DE1142048B - Verfahren zum Giessen von Nichteisenmetallen und deren Legierungen - Google Patents
Verfahren zum Giessen von Nichteisenmetallen und deren LegierungenInfo
- Publication number
- DE1142048B DE1142048B DER20600A DER0020600A DE1142048B DE 1142048 B DE1142048 B DE 1142048B DE R20600 A DER20600 A DE R20600A DE R0020600 A DER0020600 A DE R0020600A DE 1142048 B DE1142048 B DE 1142048B
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- mold
- cooling liquid
- casting
- metal
- alloys
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D7/00—Casting ingots, e.g. from ferrous metals
- B22D7/005—Casting ingots, e.g. from ferrous metals from non-ferrous metals
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D11/00—Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D27/00—Treating the metal in the mould while it is molten or ductile ; Pressure or vacuum casting
- B22D27/04—Influencing the temperature of the metal, e.g. by heating or cooling the mould
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Continuous Casting (AREA)
Description
Jc'
K%
R20600VIa/31c
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABEDER
AUSLEGESCHRIFT: 3. JANUAR 1963
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Gußblöcken oder -stücken aus Nichteisenmetallen
wie Aluminium, Zink, Kupfer od. dgl. sowie deren Legierungen. Das Gießen erfolgt durch
eine Kühlflüssigkeit hindurch in eine von der Kühlflüssigkeit umgebene und damit angefüllte Kokille.
Unter Verwendung einer einfachen und billigen Gießvorrichtung werden Gußblöcke mit gleichmäßiger
feiner Struktur und hervorstehenden mechanischen Eigenschaften erhalten.
Das Vergießen von NE-Metallen und -Legierungen aus Aluminium, Zink, Kupfer od. dgl. bereitete bisher
gewisse Schwierigkeiten. Bei den normalen Gießverfahren unter Verwendung einer Metallform fallen
verhältnismäßig hohe Kosten für das Material und die Herstellung der Gießform an. Trotz der hohen
Kosten des Gießverfahrens haben die Gußblöcke inhomogene Kristallstruktur, sie weisen erhebliche
Fehler wie Gaseinschlüsse usw. auf. Hierdurch werden Weiterverarbeitung und Wärmebehandlungen
schwierig und der Ausschuß erhöht.
Nach einem verbesserten Verfahren (schweizerische Patentschrift 217 816) wird die Schmelze in
einer besonders gestalteten Form gleichmäßiger und rascher abgekühlt, als das nach den normalen Verfahren
möglich war. Und zwar wird ein Kühlmedium durch einen Spalt zwischen Forminnenfläche und
erstarrtem Gußstück gepreßt, das Kühlmedium bedeckt auch die Kappe des Gußblocks. Das zufließende
Metall tritt unterhalb des oberen Metallspiegels zu. Im Gegensatz zur Erfindung durchfällt
das zufließende Metall nicht das Kühlmedium, es kommt nicht in direkte Berührung mit der Kühlflüssigkeit.
Es bildet sich vielmehr eine teilweise oder vollständig erstarrte, vom Kühlmedium überströmte
Deckschicht aus, unterhalb deren das flüssige Metall in den Gußblock einfließt. Trotz besserer und
rascherer Kühlung lassen sich nach dieser Methode keine Gußblöcke erhalten, deren Struktur hinsichtlich
Gleichmäßigkeit und Feinkörnigkeit mit den Erzeugnissen der Erfindung vergleichbar ist.
