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Wassergekühlte Gießform für Stereotypplatten Bei der Ausbildung von
Gießformen für Stereotypplatten spielt die Kühlung eine wichtige Rolle. Einerseits
kommt es darauf an, daß die Metallfüllung auf ihrer gesamten Ausdehnung möglichst
gleichmäßig und ohne Bildung von Lunkern oder Rissen erstarrt, andererseits muß
die Kühlung mit größtmöglicher Beschleunigung herbeigeführt werden, um die Gießzeit
für eine einzelne Stereotypplatte, soweit wie möglich, zu verkürzen und dadurch
die Fertigung der erforderlichen Anzahl von Stereotypplatten in der zur Verfügung
stehenden Betriebszeit zu ermöglichen. Die Forderung nach einer Verkürzung der Gießzeit
ist verständlich, wenn man in Betracht zieht, daß beispielsweise in einem Zeitungsgroßbetrieb
je Nachtschicht weit über 1000 Stereotypplatten gegossen werden müssen.
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Bei einer bekannten Gießform für Stereotypplatten wird das Kühlwasser
durch den doppelwandig ausgebildeten, halbzylindrischen Gießkern geschickt, und
zwar in der Weise, daß das Kühlwasser aus mehreren Öffnungen eines parallel zu einer
Mantellinie des Gießkernes angeordneten, in den Kühlhohlraum hineinragenden Zulaufspritzrohres
etwa tangential zu der halbzylindrischen Innenwand des Gießkerns austritt. Das Spritzrohr
ist in einer Ecke des halbzylindrischen Kernraumes angeordnet, der durch eine ebenfalls
halbzylindrische Leitfläche uneerteilt ist, so daß das aus den Öffnungen des Spritzrohres
austretende Kühlwasser tangential an der halbkreisförmigen Innenfläche des Gießkerns
vorbeiströmt und an der anderen Ecke des halbkreisförmigen Raumes nach innen umgeleitet
und durch ein etwa in der Mitte des Gießkerns angeordnetes Ablaufrohr abgeführt
wird. Diese Anordnung ist jedoch hinsichtlich der Schnelligkeit der Kühlwirkung
nicht befriedigend. Ein Mangel liegt darin, daß die Kühlwasserströmung sich auf
ihrem Wege von dem in der einen Ecke angeordneten Zulaufspritzrohr bis zu ihrem
Austritt in der anderen Ecke des Gießkerns zunehmend erwärmen wird, so daß die Kühlwirkung
im gleichen Maße abnehmen muß. Dazu kommt, daß das Kühlwasser zwar nach dem Eintritt
in den Kühlhohlraum zunächst mit einer gewissen erwünschten Turbulenz strömen wird,
daß aber die anfänglich turbulente Strömung sich im weiteren Verlauf mehr und mehr
beruhigt, so daß sich schließlich eine thermische Isolierschicht bilden kann, welche
die Kühlwirkung ebenfalls beeinträchtigt.
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Die Erfindung sieht eine Ausbildung einer derartigen Kühlvorrichtung
vor, bei welcher diese Mängel vermieden sind und eine erhebliche Beschleunigung
der Kühlwirkung erreicht ist. Zu diesem Zweck wird eine Wasserkühlvorrichtung für
die Außenwand des doppelwandigen, halbzylindrischen Gießkerns einer Gießform für
Stereotypplatten, bestehend aus einem parallel zu einer Mantellinie des Gießkerns
angeordneten, in den mit Kühlflüssigkeit (Wasser) gefüllten Kühlhohlraum hineinragenden
Zulaufspritzrohr und einer von der Zulaufeintrittsöffnung entfernt liegenden Ablauföffnung
gemäß der Erfindung in der Weise ausgebildet, daß eine an einer Stirnseite des Gießkerns
einer Gießmaschine für Senkrechtguß und mit schwenkbarem Gießkern angeordnete Zulaufkammer
mit Öffnungen für die Anordnung einer größeren Zahl mit Öffnungen versehener Zulaufspritzrohre
vorgesehen ist und daß die Ablauföffnung nahe der gegenüberliegenden Stirnseite
im Kühlhohlraum angeordnet ist.
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Dadurch, daß gemäß der Erfindung eine größere Anzahl von mit Öffnungen
versehenen Zulaufspritzrohren vorgesehen sind, wird einerseits erreicht, daß die
gesamte Innenfläche der halbkreisförmigen Kernwand gleichzeitig mit frischem Kühlwasser
beaufschlagt wird und daß andererseits über die gesamte Innenfläche eine kräftig
durcheinandergewirbelte und turbulente Strömung aufrechterhalten bleibt, welche
die unerwünschte Ausbildung einer thermischen Isolierschicht mit Sicherheit verhindert.
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Wie die Erfahrung gezeigt hat, ist mit einer gemäß der Erfindung ausgebildeten
Gießform eine bisher nicht für erreichbar gehaltene Verkürzung der Kühlzeit erzielt
worden.
Die in den Zulaufspritzrohren vorgesehenen Austrittsöffnungen
können verschiedene Form haben, beispielsweise die Form von Querschlitzen oder von
einfachen runden Löchern. Vorzugsweise sieht jedoch die Erfindung für diese Öffnungen
Schlitze vor, die zur Achsrichtung der Zulaufspritzrohre um etwa 30° geneigt sind.
