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Brillengestell mit federnder Verbindungsvorrichtung zwischen den Bügeln
und dem Frontteil Brillengestelle mit federnder Verbindungsvorrichtung zwischen
den Bügeln und dem Frontteil sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt. Bei
einer dieser Ausführungsformen ist zwischen die sich im aufgeklappten Zustand gegeneinander
abstützenden Teile des Bügels und des Frontteils ein elastischer Stopfen oder ein
elastisches Plättchen zwischengeschaltet. Auch ist es bekannt, auf dem Scharnierstift
eine zusätzliche Schenkelfeder zu befestigen, die sich an dem Bügel bzw. an dem
Frontteil oder in Ausnehmungen derselben abstützt. Eine derartige Anordnung ist
jedoch nachteilig, da beim Einklappen der Bügel zwecks Einführen des Brillengestells
in ein Etui derartige Schenkelfedern laufend großen Beanspruchungen ausgesetzt und
daher Ermüdungserscheinungen der Feder nicht zu vermeiden sind und darüber hinaus
die Einführung des Brillengestells in ein Etui od. dgl. erschwert wird. Bei einer
anderen bekannten Ausführungsform ist dieser Nachteil dadurch vermieden worden,
daß die sich gegeneinander abstützenden Teile des Bügels und des Frontteils mit
einer besonderen Verschleißauflage versehen sind und das an dem Bügel angeordnete
Schamierteil mit einem sich auf einem Radius zum Abstützungspunkt erstreckenden
Langloch versehen ist, sowie eine einerseits am Scharnierstift und andererseits
eine am Bügel befestigte Zugfeder aufweist, die beim Erreichen eines bestimmten
Verschwenkungswinkels der Bügel gespannt wird. Bei den erstgenannten Ausführungsformen
erfolgt zwar über die Federn oder über die elastischen Stopfen beim Aufklappen der
Bügel eine elastische Abstützung derselben am Frontteil, jedoch ist nichtsdestoweniger
je nach der Kopfform des Brillenträgers eine individuelle Ausbildung oder Einstellung
dieser elastischen Abstützmittel erforderlich. Zudem müssen die elastischen Stopfen
am Brillengestell derart befestigt sein, daß sie beim Zusammenklappen der Bügel
nicht verlorengehen können. Ein Auswechseln dieser Teile ist daher mit großen Schwierigkeiten
verbunden. Zudem ist bei den mit den elastischen Stopfen arbeitenden Ausführungsformen
der Schwenkbereich der Bügel in nachteiliger Weise begrenzt, so daß beim Aufsetzen
ein Spreizen der Bügel über das für den Sitz der Bügel erforderliche Maß kaum durchführbar
ist. Die mit Federn arbeitenden Ausführungsformen machen eine Lagerung derselben
auf dem Scharnierstift erforderlich, was mit einer größeren Breite des Scharniers
und damit des Bügels verbunden ist, wodurch in nachteiliger Weise der seitliche
Blickwinkel eingeengt wird. Bei der zuletzt genannten Ausführungsform sind zusätzliche
Verschleißauflagen und Abdeckungen für die Zuofeder sowie Befestigungsmittel für
dieselbe erforderlich. Bei den mit Federn arbeitenden Ausführungsformen wird die
Montage der Bügel am Frontteil durch die Anordnung der Schenkelfedern auf dem Scharnierstift
bzw. der Lagerung des Befestigungsmittels für die Zug feder auf demselben erschwert.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein Brillengestell mit
federnder Verbindungsvorrichtung zwischen den Bügeln und dem Frontteil in einfachster
Weise zu gestalten, und zwar so, daß die vorstehend beschriebenen Nachteile vermieden
werden.
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Die Erfindung betrifft ein Brillengestell mit federnder Verbindungsvorrichtung
zwischen den Bügeln und dem Frontteil und besteht darin, daß der am Frontteil der
Brille befestigte Teil des Scharniers mit einer Buchse versehen ist, die durch Verbolzung
in einen Hohlraum des Frontteils beweglich montiert ist, und daß zwischen der Scharnierbuchse
und dem Boden des Hohlraums ein federndes Teil so angeordnet ist, daß es ein Drehmoment
um die Verbolzungsachse ausüben kann. Zweckmäßig besteht das elastische Mittel aus
einer Spiralfeder. Das elastische Mittel kann jedoch auch aus einer Blattfeder gemacht
sein. Nach einem besonderen Vorschlag der Erfindung besteht das elastische Mittel
aus einer Pastille oder einem Keil aus Gummi bzw. einem gleichwertigen elastischen
Material.