Nach einem anderen Verfahren (deutsche Patentschrift 809 948) wird das Metall in Masselformen
vergossen, die zur rascheren Kühlung mit Wasser bespritzt oder in leerem Zustand durch ein Flüssigkeitsbad
geführt werden. Die Bespritzung erfolgt gewöhnlich von unten, es können jedoch auch die mit
Metall gefüllten Masselformen von oben berieselt oder die Formen vor dem Metallguß mit Wasser
angefüllt werden. Bei der letzteren, unter der Zielsetzung des genannten Patentes jedoch offenbar ungünstigsten
Masselkühlmethode fließt das Metall Verfahren zum Gießen von Nichteisenmetallen
und deren Legierungen
Anmelder:
The Research Institute for Iron,
Steel and other Metals of Tohoku University,
Sendai City (Japan)
Vertreter: Dipl.-Ing. H. Albrecht, Patentanwalt,
Berlin-Frohnau, Edelhofdamm 26
Berlin-Frohnau, Edelhofdamm 26
Ichiji Obinata, Sendai City,
und Takejiro Komatsubaira, Tokio (Japan),
sind als Erfinder genannt worden
zwar anfangs durch eine dünne Schicht des Kühlmediums
hindurch, diese Schicht ist jedoch von geringerer Höhe und wird mit zunehmender Füllung
der Massel mit Metall immer schwächer. Gegen Ende des Gießvorganges ist praktisch überhaupt
keine Kühlmittelschicht mehr vorhanden. Es ist klar, daß sich bei einer derartig intensiven Änderung der
Gießbedingungen — soweit die Wasserfüllung in Betracht kommt — auch keine gleichbleibende,
durch das Kühlmedium hervorgerufene Wirkung einstellen kann. Die Wirkung der Wasserschicht ist am
Anfang stark, sie nimmt immer mehr ab und ist am Schluß gleich Null. Es handelt sich bei diesem Verfahren
ausschließlich um eine spezielle Kühlmethode, eine nennenswerte Verbesserung von Einheitlichkeit
und Feinkörnigkeit der Kristallstruktur ähnlich wie bei dem geregelten Guß durch eine starke Kühlmittelschicht
gemäß der Erfindung wird — wie Vergleichsversuche eindeutig bestätigen—durch diese Methode
nicht erreicht.
Durch die Erfindung werden die bisherigen Schwierigkeiten und Nachteile beim Guß von NE-Metallen
und -Legierungen wie Aluminium, Zink, Kupfer u. dgl. überwunden. Nach dem Verfahren der
Erfindung wird das geschmolzene Metall direkt in freiem Strahl durch eine warme oder heiße Flüssigkeit
wie etwa Wasser oder Öl gegossen, welche die eigentliche Gießform vollständig erfüllt und umgibt.
Die Verfestigung der Schmelze erfolgt in der Flüssig-
209 750/145
keit. Die Gießform, die nur eine geringe Wandstärke aufweist, aber trotzdem während der Gießoperation
nicht deformiert wird, ist in einem größeren Behälter so angeordnet, daß ihr oberer Rand mehrere Zentimeter
unterhalb des Flüssigkeitsspiegels liegt und daß ihre Außenflächen von einer größeren Flüssigkeitsmenge umgeben sind. Beim Vergießen muß das
schmelzflüssige Metall also in jedem Falle, unabhängig von der momentanen Füllung der Form, mindestens
die mehrere Zentimeter starke Flüssigkeitsschicht durchfallen, die durch den Abstand zwischen
der oberen Formbegrenzung und dem Flüssigkeitsspiegel gegeben ist. Das die Kühlflüssigkeit durchfallende
Metall sammelt sich auf vorher vergossenem und bereits in Verfestigung begriffenem Metall.
Durch diese Arbeitsweise wird eine turbulente und heftige Selbstrührung und Grenzschichtbewegung
zwischen geschmolzenen Teilen der Metallmasse erzeugt, wohl infolge der plötzlichen Berührung des
sehr heißen geschmolzenen Metalls und der erheblich kälteren Kühlflüssigkeit. Hierdurch können sehr einheitliche,
homogene und feinkörnige Gußstücke erzeugt werden.
