DE1142875B - Verfahren zur Herstellung von Acetylsalicylsaeureanhydrid - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von AcetylsalicylsaeureanhydridInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
W28033IVb/12q
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DEK
AUSLEGESCHRIFT: 31. JANUAR 1963
Das Acetylsalicylsäureanhydrid, in dessen Molekül keine freien Säurefunktionen mehr vorhanden sind,
hat im Vergleich zur Acety!salicylsäure den Vorteil einer besseren Verträglichkeit im Verdauungstrakt.
Dies wurde experimentell an Mäusen, Ratten und Hunden sowie klinisch an Menschen bestätigt. Seine
Toxizität ist niedriger als die der Acetylsalicylsäure. Auf Grund seiner chemischen Konstitution ist das
Acetylsalicylsäureanhydrid frei von Geschmack, und seine Haltbarkeit ist ausgezeichnet.
Die bemerkenswerte Verträglichkeit des symmetrischen Anhydrids der Acetylsalicylsäure verleiht ihm
somit einen ausgezeichneten Platz unter den Analgetica-Antipyretica und den entzündungshemmenden Mitteln.
Alle diese vorteilhaften Eigenschaften rechtfertigen das Interesse an seiner Herstellung, für die bereits
zahlreiche Verfahren beschrieben wurden. Diese Verfahren sind jedoch verhältnismäßig umständlich.
Die mit ihnen erzielten Ausbeuten sind im allgemeinen gering und schwanken von einem Fabrikationsgang
zum anderen.
Die bekannten Verfahren arbeiten über das Chlorid der Acetylsalicylsäure und können in zwei Hauptgruppen
eingeteilt werden, je nachdem ob das Chlorid in einer der eigentlichen Herstellung des Anhydrids
vorausgehenden Stufe synthetisiert wird oder ob das Chlorid innerhalb des gleichen Reaktionsmediums,
das zum Acetylsalicylsäureanhydrid führt, gebildet wird. Es wird in diesem Fall also nicht isoliert, und die
Herstellung des Acetylsalicylsäureanhydrids geht in einer einzigen Stufe vonstatten.
Das isolierte oder nicht isolierte Chlorid der Acetylsalicylsäure kommt nach folgenden Verfahren zum
Einsatz:
a) Acylierung einer stöchiometrischen Acetylsalicylsäuremenge durch das Säurechlorid in Gegenwart
von Pyridin oder einer tertiären Base.
b) Hydrolyse des Pyridiniumsalzes, das durch das Acetylsalicylsäurechlorid und das Pyridin gebildet
wird.
c) Wechselwirkung zwischen dem Acetylsalicylsäurechlorid und dem Natriumsalz der Acetylsalicylsäure
in wasserfreier Umgebung.
Das letztgenannte Verfahren erfordert die vorherige Herstellung des Alkalisalzes der Acetylsalicylsäure,
dessen geringe Stabilität besonders bekannt ist. Andererseits wird die doppelte Umsetzung zwischen
dem Alkalisalz der Acetylsalicylsäure und dem Chlorid der Acetylsalicylsäure in einem organischen Medium,
in dem das Alkalisalz nicht, das Anhydrid der Acetylsalicylsäure dagegen löslich ist, durchgeführt. Man ist
also am Schluß der Reaktion gezwungen, das Lösungs-Verfahren zur Herstellung
von Acetylsalicylsäureanhydrid
von Acetylsalicylsäureanhydrid
Anmelder:
Christian Jean-Marie Warolin, Paris,
und Pierre Robert Billot, Bois-Colombes,
Seine (Frankreich)
Vertreter: Dr.-Ing. A. v. Kreisler,
Dr.-Ing. K. Schönwald und Dr.-Ing. Th. Meyer,
Patentanwälte, Köln 1, Deichmannhaus
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 22. Juni 1959 (Nr. 798 228)
Christian Jean-Marie Warolin, Paris,
und Pierre Robert Billot,
Bois-Colombes, Seine (Frankreich),
sind als Erfinder genannt worden
mittel abzudestillieren, wodurch die Ausbeute an Anhydrid, dessen Molekül sehr empfindlich gegenüber
der Einwirkung von Wärme ist, gesenkt wird.
Hieraus ergibt sich, daß die Endausbeute nicht zufriedenstellend ist und daß häufig sogar ein öliges,
sehr schwer kristallisierbares Produkt erhalten wird.
Es wurde nun gefunden, daß die genannten Schwierigkeiten durch ein verbessertes Verfahren behoben
werden, das viel einfacher ist als die bisher bekannten Verfahren.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Acetylsalicylsäureanhydrid, durch
Umsetzung eines Acetylsalicylats mit Acetylsalicylsäurechlorid, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
die wäßrige Lösung eines wasserlöslichen Salzes von Acetylsalicylsäure in der Kälte unter Rühren mit einer
Lösung von Acetylsalicylsäurechlorid in einem wasserlöslichen organischen Lösungsmittel, das gegen die
Reaktionsteilnehmer inert ist, umgesetzt und das sich abscheidende Acetylsalicylsäureanhydrid in üblicher
Weise abgetrennt wird.
Im Gegensatz zu den bekannten Verfahren wird also gemäß der Erfindung das Salz der Acetylsalicylsäure
nicht isoliert. Außerdem wird die Umsetzung dieses Salzes mit dem Säurechlorid im homogenen Medium
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durchgeführt und auf diese Weise erleichtert. Es wurde nämlich festgestellt, daß es möglich ist, im
wäßrigen Medium zu arbeiten (in dem das Chlorid der Acetylsalicylsäure normalerweise augenblicklich hydrolysiert
wird), wenn das Säurechlqrid der wäßrigen Lösung des Salzes der Säure in einem mit Wasser
mischbaren organischen Lösungsmittel zugefügt wird.
