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Bifokale Kontaktschale Die Erfindung bezieht sich auf eine bifokale
Kontaktschale von konkav-konvexem Querschnitt mit verschiedenen Stärkezonen für
Weit- und Nahsichtigkeit, die auf der Hornhaut des Auges durch die kapillare Wirkung
einer zwischen Kontaktschale und Hornhaut liegenden Tränenflüssigkeitsschicht gehalten
wird und relativ zur Hornhaut verschiebbar ist. Bei derartigen bifokalen Kontaktschalen
sind die beiden Stärkezonen für Weit- und Nahsichtigkeit symmetrisch bzw. konzentrisch
zueinander angeordnet, und zwar ist der dem Weitsehen dienende Teil als mittlere
Kreisfläche angeordnet, die von einem dem Lesen dienenden Teil bandartig umgeben
ist. Der dem Weitsehen dienende mittlere Teil wird so klein wie möglich - unter
Berücksichtigung der Größe der Pupille - ausgeführt, da die durch das untere Augenlid
erfolgende Verschiebung der Kontaktschale beim Lesen nicht allzu groß ist. Bei diesen
bekannten Kontaktschalen erfolgte eine Verdrehung derselben auf der Hornhaut durch
die Einwirkung des unteren Augenlides. Dadurch ist es bisher nicht möglich gewesen,
die Anwendbarkeit der Kontaktschale durch verschiedene Ausbildung der einzelnen
Sichtigkeitszonen zu erweitern, denn durch die Verdrehung der Kontaktschale mußten
die Zonen konzentrisch angeordnet werden.
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Die erweiterte Anwendung der Kontaktschale wird erfindungsgemäß dadurch
möglich, daß die verschiedenen Stärkezonen der Kontaktschale übereinander und exzentrisch
zueinander angeordnet sind, derart, daß die untere Zone stärker bzw. schwerer als
die obere Zone ausgebildet ist und den Gewichtsschwerpunkt der Kontaktschale unterhalb
der Schalenachse verlagert.
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Im Verfolg des Erfindungsgedankens ist dabei die obere Zone der Schale
im wesentlichen kreisförmig und von einer Stärke und die andere Zone exzentrisch
zur oberen angeordnet und umgibt diese teilweise.
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Um die untere Zone der Schale schwerer auszugestalten, damit der Gewichtsschwerpunkt
unter die Schalenachse zu liegen kommt, kann ,in der unteren Zone der Schale ein
transparenter und spezifisch schwererer Einsatz angeordnet bzw. eingebettet sein.
Dieser Einsatz kann einen anderen Brechungsindex besitzen als die obere Zone der
Schale. Zur Verlagerung des Schwerpunktes kann die untere Zone der Schale auch dicker
gehalten sein als die obere Zone.
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Auf diese Art und Weise können Augenkontaktschalen hergestellt werden,
die multifokalen Charakter besitzen. Da durch die erfindungsgemäße Verlagerung des
Gewichtsschwerpunktes der Schale unter die Schalenachse ein Verdrehen der Schale
nicht mehr eintritt, können mehrere Zonen bestimmter Dioptrien übereinander angeordnet
sein, um Sehfehler für verschiedene Gegenstandsweiten des Auges zu korrigieren.