Wenn im Verfahren der Erfindung das heiße, geschmolzene Metall in direkte Berührung mit der
Kühlflüssigkeit (wie etwa Wasser) kommt, erfährt es eine plötzliche Oberflächenkühlung; die Temperatur
des geschmolzenen Metalls nimmt etwas ab, und hierdurch tritt eine Verfestigung in der Oberfläche
ein, bevor sich das Metall in der Form absetzt. Gleichzeitig bilden sich Oxyde mit hohen Schmelzpunkten
auf der Oberfläche, und zwar durch Reaktion des geschmolzenen Metalls mit dem umgebenen
Kühlwasser. Wenn sich die Metallschmelze mit den Oxydteilchen in Berührung mit der Flüssigkeit in der
Form absetzt, ist sie der selbsttätigen mechanischen Rührung und Grenzschichtturbulenz unterworfen,
was zu einer gleichmäßigen und homogenen Vermischung sämtlicher Bestandteile führt und damit
zur Ausbildung von Gußstücken mit einheitlicher und feinkörniger Kristallstruktur.
Es sei ausdrücklich darauf hingewiesen, daß derartige Gußstücke nur erhalten werden können, wenn
die Metallschmelze eine hinreichend starke Schicht der Kühlflüssigkeit durchfällt. Andernfalls ist die für
das Verfahren der Erfindung charakteristische Turbulenz und Grenzschichtbewegung und damit die Ausbildung
einheitlicher Gußstücke nicht zu erreichen.
Beim Vergießen von Aluminium, Zink oder deren Legierungen soll die Temperatur der Kühlflüssigkeit
oberhalb etwa 30° C und unterhalb der Siedetemperatur,
bei Verwendung von Wasser also unterhalb 1000C, liegen. Bei Temperaturen unter 30° C ist
die Oberflächenerstarrung so rasch, daß eingeschlossene Gase nicht hinreichend schnell entweichen
können. Es besteht die Gefahr, daß das schmelzflüssige Metall zu einer Vielzahl von Tropfen zerrissen
wird und sich zu kleinen Stücken von Nadelgestalt verfestigt oder daß zumindest uneinheitliche
Gußblöcke mit einer Vielzahl von inneren Hohlräumen gebildet werden. Gesunde feste Gußstücke
sind auf diese Weise nicht zu erhalten. Wendet man dagegen eine Kühlflüssigkeit mit einer Temperatur
oberhalb 3O0C an, so wird der Kühleffekt hinreichend
verlangsamt, so daß der schmelzflüssige Zustand über eine verhältnismäßig lange Zeit erhalten
bleibt und die eingeschlossenen Gase ohne Schwierigkeiten entweichen können; hierdurch wird
ein fester und gesunder Gußblock mit homogener und feinkörniger Struktur erhalten.
Als Gesamtvolumen an heißer Flüssigkeit im Bad reicht eine Menge entsprechend dem 300fachen
Innenvolumen der Gießform aus.
Bei der Herstellung von Gußblöcken aus Kupfer oder Kupferlegierungen kann die Temperatur der
Flüssigkeit, also des Wassers oder des Öls, im Bereich zwischen Raumtemperatur und Siedepunkt des
ίο Wassers beliebig gewählt werden; die tieferen Temperaturen
beeinflussen je nach der Art der Kupferlegierungen die Oberflächenausbildungen des erstarrten
Körpers in geringem Maße. Im Gegensatz zum Gießverfahren bei Metallen mit tieferem Schmelzpunkt
wie beispielsweise Aluminium, Zink oder deren Legierungen hat jedoch die Temperatur der Flüssigkeit
beim Guß von Kupfer oder Kupferlegierungen keinen wesentlichen Einfluß auf die Qualität der
inneren Struktur des Gußblocks.
Nach einer abgewandelten Ausführungsform der Erfindung wird an Stelle einer starren Gießform eine
Form verwendet, deren Boden auf einem beweglichen Träger angeordnet ist und in dem Bad der Kühlflüssigkeit
abwärts gezogen werden kann. Nach Bingießen eines Teiles der Schmelze in die Gießform
und Erstarrung bis zu einem gewünschten Grad wird der Boden der Form um eine gegebene Strecke abwärts
gezogen und gleichzeitig oder anschließend erneut schmelzflüssiges Metall in die Gießform gegeben.
