DE602004003509T2 - Optisches akkomodatives kompensationssystem - Google Patents

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Description

  • Gebiet der Erfindung
  • Die folgende Erfindung bezieht sich allgemein auf die Kompensation oder Korrektur von Sehproblemen und speziell auf die Fälle in denen die Adaptionsfunktion des Auges schwach bzw. mangelhaft ist. Sie betrifft konkret ein optisches System, welches eingesetzt wird um diese Fehler zu kompensieren, sowie einen optischen Ausrüstungsgegenstand, der dieses System beinhaltet.
  • Noch spezifischer, aber nicht ausschließlich, berührt sie das Gebiet der Implantation von intraokularen artifiziellen Linsen und betrifft somit ein optisches System zur Korrektur aphaker Augen.
  • Hintergrund der Erfindung
  • Im Allgemeinen kann ein optisches System zur visuellen Korrektur oder Kompensation zwei prinzipielle Typen von Linsen verwenden.
  • Eine Blenden- bzw. Öffnungslinse ist dazu ausgelegt, die optische Funktion, welche ihr Kompensations- oder Korrekturvermögen verleiht, im oder dicht neben dem Auge auszuüben. Es handelt sich dabei typischerweise um eine intraokulare Linse oder um eine Hornhautkontaktlinse. Die optische Funktion, die eine solche Öffnungs- bzw. Blendenlinse an dem Auge ausübt hängt von der Öffnung bzw. der Weite der Pupille ab, ist aber unabhängig von der Blickrichtung.
  • Eine Feldlinse ist dahingegen dazu ausgelegt ihre optische Funktion in einem Abstand vom Auge auszuüben. Es handelt sich dabei typischerweise um ein Brillenglas, welches in einem Gestell montiert ist, welches auf der Nase des Trägers platziert ist. Es kann sich auch um ein Monokel handeln. Die optische Funktion, die eine solche Feldlinse an dem Auge ausübt, hängt von der Blickrichtung ab, ist aber unabhängig von der Öffnung bzw. der Weite der Pupille.
  • Diese beiden Linsentypen sind häufig in alternativer Weise verwendet, das heißt in optischen Korrektursystemen, die Linsen ausgehend von einem der vorgenannten Typen umfassen, wobei sie die Linsen des anderen Typs ausschließen. In speziellen, sehr selten Fällen, die später behandelt werden, kann es passieren, dass die zwei Linsentypen zu einem einzigen optischen Korrektursystem kombiniert werden. Die vorliegende Erfindung betrifft exakt ein solches Hybridsystem und schlägt seine Verwendung im folgenden Zusammenhang vor.
  • Unter den verschiedenen Sehfehlern, die dazu im Stande sind das Auge zu beeinträchtigen, bezieht sich das Interesse im Rahmen der vorliegenden Erfindung auf den partiellen oder totalen Verlust der Akkommodation bzw. Adaption.
  • Die Akkommodation ist der Vorgang bei dem sich das Auge auf die mehr oder weniger nahen Objekte ausrichtet und somit erlaubt diese Objekte nacheinander und deutlich zu sehen, wenn sie sich in verschiedenen Distanzen befinden, die klinisch als Sichtabstand oder Arbeitsabstand bezeichnet werden. Man unterscheidet klassisch drei Sichtbereiche: den Fernsichtbereich, entsprechend Sichtabständen in der Größenordnung von 5 m, den Zwischensichtbereich, entsprechend Sichtabständen in der Größenordnung von 1–1,5 m und den Nahsichtbereich, entsprechend Sichtabständen in der Größenordnung von 30–40 cm. Physiologisch basiert das Anpassungs- oder Akkommodationsphänomen auf einer kontrollierten Deformation der Augenlinse, welche eine Veränderung der Krümmung der natürlichen Linsenflächen verursacht, was die Augenlinse unter der Einwirkung einer Spannung oder einer Entspannung des Zonule/der Zonulfasern formt. Wenn ein Subjekt von der Fernsicht zur Nahsicht wechselt wird das Netzhautbild unscharf und der makulare Diffusionskreis löst eine Reflexkontraktion des zirkulären Abschnitts des Ziliarmuskels aus. Diese Kontraktion des Ziliarmuskels lockert die Spannung der Zonule und lässt die Augenlinse sich runden mit einem Anwachsen des sagittalen Durchmessers und einer Verringerung des Frontaldurchmessers, welche sich in eine Erhöhung der Flächenbrechkraft der Linse übersetzten. Umgekehrt, wenn sich das Auge auf die Ferne oder das Unendliche ausrichtet, ist der Ziliarmuskel entspannt und, da die Zonule unter Spannung ist, verflacht sich die Linse.
  • Die Akkommodationsfunktion des Auges kann bei zwei prinzipiellen Gelegenheiten beeinträchtigt sein.
  • Systematischerweise ist es zunächst eine Tatsache, dass im Laufe des Lebens eines Individuums sich sein visuelles Akkommodationsvermögen verringert, so dass eine Großzahl der Leute, welche die vierzig Jahre überschritten haben, unterschiedliche Flächenbrechkraftkorrekturen für Fernsicht und für Nahsicht benötigen. Das ist Presbyopie/Alterssichtigkeit. Zur Erinnerung sei angemerkt, dass die Presbyopie keine Ametropie ist, sondern lediglich gegebenenfalls zu einer bei einem Patienten bereits existierenden Ametropie hinzu addiert.
  • Um seine Akkommodationsprobleme auszugleichen muss ein Presbyot auf ein oder mehrere Sehgeräte zurückgreifen, um über die Korrektur seiner eventuellen Ametropie und seines Astigmatismus hinaus eine Kompensation dieses Fehlers realisieren. Es bieten sich ihm dazu verschiedene Lösungen. Einerseits kann er verschiedenen Brillen tragen mit Feldlinsen mit einfachem Fokus unter denen er diejenige auswählt, die an die Distanz angepasst ist, die ihn bei einer gegebenen Gelegenheit interessiert, oder er kann eine einzige Brille tragen mit multifokalen Feldlinsen, vorzugsweise Gleitsichtfeldlinsen, oder er kann Kontaktlinsen tragen, das heißt mulifokale Blenden- oder Öffnungslinsen.
  • Es ist bekannt, dass eine mulifokale Linse eine Vielzahl von Fokussen oder Flächenbrechkräften hat, die von dem in betracht gezogenen Bereich der Linse abhängen. Bei multifokalen Brillengläsern, Feldlinsen, variiert die Stärke in Abhängigkeit von der Blickrichtung, mit der Fernsicht in dem oberen Bereich des Glases und der Nahsicht im unteren Bereich. Bei multifokalen Kontaktlinsen ergibt die Vielzahl von Fokussen eine kaustische oder Fokussierungstiefe, die dem Gesamtsehsystem des Patienten ein Pseudoakkommodationsvermögen verleiht. Als Begleiterscheinung formen sich auf der Retina mehrere Bilder, ausgehend von den verschiedenen Sichtbereichen der Fernsicht, der Nahsicht und gegebenenfalls der Zwischensicht, die verschiedene dioptrische Stärken aufweisen. Das Prinzip der Adaption an diesen Typ basiert auf der gehirnseitigen Trennung dieser Vielzahl von Bildern.
