DE1136064B - Unter Luftabschluss arbeitende Schmelz-, Destillations- und Giessanlage - Google Patents

Unter Luftabschluss arbeitende Schmelz-, Destillations- und Giessanlage

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DE1136064B
DE1136064B DEB38842A DEB0038842A DE1136064B DE 1136064 B DE1136064 B DE 1136064B DE B38842 A DEB38842 A DE B38842A DE B0038842 A DEB0038842 A DE B0038842A DE 1136064 B DE1136064 B DE 1136064B
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Germany
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crucible
distillation
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melting
vacuum
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DEB38842A
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Dr Otto Winkler
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BALZERS VAKUUM GES MIT BESCHRA
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BALZERS VAKUUM GES MIT BESCHRA
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F27FURNACES; KILNS; OVENS; RETORTS
    • F27BFURNACES, KILNS, OVENS, OR RETORTS IN GENERAL; OPEN SINTERING OR LIKE APPARATUS
    • F27B5/00Muffle furnaces; Retort furnaces; Other furnaces in which the charge is held completely isolated
    • F27B5/04Muffle furnaces; Retort furnaces; Other furnaces in which the charge is held completely isolated adapted for treating the charge in vacuum or special atmosphere
    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F27FURNACES; KILNS; OVENS; RETORTS
    • F27BFURNACES, KILNS, OVENS, OR RETORTS IN GENERAL; OPEN SINTERING OR LIKE APPARATUS
    • F27B14/00Crucible or pot furnaces
    • F27B14/04Crucible or pot furnaces adapted for treating the charge in vacuum or special atmosphere

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)
  • Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)

Description

  • Unter Luftabschluß arbeitende Schmelz-, Destillations- und Gießanlage Die Behandlung von Werkstoffen unter Luftabschluß, insbesondere die Vakuumdestillation von Metallen und Legierungen, und das Gießen von Metallen und Luftabschluß gewinnen in immer steigendem Maße an Bedeutung.
  • Es sind verschiedene Ofenkonstruktionen bekanntgeworden, die das Schmelzen und Gießen von Metallen im Vakuum oder unter Schutzgasatmosphäre gestatten. Meist sind hierbei induktiv beheizte Schmelztiegel vorgesehen, die im Innern eines Vakuumkessels um eine Welle kippbar angeordnet sind; durch Kippen des Tiegels kann das geschmolzene Gut in eine feststehende Kokille vergossen werden. Diese bekannte Anordnung gestattet auch, eine Entgasung von Metallschmelzen durchzuführen, indem das im Tiegel befindliche Metall eine Zeitlang unter Aufrechterhaltung eines Unterdruckes schmelzflüssig gehalten wird. Infolge des Unterdruckes über der Schmelze treten die Gase, vorzugsweise Wasserstoff, Stickstoff und Sauerstoff, teilweise aus der Schmelze aus und werden laufend abgepumpt. Dieses Verfahren hat sich in der Technik bereits gut bewährt und erlaubt, Metalle und Legierungen großer Reinheitsgrade herzustellen. Man weiß, daß der Gasgehalt von metallischen Werkstoffen auf die technologischen Eigenschaften, insbesondere auf die Härte, Verarbeitbarkeit und Karrosionsbeständigkeit, einen großen Einfluß hat. Durch das Gießen im Vakuum können die erwünschten Eigenschaften der Metalle und Legierungen in hohem Maße gesteigert werden. Für gewisse metallische Werkstoffe, wie z. B. Chrom, Molybdän, Tantal, Titan und Zirkon, stellt das Vakuumschmelzverfahren entweder mittels induktiven Schmelzens in einem Tiegel oder mittels elektrischen Lichtbogens in wassergekühlter Kokille das einzige, in größerem technischem Maßstab durchführbare Verfahren zur Gewinnung in duktiler Form dar.
  • Es ist beobachtet worden, daß bei den bekannten Vakuumschmelz- und -gießanlagen je nach Zusammensetzung des zu behandelnden Gutes einzelne metallsiche Komponenten, z. B. Mangan, abdestillieren. Diese Abdestillation trat jedoch als unerwünschte Nebenerscheinung auf, und diese bekannten Anlagen waren für eine wirtschaftliche Gewinnung des Destillates nicht brauchbar, was auch nicht ihr Zweck war. Ein etwaiges Destillat wurde bei diesen bekannten Vakuumschmelz- und -gießanlagen nicht gesondert aufgefangen, sondern schlug sich an allen Kesselwänden nieder und mußte anläßlich der Reinigung der Anlage von den Wänden entfernt werden.