Dieses verdrängt eine entsprechende Menge der heißen Flüssigkeit und erstarrt auf der darunterliegenden
Metallage. Durch mehrmalige Wiederholung dieses Vorgangs, der natürlich nicht nur
stufenweise, sondern durch gleichzeitiges Eingießen von Schmelze und Abwärtsbewegen des Formbodens
mit dem darauf befindlichen, bereits erstarrten Metallblock kontinuierlich gestaltet werden kann, ist
es möglich, einen Gußblock unbegrenzter Länge mit homogener und feiner Kristallstruktur herzustellen.
Diese Methode des erfindungsgemäßen Vergießens wird zweckmäßig so durchgeführt, daß das pro Zeiteinheit
zugegossene Volumen an schmelzflüssigem Metall etwa mit dem durch Abwärtsziehen des
Kokillenbodens freigegebenen Innenvolumen der Form übereinstimmt. Gießgeschwindigkeit und Absenken
des Kokillenbodens werden also so aufeinander abgestimmt, daß der obere Metallspiegel
immer in etwa gleicher räumlicher Lage bleibt und sich die Höhe der vom zufließenden Metall durchfallenden
Flüssigkeitsschicht nicht wesentlich ändert. Diese Arbeitsweise fördert die Herstellung besonders
hochwertiger Gußblöcke.
Auch bei dieser Ausführungsform der Erfindung reicht — bei Verwendung eines Wasserbades — eine
Gesamtmenge von Heißwasser im Bad entsprechend dem 300fachen Innenvolumen der Gießform bei geschlossenem
Boden aus; es kann jedoch auch Wasser oder eine andere Flüssigkeit von verhältnismäßig
tiefer Temperatur zugesetzt oder zirkuliert werden, es ist keine Gefahr eines schlagartigen, explosiven
Siedens oder eines Überfließens an Flüssigkeit gegeben.
Um die Erfindung weiter zu veranschaulichen, werden nachfolgend an Hand der Zeichnungen vorzugsweise
Ausführungsformen des Verfahrens näher beschrieben.
Fig. 1 ist ein Querschnitt durch eine Gießvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung;
Fig. 2 ist ein Querschnitt einer Gießvorrichtung zur Durchführung eines kontinuierlichen Gießverfahrens
gemäß der Erfindung;
Fig. 3 ist ein Schnitt durch einen gemäß der Erfindung hergestellten Gußblock aus 99,5% Aluminium,
sie zeigt die Makrostruktur nach Ätzung mit Königswasser;
Fig. 4 ist ein Schnitt entsprechend Fig. 3 durch einen Gußblock aus 99,5 % Aluminium, der jedoch
nach einem der bekannten Verfahren unter Verwendung einer normalen Gießform aus Eisen hergestellt
wurde.
In Fig. 1 ist ein Wasserbehälter 1 mit Heißwasser 2 von 90° C gefüllt. Zur Kennzeichnung der tatsächlichen
Dimensionen sei gesagt, daß die Wasserfüllung aus etwa 1201 bestand. In dem wassergefüllten Behälter
ist eine Gießform 3 angeordnet, die aus einer dünnen Eisenplatte von 1 mm Stärke gefertigt wurde
und einen Innendurchmesser von 45 mm und eine Länge von 200 mm aufwies. Die Gießform 3 befindet
sich völlig unterhalb des Wasserspiegels. Im Deckel des Wassertanks befindet sich ein Graphittiegel 4
mit einer Bohrung 5 (6 mm Durchmesser) in seinem Boden.
Zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung wird ein vorher in einem Ofen geschmolzenes Metall
6 wie etwa Aluminium oder eine Aluminiumlegierung in den Tiegel 4 gegossen; wenn die Temperatur
der Metallschmelze etwa 690° C erreicht hat, wird der Stopfen 7 herausgezogen, so daß das geschmolzene
Metall durch die Bodenöffnung des Tiegels 4 und durch das heiße Wasser hindurch in die
Form 3 fließt. Die Schmelze erstarrt in dieser Form zu einem Gußblock, das heiße Wasser wird aus der
Form verdrängt.
In Fig. 2 ist eine Vorrichtung zur Durchführung des kontinuierlichen Gießverfahrens dargestellt, die
der Fig. 1 entsprechenden Teile sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen. In diesem Falle ist der
Boden 8 der Form 3 nicht fest mit den Seitenteilen verbunden, sondern ruht auf einem beweglichen
Träger 9. Die vorher in einem Schmelzofen erschmolzene Metallschmelze, beispielsweise ein
99,7%iges Aluminium, wird in den Tiegel 4 gegossen und fließt dann durch die Tiegelöffnung 5 bei einer
Temperatur von etwa 680° C durch das Wasser nach unten in die Form 3. Nachdem die Metallschmelze in
der Form bis zu einem gewünschten Grad erstarrt ist, wird der bewegliche Träger 9 langsam abgesenkt
und nimmt damit den erstarrten Aluminium-Gußblock 10 mit; gleichzeitig oder anschließend wird
erneut geschmolzenes Aluminium in die Form eingegossen. Durch mehrmalige Wiederholung dieses
Vorgangs wurde ein Gußblock von 60 mm Durchmesser und 700 mm Länge erhalten. Die Temperatur
des verwendeten Wassers betrug 90° C.
Im Beispiel der Herstellung eines Gußblocks aus Kupfer oder einer Kupferlegierung wurde eine
Wassertemperatur von etwa 84° C eingehalten und eine Gießform verwendet, die aus 2 mm starkem
Kupferblech hergestellt war und einen Innendurchmesser von 50 mm und eine Höhe von 230 mm aufwies.
Diese Gießform wurde in den mit heißem Wasser gefüllten Tank eingebracht. Es wurde eine
geschmolzene Phosphorbronze bei einer Temperatur von 1130° C durch das Heißwasser in die Form
gegossen und darin erstarren lassen.
Bei Verwendung der Anordnung gemäß Fig. 2 wurde der bewegliche Träger 9 für den Formboden
langsam und fortschreitend abgesenkt entsprechend dem Zufluß an geschmolzener Phosphorbronze in die
Form 3. Es wurde ein Gußstück von 540 mm Länge erhalten.
Nach dem Verfahren der Erfindung hergestellte Aluminium-Gußstücke zeigen eine einheitliche und
feinkörnige Struktur, wie das in Fig. 3 angedeutet ist. Ein Prüfstück dieses Gußblockes zeigte eine Dämpfung
von 0,33 db/cm bei einer Frequenz von 3 MHz bei Prüfung in einem Ultraschallmeßgerät. Im
Gegensatz hierzu zeigte ein Gußblock, der nach einem normalen Gießverfahren in einer Metallform
hergestellt worden war, eine uneinheitliche Struktur gemäß Fig. 4 und eine Dämpfung von 0,56 db/cm
unter den gleichen Bedingungen, das ist fast der doppelte Wert wie beim erfindungsgemäß hergestellten
Prüfstück. Darüber hinaus hatte das erfindungsgemäß hergestellte Gußstück bessere mechanische
Eigenschaften als das nach dem normalen Verfahren erhaltene Produkt. In der folgenden Tabelle sind die
Ergebnisse von Vergleichsversuchen an Aluminium-Gußblöcken von 99,9 bzw. 99,5 % Reinheit dargestellt,
die Erzeugnisse gemäß der Erfindung sind mit (A), die des normalen Gießverfahrens in einer
Metallform mit (B) gekennzeichnet.