  • Wenn die Wahl auf solche multifokalen Linsen fällt, handelt es sich um Kontaktlinsen oder Brillengläser, die in jeden Fall eine Addition aufweisen müssen, die dem ganzheitlichen Bedarf des Trägers entsprechen, da sie alleine dessen Akkommodationsfehler ausgleichen sollen. Daraus resultiert, dass wenn der Akkommodationsfehler besonders stark ist, die Addition des Akkommodationskorrekturglases stark sein muss. Nun haben Untersuchungen der Anmelderin diese dazu gebracht die Additionskraft einer Linse als einen Ablehnungsfaktor oder zumindest als eine Adaptionsbremse für den Träger zu betrachten. Dies scheint sich insbesondere für Kontaktlinsen zu bewahrheiten.
  • Der Presbyopiepatient kann auch das Tragen von Kontaktlinsen (also Öffnungslinse) mit einfachem Fokus in betracht ziehen, die dazu dienen seine Ametropie in der Weitsicht oder Nahsicht zu korrigieren, in Kombination mit einer Brille für den übrigen Sichtbereich, die (Feld-)Linsen mit einfachem Fokus aufweist. In diesem Fall erhält man ein Hybridsystem das die zwei Typen von Linsen, Feld- und Blendenlinsen, kombiniert. In jedem Fall sei angemerkt, dass in diesem Fall die beiden Linsenarten mit einfachem Fokus sind.
  • Außer diesem physiologischen Problem der Presbyopie kommt es vor, dass das Auge an Refraktionsstörungen oder sogar stärkeren Pathologien leidet, die den Ophthalmologen dazu bewegen auf die Chirurgie zurückzugreifen, um eine intraokulare Linse zu implantieren, nach gegebenenfalls einer Ablation der Linse des kranken Auges (das so seiner natürlichen Linse entledigte Auge wird als aphak bezeichnet). Insbesondere ist das Ersetzen der Linse durch ein intraokulares Implantat, eine künstliche Öffnungslinse ausbildend, eine gewöhnliche Operation auf dem Gebiet der Katarakte (des grünen Stars) oder der starken Ametropie (insbesondere für starke Myopien) geworden. Der Nachteil dabei ist, dass das aphake Auge jegliches natürliche Akkommodationsvermögen verliert. Es geht daher darum dem operierten Patienten ein Akkommodationsvermögen zurückzugeben oder ihm zumindest ein Palliativ beziehungsweise eine Notlösung (man spricht dabei von Kompensation) zu bringen. Dazu wurden verschiedene alternative Lösungen vorgeschlagen.
  • Eine erste Lösung besteht darin eine monofokale, feste Linse (Öffnungslinse) zu implantieren, die kein Akkommodationsvermögen zu dem visuellen System des Patienten beiträgt, und dazu das Tragen einer externen visuellen Ausrüstung von der Art einer Brille (Feldlinsen) vorzusehen. Der Chirurg und der Patient müssen also zum Zeitpunkt der Kalkulation der Stärke des intraokularen Implantats zwischen Nahsicht oder Fernsicht wählen. Für die restlichen Sehbereiche ist eine komplementäre Korrektur unumgänglich und der Patient muss dann mit einer oder mehreren Brillen mit einfachem oder multiplem Fokus ausgerüstet werden. Wenn dem Patienten zum Beispiel eine intraokulare monofokale für die Fernsicht kalibrierte Linse implantiert ist, ist er zu keiner Akkommodation im Nahsicht- oder Zwischensichtbereich fähig. Um diesen Abschnitt des Sichtbereichs zu erreichen, muss der Patient Zugriff auf das Tragen von zumindest zwei Brillen mit einem Fokus oder einer Brille mit multifokalen Linsen, vorzugsweise Gleitsichtlinsen, haben. Im letzteren Fall, der als praktischster Fall für den Träger angesehen werden kann, müssen die multifokalen Feldlinsen der Brille eine starke Addition aufweisen, damit sie alleine den totalen Verlust des natürlichen Akkommodationsvermögens des Patienten ausgleichen können. Die Studien der Anmelderin haben sie nun dazu gebracht, in betracht zu ziehen, dass zusammen mit den Veränderungen, die sich aus dem Eingriff und dem künstlichen Implantat selbst ergeben, häufig bei älteren Patienten das Tragen von Gleitsichtlinsen großer Stärken riskiert, von dem Träger nur schwer toleriert zu werden.
  • Eine zweite Lösung besteht darin eine intraokulare akkommodativ genannte Linse zu implantieren, die unter der Aktion des Ziliarmuskels sich deformieren oder deplatzieren kann um ihren Fokus an den visuellen Bedarf des Patienten anzupassen, die implantiert ist und somit die natürliche von der Augenlinse ausgeübte akkommodative Funktion wieder herzustellen. Die mit dieser Art von Implantaten erreichten Resultate sind variabel und sind auf jeden Fall nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
  • Eine dritte Lösung besteht darin eine intraokulare multivokale Linse zu implantieren, der zugeschrieben wird, alleine das Akkommodationsvermögen des Patienten auszugleichen, ohne dass es notwendig sei auf externe visuelle Ausrüstung zurückzugreifen. Die Funktion dieser multifokalen Implantate ist identisch mit denen einer multifokalen Kontaktlinse, da es sich bei beiden Linsen um Blenden-/Öffnungslinsen handelt. Die Vielzahl von Fokussen oder Brennpunkten einer solchen implantierten Linse bewirkt eine Fokalisationstiefe bzw. Tiefenschärfe oder Kaustik, die dem visuellen Gesamtsystem des Patienten ein Pseudoakkommodationsvermögen verleiht. Das Ziel, das mit der Implantation solcher multifokaler Linsen verfolgt wird, ist offensichtlich dem Patienten vom Tragen von einer oder mehreren Brillen zu befreien, was an sich verlockend sein kann. In der Praxis stellt man aber fest, dass diese multi fokalen Implantate eine hohe Ausfallrate haben, entweder weil die Sehschärfe insbesondere beim Lesen in der Nähe nicht ausreichend ist oder weil die pseudoakkommodative Funktion der Implantate sich als nicht funktionstüchtig oder- fähig erweist. Das Implantat muss dann ersetzt werden oder der Verlust der Schärfe muss ohne Entschädigung in akkommodativer Kompensation akzeptiert werden.
  • Die Beobachtung dieses Standes der Technik der Kompensation von Fehlern oder Problemen der Akkommodation macht ein bestehendes Problem der Intoleranz oder zumindest der Schwierigkeit der Adaption von korrigierten Subjekten gegenüber Systemen oder Korrekturvorrichtungen, die ihnen vorgeschlagen werden, deutlich.
  • Vor allem ruft die Verwendung von multifokalen Öffnungs-Blendenlinsen mit starker Addition, die darauf abzielen alleine die Gesamtheit des Akkommodationsbereiches abzudecken, schwere Nebeneffekte hervor:
    • – Die Länge der Adaptionsperiode, damit das Gehirn lernt, das wahre Bild auszuwählen, sogar Ausfälle dieser Adaption, mit insbesondere Wahrnehmen eines zentralen Skotoms, einer Doppelsicht oder Sprüngen in den Bildern;
    • – Halos oder nächtliche Blendung bezüglich der sphärischen Aberrationen, die von der Defokussierung eines Teils des Lichtstrahls verursacht werden;
    • – Verlust der Helligkeit und der Kontrasteempfindlichkeit, verbunden mit einer Aufteilung der Lichtstrahlen auf die fokalen Unterschiede der Linse.
  • In der täglichen Praxis ist jedoch das Tragen von Öffnungs-Blendenlinsen (Intraokulare oder Kontaktlinsen) auf Grund ihres Komforts und des einfachen Einsatzes a priori die bevorzugte Lösung für Patienten.