  • Weiter ist ein anderes metallurgisches Verfahren, die Vakuummetalldestillation bekannt, die es ermöglicht, genau wie bei der Destillation von Flüssigkeiten Metalle von Verunreinigungen zu befreien und bei Gemischen aus verschiedenen flüchtigen Bestandteilen die einzelnen Komponenten durch fraktionierte Destillation voneinander zu trennen. Durch Vakuumdestillation von Metallverbindungen kann man die nichtmetallische Verbindungskomponente durch Erhitzen auf hohe Temperatur abtrennen und auf diese Weise ein reines Metall erhalten. Die Metalldestillation kann auch in der bekannten Form der Sublimation durchgeführt werden, wobei das verdampfende und kondensierende Metall vor dem übergang in die Dampfphase bzw. bei der Kondensation keine flüssige Zwischenpause durchläuft, sondern vom festen, metallischen Zustand in die Dampfform übergeht, bzw. bei der Kondensation der Dampf in fester, vorzugsweise pulver- oder schuppenartiger Form niedergeschlagen wird.
  • Die Vakuumsublimation ist bei allen jenen Metallen anwendbar, die bei Temperaturen, bei denen sie noch in fester Form vorliegen, einen genügend hohen Dampfdruck besitzen, so daß ein genügend rascher Materialtransport von der Verdampfungsfläche auf die Kondensationsfläche erfolgt. Auch für die Vakuummetalldestillation und Sublimation sind Vorrichtungen - bekanntgeworden, wie sie z. B. in E. L.Holland-Merten: »Handbuch derVakuumtechnik«, Halle, 1953, 3. Auflage, beschrieben sind. Diese bekannten Metalldestillationsanlagen konnten jedoch nicht das leisten, was für eine wirtschaftliche Produktion von reinen Metallen auf dem Wege der Vakuumdestillation gefordert wird. Die bekannten Geräte weisen zum Teil überhaupt nur einen gekühlten Deckel oder eine gekühlte Haube auf, die über das Verdampfungsgefäß gestülpt wird. Die Destillatmengen, die mit diesen Geräten in einem Arbeitsgang ohne Unterbrechung des Vakuums gewonnen werden können, sind gering; sie sind nämlich durch die größte zulässige Schichtdicke des Kondensates auf der Kondensationsfläche sehr beschränkt. Bei anderen vorbekannten Konstruktionen wurden dagegen komplizierte Kaskadenanordnungen mit rotierenden, trommelförmigen Kondensationsflächen vorgesehen. Die ebenfalls vorbekannte Form einer Metalldestillationsanlage mit getrenntem Verdampfungs- und Kondensationsraum, die durch eine Leitung miteinander verbunden sind, ist nur für Metalle mit einigermaßen hohem Dampfdruck wirtschaftlich verwendbar, weil nur dann durch die Drosselstellle genügend Dampf in annehmbarer Zeit übergeführt werden kann.
  • Alle diese bekannten Ausführungsformen haben den Nachteil, daß das nicht überdestillierte, gereinigte Schmelzgut nachträglich noch einmal umgeschmolzen werden muß oder zusätzliche Einrichtungen zum Vakuumgießen an die Destillationsanlage angeschlossen werden müssen, was einen recht komplizierten, Raum beanspruchenden Aufbau ergibt.
