhaltigen Schmelzen beobachtet, z. B. bei einer Schmelze aus 45 Molprozent NaCl, 45 Molprozent KCl und 10 Molprozent KF.
  • Analoge Verhältnisse ergaben sich beim Eindampfen eines Gemisches von Tantalpentachlorid und Wasserstoff auf die Oberfläche solcher Schmelzen oder in die Schmelze selbst.
  • Beispiel 2 Ein Gemisch von 10 Mol reinem Wasserstoff und 1 Mol Niobpentachlorid wurde über die Oberfläche einer auf 950°C erhitzten Kaliumchloridschmelze geleitet. Die bei Raumtemperatur gemessene Strömungsgeschwindigkeit betrug 61/Stunde. Bei einer mittleren Kontaktzeit von 5 Sekunden wurden je Quadratdezimeter Oberfläche und Stunde 5 g Niob abgeschieden. Das Metall befand sich zum Teil als gut ausgebildete Kristalle in der Schmelze, zum Teil als zusammenhängende Schicht oberhalb derselben.
  • Die primäre Reduktion erfolgte in der Dampfphase oberhalb der Schmelze an verdampften Kaliumchloridkristalliten unter Bildung von reduzierten Doppelsalzen. Diese fielen in die Schmelze zurück und wurden dort bis zum Metall reduziert.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Gewinnung von Niob und Tantal durch Reduktion ihrer Pentachloride mit Wasserstoff, dadurch gekennzeichnet, daß das wasserfreie Pentachlorid in Gegenwart von geschmolzenen, leicht flüchtigen Alkalihalogeniden bei Temperaturen über 650°C mit Wasserstoff behandelt wird und daß auf 1 Mol Pentachlorid mindestens 2,5 Mo1 Wasserstoff verwendet werden.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Alkalihalogenide mit dem dampfförmigen Pentachlorid in feinverteilter Kristallitform in Berührung gebracht werden.
  3. 3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Alkalihalogenid Natrium-, Kalium- und Lithiumchlorid verwendet werden.
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