  • Das Zurückgreifen auf Feldgleitsichtlinsen ist auch nicht immer zufrieden stellend, abhängig von dem Problem des Trägers und seinem Bedarf an Addition. Die kontinuierliche Progression der Flächenbrechkraft verlangt zum Beispiel auf der vorderen Fläche der Linse eine Weitsichtzone mit größerem Krümmungsradius und eine Nahsichtzone mit kleinerem Krümmungsradius zu verbinden und bewirkt daher unabdingbar an den lateralen Abschnitten des Glases Bereiche mit verminderter optischer Qualität. Die Anordnung dieser Bereiche auf dem Glas definiert den Nettosichtbereich, der für den Träger verwendbar ist. Es muss also ein Kompromiss zwischen der Größe des Feldes und der Randdistorsion gefunden werden. Da jede Vergrößerung des Nettosichtbereiches eine Erhöhung der Randdistorison impliziert, was sowohl die statische Sicht als auch die dynamische Sicht behindert; und es ist andersrum nicht möglich, das Niveau der Randdistrorsion zu begrenzen außer zum Nachteil für den Nettosichtbereich, der sich dann verringert. Es versteht sich, dass diese Problematik um so delikater und schädlicher für die Adaption des Träger ist, je höher die Addition der Stärke der Linse ist.
  • Gegenstand der Erfindung
  • Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist eine alternative Lösung für die Kompensation von Akkommodationsanomalien vorzuschlagen, die gleichzeitig den täglichen Komfort beim Tragen und die Toleranz und Gewöhnungschancen bei dem Subjekt begünstigt, insbesondere in dem Fall der intraokularen Implantation als Substitution für eine natürliche Linse.
  • Für diesen Fall wird gemäß der Erfindung ein optisches System zur akkommodativen Kompensation vorgeschlagen, welches in Kombination zwei multifokale Linsen, die eine Öffnungs-/Blendenlinse, die andere eine Feldlinse, umfasst. Unter multifokal versteht sich, dass die Linse eine Vielzahl von Fokussen besitzt, welche entlang einer in Betracht gezogenen Zone dieser variieren.
  • Vorteilhafterweise weist die Blendenlinse eine Addition von einer Stärke auf, die als Differenz der maximalen und der minimalen fokalen Stärke definiert ist, und die Feldlinse weist eine Stärkenaddition auf, die als Differenz der fokalen Stärke an den Referenzpunkten für die Weit- und die Nahsicht definiert ist, das System weist eine globale Addition auf, definiert als die Summe der Additionen der beiden Linsen, welche zwischen 2,5 und 4 Dioptrien ist, und die Addition jeder Linse ist größer oder gleich einem Viertel der globalen Addition.
  • Die Erfindung bietet somit eine Lösung, die eine Reduktion der Addition jeder Linse erlaubt und bedingt. Das optische System gemäß der Erfindung realisiert eine Aufteilung der Addition der globalen Stärke die der Träger benötigt, zwischen der Feldlinse und der Öffnungs-/Blendenlinse. Daraus resultiert eine Vergrößerung des wahrgenommenen Feldes/des Sehfeldes und eine Reduzierung der Distorsionen. Daraus resultiert auch eine geringere Abhängig keit vom Pupillendurchmesser, was besonders für die visuelle Korrektur bei älteren Patienten vorteilhaft ist, bei denen die Pupille häufig die Tendenz hat sich zu verengen.
  • Detaillierte Beschreibung einer beispielhaften Ausführungsform
  • Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden deutlicher beim Lesen der folgenden Beschreibung einer speziellen Ausführungsform, die lediglich als nicht einschränkendes Beispiel gegeben ist.
  • Es wird auf die im Anhang dargestellten Zeichnungen Bezug genommen bei denen gilt:
  • die 1 ist eine axiale Schnittansicht eines optischen Systems gemäß einer Umsetzung der Erfindung,
  • die 2 ist eine vergrößerte Seitenansicht der progressiven Feldlinse der 1 alleine;
  • die 3 ist eine vergrößerte Seitenansicht des intraokularen bifokalen Implantats der 1 alleine;
  • die 4 ist eine Schnittansicht entlang der Line III-III der 3;
  • die 5 ist eine axiale Schnittansicht eines optischen Systems gemäß einem zweiten Umsetzungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
  • die 6 ist eine vergrößerte Seitenansicht der bifokalen Feldlinse der 5 alleine;
  • die 7 ist eine vergrößerte Seitenansicht der aspherischen Kontaktlinse der 5 alleine;
  • die 8 ist eine Detailansicht des Abschnitts VIII der 5.
  • Im Rahmen der vorliegenden Beschreibung gelten die folgenden Definitionen.
  • Die optische Funktion einer ophthalmischen Linse, die dieser ihr Vermögen zur Korrektur oder Kompensation verleiht, wird durch ihre sphärischen, zylindrischen und prismatischen Brecheigenschaften definiert. Es versteht sich, dass eine solche optische Definition eine allgemeinere Tragweite mit sich bringt als eine ausschließlich flächige/oberflächige Definition: Sie definiert in ihrer Gesamtheit den Effekt des Lichtbrechungsvermögen der Linse auf einen einfallenden Lichtstrahl, welcher sich aus der algebraischen Summe der zwei aufeinander folgend wirkenden Brechungskräften an der vorderen und hinteren Fläche der Linse resultiert. Diese optische Definition umfasst eine Vielzahl, sogar eine Unendlichkeit, von Kombinationen von Flächenpaaren, welche den gleichen Effekt der globalen optischen Brechkraft produzieren, wie in dem Dokument „Theoritical aspects of concentric varifocal lenses" von W. N. Charman, in Ophtal. Physiol. Opt. Vol. 2 No. 1 Seiten 75–86 von 1982, publiziert von Pergamon Press für das British College of Ophtalmic Opticians dargestellt ist.
  • Im Rahmen der vorliegenden Erfindung liegt das Interesse im Wesentlichen auf der sphärischen Stärke bzw. Flächenbrechkraft. Die „Flächenbrechkraft bzw. das sphärische Brechungsvermögen" einer Linse für einen einfallenden Lichtstrahl, der diese Linse durchquert, auch totale Stärke oder Lichtbrechkraft oder mittlere Fokalkraft oder Flächenkraft genannt, ist die Größe, die den ersten Effekt der sphärischen Flächenbrechkraft (den Lupeneffekt) der Linse für den betrachteten Lichtstrahl charakterisiert und quantifiziert: wenn sie positiv ist, hat die Linse einen konvergierenden Effekt auf den Strahl; wenn sie negativ ist, ist der Effekt auf den Strahl divergent.
  • Die numerischen Werte dieser optischen Größe, welche in den Definitionen verwendet sind, werden über das Verfahren des optischen Messens der Frontofokometrie erhalten, welche Optikern bekannt ist und insbesondere detailliert in dem Dokument „Paraxial Optics" von W. F. Long in Visual Optics and Instrumentation, Ed. N. Charman, Macmillan Press, London 1991, Seiten 418–419, beschrieben ist.
  • In dem ersten in 1 dargestellten Beispiel wird eine visuelle Ausrüstung für einen Patienten vorgeschlagen, welcher zumindest ein aphakes Auge 100 hat.
