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Kraftwagentürschloß Zusatz zum Patent 1125 809
Das Hauptpatent
bezieht sich auf ein Kraftwagentürschloß mit einer durch Federkraft in die Schließstellung
gedrückten Falle, die bei geschlossener Tür in eine Rast eines am Türpfosten sitzenden
Schließkörpers greift und durch einen Riegel sperrhar ist, der zum Öffnen der Tür
von Hand entriegelt wird, wobei die in Schließstellung aneinanderhegenden Flächen
der Falle und der Rast des Schließkörpers unter einem solchen Winkel geneigt sind,
daß eine in öffnungsrichtung auf die Tür ausgeübte Kraft die Falle zurückzudrängen
sucht. Bei einem Schloß dieser Art sieht das Hauptpatent vor, daß der die Falle
sperrende Riegel während des Schließens selbsttätig entriegelt gehalten wird und
bei Erreichung der Schließstellung selbsttätig in Sperrstellung übergeht.
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Beim Schloß nach dem Hauptpatent ist die zum öffnen nötige Kraft verhältnismäßig
gering, weil dazu nur die Verriegelung der Falle gelöst zu werden braucht, was wesentlich
weniger Kraft erfordert als das Ausheben der Falle. Immerhin muß jedoch dabei die
gleitende Reibung überwunden werden, die zwischen zwei mit Druck aneinanderliegenden
Sperrflächen auftritt. Um diese Reibung herabzusetzen und dadurch die, zum öffnen
des Schlosses nötige Kraft noch weiter zu vermindern, ist erfindungsgemäß auf der
Falle mittelbar oder unmittelbar eine Rolle gelagert, die in Sperrstellung an einer
Sperrfläche anliegt.
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Ist die Rolle unmittelbar auf der Falle gelagert, dann stützt sie
sich in Sperrstellung zweckmäßig gegen eine Sperrffäche, die an einer den Riegel
bildenden Klinke ausgebildet ist und kon7,entrisch zur Klinkendrehachse verläuft.
Statt dessen kann die Rolle, sofern eine den Riegel bildende Klinke auf der Falle
gelagert ist, auf dieser Klinke gelagert sein und sich in Sperrstellung gegen eine
feste Fläche stützen, deren Neigung relativ zum Drehpunkt der Falle selbsthemmend
wirkt, nach Auslösung jedoch unter der auf die Falle ausgeübten öffnenden Kraft
die, Klinke in Auslösestellung überführt.
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Die Zeichnung veranschaulicht zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung,
und zwar zeigen Fig. 1 bis 3 eine erste Ausführungsform mit den beweglichen
Teilen in verschiedenen Stellungen und Fig. 4 bis 6 eine zweite Ausführungsform.
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Bei den gezeichneten Schlössern bestehen die beiden Schließteile in
der bei Kraftwagentüren üblichen Weise aus einem Schließkeil 1, der ein Gehäuse
für eine um einen Zapfen 2 drehbare Schloßfalle 3 bildet, und einem Kloben
in Form einer Schließplatte 4 mit Vorrast 5 und Hauptrast 6. Die Falle
3 ragt mit einem Sperrzahn 7 durch eine Öffnung 8 der Wandung
des Schließkeiles nach außen und greift mit diesem bei vollständig geschlossener
Tür in die Hauptrast 6.
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Auf der Falle 3 ist ein Hebel 9 um einen Zapfen
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drehbar gelagert, der mit einem Zahn 11 gleichfalls durch die Öffnung
8 nach außen ragt. In der Grundstellung des Hebels 9 ist, wie insbesondere
aus Fig. 1
und 4 hervorgeht, der Zahn 11 gegen den Fallensperrzahn
7 etwas versetzt. Diese Stellung nehmen die Teile ein, wenn entweder die
Tür vollständig geöffnet und die von Hand zu betätigenden Auslöseglieder freigegeben
sind, oder wenn die Tür vollständig geschlossen ist und die Zähne 7, 11 demgemäß
in die Hauptrast 6 der Schließplatte 4 greifen.