Der durch die Erfindung erzielte Vorteil ist vor allem
darin zu sehen, daß durch die zusätzliche Verbolzung auf einfache Weise eine geschützte
Unterbringung der elastischen Mittel auf kleinstem Raum erzielt wird und diese zusätzliche
Verbolzung gleichzeitig eine weitere Drehachse darstellt, so daß das erfindungsgemäße
Brillengestell zwei Drehachsen aufweist, welche eine größere Verschwenkung nach
außen der Brillenbügel und eine im wesentlichen parallele Anlegung der Bügel am
Kopf des Brillenträgers gestattet. Die parallele Anlegung verhindert dabei die Entstehung
lokalisierter lästiger Drücke im Bereich der Ohren, während die größere Verschwenkbarkeit
das Aufsetzen und Abnehmen der Brille erleichtert. Auch bildet der Bolzen das Verbindungsmittel
zwischen Bügel und Frontteil, so daß bei Reparaturen oder der Montage auf einfache
Weise Bügel und Frontteil voneinander getrennt werden können. Es wird außerdem ein
am Frontteil vernietetes Befestigungsplättchen vermieden, welches eine große Anlagefläche
am Frontteil erfordert und daher den seitlichen Blickwinkel beschränkt.
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Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigt Fig. 1 ein nach der Erfindung
aufgebautes Scharnier für Brillengestelle in perspektivischer Ansicht, Fig. 2 den
Gegenstand nach Fig. 1 in eingebautem Zustand mit angedeutetem Brillengestell, Fig.3
den Gegenstand nach Fig.2 im Schnitt in Richtung der Pfeile 111-11I, Fig.4 den Gegenstand
nach Fig. 3 im Schnitt in Richtung der Pfeile IV-IV, Fig. 5, 6 und 7 den Gegenstand
nach Fig. 4 mit anderen Ausführungsformen des elastischen Mittels.
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In den verschiedenen Ausführungsformen wurden gleiche oder gleichwertige
Teile mit gleichen oder gleichwertigen Bezugszeichen in den Zeichnungen und der
Beschreibung versehen.
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Mit Bezug auf die in den Fig. 1 bis 4 veranschaulichte Ausführungsform
ist eine Buchse 10 zur Aufnahme des Scharniers 11 vorgesehen, die durch Verbolzung
mittels des Bolzens 12, der gegebenenfalls mit Gewinde versehen sein kann,
an das Frontteil 13 des Brillengestells angeschlossen.
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Genannte Buchse 10 ist mit einem gewissen Spiel in einem, dem Fronttei113
entnommenen Hohlraum 14 montiert, und zwar so, daß die Buchse eine gewisse Schwingung
ausführen kann (vgl. Pfeil FA und FB), wobei die Schwingung sich auch den Bügeln
15,
die an dem Scharnier 11 befestigt sind, mitteilt.
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Nach einer Eigenheit der Erfindung ist zwischen dem Boden
14 a des Hohlraumes 14 und der Basis 10a der Buchse 10 ein elastisches
Mittel vorgesehen, z. B. eine Spiralfeder 16, deren Reaktionsachse a von der Achse
b des Bolzens 12 der Buchse 10 getrennt ist. Benannte Feder ist vorzugsweise
in einem zylindrischen Federsitz 10 b der Buchse 10 untergebracht. Offensichtlich
ist, daß bei Verstellung des Bügels in der Richtung des Pfeils FA, die Feder 16
zusammengedrückt und daher der Bügel in der umgekehrten Richtung des Pfeils FA elastisch
polarisiert wird (vgl. Pfeil FB). Dadurch kann eine elastische Anpassung des Brillengestells
stattfinden, die von den Benutzern mit verschiedenen somatischen Eigenschaften ausnutzbar
ist, oder mit anderen Worten gesagt, ist es nicht nötig, daß die Bügel verformt
werden, um das Brillengestell dem Ohrenabstand des Brillenträgers anzupassen.
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Es kann der Federsitz 16 statt der Buchse 10 auch dem Frontteil 13
entnommen werden.
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In der Ausführungsform nach Fig. 5 ist als elastisches Mittel eine
Blattfeder 116 vorgesehen, die zwischen Buchsenbasis und Boden des Hohlraumes zusammendrückbar
ist.
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In der Ausführungsform nach Fig. 6 besteht das elastische Mittel aus
einem Stäbchen 216 (oder einer Kugel) aus Gummi oder einem anderen gleichwertigen
Kunststoff, der in einer der zylinderförmigen Feder 16 analogen Weise montiert wird,
Schließlich ist in der Ausführungsform nach Fig. 7 ein Keil oder eine elastische
Pastille 316 vorgesehen, die so montiert wird, wie das Stäbchen '?l.6 nach Fig.
5.
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In den vorstehend veranschaulichten Ausführungsformen wirkt das elastische
Mittel zwischen dem Boden der Buchse 10 und dem Boden 14c des Hohlraumes 14 des
Frontteils 13; auch kann dieselbe elastische Wirkung dadurch erreicht werden, indem
das elastische Mittel zwischen einer Seitenwandung der Buchse 10 und einer Seitenwandung
des Hohlraumes 14 angeordnet ist.
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Im Rahmen vorliegender Erfindung befinden sich alle jene konstruktiven
Varianten, die einem Fachmann ohne erfinderischen Beitrag zugänglich sind, beispielsweise
könnte die Montageanordnung umgekehrt in dem Sinn erfolgen, daß das Scharnier
11 fest an den Gläserring 13 und das elastische Mittel an den Bügel
angebracht werden.