  • Das Auge 100 weist eine Achse 101 auf, die seine geometrische Achse oder seine optische Achse sein kann. Konventionell definiert man die geometrische Achse als die fiktive Linie, die das Auge vom vorderen Pol zum hinteren Pol durchquert und eine Rotationsachse oder Symmetrieachse der Augenkugel mit Radius 12 mm ist. Die optische Achse definiert sich diesbezüglich als die fiktive Linie, welche die Krümmungszentren der vier Hauptdiopter des Auges, bestehend aus dem vorderen und hinteren Flächen der Kornea und der Augenlinse (vor der Ablation letzterer) verbindet. Auf der optischen Achse befinden sich die Hauptebe nen, die Knotenpunkte und der Drehpunkt des Auges. Sie teilt darüber hinaus die Retina in Fovea/gelben Flecken und Papille/blinden Flecken.
  • Des Weitern erkennt man auf der 1 die Hauptbestandteile des Auges: die Kornea/Hornhaut 102, die Iris 103, die Tasche 104, die anfangs die Augenlinse gehalten hat, und auf der Rückseite des Auges die Retina 105 mit der Fovea/den gelben Flecken 106, befindlich oberhalb der Papille/des blinden Flecken 107 auf den der Sehnerv 108 weist.
  • Die visuelle Ausrüstung gemäß der Erfindung setzt sich einerseits aus einer Brille, umfassend zwei Feldlinsen, gehalten in einem Gestell (nicht dargestellt), und andererseits aus einer intraokularen Linse oder einem Paar von intraokularen Linsen zusammen, je nachdem ob die Aphakie ein einzelnes Auge oder beide Augen des Patienten betrifft. Wenn die Aphakie ein einzelnes Auge betrifft, umfasst die Ausrüstung eine einzelne intraokulare Linse, die in das aphake Auge zu implantieren ist um mit der dem aphaken Auge zugeordneten Linse der Brille ein System gemäß der Erfindung zur Korrektur dieses aphaken Auges auszubilden. Wenn die Aphakie die beiden Augen betrifft, umfasst die Ausrüstung zwei intraokulare Linsen, zur Implantation der einen in das eine Auge und der anderen in das andere Auge, um mit den beiden Linsen der Brille zwei optische Systeme gemäß der Erfindung zur Korrektur des einen und des anderen der beiden aphaken Augen auszubilden.
  • Das oder jedes optische System umfasst in Kombination an der Achse 101 des zu korrigierenden Auge 100 zwei Linsen 10, 20.
  • Die Linse 10 ist in dem Brillengestell montiert und ist angeordnet gegenüber und in einem Abstand von dem Auge 100, und vom Typ Feldlinsen, wie in der Einleitung definiert.
  • Die Feldlinse 10 ist zudem multifokal. Wie zuvor erwähnt, versteht man unter multifokal, dass die Linse eine Vielzahl von Fokussen besitzt, die gemäß dem durch diese in Betracht gezogenen Bereiche differieren. In dem speziellen Fall ist die Linse 10 von progressiver Addition; diese Wahl ist aber nicht einschränkend. Man unterscheidet zwei Kategorien von multifokalen Feldlinsen: die mit diskontinuierlicher Stärke und diejenigen mit progressiver Addition. Die Feldlinse, die in dem System gemäß der Erfindung verwendet ist, kann der einen oder der anderen der beiden Kategorien zugehören.
  • Die erste Kategorie umfasst die Linsen, die eine definierte Anzahl von Fokussen besitzt und verschiedene diskrete Bereiche von distinkter uniformer Stärke aufweisen, jede Zone mit einer oder mehreren Diskontinuitäten in der Stärke. Es handelt sich dabei typischerweise um bifokale oder trifokale Linsen, bei denen die Bereiche oder Zonen der Nahsicht, Zwischensicht und Fernsicht durch Diskontinuitätslinien, die einen Sprung in dem Bild hervorrufen, separiert sind. Eine Linse dieses Typs wird weiter unten mit Bezug auf 5 und folgende beschrieben.
  • Die zweite Kategorie multifokaler Feldlinsen ist die der Linsen mit progressiver Addition. Dies ist der Typ von Linsen, der in dem Beispiel von 1 und 2 verwendet ist. Allgemein besitzt eine solche Linse unendlich viele Fokusse und weist eine progressive, das heißt kontinuierliche und monotone Veränderung der Stärke auf. Die Flächenbrechkraft nimmt in kontinuierlicher Art zwischen oben und unten der Linse zu, zwischen einer oberen Zone, bestimmt für die Fernsicht und einer unteren Zone bestimmt für die Nahsicht. Die Progression kann auf der vorderen Fläche (konvex) oder auf der hinteren Fläche (konkav) getragen werden, oder auch zwischen den beiden Flächen der Linse aufgeteilt sein. Diese Progression wird durch eine kontinuierliche Variation des mittleren Krümmungsradius der einen und/oder der anderen der zwei Seiten der Linse erhalten, welcher nach unten auf der Linse auf der vorderen Seite immer kleiner und/oder auf der hinteren Seite immer größer wird: die progressive Fläche wölbt sich auf der Vorderseite und/oder dehnt sich auf der hinteren Fläche. Die Progression der Stärke kann auf jede andere bekannte Weise erhalten werden.
  • Die Progression der Stärke der Linse erfolgt entlang einer geraden, gebrochenen oder gekrümmten Linie, genannt Hauptprogressionsmeridian, bei dem ein Abschnitt (sogar die Gesamtheit) um einige Grad geneigt ist, zum Beispiel 7 bis 10 Grad bezüglich der Vertikalen. Die Linse weist eine Addition der Stärke auf, die klassisch als die Differenz der fokalen Stärke (insbesondere der Flächenbrechkraftstärken) an Referenzpunkten für die Fernsicht und die Nahsicht sind.
  • Die progressiven Feldlinsen sind darüber hinaus wohl bekannt und die Details des Aufbaus und der Herstellung sind Gegenstände einer Vielzahl von Veröffentlichungen und Verwendungen, insbesondere von der Anmelderin. Man kann beispielsweise eine der von der Anmel derin unter den Marken „Varilux Comfort" und „Varilux Panamic" kommerzialisierten Linsen verwenden. Man kann sich auch auf Beschreibungen von Linsen, die in den folgenden Dokumenten beschrieben sind, beziehen, die auch von der Anmelderin herführen:
    • – das französische Patent FR 2683642 oder sein amerikanisches Pendant US 5270745 ,
    • – das französische Patent FR 2683643 oder sein amerikanisches Pendant US 5272495 ,
    • – das französische Patent FR 2699294 oder sein amerikanisches Pendant US 5488442 ,
    • – das französische Patent FR 2769998 oder sein amerikanisches Pendant US 5949519 ,
    • – das französische Patent FR 2769999 oder sein europäisches Pendant EP 0911672 ,
    • – das französische Patent FR 2770000 oder sein europäisches Pendant EP 0911670 .
  • In dem in den 1 und 2 dargestellten Beispiel besteht die Linse 10 aus einer solchen Linse mit progressiver Addition. Sie besitzt eine konvexe Vorderseite 11, die eine komplexe Fläche mit einer starken Progression aufweist, und eine konkave Hinterseite 12, die sphärisch oder torisch ist, und der Verschreibung entspricht.
  • Im spezielleren im Bezug auf die 2 erkennt man auf der Linse 10 einen im oberen Abschnitt befindlichen Fernsichtbereich 13, einen im unteren Abschnitt befindlichen Nahsichtbereich 14 und einen zwischen den zwei Bereichen befindlichen Zwischensichtbereich 15. Es wird daran erinnert, dass diese Bereiche und die folgenden Definitionen sich auf optische Stärken beziehen, die im Allgemeinen durch die Linse erzeugt sind, und aus der Kombination der Geometrien der beiden Seiten resultieren.
