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Langschnittblechschere Die Erfindung betrifft eine Langschnittblechschere
mit Unterbalken, Ständern und Oberbalken, welcher die Niederhalterstempel und den
mit Schneidmessern ausgerüsteten Support trägt, bei der die während des Betriebes
eintretende Verformung des Scherengestelles ausgeglichen wird.
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Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, die Auswirkungen
der Auffederung des oberen Maschinengestelles solcher Langschnittblechscheren auszugleichen.
Diese Auffederungen werden insbesondere durch den Druck der am Oberbalken angeordneten
Blechniederhalterstempel bewirkt. Sie sind zwar nur gering und betragen 1 mm oder
weniger bei Langschnittblechscheren von beispielsweise etwa 6 bis 24 m Maschinenlänge,
aber in der genannten Größenordnung dennoch störend, wenn Bleche geschnitten werden
sollen, die nach dem elektroautomatischen Verfahren zusammengeschweißt werden. Für
dieses Verfahren sind bekanntlich sehr enge Toleranzen vorgeschrieben, in denen
die Schnittlinie -also die Blechkanten - von der geraden Linie abweichen dürfen.
Insbesondere für Gehrungsschnitte ist dies wichtig.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist es schon bekanntgeworden, das
Obermesser exzentrisch zu lagern und den Exzenter mit einem Hebel zu versehen, der
durch ein am Oberbalken angebrachtes Kurvenlineal derart beeinflußt wurde, daß das
Obermesser je nach der Größe der Durchbiegung des Maschinengestelles mehr oder weniger
gehoben oder gesenkt wurde.
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Es sind weiterhin Blechscheren bekanntgeworden, bei denen der Messerträger
auf einem gesonderten Oberbalken läuft, während die Niederhalterstempel an einem
weiteren Oberbalken angeordnet sind, und die derart aufeinander wirken, daß bei
der Durchbiegung des Niederhalterbalkens der den Messersupport tragende Balken in
entgegengesetzter Richtung durchgebogen wird.
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Abgesehen von der Umständlichkeit dieser vorbekannten Ausgleicheinrichtungen
weist insbesondere die letztgenannte Maschine den Nachteil auf, daß für die Niederhalterstempel
und den Messersupport getrennte Balken vorgesehen sind und derjenige gesondert angeordnete
Oberbalkenträgerteil, welcher die Stempel trägt, nicht mit herangezogen wird, um
den eigentlichen Schneiddruck aufzunehmen.
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Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, daß der Unterbalken und damit
die Schneidkante eine die Vorformung des Scherengestelles während des Betriebes
der Schere ausgleichende, von der Geraden abweichende Form aufweist.
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Nach einem vorteilhaften Merkmal der Erfindung wird die von der Geraden
abweichende Form des Unterbalkens durch Vorspannen desselben mittels Spanneinrichtungen
erzeugt. Dadurch, daß der Unterbalken der Krümmung des Oberbalkens angepaßt wird,
wird zunächst erreicht, daß die Durchbiegungskrümmung des stabil ausgebildeten Oberbalkens
für die Schnittgenauigkeit ohne Einfluß ist. Es wird hierzu bemerkt, daß der Oberbalken
dadurch, daß für Niederhalterstempel und Schneidsupport nur ein einziger Oberbalken
vorgesehen ist, sehr stabil gehalten werden kann, insbesondere dann, wenn das durch
Weglassen des vorderen Balkens eingesparte Material der Erhöhung der Stegbleche
des Hauptbalkens zugute gebracht wird.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben,
und zwar zeigt Fig. I in der Ansicht das Schema der beschriebenen Langschnittblechschere
mit einem gekrümmt ausgebildeten Unterbalken, Fig. II einen Querschnitt der Schere,
Fig.III eine Schere, deren gerader Unterträger durch besondere Spannelemente gekrümmt
ist, Fig. IV eine Schere, deren gerader Unterträger an den Enden fest mit einem
kräftigen, in sich genügend steifen Fundament verbunden ist, wobei die Krümmung
des ursprünglich geraden Unterträgers durch Einfügen von Zwischenstücken bewirkt
wird. Als Beispiel sind links Keile und rechts Spannschrauben skizziert.
