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Schwingförderrinne zum Austrag von Gütern, insbesondere von Schlammkohle
od. dgl. aus Behältern Behälter für austragsschwieriges Gut, wie z. B. feuchte Kohle,
Schlaninikohle, feuchte Erze, Kupfersulphat und ähnlich beschaffenes Material, versieht
man mit einer großen Bodenaustragsöffnung, um zu vermeiden, daß sich im Fördergut
über der Öffnung Brücken bilden. Beim Abziehen des Gutes wird das in einer Austragszone
nahe der Öffnung befindliche Gut zuerst ausgetragen. Bei gleichen Schwinbewegungen,
z. B. linearen Schwingbewegungen mit gleichen Schwingungswinkeln, an allen Stellen
des Förderrinnentroges wird das in entfernteren Austrag zonen befindliche Bunkergut
in ungünstiger Weise verdichtet, wozu auch noch erhebliche Energie nutzlos aufgewendet
werden muß. Bei sehr nassem Material nähert sich das Verhalten solchen Gutes im
Behälter den hydrostatischen Verhältnissen von Flüssigkeiten.
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Dies bedeutet, daß das Gut im Behältermund durch den Druck des darüber
lastenden Materials nach allen Seiten zwischen offnungsunterkante und Rinnentrog
herausgedrückt wird, zwischen den Rinnen- und Bunkerwänden hochsteigt und schließlich
über die Rinnenkanten quillt. Alle derartigen Erscheinungen sind hauptsächlich eine
Folge der vertikalen Schwingbewegungskomponente, die das Fördergut besonders in
den entfernteren Austragszonen insoweit ungünstig beeinnußt, wie sie die innere
Reibung der Ruhe in Reibung der Bewegung umwandelt. Hierdurch wird dieses Material
sehr stark verdichtet, die Materialdämpfung erhöht und das Herausdrücken des Bunkergutes
nach den Seiten und nach rückwärts begünstigt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die mit der Materialdämpfung verbundenen
Energieverluste und die Verluste an Bunkergut durch Überquellen dadurch zu verhindern,
daß die Vertikalkomponente der Schwingbewegung im Bereich der entfernteren Austragszonen
unterdrückt oder wenigstens so klein gehalten wird, daß sie unschädlich bleibt.
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Diese Aufgabe wird durch die Erfindung dadurch gelöst, daß der Erregungsvektor
des Richterregers bei belasteter Rinne unterhalb des Schwerpunktes der Rinne und
des auf ihr Dlindlichen Schüttgutes verläuft. Hierdurch wird erreicht, daß die Schwingförderrinne
neben einer Translationsbewegung auch eine Rotationsbewegung um den Massenschwerpunkt
ausführt, in dem die Förderrinnenmasse und ein Teil der auf dem Trog der Förderrinne
lastenden Austragsmassen vereinigt zu denken sind. Auf diese Weise entstehen am
Aufgabeende der Förderrinne flache Schwingbewegungen (Schwingungswinkel kleineren
Ausmaßes oder Schwingungswinkel gleich Null), dagegen am Abwurfende für die normale
Förderung steilere Schwingungswinkel. Das Austragsgut
erfährt demzufolge im Bereich
des Aufgabeendes (Bunkerrückwand) nicht mehr die nachteilige Verdichtung; außerdem
entfällt der bisher hierzu erforderliche nutzlose Energieaufwand.
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Es ist bereits ein Zweimassensystem bekannt, bei dem der Bunker und
die Abzugsförderrinne elastisch gelagert sind. Die beiden Massen sind über eine
Dämpfungskopplung, die aus dem Fördergut besteht, miteinander gekoppelt. Bei diesem
Zweimassensystem wird der gesamte Bunkerinhalt ebenfalls in Schwingungen versetzt,
so daß infolge der Bunkermasse einschließlich des Bunkerinhaltes die von dem Erreger
erzeugten Schwingungen stark gedämpft werden.