  • Im Folgenden der vorliegenden Beschreibung wird ein in der 2 dargestelltes orthonormales Koordinatensystem verwendet. In dieser Figur ist in einer Ebene eine Linse, begrenzt durch eine kreisförmige Form, vor dem Abrändern/der Randbearbeitung dargestellt, die typischerweise einen Durchmesser von 60–80 mm aufweist. Ein Punkt der Linse wird von dem Labor der Verschreibung für die Prismendifferenz verwendet; es handelt sich dabei normalerweise, wie in dem speziellen Fall, um das geometrische Zentrum der Linse, in der Figur mit O gekennzeichnet. Der Prismenreferenzpunkt ist gewöhnlicherweise bei der Linse durch eine sichtbare Markierung materialisiert. Der Prismenreferenzpunkt wird von dem Verschreibungslabor verwendet um die Linse an das von dem Ophthalmologen dem Träger verschriebene Prisma anzupassen.
  • Die Abszissenachse X entspricht der horizontalen Achse der Linse und die Ordinatenachse Y der vertikalen Achse. In dieser Definition entsprechen die Vertikale und die Horizontale der Ausrichtung der Linse bei ihrer Verwendung. Bei progressiven Linsen der Anmelderin ist somit die vertikale Achse der Y Ordinate definiert durch das Zentrum O der Linse (die auch der Prismenreferenzpunkt ist) und durch das Montagekreuz, die in der Praxis beide auf der Linse materialisiert sind.
  • Man unterscheidet auch den Hauptprogressionsmeridian MM', mit fetter Linie dargestellt, der die drei Bereiche 13, 15 und 14 entlang einer im Wesentlichen vertikalen Richtung durchquert, durch einen Referenzpunkt der Fernsicht L und einen Referenzpunkt der Nahsicht P laufend. Der Hauptprogressionsmeridian MM' stellt sich hier in der Form einer unterbrochenen Linie dar, deren Form vorteilhafterweise in Abhängigkeit von der Addition der Stärke und der nominalen Flächenbrechkraft am Referenzpunkt der Fernsicht L variieren kann, wie von der Anmelderin in dem französischen Patent FR 2683642 entsprechend dem amerikanischen Patent US 5270745 beschrieben ist.
  • Im diesem speziellen Fall, wie bei den bereits kommerzialisierten Linsen der Anmelderin, ist der Referenzpunkt L für die Fernsicht auf der Ordinatenachse Y 8 mm oberhalb des Zentrums der Linse O angeordnet, sowie der Referenzpunkt P für die Nahsicht 3 mm auf nasaler Seite bezüglich der Ordinatenachse Y verschoben ist und sich auf die Ordinatenachse in einem Punkt P' projiziert, der 14 mm unterhalb des Zentrums O befindlich ist. Die Koordinaten des Punktes L sind XL = 0 mm und YL = 8 mm. Die Koordinaten des Punktes T sind XP = 3 mm und YP = 14 mm.
  • Insoweit es sich um die optische Funktion handelt, definiert sich die Linse mit progressiver Addition 10 insbesondere durch zwei prinzipielle optische Größen: die Addition und die nominale Stärke.
  • Die Addition der Flächenbrechkraft ΔPu10 ist gleich der Änderung der Flächenbrechkraft zwischen dem Referenzpunkt L des Fernsichtbereiches 13 und dem Referenzpunkt P des Nahsichtbereichs 14. Wenn man mit Pu10/P die Stärke am Punkt P und mit Pu10/P die Stärke am Punkt L bezeichnet, kann man schreiben: ΔPu10 = Pu10/P – Pu10/L
  • Die nominale Stärke ist gleich der Stärke Pu10/L am Referenzpunkt L des Fernsichtbereichs.
  • Wir werden sehen, dass gemäß der Erfindung die Addition ΔPu10 bestimmte Kriterien erfüllen muss.
  • Bei einem aphaken zu korrigierenden Auge 100 ist die andere Linse 20 des in 1 gezeigten Systems eine intraokulare Linse zur Implantation in das aphake Auge 100 als Substitution für die natürliche (Augen-)Linse, wie dies in der 1 dargestellt ist. Konform mit der in der Einleitung gegebenen Definition handelt es sich um eine Öffnungs-Blendenlinse.
  • In der dargestellten Form der Umsetzung der Erfindung ist die intraokulare Linse 20 in der vorderen Kammer des Auges 100 implantiert, das heißt in dem Abschnitt dessen (des Auges), der sich zwischen seiner Hornhaut 102 und seiner Iris 103 erstreckt. Diese Art der Implantation ist jedoch nicht einschränkend: die Linse könnte auch an anderen Stellen entsprechend den verschiedenen bekannten Operationstechniken implantiert sein, insbesondere in dem hinteren Raum oder in der beutelförmigen Tasche.
  • Für ihre Fixierung im Auge ist die implantatausbildende Linse 20 an ihrem Rand an diametral gegenüberliegenden Stellen mit zwei elastischen deformierbaren Armen 23 in allgemeiner „S" Form ausgestattet, für ihre Anlage an dem Ziliarkörper des Auges 100, an der Wurzel der Iris 103.
  • Die Linse 20 ist typischer Weise aus synthetischem Material realisiert zum Beispiel aus Methylmethacrylat-Polymer.
  • Die Öffnungs- oder Blendenlinse 20 ist zu dem multifokal. Wie zuvor versteht man unter multifokal, dass die Linse eine Vielzahl von Fokussen besitzt, die gemäß dem betrachteten Bereich von ihr differieren. Die Blendenlinse 20 weist Addition der Stärke auf, die als Differenz der minimalen und maximalen fokalen Stärken definiert ist.
  • In dem speziellen Fall ist in dem in den 14 dargestellten Beispiel die Linse 20 von bifokaler konzentrischer Art mit zwei Bereichen; aber diese Wahl ist nicht einschränkend und andere Arten von multifokalen Implantaten können verwendet werden wie wir später im Detail sehen werden.
  • Mit Referenz speziell auf die 3 und 4 weist diese intraokulare Linse 20 eine Vorderseite 21 und eine Hinterseite 22 auf. In dem dargestellten Beispiel sind die Vorderseite 21 und die Hinterseite 22 konvex; aber andere Konfigurationen können in Betracht gezogen werden insbesondere diejenigen, bei denen die Vorderseite 21 konvex ist und die Hinterseite 22 konkav ist.
  • Die Prinzipien der Bestandteile und der Herstellung solcher intraokularer multifokaler Linsen sind heute wohl bekannt. Es genügt daran zu erinnern, dass eine solche multifokale Blendenlinse in ihrem zentralen optisch verwendbaren Abschnitt verschiedene refraktive oder difraktive Bereiche besitzt, die sich über ihre fokalen Distanzen/Brennweiten unterscheiden. Diese Bereiche distinkter Stärken bewirken somit für jedes Objekt mehrere verschiedene Bilder, die auf der Retina überlagert sind, das eine deutlich und die anderen unscharf. Das funktionieren eines solchen System beruht auf der Kapazität der Neutralisation, die es dem Gehirn erlaubt, das scharfe Bild auszuwählen.