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Die Erfindung wird nun an Hand einiger Ausführungsbeispiele, die auf
die Zeichnungen Bezug nehmen, näher beschrieben: Fig. 1 ist ein vertikaler Querschnitt
durch das menschliche Auge und einer typischen bifokalen Kontaktschale in der Tragstellung
auf der Hornhaut des Auges, wobei das Auge für mittleres Sehen durch die obere Zone
der Schale geradeaus gerichtet ist; Fig.2 ist eine Vorderansicht der Schale nach
Fig. 1; Fig. 3 ist ein Horizontalschnitt durch die Schale auf der Linie 3-3 der
Fig. 2; Fig. 4 ist ein Schnitt ähnlich dem der Fig. 1, in der das Auge durch die
untere Zone der Schale blickend nach unten gerichtet ist, soweit es sich auf das
mittlere Sehen bezieht; Fig. 5 ist eine schematische Darstellung ähnlich der der
Fig. 1, bei der der übersichtlichkeit wegen ein Schnitt vermieden worden ist und
wobei der Durchmesser der Schale der gleiche ist, aber die vorderen und hinteren
Krümmungen und die Stärke übertrieben dargestellt sind; Fig. 6 zeigt in einer ähnlichen
schematischen Darstellung eine Abänderung, indem in der Schale ein
transparentes
Material eingebettet ist, welches schwerer und dichter ist und wobei es sich um
eine optisch konzentrische Kontaktschale handelt; Fig. 7 ist eine Vorderansicht
der in Fig. 6 gezeigten Kontaktschale; Fig. 8 zeigt eine Abänderung in der Schalenform
verglichen mit Fig. 2 und 7; Fig. 9 zeigt in verkleinertem Maßstab eine weitere
Ausgestaltungsform einer Kontaktschale; Fig.10 ist eine schematische Darstellung
einer Schale mit einer toroidförmigen, hinteren Fläche, um ein Verdrehen auf der
Hornhaut zu verhindern; Fig. 11 ist ein Querschnitt einer bifokalen Schale, die
exzentrisch aus einer übergroßen, konzentrischen, bifokalen Schale geschnitten ist
und in der in gestrichelten Linien der Querschnitt der übergroßen Schale, deren
Krümmungen und Stärken übertrieben sind, wie in Fig. 5 angegeben ist; Fig. 12 ist
eine Vorderansicht zur Fig. 11, aus der hervorgeht, wie drei exzentrische bifokale
Schalen aus einer übergroßen, konzentrischen, bifokalen Linse herausgeschnitten
werden, wobei dieses Verfahren insbesondere für positive Linsen brauchbar ist; Fig.
13 ist ein Querschnitt durch das menschliche Auge, ähnlich dem der Fig. 1, und zeigt
ein Beispiel für eine bifokale, konzentrische Schale nach Fig. 11 von normaler Krümmung
und Stärke (in der Tragstellung und für weites Sehen, wobei das Auge geradeaus blickt,
für mittleres Sehen durch die obere Zone der Schale); Fig. 14 ist ein Schnitt ähnlich
dem der Fig. 13, in dem das Auge nach unten gerichtet ist und die untere Zone zum
Lesen benutzt wird; Fig. 15 und 16 sind Ansichten ähnlich denen der Fig. 11 und
12 und zeigen eine Ausgestaltung, die insbesondere für negative Schalen geeignet
ist, und Fig. 17 und 18 sind Ansichten ähnlich denen der Fig. 13 und 14, die die
Wirkungsweise der Schale nach Fig. 15 zeigt, wenn weites Sehen bzw. Lesen in Frage
kommen.
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In den Zeichnungen bezeichnet das Bezugszeichen 12 ganz allgemein
die Hornhaut des menschlichen Auges. Die Hornhaut besitzt eine zentrische, vorgewölbte
Fläche, die im wesentlichen kugelförmig ist und von einer Randfläche umgeben ist,
die von der kugelförmigen Oberflächenform der vorgewölbten Fläche abweicht, weil
sie etwas flacher ist und einen größeren Radius besitzt. Der Radius nimmt, wenngleich
unregelmäßig, nach den Seiten hin zu. In den Fig. 1 und 4 jedoch ist die Hornhaut
als sphärische Fläche dargestellt, weil die Befestigung der Schale auf der Hornhaut
keinen Teil der vorliegenden Erfindung darstellt.
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Umgeben ist die Hornhaut 12 von der Lederhaut 14 oder dem Weißen des
Auges. Der Übergang von der Hornhaut zur Lederhaut ist der Limbus, der die Fläche
begrenzt, innerhalb derer die Kontaktschale im allgemeinen getragen wird. Unmittelbar
hinter der Hornhaut 10 liegt die Iris 15, welche die Irisöffnung oder Pupille 16
begrenzt. Das empfindliche Organ des Auges ist die Netzhaut 20, die eine mittlere
Fläche 22 umschließt, welche eine Gruppe von Sehzellen umfaßt, die ein mittleres
optisches Stäbchen umgeben, welches im allgemeinen als Foveacentralis bezeichnet
wird. Der restliche Teil der Netzhaut 20 umfaßt das Randsehen.
