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Verschluß für drehbewegliche und bedingt einstellbare Halterung von
Rohren oder Stäben, insbesondere an Kerzengießmaschinen Die Herstellung von Kerzen
in Kerzengießmaschinen erfolgt mittels gekühlter Formen, die durch sogenannte Pistons
(Kolben) abgeschlossen werden. Diese Pistons ergeben durch ihre Form die Kerzenspitze
und dienen zum Ausstoß der Kerzen nach Erkalten der Kerzenmasse, z. B. Paraffin.
Die Pistons bestehen aus dem Pistonkopf und dem Pistonrohr, durch das der Docht
zugeführt wird. Die Aushubbewegung der Kerzen mit Hilfe dieser Pistons, die je Maschine
bis zu 800 Stück vorhanden sein können, erfolgt durch den Pistonträger, mit dem
diese Pistons axial fixiert, jedoch drehbeweglich und auf die Flucht der Form einstellbar
verbunden sind.
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Es ist üblich, die Pistonrohre an ihrem unteren Ende mit Gewinde zu
versehen und jedes Piston durch je zwei Sechskantmuttern ober- und unterhalb des
Pistonträgers so zu befestigen, daß diese die Hubbewegung des Pistonträgers mitmachen,
sich jedoch auf die durch die Kerzenform gegebene Flucht ausrichten und bei der
Herstellung gewundener Kerzen auch drehen können. Eine bereits bekannte Verbesserung
besteht darin, die oberen je zwei Muttern durch einen nicht verstellbaren Bund zu
ersetzen. Der Austausch der verschleißbehafteten Pistons geht dann rascher vor sich,
wobei die axiale Lage der Pistonköpfe in den Formen unveränderlich gewährleistet
ist. Bei dieser Pistonarretierung werden unterhalb des Pistonträgers noch je zwei
gekonterte Muttern verwendet, die beim Austausch der Pistons abgeschraubt werden
müssen. Eine weitere bekannte Verbesserung besteht darin, die Pistons an ihren Bunden
auch nach oben zu fixieren und durch eine Bajonettplatte zu halten. Diese Platte
ist horizontal verschiebbar und verriegelt durch die Form der schlüssellochähnlichen
Öffnungen in der einen Stellung die Pistons an ihren Bunden, während in der anderen
Stellung ein Herausziehen nach oben möglich ist. Diese Pistonarretierung ergibt
die zur Zeit höchste Produktivität auf diesem Teilgebiet.
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Die erläuterte Ausführung mittels Bajonettverschluß hat zwei Nachteile.
Die Anwendung eines Bundes ist nämlich nur dann möglich, wenn die durch die herzustellende
Kerze bedingte Kerzenform einen genügend großen Durchlaß hat, um das Einführen des
Bundes zu gestatten. Den Durchmesser des Pistonrohres zu verkleinern, damit ein
Bund ermöglicht werden kann, ist aus Festigkeitsgründen nicht durchführbar. Weiterhin
ist die Reibung zwischen Bund und Trägerplatte verhältnismäßig groß, bedingt durch
den sich ergebenden Reibungsradius und die bestehende Verkantungsmöglichkeit.
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Die Erfindung beseitigt diese Nachteile durch die Befestigung der
Pistons mit Hilfe von Federverschlüssen. Diese ergeben eine drehbewegliche Fixierung
der Pistons, wobei die Verbindung zum Pistonträger mit Hilfe je einer Bundbüchse
und je einer Formfeder erfolgt, die in eine Eindrehung am Ende des Pistonrohres
eingreift. Diese Ausführung ist auch bei engen Formen mit größtmöglichem Rohrdurchmesser
möglich, da die bisher durch den Bund bedingte Verdickung des Rohrendes entfällt.
Die Drehung im Verschluß erfordert geringen Kraftaufwand, weil der Reibungsradius
an der Rohrstirnseite klein ist. Eine Ausrichtung auf die Flucht der Kerzenform
wird durch die Beweglichkeit der Verschlußbüchse im Pistonträger ermöglicht.