  • In dem in den 2 und 3 dargestellten Beispiel ist die intraokulare Linse 20 konzentrisch bikokal. Sie weist einen zentralen Bereich 25 für die Nahsicht mit einer Stärke Pu20/P und einen ringförmigen Randbereich 26 für die Fernsicht mit der Stärke Pu20/L auf. Die Addition der Linse 20, bezeichnet als ΔPu20, ist die Differenz zwischen diesen zwei Stärken: ΔPu20 = Pu20/P – Pu20/L
  • Gemäß einem wesentlichen Aspekt der Erfindung sind die Additionen ΔPu10 und ΔPu20 der beiden Linsen 10 und 20 von einander abhängig und müssen bestimmt Kriterien erfüllen.
  • Betrachtet sei in optisches System, ausgebildet aus der Kombination von zwei Linsen 10 und 20, die eine globale Addition aufweisen, welche als die Summe der Addition der zwei Linsen definiert ist. Diese globale Addition entspricht ungefähr 10% der dem Träger verschriebenen Addition. Sie ist gemäß der Erfindung einerseits begrenzt und andererseits aufgeteilt auf die zwei Linsen 10 und 20.
  • Genauer liegt diese globale Addition zwischen 2,5 und 4 Dioptrien, mit dem Ausdruck: 2,5 dpt ≤ ΔPu10 + ΔPu20 ≤ 4 dpt
  • Wenn es sich im speziellen um ein aphakes Auges handelt könnte sie vorteilhafterweise nahe 4 Dioptrien gewählt werden.
  • Zusammengenommen ist die Addition jeder der beiden Linsen 10 und 20 größer oder gleich ein Viertel der globalen Addition, was das Gleichgewicht und die Effizient der Aufteilung garantiert: ΔPu10 ≥ (ΔPu10 + ΔPu20)/4und ΔPu20 ≥ (ΔPu10 + ΔPu20)/4
  • Vorzugsweise kann die Aufteilung der Addition zwischen den beiden Linsen gleichteilig sein. Daher könnte in dem vorgeschlagenen Beispiel mit einer globalen Addition von 4 Dioptrien der Brillenlinse 10 wie auch der intraokularen Linse 20 dieselbe Addition von ungefähr 2 Dioptrien gegeben werden.
  • Die 5 bis 8 stellen ein zweites Beispiel einer Umsetzung der Erfindung dar. Es handelt sich um eine visuelle Ausrüstung für einen Presbyopie Patienten. Die gleiche Ausrüstung könnte aber auch einen Patienten ausrüsten, der jegliches natürliches Akkommodationsvermögen verloren hat, wie ein Aphaker.
  • Die Ausrüstung setzt sich zusammen einerseits aus einer Brille mit einer Linse gegenüber jedem Auge und andererseits aus einem Paar von Hornhautkontaktlinsen, ebenfalls jeweils angebracht an einem Auge. Man formt somit zwei optische Systeme gemäß der Erfindung, die jedes aus der Brillenlinse (Feldlinse) und der Kontaktlinse (Öffnungslinse), angeordnet vor einem selben Auge, besteht.
  • In der 5 erkennt man ein Auge 110 mit seinen prinzipiellen Bestandteilen: Hornhaut 112, die Iris 113, die Tasche 114 beinhaltend die Linse 119 und auf der Rückseite des Auges die Retina 115 mit dem gelben Flecken 116 angeordnet oberhalb dem blinden Fleck (Papille) 117, gegenüber dem der optischen Nerv 118 zeigt.
  • Jedes optisches System umfasst in Kombination auf der Achse 101 des zu korrigierenden Auges 100 zwei Linsen 30, 40.
  • Die Linse 30 ist an dem Brillengestell (nicht dargestellt) montiert und ist gegenüber und in einem Abstand von dem Auge 100 angeordnet, und ist von der Art der Feldlinse wie in der Einleitung definiert.
  • Die Feldlinse 30 ist darüber hinaus multifokal, konform mit der zuvor gegebenen Definition. Genauer zeigt sich die Linse 10 hier als die erste Kategorie von multifokalen Feldlinsen wie weiter oben definiert. Es handelt sich also um eine Linse mit diskontinuierlicher Brechkraft/Stärke. Aber diese Wahl ist nicht einschränkend und es könnte eine Linse mit progressiver Addition in Kombination mit einer Kontaktlinse verwendet werden.
  • Die Feldlinsen mit Diskontinuität in der Stärke sind wohl bekannt und es ist nicht notwendig hier die Details der Bestandteile und Herstellung auszuführen, die Gegenstand von einer Vielzahl von Publikation und Kommerzialisierungen geworden sind. Es genügt daran zu erinnern, dass zwei prinzipielle Arten von multifokalen Linsen mit Diskontinuität in der Stärke existieren, die unterschiedlich zu der Umsetzung der vorliegenden Erfindung passen: die zugeschnittenen Linsen und die fusionierte Gläser. Die Vielzahl von Stärken für ein einziges Glas kann einerseits durch eine Änderung der Krümmung an einer der beiden Seiten (diskontinuierlich multifokal geschnitten oder gegossen) oder mittels Inklusion eines Materials mit höherem Brechungsindex (multifokal fusioniert) erhalten werden. Man kann beispielsweise eine der von der Anmelderin, unter den Marken „CT 28 ORMEX", „CT 28 ORMA", „TRIFOCAL 22 × 36", „TELEMIL", „TELEX", „TELARC" kommerzialisierten Linsen verwenden.
  • In dem in den 5 und 6 dargestellten Beispiel besteht die Linse 30 in einer solchen Linse mit Diskontinuität der Stärke. Sie trifft eine vordere konvexe Fläche 31, welche die Diskontinuität der Stärke trägt und eine hintere konkave Seite 32 die sphärisch oder torisch ist und der Verschreibung entspricht.
  • In der 6 ist eine Feldlinse in einer Ebene dargestellt, deren Kontur vor dem Abrändern/der Randbearbeitung kreisförmig ist und typischerweise einen Durchmesser von 60–80 mm aufweist. Die Abszissenachse X entspricht der horizontalen Achse der Linse und die Ordinatenachse X entspricht der vertikalen Achse. In dieser Definition entsprechen die vertikale und die horizontale der Ausrichtung der Linse bei ihrer Verwendung.
  • Die Vorderseite 31 der Linse 30 umfasst zwei sphärische Bereiche mit distinkten Krümmungen und Zentren. Man unterscheidet einen Hauptbereich 33, angeordnet in dem oberen Abschnitt der Linse und der Fernsicht dienend. Das optische Zentrum dieses Bereiches 33 ist hier mit dem geometrischen Zentrum O der Linse überlagert, kann aber auch ungefähr 1 mm zur nasalen Seite der Abszissenachse X verschoben sein.
  • Innerhalb des Fernsichtbereichs 33 im unteren Abschnitt der Linse hebt sich abgegrenzt durch eine Diskontinuitätslinie 35 ein Bereich 34 ab, der als Nahsichtbereich dient. Dieser Bereich von stärkerer Krümmung als der Bereich 32, verleiht der Linse lokal eine stärkere Flächenbrechkraft. Das optische Zentrum dieses Bereichs 34, bezeichnet C, ist zur nasalen Seite hin um einige Millimeter verschoben. In dem speziellen Fall bildet die Gerade OC einen Winkel gleich 10 Grad mit der Ordinatenachse Y und die Abszisse des Zentrum C ist Xc = 3 mm. Die Linie 35, welche den Bereich 34 begrenzt, weist die Form eines Kreisabschnitts mit dem Durchmesser 25 mm und Mittelpunkt C auf, abgestumpft in ihrem oberen Abschnitt durch einen im Wesentlichen horizontalen Abschnitt, der hier, wie in der 6 dargestellt, leicht gekrümmt ist, und dessen Spitze einige Millimeter oberhalb der Achse X (in dem Beispiel 4,5 mm) angeordnet ist.