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Das menschliche Auge besitzt ferner eine Linse 18, die zwischen einer
Kammer 26 mit einer glasartigen Flüssigkeit und einer Kammer 28 mit einer wäßrigen
Flüssigkeit aufgehängt ist. Der hintere Teil der Kammer 26 ist mit der Retina 20
ausgekleidet. Die Hornhaut 12 wirkt als Linse vor der Kammer 28 und ist selbstverständlich
transparent, wobei die erkennbare Farbe die der Iris 15 ist. Die Iris 15 wird durch
Muskeln betätigt, die die Größe der zentrischen Öffnung oder Pupille 16 steuern,
durch welche das Licht in das Auge einfällt. Die Augen sind mit Muskeln versehen,
die das Auge auf den wahrzunehmenden Gegenstand richten und wodurch sie auch geradeaus
und nach unten gerichtet werden können. Auf diese zwei Richtungen beziehen sich
die Kontaktschalen, wenn sie im nachfolgenden noch genauer beschrieben werden. Die
Augen sind auch mit Muskeln versehen, die die Krümmung der Linse 18 steuern und
damit ihre Brennweite in bezug auf die Netzhaut.
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Durch normale Augen wird das betrachtete Objekt scharf auf der Netzhaut
durch automatische Reflexwirkungen der Muskeln der Linse abgebildet. Diese Fähigkeit
der Einstellung der Brennweite verliert sich im allgemeinen mit dem Alter. Durch
richtige Konstruktion einer multifokalen Kontaktschale, die verschiedene Stärkezonen
gemäß der vorliegenden Erfindung besitzt, ist es möglich, für teilweise Erblindete
eine größere Sehschärfe zu erzielen und für übersichtige und Kurzsichtige für beide
Sichtigkeiten ein deutlicheres Sehen auf kurze Entfernungen zu erzielen.
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In Fig. 1 bis 5 ist eine Ausführungsform einer solchen bifokalen Kontaktschale
dargestellt, die ganz allgemein mit L bezeichnet ist. Eine derartige Schale wird
auf der Hornhaut durch kapillare Kräfte festgehalten, die durch eine Schicht Tränenflüssigkeit
zwischen der Schale und dem Auge erzeugt werden. Die Schale L besitzt eine obere
Zone 30 und eine untere Zone 32. Die Zone 32, wie in Fig. 2 gezeigt, kann sich auch
etwas über den Rand der Schale Z, erstrecken, was auf das Schleifen der Felder zurückzuführen
ist, aber im allgemeinen sind die Seitenteile der Schale für das Sehen durch diese
nebensächlich, denn nur ein Kreis mit 3 bis 5 mm Durchmesser in der Mitte der Schale
ist beim Geradeaussehen erforderlich und ein Teil ähnlichen Durchmessers unterhalb
des mittleren Teiles beim unteren Sehen. Die Schale L besitzt konkav-konvexen Querschnitt
und ist mit kreisförmigem Umfangsrand dargestellt, obgleich sie, wie aus dem Folgenden
hervorgehen wird, auch eine andere Form haben kann.
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Die hinteren und vorderen Flächen der Zone 32 sind mit positiver Dioptrie
für übersichtigkeit dargestellt, indem die vordere Fläche einen kleineren Radius
besitzt als die hintere Fläche und eine Krümmung, die der gewünschten Dioptrie entspricht.