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Außerdem bewirkt der Dämpfungsfaktor des Fördergutes selbst ebenfalls
eine Verkleinerung der Schwingbewegungen. Da bei diesem Zweimassensystem der Bunker
mit seinem hochliegenden Schwerpunkt nur über das Fördergut mit der Förderrinne
schwingungstechnisch gekoppelt ist, verläuft der Erregungsvektor des Richterregers
der Förderrinne unterhalb des Schwerpunktes aus Bunkermasse, Bunkerinhalt, Förderrinne
und Rinneninhalt. Bei dieser bekannten Anlage werden jedoch die eine Verdichtung
des Fördergutes bewirkenden Vertikalkomponenten der Schwingungen im Bereich der
entfernteren Austragszonen (Bunkerrückwand) nicht unterdrückt; infolge des angekoppelten
Bunkers entstehen in der schwingbar gelagerten Masse des Bunkers Schwingungen, die
eine Brückenbildung des Bunkerinhalts vermeiden sollen. Durch diese im Bunker entstehenden
Schwingungen werden jedoch die Förderschwingungen der Rinne stark gedämpft. Gemäß
der Erfindung wird eine Erzeugung der Schwingungen im Bunker selbst und damit eine
Verdichtung
des Bunkerinhalts und damit eine Brückenbildung vermieden,
so daß ein Energieverlust des Erregers bei mitschwingender Bunkermasse vermieden
wird.
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Einzelheiten der Erfindung sind aus der Beschreibung zweier durch
die Zeichnung schematisch veranschaulichter Ausführungsbeispiele zu entnehmen.
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Abb. 1 läßt in schematischem Aufriß einen auf geschnittenen Bunkermund
1 od. dgl. erkennen, in dem sich Austragsgut 1 a befindet. 2 ist die eigentliche,
durch einen Schieber 2 a in Richtung des Doppelpfeils 2 b regelbare Austragsöffnung.
3 ist die Bunkerbodenöffnung, unter der sich die austragende Schwingförderrinne
4 befindet. Die Rinne 4 wird z. B. mittels eines Fliehkraftrichterregers 5 in Schwingungen
versetzt, damit sie das Gut la in Richtung des Pfeils 4 a fördert. Die Rinne 4 ist
in bekannter Weise beiderseits elastisch abgestützt.
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Im Gut 1 a bilden sich beim Austragen Zonen mit unterschiedlicher
Materialbewegung. Die erste Austragszone I liegt in der Nähe der Austragsöffnung
2 und im gezeichneten Beispiel die entferntere Austragszone II an der Bunkerhinterwand.
Der Schwer--punkt des durch die Schwingbewegung der Förderrinne beeinnußbaren Austragsgutteils
liege bei S, der Schwerpunkt des schwingenden Rinnensystems bei Sr.
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Sg gibt den Gesamtschwerpunkt beider Massensysteme an. Die Wirkungslinie
W des resultierenden Vektors der Fliehkrafterregung soll erfindungsgemäß unterhalb
des Gesamtschwerpunkts Sg verlaufen.
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Die in Abb. 2 bis 4 dargestellten Schwingbewegungen beziehen sich
auf die Vorgänge im Austragsgut innerhalb der drei über ihnen liegenden Schnittebenen
A, B bzw. C.
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Abb. 2 zeigt die Schwingbewegungen a gemäß dem Stand der Technik
vor deY Erfindung, bei dem die Wirkungslinie W durch den Gesamtschwerpunkt Sg ging.
An allen Stellen herrscht gleichartige Erregung unter dem Richtungswinkel a.
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Abb. 3 zeigt die aus Translations- und Rotationsbewegungen resultierenden
Schwingbewegungen a in den Ebenen A, B und C, wenn die Wirkungslinie W erfindungsgemäß
unterhalb des Gesamtschwerpunkts Sg verläuft. Dabei ist Winkel a bei A etwa Null,
er steigt in Richtung auf C stetig an.
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Abb. 4 läßt im einzelnen erkennen, wie sich Translationsbewegung
tr und Rotationsbewegung rt überlagern.
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Der Fachmann erkennt, daß die erfindungsgemäße Schwingiörderrinne
auch für den Austrag mehr oder weniger stückigen Gutes aus Behältern mit verhältnismäßig
großer Bodenöffnung angewandt werden kann.