  • Was ihre optische Funktion betrifft definiert sich die fokale Linse 30 insbesondere durch zwei optische Hauptgrößen: die Addition und die nominale Stärke.
  • Die Addition der Flächenbrechkraft ΔPu30 ist gleich der Differenz aus Flächenbrechkraft des Fernsichtbereichs 33 und des Nahsichtbereichs 34. Wenn Pu30/L die Brechkraft oder Stärke in dem Fernsichtbereich und Pu30/P die Stärke oder Brechkraft in dem Nahsichtbereich ist, kann man schreiben: ΔPu30 = Pu30/P – Pu30/L
  • Die nominale Stärke ist gleich der Stärke des Fernsichtbereiches Pu30/L.
  • Wir werden sehen, dass gemäß der Erfindung die Addition ΔPu30 bestimmt Kriterien erfüllen muss.
  • Die andere Linse 40 des in der 5 dargstellten Systems ist eine Hornhautkontaktlinse zur Anbringung an der Hornhaut oder Kornea 112 des Auges 110, wie dargestellt. Konform mit der in der Einleitung gegebenen Definition handelt es sich um eine Öffnung- oder Blendenlinse.
  • Die Lise 40 ist eine weiche Linse typischerweise in synthetischem hydrophilen Material ausgeführt, zum Beispiel: Hydroxyethyl Methacrylat, Acrylmonomer, Vinylpyrrolidon (N-Vinyl-2-Pyrrolidon), Epoxid.
  • Die Kontaktlinse 40 ist darüber hinaus multifokal. Wie zuvor erwähnt versteht man unter multifokal, dass die Linse eine Vielzahl von Fokussen besitzt, die gemäß des in Betracht gezogenen Bereichs differieren. Sie weist eine Addition der Stärke definiert als die Differenz der maximalen und minimalen fokalen Stärke auf.
  • Die Prinzipien der Bestandteile und der Herstellung solcher multifokaler Kontaktlinsen sind heute wohl bekannt. Es genügt daran zu erinnern, dass eine solche multifokale Öffnungs-Blendenlinse in ihrem optisch verwendbaren Abschnitt verschiedene refraktive oder diffraktive Bereiche besitzt, welche sich durch ihre fokalen Distanzen/Brennweiten unterscheiden. Diese Bereiche distinkter Stärken verursachen somit für jedes Objekt mehrere verschiedene übereinander gelagerte Bilder auf der Retina, das eine scharf/deutlich und die anderen unscharf. Das Funktionieren eines solchen Systems beruht auf dem Neutralisationsvermögen, welches es dem Gehirn erlaubt das deutliche/scharfe Bild auszuwählen.
  • Im Speziellen ist die Linse 40 progressiv asphärischer Art; diese Wahl ist aber nicht einschränkend, wie wir im Detail im Weiteren sehen werden.
  • Die Kontaktlinse 40 weist eine Vorderseite 41 und eine Hinterseite 42 auf. Die Vorderseite 41 weist eine sphärisch-asphärische Geometrie mit einem zentralen sphärischen Bereich 43 für die Nahsicht und einen ringförmigen Bereich mit asphärischen Profil 44 auf, welcher die Stärkeprogression von dem Rand zu dem Zentrum hin für die Zwischensichten und die Fernsicht generiert. Diese Stärkeprogression ist kontinuierlich und monoton. Ein Randbereich 45 verlängert die Linse für ihren Sitz und ihren Halt in dem Auge ohne eine optische Funktion auszuüben. Der zentrale Bereich 43 weist einen Durchmesser von 2–4 Millimeter auf und der ringförmige Bereich 43 weist einen Durchmesser von 6–14 mm auf. Die Verbindung zwischen den Bereichen ist kontinuierlich und von zumindest zweiter Ordnung. Es versteht sich, dass die gestrichelten Kreise, welche diese drei Bereiche abgrenzen auf der 7 zu didaktischen Zwecken angetragen wurden und keine sichtbare physikalische Konsistenz haben. Die Hinterseite 42 ist sphärisch oder torisch und ist klassischerweise an die Verschreibung des Trägers angepasst.
  • Es sei Pu40/P die Stärke der Linse in dem zentralen Bereich für die Nahsicht 43 und Pu20/L die Stärke für die Fernsicht, die der minimalen Stärke der Linse in dem asphärischen ringförmigen Bereich für die Fernsicht 44 entspricht und die am äußeren Rand des Bereichs erreicht ist.
  • Die Addition der Linse 40, bezeichnet ΔPu20, ist die Differenz aus diesen zwei Stärken: ΔPu40 = Pu40/P – Pu40/L
  • Gemäß einem wesentlichen Aspekt der Erfindung sind die Addition ΔPu30 und ΔPu40 der beiden Linsen 30 und 40 abhängig von einander und müssen bestimmten Kriterien genügen.
  • Es sei ein Betracht gezogen, dass das aus der Kombination der beiden Linsen 30 und 40 gebildete optische System eine globale Addition aufweist, die als die Summe der Additionen der zwei Linsen definiert ist. Diese globale Addition entspricht daher ungefähr 10% der dem Träger verschriebenen Addition. Es ist gemäß der Erfindung einerseits beschränkt und andererseits aufgeteilt auf die beiden Linsen 30 und 40.
  • Genauer liegt diese globale Addition zwischen 2,5 und 4 Dioptrie mit dem Ausdruck: 2,5 dpt ≤ ΔPu30 + ΔPu40 ≤ 4 dpt
  • Wenn es sich im Speziellen um einen nicht aphakes Auge handelt, welches an Presbyopie leidet, kann sie vorteilhafterweise nahe 3 Dioptrien gewählt werden. Zusammen ist die Addition jeder der beiden Linsen 30 und 40 größer oder gleich einem Viertel der globalen Addition, was das Gleichgewicht und die Effizienz der Aufteilung garantiert: ΔPu30 ≥ (ΔPu30 + ΔPu40)/4und ΔPu40 ≥ (ΔPu30 + ΔPu40)/4
  • Vorzugsweise kann die Aufteilung der Addition auf die beiden Linsen paritär oder gleichteilig sein. Man könnte somit in dem vorgeschlagenen Beispiel, welches eine globale Addition von 3 Dioptrien vorsieht, der Brillenlinse 30 wie auch der intraokularen Linse 40 die gleiche Addition von ungefähr 1,5 Dioptrien geben.
  • Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsformen begrenzt. Insbesondere kann die multifokale Feldlinse 30 jede bekannte Form annehmen. Die Beispiele der 1 und 2 für die progressive Linse und der 5 und 6 für die diskontinuierlich bifokale Linse sind nicht einschränkend.
  • Genauso kann die multifokale Blenden-/Öffnungslinse unabhängig von dem zu korrigierenden Fehler jede bekannte Form annehmen. Die Beispiele der 3 und 4 für die intraokulare Linse und der 7 und 8 für die Kontaktlinse sind nicht einschränkend. Es ist möglich für die Ausführung oder Umsetzung der Erfindung jede Art von multifokaler Öffnungs-/Blendenlinse, welche im Stand der Technik beschrieben ist, zu verwenden. Aus dieser Sicht versteht sich, dass die für eine Kontaktlinse bereitgestellte Anleitung auf eine Verwendung als intraokulare Linse durch einfache Hinzufügung von Mitteln zu ihrer Fixierung in dem Auge zu der Linse übertragen werden kann.