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In der Ausführungsform nach Fig. 1 bis 3 ist im Schließkeil
1 eine unter der Wirkung einer Feder 12 stehende Sperrklinke 13 um
einen Zapfen 14 drehbar gelagert. Diese Klinke bildet den Riegel im Sinne des Hauptpatents
und dient demgemäß zur Sperrung der Falle, wobei sie gemäß Fig. 1 mit ihrer
Stirnfläche 21 an einer auf der Falle 3 gelagerten Rolle 22 anliegt. Der
Hebel 9 liegt mit seiner einen Flanke 15
an einem Stift 16 der
Klinke 13 an. Rechtsdrehung des Hebels 9 um den Zapfen 10 schwenkt
daher die Klinke 13 von der Rolle 22 fort. Dies geschieht sowohl bei Auslösung
des Schlosses von Hand als auch beim Zuschlagen der Tür.
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Die Mittel zur Auslösung des Schlosses von Hand sind im einzelnen
nicht gezeichnet. Sie können aus einem von außen zu betätigenden Druckknopf und
einer von innen zu betätigenden, irgendwie gearteten
Handhabe bestehen.
Diese Betätigung bewirkt, daß ein in den Schließkeil ragender Zapfen17 in Richtung
des in Fig. 1 gezeichneten Pfeiles bewegt wird. Dieser Zapfen greift an einer
Flanke 18 des Hebels 9
an. Seine Bewegung in Richtung des Pfeiles hebt
mithin die Klinke 13 aus. Durch die Rolle 22 wird dabei die Kraft, die am
Auslöseglied 17 aufgebracht werden muß, um den Hebel 9 zu drehen und
die Klinke 13 in Freigabestellung zu bringen, erheblich vermindert.
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Wird die Tür zugeschlagen, so trifft der Zahn 11
auf die Stimfläche
19 der Schließplatte 4, so daß der Hebel 9 die erläuterte Rechtsdrehung
erfährt und die Klinke 13 ausgehoben wird, wie in Fig. 2 gezeichnet ist.
Unter der Wirkung der an der Schrägfläche 20 des Fallensperrzahnes 7 angreifenden
Kraft, die von der Schließplatte 4 ausgeübt wird, wird die Falle 3 in den
Schließkeil zurückgedrängt, bis sie die Stellung nach Fig. 3 einnimmt. Hierauf
fallen die Zähne 7 und 11 zunächst in die Verrast 5 ein. Wird die
Tür nüt der nötigen Wucht geschlossen, so wiederholt sich der beschriebene Vorgang,
bis sich die Falle wieder in der Stellung nach Fig. 1 befindet und die Zähne
7, 11
in die Hauptrast 6 greifen.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 bis 6 ist eine Sperrklinke
24 zur Verriegelung der Falle 3 auf dieser selbst um einen Zapfen
23 drehbar gelagert. Ihr durch die öffnung 8 ragender Zahn
25 entspricht dem Zahn 11 in Fig. 1. Eine auf einem festen
Zapfen 26
ge a lagerte Feder 27 sucht die Klinke 24 um den Zapfen
23 links zu drehen. Das Betätigungsglied 17
greift an einer Nase
28 der Klinke 24 an. Auf der Klinke ist eine Rolle 29 um einen Zapfen
30 drehbar gelagert, die in der Grundstellung nach Fig. 4 an der Innenfläche
des Gehäuses des Schließkeiles bei 31 anliegt. Die Klinke sperrt dadurch
die Falle 3 gegen Linksdrehung. Wird sie jedoch entweder durch Einwirkung
des Schli#eßbleches 4 auf den Zahn 25 oder durch Einwirkung des Auslösegliedes
17 auf die Nase 28 um einen kleinen Winkel rechts um den Zapfen
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gedreht, so gelangt die Rolle 29 in eine Stellung, in der die Verhindungslinien
der Schnittpunkte der Achsen der Zapfen 2, 23 und 30 einen stumpfen
Winkel bilden, so daß der bei 32 angreifende Druck des Schließbleches die
eingeleitete Rechtsdrehung des Hebels 24 unterstützt und die Falle 3 aushebt.
Der Übergang von Sperrstellung in Freigabestellung wird durch eine Schrägfläche
33 beschleunigt, die an der Innenfläche der Schließkeilwand ausgebildet ist.
Durch die Rolle 29 wird die Kraft, die am Auslöseglied 17 aufgebracht
werden muß, um die Klinke 24 aus der Sperrstellung herauszudrücken, wesentlich vermindert.