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Fig. V zeigt einen Querschnitt des in Fig. IV dargestellten Unterträgers
mit den beiden Beispielen der die Spannung bewirkenden Zwischenstücke. Links ist
ein als Beispiel vorgeschlagener einzutreibender Keil, rechts eine als Beispiel
vorgeschlagene Spannschraube dargestellt.
In Fig. I ist 1 der Unterbalken,
der um den Betrag a gewölbt ausgeführt ist, 2 der Oberbalken, der sich um den Betrag
f nach oben durchbiegt, wenn er durch die auf ihn wirkenden Kräfte verbogen wird.
Entsprechend diesem Maß f ist der Unterbalken um den Betrag a gewölbt ausgeführt.
Unterbalken 1 und Oberbalken 2 sind durch Seitenständer 3 und 4 verbunden. Im Seitenständer
4 ist das Getriebe 5 untergebracht, mit dessen oberster Welle der Antriebsmotor
gekuppelt ist. Das Getriebe 5 endet in einer Welle 6, welche ein Kettenrad trägt,
in das eine Kette 7 eingreift, die den Support 8 bewegt. Auf dem zu schneidenden
Blech sitzen in üblicher Weise Niederhalter 9 auf, die beispielsweise mit Druckluft
betätigt werden können.
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In Fig. III erhält der Unterbalken durch besondere Spannschrauben
10 seine gewölbte Form. Auch hier entspricht die Größe der Wölbung a der Durchbiegung
f des Oberbalkens 2.
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In Fig. IV wird ein geradlinig hergestellter Unterbalken 1 verwendet,
der durch Fundamentanker 11 mit einem sehr kräftigen Fundament 12 verbunden ist.
Die Wölbung a wird in diesem Fall dadurch erreicht, daß beispielsweise Keile 13
eingetrieben werden.
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In den Fig. IV und V sind diese Keile jeweils auf der linken Seite
dargestellt. Statt der Keile können auch Stellschrauben 14 verwendet werden, die
in den Fig. IV und V jeweils auf der rechten Seite dargestellt sind.
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Der technische Fortschritt, welcher erzielt wird, besteht darin, daß
die Maschine bessere Arbeitsergebnisse liefert, insbesondere dann, wenn der Support
mit einem zusätzlichen, sonst bekannten Schrägmesser ausgerüstet wird, weil insbesondere
bei diesem Schervorgang die Entfernung von Oberkante Unterbalken bis Unterkante
Oberbalken über die ganze Maschinenlänge konstant gehalten werden muß, und zwar
auch dann, wenn das Maschinengestell, insbesondere der Oberbalken, infolge der Kräfte,
die über die Niederhalter das Blech festhalten, und/oder sonstiger im Maschinengestell
auftretender Kräfte Verbiegungen und Deformierungen annimmt.
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Wesentlich ist, daß nicht nur die Durchfederung und Verwindung des
Oberbalkens ausgeglichen werden kann oder wird, sondern auch die Aufbäumung der
Seitenständer. Als wesentlicher Vorteil ist noch zu nennen, daß sämtliche Ausführungsbeispiele
keine zusätzlichen beweglichen Teile in der Maschine erfordern oder irgendwelche
Einregulierungen, wenn Bleche verschiedener Stärken geschnitten werden.
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Als wirtschaftlicher Fortschritt ergibt sich die Möglichkeit einer
leichteren Bauweise der Maschine, weil die Formveränderungen des Maschinengestelles
entsprechend ausgeglichen werden können. Ein entsprechend ausgebildetes Maschinengestell
hat außerdem den Vorteil, daß eine solche Maschine für neue Absatzgebiete eingesetzt
werden kann, für die ganz besonders hohe Schnittgenauigkeiten verlangt werden, die
durch Maschinen bekannter Bauart gar nicht oder nur unvollkommen erfüllt wurden,
z. B. für das Gebiet der elektroautomatischen Schweißverfahren, die beim Zusammenschweißen
von langen Blechen in steigendem Maße angewendet werden und bei denen sehr enge
Toleranzen bezüglich Vorbearbeitung der Blechkanten gefordert werden.