Gießform | Reinheit des Aluminiums (°/o Al) |
Gieß temperatur in 0C |
Temperatur des Wasser bades in 0C |
Mittleres spezifisches Gewicht |
Zugfestigkeit in kg/mm2 |
Ausdehnung in°/o Kerbenabstand 25 mm |
Herkömmliches Gießverfahren (B) 35 mm stark |
(1) 99,9 | 680 | 2728 | 4,56 bis 4,35 | 44 bis 56 | |
45 mm Innendurchmesser | (2) 99,5 | 680 | — | 2745 | 6,39 bis 7,88 | 28 bis 41 |
300 mm lang | ||||||
Erfindungsgemäßes Gießverfahren (A) 1 mm stark |
(1) 99,9 | 680 | 70 bis 90 | 2729 | 6,13 bis 6,86 | 52 bis 60 |
45 mm Innendurchmesser | (2) 99,5 | 680 | 70 bis 90 | 2742 | 7,73 bis 8,66 | 32 bis 48 |
200 mm lang |
Bei Kupfer und Kupferlegierungen zeigte ein Gußblock, der nach dem Verfahren der Erfindung
hergestellt wurde, eine homogenere und feinere Makrostruktur als ein Gußblock aus einem der bisher
bekannten Gießverfahren. Die Prüfungsergebnisse der umgekehrten Blockseigerung von Zinn im Falle
der Verwendung von Phosphorbronze waren wie folgt:
Stelle im Gußstück gemäß Fig. 3 | Aussonderung an Zinn in °/o |
A Oberflächenschicht B Außenschicht C Innenteil D Kern |
8,77 8,65 8,68 9,00 |
IO
Nach dem Verfahren des kontinuierlichen Vergießens gemäß der Erfindung können also sehr gute
Gußblöcke aus Phosphorbronze hergestellt werden; diese zeigen keine nennenswerte Seigerung, die
Schwierigkeiten bei der Verarbeitung und der Wärmebehandlung von Gußblöcken nach herkömmlichen
Gießverfahren mit sich bringt.
25
Claims (4)
1. Verfahren zum Gießen von Nichteisenmetallen und -legierungen in eine innerhalb eines
Behälters angeordnete, von einer Kühlflüssigkeit völlig umgebene und mit Kühlflüssigkeit gefüllte
Kokille, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallschmelze in freiem Strahl durch die Kühlflüssigkeit
hindurch in die Kokille gegossen wird, wobei der Gießspiegel bis zur Erstarrung des Gußstückes
stets mindestens mehrere Zentimeter hoch mit der Kühlflüssigkeit bedeckt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallschmelze kontinuierlich
oder intermittierend in freiem Strahl durch die Kühlflüssigkeit hindurch in eine Kokille mit
absenkbarem Boden gegossen und gleichzeitig der gegenüber den Seitenwänden verschiebbare Boden
der Kokille mit dem erstarrenden Metall kontinuierlich oder intermittierend langsam abgesenkt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Gießgeschwindigkeit und Absenkung
des Kokillenbodens so aufeinander abgestimmt werden, daß die Höhe des Gießspiegels
und die Höhe der über dem Gießspiegel befindlichen Kühlflüssigkeitsschicht ungefähr gleichbleibt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Kühlflüssigkeitsbad
auf einer Temperatur zwischen Raum- und Siedetemperatur gehalten wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 746 027, 809 948;
schweizerische Patentschrift Nr. 217 816.