Die obere Zone 30 ist ebenfalls konkav-konvex dargestellt, aber die vordere Fläche
hat einen größeren Radius als die hintere Fläche der Zone 32 (beide Zonen 30 und
32 haben eine gemeinsame hintere Fläche), so daß sich eine geringere positive Dioptrie
ergibt, wie das bei Übersichtigen zur Fernsicht erforderlich ist. Die untere Zone
32 korrigiert die Übersichtigkeit und gestattet Nahsicht. Die Feststellung der erforderlichen
Dioptrie geschieht in der üblichen Weise durch Versuche mit Brillengläsern, und
ist die Dioptrie einmal festgestellt, können entsprechende Tabellen verwendet werden,
um diese für Kontaktschalen umzurechnen.
An Stelle verschiedener
Zonen mit verschiedenen Krümmungen, um die Stärke zu verändern, können diese die
gleiche Krümmung haben, aber aus einem verschiedenen Material geformt sein, welches
verschiedene Brechungsindizes hat und wodurch das gleiche optische Ergebnis erhalten
wird. Außerdem kann die Stärke dadurch verändert werden, daß verschiedene Materialstärken
für die Schale verwendet werden.
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Ein bedeutsames Merkmal der Kontaktschale gemäß der Erfindung sind
Einrichtungen zur Verhütung einer Verdrehung der Schale auf der Hornhaut. Eine symmetrische
Kontaktschale wird sich beim Blinzeln mit den Augenlidern verdrehen. Eine Kontaktschale
mit zwei übereinanderliegenden Zonen muß so gestaltet sein, daß diese Anordnung
immer beibehalten wird. Die Verhinderung der Verdrehung der Kontaktschale kann auf
verschiedene Weise erfolgen, es wird aber zunächst auf die Wirkungsweise der Schale
nach Fig. 1 für normale Weitsicht und nach Fig. 4 für Nahsicht Bezug genommen.
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Lichtstrahlen eines Gegenstandes treffen in Richtung der Achse
A auf die obere Zone 30 der Schale L
und gelangen durch diese und die
Linse 18 auf den mittleren Teil 22 der Retina 20 und korrigieren eine Libersichtigkeit
mit Bezug auf entfernte Objekte. Randsehen andererseits umfaßt Lichtstrahlen, die
auf den Randteil 20 der Retina fallen, welcher den mittleren Bereich umgibt.
In Fig. 4 ist die Wirkungsweise der Schale L gezeigt, wenn das Auge zum Lesen nach
unten gerichtet ist. Bei manchen Patienten hat die Schale L die Neigung, auf Grund
der Trägheit auf der Hornhaut festzuhaften, wenn das Auge nach unten gerichtet wird.
Außerdem kann das untere Augenlid 40, welches von der unteren Kante der Schale berührt
wird, verhindern, daß sich die Schale mit dem Auge bewegt, oder das Lid erzeugt
eine Reibung, welche die Bewegung der Schale zusammen mit dem Auge verhindert, wenn
der untere Rand der Schale zwischen Hornhaut und unteres Lid gelangt, Vergleichsweise
ist eine Achse A' in Fig.4 eingezeichnet, die mit Bezug auf die Achse A des Auges
um einen Winkelbetrag verlagert ist. Dadurch zeigt sich, daß die Lichtstrahlen auf
der Achse A von dem betrachteten Objekt nun auf die mittlere Fläche 22 der Retina
fallen und durch die untere Zone 32 der Schale L hindurchgehen anstatt durch die
obere Zone 30, wie in Fig. 1 gezeigt, so daß eine größere Vergrößerung für nahes
Sehen bewirkt wird. Bei einigen Patienten will die Schale oberhalb der mittleren
Stellung auf der Hornhaut bleiben, so daß beim Nachuntenrichten der Augen zum Lesen
der Blick durch die Zone 32 fällt, obgleich die Schale das untere Augenlid 40 nicht
berührt.
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Es ist schwierig, die Unterschiede in der Krümmung der Zonen 30 und
32 nach Fig. 1 bis 4 festzustellen, und daher wird nun auf Fig. 5 Bezug genommen,
in der die Krümmungen und die Stärke der Schale übertrieben sind, jedoch Durchmesser
und Verhältnisse beibehalten sind. Diese Schale wird mit L' bezeichnet. Aus Gründen
der übersichtlichkeit ist sie nicht als Querschnitt dargestellt.