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Der erfindungsgemäße Verschluß kann den Aufgaben entsprechend variiert
werden, indem beispielsweise bei besonders großen Kräften zum Herunterziehen der
Pistons der Schlitz in der Bundbüchse beiderseits angeordnet wird, so daß eine entsprechend
geformte Feder das Piston von beiden Seiten erfaßt. Weiterhin kann die am Pistonende
vorgesehene Eindrehung durch eine Kerbe ersetzt werden, wenn es nicht erforderlich
ist, daß sich das Piston beim Ausstoß der Kerze dreht. Die Ausführung ist ebenfalls
anwendbar für Maschinen, bei denen ein Docht nicht zu berücksichtigen ist, z. B.
bei Herstellung von Ölkreidestiften und Lippenstiften, wobei an Stelle der Pistonrohre
Pistonstäbe treten.
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Die Zeichnung veranschaulicht die bisherigen Ausführungsarten und
ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens.
Fig. 1 zeigt in
Längs- und Querschnitt die bekannte Befestigung von Pistons in Kerzengießmaschinen
mittels vier paarweise gekonterter Sechskantmuttern; Fig. 2 zeigt in Längs- und
Querschnitt die bekannte Befestigung von Pistons mittels Bund und zwei gekonterten
Sechskantmuttern; Fig.3 zeigt in Längs- und Querschnitt die bekannte Befestigung
von Pistons mittels Bund und Bajonettplatte; Fig.4 zeigt in perspektivischer Darstellung
die Einzelteile zurBefestigung von Pistons inKerzengießmaschinen mittels Federverschluß
gemäß Erfindung; Fig. 5 zeigt in Längs- und Querschnitt die Befestigung von Pistons
in Kerzengießmaschinen gemäß der Erfindung in zusammengebautem Zustand.
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Das Pisten, bestehend aus dem Pistenkopf 1 und dem Pistenrohr 2, schließt
die Foren 3 ab, die ihrerseits mittels Mutter 4 in einem Kühlwasserbehälter verschraubt
ist. Am Ende des Pistenrohres befindet sich die Eindrehung 5, deren Schulter 6 für
den Verschluß von besonderer Bedeutung ist. In die Platte 7 des Pistenträgers ist
je Pisten eine Verschlußbüchse 8 eingesetzt, die einen Bund 9 mit radialer oder
kugelförmiger Schulter 10 aufweist. Die Bohrung 11 entspricht dem Durchmesser
des Pistenrohres 2. Diese ist abgesetzt und ergibt damit eine Schulter 12 und ein
Durchgangsloch 13 für die Durchführung des Kerzendochtes. Weiterhin ist in die Verschlußbüchse
ein Schlitz 14 eingearbeitet, dessen Abstand zum Bund 9 der Dicke der Platte 7 entspricht.
Die Verschlußbüchse weist an ihrem unteren Ende einen Kegel 15 auf, der die Montage
des Verschlusses erleichtert. Die Verschlußfeder 16 ist eine Formfeder mit einem
geraden Schenkel 17 und einem wellenförmigen Schenkel 18. Führt man
die Verschlußfeder mit dem Schenkel 17 in den Schlitz14 der Verschlußbüchse
8 ein, so legt sich der wellenförmige Schenkel 18 hinter die Verschlußbüchse 8 und
hält damit die Verschlußfede.r in ihrer Lage fest. Damit ist die Verschlußbüchse
8 zugleich gegen die Platte 7 axial verriegelt, jedoch in dem erforderlichen Maß
in ihrer Flucht einstellbar. Führt man das Pistenrohr 2 ein, so legt sich der gerade
Schenkel 17 der Verschlußfeder 16 in die Rille 5 am Fußende des Pistenrohres 2 und
fixiert das Pistenrohr drehbeweglich. Dabei werden axiale Kräfte zum Ausstoßen der
Kerzen zwischen der Stirnseite des Rohrendes und der Schulter 12 der Verschlußbüchse,
Kräfte beim Herunterziehen dagegen zwischen dem Federschenkel 17 und der Schulter
6 aufgenommen. Zum Lösen eines Pistons wird die Verschlußfeder gelüftet oder radial
von der Verschlußbüchse abgezogen.