Deutsche Patentschriften Nr. 746 027, 809 948;
schweizerische Patentschrift Nr. 217 816.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
1 209 750/145 12.62
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DER20600A DE1142048B (de) | 1957-02-20 | 1957-02-20 | Verfahren zum Giessen von Nichteisenmetallen und deren Legierungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DER20600A DE1142048B (de) | 1957-02-20 | 1957-02-20 | Verfahren zum Giessen von Nichteisenmetallen und deren Legierungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1142048B true DE1142048B (de) | 1963-01-03 |
Family
ID=7400712
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DER20600A Pending DE1142048B (de) | 1957-02-20 | 1957-02-20 | Verfahren zum Giessen von Nichteisenmetallen und deren Legierungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1142048B (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CH217816A (de) * | 1937-06-07 | 1941-11-15 | Junghans Siegfried | Verfahren und Vorrichtung zum Giessen von Strängen. |
DE746027C (de) * | 1938-09-16 | 1944-12-21 | Siegfried Junghans | Kuehlkokille zum Herstellen von Giessstraengen aus Metallen |
DE809948C (de) * | 1948-10-02 | 1951-08-06 | Ver Leichtmetallwerke Gmbh | Masselgiessmaschine |
-
1957
- 1957-02-20 DE DER20600A patent/DE1142048B/de active Pending
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CH217816A (de) * | 1937-06-07 | 1941-11-15 | Junghans Siegfried | Verfahren und Vorrichtung zum Giessen von Strängen. |
DE746027C (de) * | 1938-09-16 | 1944-12-21 | Siegfried Junghans | Kuehlkokille zum Herstellen von Giessstraengen aus Metallen |
DE809948C (de) * | 1948-10-02 | 1951-08-06 | Ver Leichtmetallwerke Gmbh | Masselgiessmaschine |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE4110145C2 (de) | ||
DE2423597B2 (de) | Verfahren zur schmelzmetallurgischen Herstellung dispersionsvertesügter Aluminiumlegierungsprodukte mit feinverteilten intermetallischen Teilchen | |
EP0571703B1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines metallischen Gusskörpers nach dem Feingussverfahren | |
EP0891828B1 (de) | Verfahren zum gerichteten Erstarren einer Metallschmelze und Giessvorrichtung zu seiner Durchführung | |
DE2043882C3 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Stahlgußblockes, insbesondere einer Bramme aus unberuhigtem Stahl und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens | |
DE887990C (de) | Wassergekuehlte Stranggiessform | |
DE69030622T2 (de) | Blech aus einer intermetallischen titan-aluminiumverbimdung und verfahren zu ihrer herstellung | |
DE1953716C3 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Gußblocks | |
DE2339747C3 (de) | Verfahren zur Herstellung einer Flüssig-Fest-Legierungsphase außerhalb der Gießform für Gießprozesse | |
DE19800433C2 (de) | Stranggießverfahren zum Vergießen einer Aluminium-Gleitlagerlegierung | |
DE1508856A1 (de) | Verfahren zum Stranggiessen | |
DE1941968B2 (de) | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von einkristallen | |
DE1142048B (de) | Verfahren zum Giessen von Nichteisenmetallen und deren Legierungen | |
DE678534C (de) | Giessvorrichtung zum ununterbrochenen Giessen von Bloecken und aehnlichen Werkstuecken aus Leichtmetall oder Leichtmetallegierungen | |
DE892230C (de) | Verfahren zum Stranggiessen metallischer Werkstoffe | |
DE387992C (de) | Herstellung von Schrot | |
DE60111856T2 (de) | Metall-legierungszusammensetzungen und herstellungsverfahren | |
DE2403194A1 (de) | Verfahren zur herstellung von leichtmetallbloecken | |
DE2251522A1 (de) | Stahlstrangguss mit innenkuehlung | |
DE746026C (de) | Verfahren zum raschen Abkuehlen von fluessigen Metallen, Metallverbindungen oder Legierungen sowie von fluessigem Kohlenstoff | |
DE2140142A1 (de) | Verfahren zum Gießen von Rohstahl blocken | |
AT358205B (de) | Verfahren und vorrichtung zum giessen von metallschmelze in duennwandige giessformen | |
DE867151C (de) | Verfahren zum Stranggiessen von metallischen Werkstoffen | |
AT225861B (de) | Verfahren zur Herstellung von Ingots oder Gußstücken | |
AT158489B (de) | Gießform. |