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Die Schale L' hat eine konkave Krümmung 34 und konvexe Krümmungen
36, 38, welche die Zonen 30 und 32 bilden. Die Krümmungen 34, 36 und 38 können Teile
einer Kugelschale sein. Derartige Oberflächen lassen sich durch übliche Linsenschleifverfahren
leicht erhalten, und die Krümmung 34 kann von der einer Kugel abweichen, was von
den verschiedenen Verfahren abhängt, wie die Schale auf dem. Auge angeordnet wird.
Damit aber die Zone 32 exzentrisch zur Zone 30 liegt, wie in Fig. 1 und 2
gezeigt, muß die eine Kugelfläche außerhalb der Achse geschliffen werden, was in
Fig.5 dargestellt ist (die Achse der Schale ist mit 42 bezeichnet). Die Krümmungen
34 und 38 sind um die Mittelpunkte 34a und 38a herum erzeugt, beide liegen auf der
Achse 42, wogegen die Krümmung 36 den Punkt 36a auf der Achse 42 zum Mittelpunkt
hat. Dadurch wird ein leichter prismatischer Effekt in der vertikalen Ebene der
Zone 30 eingeführt. In den meisten Fällen ist das aber nicht nachteilig, da das
Auge zur Kompensation etwas weiter nach oben rollt. Die Gesamterzeugungswinkel sind
mit 34b, 38b und 36b bezeichnet. Die gestrichelten Bogenlinien
36c und 38c sind Verlängerungen der Krümmungen 36 und 38 und zeigen den Unterschied
der Krümmung 36 mit Bezug auf die Krümmung 38.
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Durch Herstellung der außerhalb der Achse liegenden Krümmung 36, wie
beschrieben, liegt die erzeugte Zone 32 exzentrisch zur Zone 30, wie in Fig.
2 gezeigt, und der Schwerpunkt der Schale liegt unterhalb der Achse A, da in dem
unteren Teil der Schale mehr Material vorhanden ist als im oberen Teil derselben.
Das läßt sich aus der übertrieben gezeichneten Schale in Fig. 5 leicht erkennen
und beruht darauf, daß das Schalenmaterial zwischen den Krümmungslinien 38 c und
36 entfernt worden ist. Außerdem kann die obere Kante der Schale dünner gehalten
sein als die untere Kante, was ebenfalls aus Fig. 5 aus dem Unterschied der Stärken
zwischen der unteren und oberen Hälfte der Schale zu erkennen ist. Dadurch wird
die Schwerkraft, die ein Verdrehen der Schale verhindert, günstig beeinflußt.
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Fig. 6 und 7 zeigen weitere Möglichkeiten zur Erhöhung des Unterschiedes
zwischen dem Gewicht des oberen Teiles der Schale und dem des unteren Teiles, welche
darin bestehen, daß in dem Körper der Schale L2 ein Einsatz 44 aus schwerem
Material angeordnet ist. Augenkontaktschalen werden im allgemeinen aus Kunststoffmaterial,
beispielsweise Polymethylmethakrylat, hergestellt, und der Einsatz 44 kann aus einem
geeigneten schweren Kunststoff bestehen oder aus Glas, welches ein spezifisches
Gewicht besitzt, das etwa dreimal höher ist als das des üblichen Kunststoffes. Fig.
7 zeigt eine Vorderansicht, aus der die Form des Einsatzes 44 zu erkennen ist. Die
Form des Einsatzes kann natürlich verändert werden; der Einsatz 44 kann den gleichen
Brechungsindex haben wie die Schale L2, wenn die Flächen der Schale exzentrisch
sind wie in Fig. 5, oder der Einsatz kann einen anderen Brechungsindex haben, der
in manchen Fällen ausreichend unterschiedlich ist, so daß sich der erforderliche
Unterschied zur Korrektur der Sehkraft für bifokale Zwecke bei konzentrischen Schalen
ergibt, wie in Fig. 6 gezeigt. Der Einsatz 44 kann sich auch über die gesamte untere
Zone 32 erstrecken, an Stelle in dieser, wie in Fig. 6 gezeigt, eingebettet zu sein.