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Die Zeichnung zeigt eine Gießform mit einer Wasserkühlvorrichtung
in einer Ausführungsform der Erfindung.
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Fig. 1 ist ein Längsschnitt durch den Kern der in lotrechter Gießlage
befindlichen Gießform; Fig. 2 ist ein Querschnitt nach der Linie 2-2 in Fig. l;
Fig.3 und 4 zeigen in einem gegenüber Fig. 1 und 2 vergrößerten Maßstab eines der
Zulaufspritzrohre der Gießform nach Fig. 1 und 2 im Längsschnitt bzw. in Ansicht;
Fig. 5 zeigt eine Abänderung dieser Rohre in Ansicht.
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Bei der in Fig. 1 und 2 wiedergegebenen Gießform 18 ist die Schale
10 in lotrechter Lage an einem Träger befestigt, während der Formkern 11 mittels
eines Gelenks 12 an seinem unteren Ende am Träger abgestützt ist, so daß er von
der in Fig. 1 ersichtlichen lotrechten Arbeitslage, in welcher die Form für das
Gießen geschlossen ist, in die waagerechte Lage ausgeschwenkt werden kann, in welcher
die Form geöffnet und aus ihr die gegossene Stereotypplatte für weitere Bearbeitungsmaßnahmen
entnommen werden kann.
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Der Kern 11 weist (Fig. 2) eine im Querschnitt halbkreisförmige Gestalt
auf und enthält einen entsprechend gekrümmten, als Kammer für Wasserkühlung ausgenutzten
Hohlraum 13. Der schmale Boden der Kammer 13 enthält mehrere, z. B. fünf, mit Innengewinde
versehene Bohrungen, in welche hohle, mit Sechskantkopf 15 versehene Schraubbolzen
14 eingedreht sind, die (Fig. 3) das untere Ende 19 von lotrechten Zulaufspritzrohren
16 umschließen, welche sich im Abstand parallel zu den Seitenwänden der Kammer 13
bis nahe an deren oberes Ende erstrecken. Die Spritzrohre 16 sind der Innenfläche
der Außenwand 17 des Kühlhohlraumes 13 dicht benachbart und gleichmäßig über diese
Wand 17 verteilt sowie an ihrem oberen Ende 19' geschlossen.
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Das Wasser wird den Rohren 16 durch den Einlaßstutzen 20 einer die
sämtlichen Hohlschrauben 14 überdeckenden Zulaufkammer 21 zugeführt, die mit dem
Boden des Kühlhohlraumes 13 verschraubt oder sonstwie verbunden ist. In der Wandung
jedes Rohrs 16 sind (Fig. 3 und 4) mehrere, in der Richtung der Rohrachse mit Abstand
aufeinanderfolgende, bogenförmige Schlitze 27 ausgespart, deren Seitenflächen die
Rohrwandung mit von innen nach außen ansteigender Schräge von etwa 30° durchdringen
und durch welche das unter Druck stehende Kühlwasser zu der äußeren Wandung 17 des
Gießformkerns 11 ausgespritzt wird. Da die einzelnen Schlitze 27 sich quer zur Rohrachse
über einen erheblichen Teil des Rohrumfanges ausdehnen, ergeben sie entsprechend
flächig verbreiterte Wasserstrahlen, die sich über die Innenfläche der Formkernwandung
17 verteilen.
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Wie Fig. 5 zeigt, können die nach Fig. 3 und 4 vorgesehenen Schlitze
27 durch je zwei zylindrische Löcher 22 ersetzt sein, durch welche das Kühlwasser
aus dem Rohrinneren schräg nach der Formkernwandung 17 in zwei radialen, verschieden
gerichteten Strahlen gespritzt wird. Zwischen je zwei aufeinanderfolgenden Paaren
von Löchern 22 ist in der Rohrwandung 16 ein weiteres Loch 23 gebohrt, durch welches
Kühlwasser nach der Formkernwandung in einem zu dieser senkrechten Strahl aus dem
Rohr unter der Wirkung des in diesem herrschenden Druckes austritt. Zur Erzielung
einer gleichmäßigen Kühlung der Formkernwand 17 ist die Anordnung und Zahl der Schlitze
nach Fig. 4 oder der Löcher 22, 23 nach Fig. 5 so gewählt, daß die ganze Innenfläche
der Wand 17 praktisch an jeder Stelle mit der nämlichen Wassermenge beaufschlagt
wird.
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Das längs der Formkernwand 17 in dem Hohlraum 13 nach oben gedrückte
Wasser wird von dem Ablaufrohr 25 aufgenommen und durch einen an diesem angeschlossenen
biegsamen Schlauch 26 abgeführt. Um die Kühlwirkung der Spritzrohre 16 im Bedarfsfall
zu steigern, kann eine Pumpe vorgesehen sein, welche den auf das Wasser ausgeübten
Druck vergrößert und dadurch die Strömungsgeschwindigkeit des Kühlmittels und die
durch diese bewirkte Wärmeableitung steigert.