  • Die bekannten Anlagen arbeiten unwirtschaftlich, und zwar nicht nur wegen des erforderlichen zweimaligen Schmelzens, sondern auch wegen des erforderlichen zweimaligen Evakuierens der Apparatur, wenn die genannten metallurgischen Operationen bei niedrigem Druck durchgeführt werden sollen. Dies wird deutlich, wenn man erwägt, daß die Evakuierung eines Kessels von etwa 2 m3 Rauminhalt mittels eines gegebenen Pumpensatzes auf 10-° mm Hg-Druck etwa 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Eine Evakuierung auf den niedrigeren Druck von 10--1 mm Hg kann dann mit demselben Pumpensatz bis zu 11/z Stunden oder mehr beanspruchen, wobei diese Werte nur als Richtwerte dienen mögen, da sie wesentlich durch die Gasabgabe der Wände und eventuelle Leck-stellen beeinflußt werden. Es ist auf alle Fälle ersichtlich, wie wichtig es ist, nach Möglichkeit alle unter Vakuum oder gegebenenfalls unter Schutzgasatmosphäre durchzuführenden Operationen und Verfahrensschritte in ein und demselben Vakuum ohne zeitliche Unterbrechung vorzunehmen. Die gerätetechnische Lösung der sich hiermit für das Verfahren des Destillierens und des Gießens unter Luftabschluß ergebenden Aufgabe, nämlich ein Gerät zu schaffen, das Destillieren und Vergießen von Gut, insbesondere metallischem Gut, in einem Arbeitsgang unter Aufrechterhaltung des Vakuums gestattet, bietet große technische Schwierigkeiten. Vor allem ist die Forderung zu erfüllen, daß das zu evakuierende Volumen und die inneren, Gas abgebenden Oberflächen klein gehalten werden, was die Notwendigkeit eines möglichst getrennten Aufbaues zur Folge hat.
  • Die erfindungsgemäße Schmelz-, Destillations- und Gießanlage, bei welcher Schmelztiegel, Kondensationsvorrichtung und Gußform in einem einzigen evakuierbaren Gehäuse sich befinden und der Schmelztiegel um eine horizontale Achse kippbar angeordnet ist, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Kondensationseinrichtung in Form einer um eine Achse schwenkbaren Haube ausgebildet ist, welche wahlweise auf den Schmelztiegelrand aufgesetzt bzw. von ihm abgehoben werden kann, und daß diese schwenkbare Kondensationseinrichtung und der kippbare Schmelztiegel mit Betätigungsvorrichtungen, die von außerhalb des evakuierbaren Gehäuses bedient werden können, verbunden und derart einander zugeordnet sind, daß in der einen Endstellung der Tiegel in vertikaler Stellung sich befindet und die als Kondensationseinrichtung dienende Haube auf den Tiegelrand aufgesetzt werden kann, während in der anderen Endstellung die Haube zur Seite geklappt ist und so den Tiegel zwecks Durchführung des Gießens durch Kippen oder zwecks Neuchargierung mit zu behandelndem Gut mittels einer Schleuse freigibt.
  • Bei einer solchen Anlage werden nicht nur die beschriebenen Nachteile des mit der zweimaligen Erhitzung verbundenen Wärmeenergieverluste einerseits und der Notwendigkeit zweimaliger Evakuierung und der mit diesen beiden Vorgängen verbundenen Zeitverluste andererseits vermieden, sondern es werden zugleich auch eine Reihe neuer Vorteile gewonnen. Insbesondere ist es jetzt bei Verwendung geeigneter Einrichtungen möglich, die Behandlung des Gutes nahezu kontinuierlich zu gestalten, da der Metalldampfkondensator sich in demselben zu evakuierenden Raum befindet wie die Schmelz- und Gießeinrichtung und das Destillat aus der Destillation einer ganzen Anzahl von Tiegelchargen aufzunehmen imstande ist. Es besteht die Möglichkeit, durch die Verwendung einer an sich bekannten, als Vakuumschleuse ausgebildeten Zugabevorrichtung und die Verwendung von Wanderkokillen oder Kokillenausschleusvorrichtungen die Destillation nahezu ohne Unterbrechung vor sich gehen zu lassen, wobei nur das gelegentliche Nachfüllen von Gut in den Tiegel und von Zeit zu Zeit das Vergießen des Tiegelinhaltes in eine Kokille die Destillation für Augenblicke unterbricht, ohne daß jedoch das Vakuum aufgehoben werden muß. Es ergibt sich somit eine bedeutend intensivere Ausnutzung der vorhandenen Vakuumpumpenanlage. Durch die kippbare Anordnung des Kondensators gewinnt man weiter den Vorteil, daß geringste Strömungswiderstände von der Schmelze zur Kondensationsfläche sich ergeben und andererseits das Fassungsvermögen für das überkondensierte Gut praktisch unbegrenzt ist, da das Kondensat auf dem Boden des Kondensators sich sammelt und leicht von Zeit zu Zeit durch Kipppen entfernt werden kann.
  • Eine Vorrichtung gemäß der Erfindung wird im nachfolgenden Beispiel beschrieben und in den Fi-guren dargestellt.