Eine geeignete Form dafür ist bei 44 a in der Schale L4 der Fig. 9 gezeigt.
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Ein weiteres Verfahren zur Verlegung des Gewichtsschwerpunktes der
Schale nach Fig.2 nach unten ist in Fig. 8 dargestellt. Die Zone 32 ist durch Abschneiden
der Seiten der Schale L3, wie bei 48 angeben, verringert. Die ursprüngliche Umfangslinie
der Schale ist durch eine gestrichelte Linie dargestellt,
und die
Abschnitte bei 48 entfernen mehr Material oberhalb der Achse A als unterhalb, wodurch
der Schwerpunkt zusätzlich zu der bereits durch die.Bildung der Zone 30 exzentrisch
zur Zone 32 erfolgten Verschiebung weiter nach unten verlegt wird. Außerdem ist
dadurch die untere Hälfte stärker als die obere Hälfte, was wiederum in. Fig. 5
gezeigt ist.
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In Fig. 9 ist die bifokale Schale L4 in einen oberen Abschnitt 30
und in einen unteren Abschnitt 44a aufgeteilt, welcher schmaler ist als der obere
Abschnitt, wodurch sie einem normalen Brillenglas ähnelt. Andererseits kann der
Abschnitt 44a ein Teil der Gesamtschale sein und durch Schleifen eine andere Dioptrie
erhalten als der Hauptkörper 30 der Schale.
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Fig.10 zeigt die toroidförmige Krümmung der Innenfläche der Schale.
Die Oberfläche der menschlichen Hornhaut ist im allgemeinen toroidförmig und besitzt
einen Radius, der im Durchschnitt 0,2 mm in der Vertikalebene kleiner ist als in
der Horizontalebene, was durch die Krümmung 34h um den Punkt 52 in der Horizontalebene
und durch die Krümmung 34 v in der Vertikalebene um den Punkt 54 dargestellt ist.
Die Radien für diese Krümmungen sind mit H für die Horizontale und V für die Vertikale
angegeben. In manchen Fällen reicht diese Differenz aus, ein Verdrehen der Schale
auf der Hornhaut zu verhindern, jedoch ist die Differenz oft so gering, daß weitere
Einrichtungen zur Verhütung einer Verdrehung erforderlich werden, wie sin den Fig.
1 bis 9 dargestellt sind.
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Die gestrichelte Verlängerung der Krümmungen 36 und 38 (Fig. 5) bei
36c und 38c zeigt, daß die relativen Krümmungen 34 und 36 eine geringere Differenz
besitzen als zwischen 34 und 38, so daß die untere Zone 32 der Schale von einer
größeren Plus-Dioptrie als die obere Zone 30 ist. Bei der Herstellung von Kontaktschalen
wird die innere Kurve 34 als Basiskurve betrachtet und besitzt ein gewisses Verhältnis
zur Hornhaut, auf der die Schale befestigt wird, und die Schale ist dann entweder
positiv oder negativ durch die äußere Kurve 36, 38 in Verbindung mit der inneren
Kurve 34. In der Zeichnung sind nur positive Schalen dargestellt, aber es können
auch negative Stärken in die Linse eingeschliffen werden. Der Durchmesser der Schale
muß auf Grund der Lage des unteren Lides 40 mit Bezug auf die Iris eines bestimmten
Auges ebenfalls berücksichtigt werden, damit die entsprechende Trägheit der Schale
erhalten wird, wenn das Auge, wie in Fig. 4, nach unten gerichtet ist. Je höher
das untere Lid ist, um so kleiner muß der Durchmesser sein, und dadurch wird auch
die Basiskurve bestimmt. Diese Faktoren werden berücksichtigt, wenn die Schale hergestellt
wird. Außerdem kann eine kleinere Schale geeigneter sein, wenn der untere Teil der
Schale stärker ist als der obere, wie in Fig. 1 bis 5 gezeigt, weil zwischen der
unteren Kante der Schale und dem unteren Augenlid 40 ein günstiges Auftreffen erfolgt,
wenn das Auge nach unten gerichtet ist.