  • Man unterscheidet somit drei Kategorien von multifokalen Blenden oder Öffnungslinsen: konzentrische, progressiv asphärische oder diffraktive. Die in dem System gemäß der Erfindung verwendete Öffnungs-/Blendenlinse kann von irgendeiner dieser Kategorien ausgehen.
  • Die erste Kategorie umfasst Linsen, die eine definierte Anzahl von Fokussen besitzen und verschiedene diskrete Bereiche mit distinkter Stärke mit einer oder mehreren Stärkediskontinuitäten aufweisen. Es handelt sich typischerweise um bifokale oder trifokale Linsen, bei denen der Nahsichtbereich, (gegebenenfalls) der Zwischensichtbereich und der Fernsichtbereich durch Diskontinuitätslinien, die einen Sprung in dem Bild bewirken, separiert sind.
  • Dadurch kann man zum Beispiel eine intraokular oder Kontakt-Öffnungslinse, die an zwei Bereichen konzentrisch bifokal ist, verwenden, wie diese in dem amerikanischen Patent US 3420006 beschrieben ist. Es handelt sich um eine bifokale Drehblendenlinse (im Speziellen um eine Kontaktlinse, aber die Lehre ist auf eine intraokulare Linse übertragbar), welche einen zentralen Bereich aufweist, der eine Stärke für die Fernsicht hat, umgeben von einem ringförmigen Bereich mit einer Stärke für die Fernsicht. Die amerikanischen Patente US 3270007 , US 3726587 und US 4636049 beschreiben die invertierte Konfiguration entsprechend dem Beispiel der 2 und 3 (für eine Kontaktlinse) mit einem zentralen Bereich für die Nahsicht und einem ringförmigen Randbereich für die Fernsicht.
  • Man könnte auch eine multifokale konzentrische Multizonenkontakt- oder intraokulare Linse verwenden. Diese Drehlinsen weisen ein Aufeinanderfolgen von verschiedenen konzentrischen ringförmigen Bereichen zusätzlich zu dem zentralen Abschnitt auf, die zwischen der Stärke für die Nahsicht und der Stärke für die Fernsicht alternieren, wie dies in der internationalen Patentanmeldung WO 89/02251 oder in dem amerikanischen Patent US 5627389 beschrieben ist. Die Übergangsabschnitte zwischen den Ringen können verhärtet sein und eine bestimmte defraktive Stärke, die der Zwischensicht dient, aufzuweisen. Gegebenenfalls kann eine dritte Stärke für die Zwischensicht in die Alternation zugefügt werden.
  • Die zweite Kategorie von verwendbaren multifokalen Blendenlinsen ist die jenige von progressiv asphärischer intraokularen Kontaktlinsen. Es handelt sich um Drehlinsen, bei denen die Stärke progressiv gemäß einem monotonen Variationsgesetz von dem Zentrum zu dem Rand hin oder umgekehrt variiert. Die asphärische Krümmung kann an der vorderen Seite oder an der hinteren Seite sein. Auch wenn die invertierte Konfiguration betrachtet sei, wird man es vorziehen die Asphärität an der vorderen Seite zu tragen, sodass sich der Nahsichtbereich im Zentrum der Linse befindet. Verschiedene Geometrien sind möglich, insbesondere: eine sphärisch-asphärische Geometrie mit einem zentralen sphärischen Knopf/Punkt, der sich zum Rand hin und über ein asphärisches Profil verlängert, welches die Progression (oder Degression) der Stärke bewirkt (wie in dem Beispiel der 7 und 8) und auch eine asphärische konzentrische Geometrie, welche die Fernsicht-, Nahsicht- und Zwischensichtbereiche alterniert, entlang einem konzentrisch asphärischen Flächenkontinuum erzeugt. Beispiele solcher progressiver Blendenlinsen sind in dem englischen Patent GB 2288033 und dem amerikanischen Patenten US 6322213 , US 5214453 , US 4861152 , US 4580882 , US 4199231 , US 5125729 gegeben.
  • Schließlich existieren auch defrakive multifokale Öffnungslinsen. Diese Linsen weisen an einer ihrer Seiten ein defraktives Netz auf. Es handelt sich typischerweise um ein konzentrisch abgestuftes Netz oder Muster. Für den Fall von Hornhautkontaktlinsen ist das defraktive Netz/Muster an der hinteren Seite ausgeführt um durch die Tränenflüssigkeit/-immersion stabilisiert zu sein und seine Dicke ist sehr gering (in der Größenordnung von 0,003 mm) um einen schädlichen Effekt auf das Hornhautepitel zu vermeiden. Ein Beispiel einer solchen Linse ist im amerikanischen Patent US 4162122 gegeben.

Claims (10)

  1. Optisches akkommodatives Kompensationssystem, das kombiniert zwei Multifokallinsen, nämlich eine Öffnungslinse und eine Feldlinse aufweist.
  2. Optisches System nach Anspruch 1, bei dem die Öffnungslinse eine Stärkenaddition aufweist, die als Differenz der maximalen und der minimalen fokalen Stärken definiert ist, und die Feldlinse eine Stärkenaddition aufweist, die als der Differenz der fokalen Stärken an den Referenzpunkten für das Weitsehvermögen und Nahsehvermögen definiert ist, wobei das System eine globale Addition aufweist, die als die Summe der Additionen der zwei Linsen definiert ist, die zwischen 2,5 und 4 Dioptrien liegt, und wobei die Addition jeder Linse größer oder gleich einem Viertel der Gesamtaddition ist.
  3. Optisches System nach dem vorhergehenden Anspruch, bei dem die Addition jeder Linse größer oder gleich 40% der Gesamtaddition ist.
  4. Optisches System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Feldlinse zu einer der folgenden Kategorien gehört: mit progressiver Addition, mit Stärkendiskontinuität.
  5. Optisches System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Öffnungslinse zu einer der folgenden Kategorien gehört: konzentrisch, progressiv asphärisch, diffraktiv.
  6. Optisches System nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem die zwei Linsen progressive Linsen sind.
  7. Optisches System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem, wenn das zu korrigierende Auge aphak ist, die Öffnungslinse eine intraokulare Linse ist, die in das Auge als Ersatz für die natürliche Augenlinse zu implantieren ist.
  8. Optisches System nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem die Öffnungslinse eine Hornhautkontaktlinse ist.
  9. Sehausstattung für einen Patienten, der mindestens ein aphakes Auge hat, die ein optisches System nach Anspruch 7 aufweist und einerseits aus einer Brille besteht, die eine Linse hat, die gegenüber dem betreffenden Auge angeordnet ist und die Feldlinse des Systems bildet, und andererseits aus der intraokularen Linse.
  10. Sehausstattung für einen presbyotischen Patienten, die jedem Auge zugeordnet ein optisches System nach Anspruch 8 aufweist und einerseits aus einer Brille mit einer Linse besteht, die gegenüber jedem Auge angeordnet ist und die Feldlinse des diesem Auge zugeordneten Systems ist, und andererseits aus einem Paar Kontaktlinsen, die jeweils an ein Auge angelegt werden und die Öffnungslinsen des zu diesem Auge gehörenden Systems bilden.
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