  • Fig.1 zeigt die Kondensationseinrichtung in Destillationsstellung, während in der Darstellung der Fig.2 die Destillationseinrichtung seitlich weggeschwenkt ist und gerade das Schmelzgut aus dem Tiegel in eine Kokille vergossen wird.
  • In Fig.1 bezeichnet 1 schematisch ein luftdichtes, zylindrisches Gehäuse, das mittels nicht gezeichneter Pumpen evakuiert bzw. mit Schutzgas gefüllt werden kann. In diesem Gehäuse befindet sich ein beheizbarer Tiegel 2, in dem das zu behandelnde Metall geschmolzen wird. 3 bezeichnet die Badoberfläche des flüssigen Gutes. 4 ist eine Induktionsheizspule, mit Hilfe deren das im Tiegel befindliche Gut erhitzt :wird. Der Spule 4 wird durch vakuumdichte Durchführungen der erforderliche Heizstrom zugeführt, welcher je nach den elektrischen und magnetischen Eigenschaften des Gutes, Netzfrequenz, Mittelfrequenz oder auch Hochfrequenz-Wechselstrom sein kann. Der Tiegel 2 ruht auf einem Gestell 5, welches zugleich auch die Gießform 6 selbst tragen kann. Die Gießform ist beispielsweise eine wassergekühlte Kupferkokille. Im horizontalliegenden zylindrischen Kessel ist seitlich von Tiegel- und Kokillenanordnung koaxial mit der Zylinderachse ein Zahnrad, das durch 7 angedeutet ist, drehbar montiert. Zahnrad 7 kann durch ein weiteres Zahnrad 8 angetrieben werden. Die Welle für das Zahnrad 8 ist durch die Wand des Vakuumkessels vakuumdicht hindurchgeführt und wird von außerhalb des Kessels mittels einer Handkurbel oder eines Motors bewegt.
  • Mit dem Zahnrad 7 ist entweder unmittelbar oder mittels eines Gestänges ein metallischer Behälter 9, der als Metalldampfkondensator dient, fest verbunden, so daß er sich bei Drehung des Zahnrades mit bewegt und so vom Tiegel abgehoben oder auf ihn aufgesetzt werden kann. Der Behälter 9 besitzt auf seiner Unterseite eine Öffnung 10, die auf die Tiegelöffnung paßt. Der Metalldampfkondensator besteht zweckmäßigerweise aus zwei Teilen 11 und 12, von denen in Fig. 1 der untere 11 eine Wasserkühlung mit Kühlschlangen 13 besitzt. Bei 14 sind die beiden Teile durch einen Flansch miteinander verbunden und können so zwecks Reinigung und Demontage leicht auseinandergenommen werden. An den inneren Wandflächen des Metallgefäßes schlägt sich das aus dem Tiegel 2 vom Gute 3 überdestillierte Metall nieder. Beispielsweise kann eine Charge von etwa 120 kg Zinn, weAche Beimengungen von 1 Gewichtsprozent Blei enthält, in 21/2 Stunden bis auf einen Restgehalt von 0,01 11/o vom Blei befreit werden. Die in diesem Falle zur Abtrennung des Bleis vom Zinn erforderliche Temperatur beträgt ungefähr 1200° C.
  • Nach Beendigung der Ausdestillation einer Charge wird der Kondensator 9 seitlich weggeklappt. Dies geschieht, indem mittels Zahnrad 8 auf Zahnrad 7 eine Drehung von ungefähr 90° übertragen wird. Dadurch gelangt der Kondensator in die in Fig.2 gezeigte Stellung. Je nach dem behandelten Gut schlägt sich dieses in mehr oder weniger loser Form als Schuppen oder Pulver nieder und sammelt sich auf dem Boden des Behälters 9. Durch Kippen um 90" öffnet sich eine seitlich am Behälter 9 angebrachte Klappe 15, die an einem Scharnier 16 beweb lich befestigt ist. Die Klappe öffnet sich, und das lose Kondensat wird auf diese Weise in einen Behälter 17 entleert und dort gesammelt. Bei der in Fig. 2 gezeigten Stellung des Kondensators 9 ist es zugleich möglich, durch Kippen des Tiegels 2 dessen Inhalt in die Form 6 zu gießen. Zur Erzielung möglichst einwandfreier Güsse bedient man sich hierbei zweckmäßigerweise eines Trichters 18, welcher einen zentralen Gießstrahl gewährleistet. Um das Kippen des Schmelztiegels 2 zu ermöglichen, ist er an einer Drehachse 19 montiert, wobei diese Achse 19 durch die Wand des Vakuumkessels hindurchgeführt ist und von außen betätigt werden kann. Diese Drehdurchführung enthält in die Hohlwelle 19 gleichzeitig auch Durchführungen für Strom und Kühlwasser der Induktionsheizspule.