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Eine Schale, die für bifokale Verwendung eingerichtet ist, entweder
für Übersichtigkeit oder Kurzsichtigkeit, wird vorzugsweise so gestaltet, daß sie
im wesentlichen in der Mitte auf der Hornhaut liegt, wenn der Patient geradeaus
sieht, wie in Fig. 1, und nicht hochgeschoben angeordnet ist, wie das bei vielen
Kontaktschalen der Fall ist. Dadurch gestattet die obere Zone 30 im allgemeinen
mittleres Sehen, die untere Zone dagegen auch, wenn das Auge nach unten gerichtet
ist und die Schale gegen das untere Lid 40, wie in Fig. 4 gezeigt, trifft. Selbst
wenn eine Schale hoch auf die Hornhaut aufgesetzt ist, schiebt sie sich noch höher,
wenn das Auge nach unten gerichtet ist, so daß dadurch das gewünschte optische Ergebnis
erzielt wird.
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Für Kurzsichtigkeit wird die obere Zone 30 der Schale so geschliffen,
daß sie eine negative Dioptrie besitzt. Die untere Zone 32 kann geringere negative
Dioptrie als die obere Zone haben, und bei den meisten Kontaktschalen, die für kurzsichtiges
Sehen entworfen sind, ist das der Fall. Für andere kurzsichtige Patienten jedoch
ist in der unteren Zone 32 keine Korrektur notwendig, so daß die äußere Fläche in
dieser parallel zur inneren Fläche 34 der Schale verläuft. In anderen Fällen kann
ein Kurzsichtiger eine positive Dioptrie in der unteren Zone 32 benötigen an Stelle
einer negativen. In allen Fällen jedoch ist die obere Zone für weites Sehen und
die untere Zone für nach unten gerichtetes Sehen bestimmt, und jede Zone ist hinsichtlich
der Dioptrie so gestaltet, daß sie den Erfordernissen des individuellen Auges nachkommt.
In der gleichen Weise kann die obere Zone oder die untere Zone planearen Charakter
haben, wenn keine Korrektur für weites Sehen oder für nahes Sehen erforderlich ist.
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Wo durchführbar, können die obere und untere Zone auf dem Schalenrohrling
geschliffen werden oder können durch einen Formprozeß erzeugt werden (was insbesondere
anwendbar ist, wo die innere Fläche der Schale Toroidform, wie in Fig. 11 gezeigt,
besitzt), oder aber die Schale kann aus verschiedenen Teilen aufgebaut sein, wobei
der Teil 30 z. B. in den Teil 32 (Fig. 2) eingesetzt ist oder 44a in 30 eingesetzt
ist, wie in Fig. 9 gezeigt. Wenn die Schale aus verschiedenen Teilen aufgebaut wird,
ist der Brechungsindex der verschiedenen Teile und/oder die Stärke derselben so
gewählt, daß sie den verschiedenen Forderungen für die verschiedenen Zonen entspricht
und wobei der gleiche Krümmungsradius auf der gesamten Vorderfläche der Schale,
wie in Fig. 6 gezeigt, der gleiche ist. Außerdem kann die Schale tri fokal oder
sogar mit vier verschiedenen Stärken ausgestaltet sein und doch die Merkmale der
Erfindung verwenden, insbesondere das Merkmal der Exzentrizität, wodurch sowohl
die gewünschte Mehrfachstärke als auch die gewünschte Sicherheit gegen Verdrehung
der Schale auf der Hornhaut erzielt wird. Die Krümmungen, die in den Zeichnungen
dargestellt sind, sind Kreisbögen, können aber auch parabolisch oder hyperbolisch
in ihrer Form sein, insbesondere dann, wenn die Schale in einer Form hergestellt
wird. Eine oder mehrere Flächen können auch plan verlaufen an Stelle gekrümmt.