Das Lösungsmittel scheint somit das Säurechlorid zu schützen, indem es das'letztere nur in dem Maße
freigibt, in dem es mit dem Salz umgesetzt wird. Da somit jeder der Reaktionsteilnehmer in einem geeigneten
Lösungsmittel zugeführt wird, ist es möglich, in einem konzentrierten Medium zu arbeiten, wobei
außerdem die beiden Lösungsmittel miteinander mischbar sind und es ermöglichen, ein homogenes *5
Medium zu erhalten. Schließlich — und das stellt einen zusätzlichen Vorteil des Verfahrens dar — fällt
das Anhydrid der Acetylsalicylsäure, wenn es sich einmal gebildet hat, selektiv aus diesem Medium aus,
so daß es sehr leicht abtrennbar ist.
Nachstehend seien die verschiedenen Maßnahmen des Verfahrens näher betrachtet. Es ist möglich, jedes
wasserlösliche Salz der Acetylsalicylsäure in situ zu bilden, z. B. die Alkali- und Magnesiumsalze. Dieses
Salz wird gebildet, indem zur wäßrigen Lösung eine Verbindung gegeben wird, die das notwendige Metallkation
freizusetzen vermag. Bevorzugt werden die Metallcarbonate und -bicarbonate, die den Vorteil
aufweisen, keine gebundenen Anionen in das Medium einzuführen.
Das Lösungsmittel des Chlorids der Acetylsalicylsäure muß, wie bereits erwähnt, wasserlöslich sein.
Als geeignete Lösungsmittel seien insbesondere Dioxan und Aceton genannt. Die Lösung des Säurechlorids
wird unter lebhaftem Rühren der wäßrigen Lösung des Salzes der Säure bei niedriger Temperatur, vorzugsweise
bei etwa 4° C, zugefügt.
Das Anhydrid der Acetylsalicylsäure schlägt sich im Reaktionsgemisch in Form einer weißen festen
Masse nieder, die man nur abzufiltrieren braucht. Dieses Anhydrid ist infolge der teilweisen Hydrolyse
des Säurechlorids leicht mit Säure verunreinigt. Um es davon zu befreien, braucht es nur mit einer wäßrigen
Lösung von Alkalicarbonat oder -bicarbonat oder Magnesium gewaschen zu werden. Durch Säuerung
des Waschwassers ist es möglich, Acetylsalicylsäure abzutrennen, während eine zusätzliche Acetylsalicylsäuremenge
aus dem bei der Abtrennung des Anhydrids erhaltenen Filtrat zurückgewonnen werden kann.
Die Gesamtausbeute des Verfahrens liegt bei etwa 75%, wobei außerdem die gesamte eingesetzte oder
während der Reaktion gebildete Acetylsalicylsäure zurückgewonnen werden kann.
360 g Acetylsalicylsäure werden in 1500 cm3 Wasser
gelöst, das 168 g saures Natriumcarbonat enthält. Bei 4 bis 5°C werden unter lebhaftem Rühren 400 g
Acetylsalicylsäurechlorid, das in Dioxan gelöst ist, langsam zugegeben (600 cm3 einer Lösung, die 0,666 g
Säurechlorid pro Kubikzentimeter enthält).
Die sich abscheidende feste Masse wird abgetrennt und mit einer 5°/oigen Lösung von saurem Natriumcarbonat
gut gewaschen. Durch Säuerung der Waschlösung wird nicht umgesetzte Acetylsalicylsäure oder
durch Hydrolyse während der Reaktion gebildete Acetylsalicylsäure gewonnen.
Das erhaltene rohe Acetylsalicylsäureanhydrid wird anschließend mit reichlichen Wassermengen gewaschen
und dann bei niedriger Temperatur getrocknet. Es wird aus einem Lösungsmittel, beispielsweise Äthylalkohol
oder Trichloräthylen, umkristallisiert.
Die Ausbeute an Rohprodukt, bezogen auf eingesetzte Acetylsalicylsäure, liegt bei etwa 75°/0- Der
Schmelzpunkt des umkristallisierten Acetylsalicylsäureanhydrids beträgt 85° C.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Acetylsalicylsäureanhydrid durch Umsetzung eines Acetylsalicylats
mit Acetylsalicylsäurechlorid, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Lösung eines
wasserlöslichen Salzes von Acetylsalicylsäure in der Kälte unter Rühren mit einer Lösung von
Acetylsalicylsäuiechlorid in einem wasserlöslichen organischen Lösungsmittel, das gegen die Reaktionsteilnehmer
inert ist, umgesetzt und das sich abscheidendeAcetylsalicylsäureanhydrid in üblicher
Weise abgetrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das ausgefallene Anhydrid von verunreinigender Säure durch Waschen mit einer
wäßrigen Alkalicarbonat- oder -bicarbonatlösung befreit wird.
© 309 507/332 1.6?
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR1142875X | 1959-06-22 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1142875B true DE1142875B (de) | 1963-01-31 |
Family
ID=9643584
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEW28033A Pending DE1142875B (de) | 1959-06-22 | 1960-06-18 | Verfahren zur Herstellung von Acetylsalicylsaeureanhydrid |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1142875B (de) |
-
1960
- 1960-06-18 DE DEW28033A patent/DE1142875B/de active Pending
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