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Ein anderes Verfahren zur Herstellung einer exzentrischen, bifokalen
Schale ist in den Fig.11 und 12 gezeigt. Die Schale ist mit L4 bezeichnet. Zunächst
wird eine übergroße Schale mit dem Durchmesser 56 hergestellt, der 20 bis 25 mm
im Durchmesser sein kann. Die Schale besitzt .eine Basiskurve 134, die auf der hinteren
Fläche geschliffen ist, und die vordere Fläche trägt konzentrische Krümmungen 136
und 138, die ebenfalls durch Schleifen hergestellt werden können. Die mittlere Krümmung
138 ist mit kleinerem Radius dargestellt und besitzt daher eine größere Plus-Dioptrie
als die umgebende Fläche 136. In Fig. 11 sind Krümmungen und Stärke wie in Fig.5
übertrieben,
um die Figur anschaulicher zu gestalten und um hervorzuheben, wie der untere Teil
der Schale L4 dadurch schwerer wird als der obere Teil. Die tatsächlichen Verhältnisse
entsprechen denen in den Fig. 13 und 14 gezeigten.
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Fig. 11 zeigt eine Hinterschneidung bei 58. Die gestrichelten Linien
138 c zeigen, wie die Krümmung 138 auf die Krümmung 136 ohne Hinterschneidung auftreffen
könnte. Aber in den meisten Fällen ist es wünschenswert, einen Abschnitt 132 größerer
Stärke geringer Ausdehnung und damit die Hinterschneidung zu haben. Auf diese Weise
kann die Größe und Stärke des mittleren Teiles der übergroßen Schale im gewissen
Sinn gesteuert werden, wodurch eine bessere Gewichtskontrolle erhalten wird und
die Größe des Leseteiles 132 der bifokalen Schale L4 in Beziehung auf den Teil 130,
der für das Weitsehen bestimmt ist. Bei positiven Schalen läßt sich das sehr gut
durchführen und gestattet die Herstellung eines Leseteiles, der kleiner und stärker
ist.
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Nachdem die übergroße Schale hergestellt ist, können aus dieser eine
oder mehrere Schalen L4 geschnitten werden. Die Ausführung des Schnittes ist so
getroffen, daß die gewünschten Verhältnisse zwischen dem Teil 130 für weites Sehen
und dem Teil 132 für nahes Sehen sichergestellt wird. Dann hat die Schale die in
Fig. 13 angegebene ungefähre Gestalt, wenn das Auge geradeaus blickt. Wenn das Auge,
wie in Fig. 14 zum Lesen nach unten gerichtet ist, verläuft die Achse A des Auges
durch den Teil 132 der Schale an Stelle durch den Teil 130, wie in Fig.13; A' ist
die Achse der Schale in Fig. 14, die mit der Achse des Auges in Fig. 13 zusammenfällt.
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Die Ausgestaltungen nach Fig. 11 und 12 können auch für negative Schalen
verwendet werden, obgleich dafür ein besseres Verfahren in den Fig. 15 und 16 gezeigt
ist. In diesem Fall wird die Fläche 230 für weites Sehen in den Mittelpunkt einer
übergroßen Schale des Durchmessers 60 eingeschliffen, während der Teil 232 für nahes
Sehen in die äußere Zone derselben eingeschliffen wird. Daraufhin wird die Schale
25 aus der übergroßen Schale herausgeschnitten, wie es in Fig. 16 gezeigt ist. Die
hintere oder Basiskurve ist in-Fig. 15 mit 234 bezeichnet und ihre Verlängerung
mit 234c, während die Kurven der Linsenabschnitte 230 und 232 mit 236 bzw. 238 angegeben
sind. Die Verlängerungen dieser Kurven sind durch gestrichelte Linien 236c und 238e
zum Vergleich dargestellt. Fig. 17 und 18 zeigen dann die Stellung der Schale gemäß
Fig. 1 und 4 für weites Sehen bzw. beim Lesen.