  • Der Kessel 1 wird über einen Absaugstutzen 20 evakuiert. Über 20 werden auch die während der Behandlung des Gutes abgegebenen permanenten Gase laufend abgepumpt. Damit der Gasdruck im Kondensator 9, während er auf den Schmelztiegel 2 aufgesetzt ist, laufend auf einem bestimmten niedrigen Wert gehalten werden kann, ist zweckmäßigerweise in der Wand des Behälters 9 eine kleine seitliche Öffnung 9' angebracht, durch welche hindurch die Gase aus dem Kondensator sowie die vom Schmelzgut während der Destillation aus dem Tiegel abgegebenen Gase abgeführt werden können.
  • Zur Beobachtung der im Innern des Vakuumkessels vorzunehmenden Operationen dienen Schaugläser. Ein solches ist durch 21 dargestellt.
  • Auch wenn das Kondensat nicht in Schuppen-oder Pulverform anfällt und somit durch die Klappe 15 nicht entleert werden kann, ist es meistens so, daß der Kondensator 9 durch die Raffination einer Tiegelcharge keineswegs voll beladen wird. Es ist daher zweckmäßig, mit neuen Tiegelchargen weiter zu destillieren, ohne das Vakuum zu unterbrechen. Zu diesem Zweck sieht man Gut-Einschleusvorrichtungen an sich bekannter Art vor, welche es gestatten, ohne Unterbrechung des Vakuums nach dem Vergießen der einen Tiegelcharge den Tiegel von neuem zu füllen, und der Vorgang des Erhitzens, Schmelzens, Entgasens, Abdestillierens der abzutrennenden Komponenten und anschließenden Vergießens kann von neuem beginnen. Um mehrere Güsse nacheinander durchführen zu können, wird zweckmäßigerweise ein Wanderkokillensystem oder eine einzelne große, flache Kokille vorgesehen. Auf diese Weise ist es z. B. möglich, die Gießleistung eines Tages mit einmaligem Evakuieren von Atmosphärendruck auf Hochvakuum durchzubringen. Wenn beispielsweise pro Tiegelcharge von 200 kg als insgesamte Behandlungszeit (einschließlich Chargierens, Schmelzens, Entgasens, Destillierens und Vergießens) 21/2 Stunden erforderlich sind und eine Kokille mit einem Fassungsvermögen von 6 Tiegelchargen vorgesehen ist, dann entspricht dies der Gießleistung einer insgesamten Arbeitszeit von 3 5 Stunden. Erst dann ist wieder ein Öffnen der Anlage und Ausräumung des Destillats erforderlich.
  • Als weiteres Beispiel sei die Gewinnung von reinem Mangan aus Ferromangan erwähnt. Das unerwünschte Beimengen von Eisen enthaltendem Ferromangan wird in den Tiegel aufgegeben. Der Tiegel faßt etwa 200 kg Ferromangan. Die Speisung der Induktionsheizspule erfolgt mit einer Frequenz von 2000 Hz und einer Leistung von etwa 100 kV. Dadurch wird das Gut auf etwa 1400° C erwärmt. Bei dieser Temperatur beginnt das Mangan in nennenswertem Maße zu sublimieren. Anfänglich bleibt die Temperatur ungefähr auf dem angegebenen Wert; sie steigt aber später an, nachdem der größte Teil des Mangans absublimiert ist.
  • Nach ungefähr 3 Stunden gewinnt man am Kondensator etwa 130 kg schuppenförmiges Kondensat aus 99,9o/oigem Mangan.
  • Dieser Rückstand nach jeder Charge wird in eine große, flache Kokille gegossen, und der Tiegel steht zur Nachchargierung bereit.
  • In Fällen, wo große Mengen von Kondensat anfallen, ist es manchmal angezeigt, mehrmals während der Destillation eines Tiegelinhaltes das Kondensat aus dem Behälter 9 in den Sammelbehälter 17 zu entleeren.
  • Ein anderes Beispiel stellt die Rückgewinnung von Zink aus Messing dar. Von einer Charge von 200 kg Messung kann mit 100 kV Leistung/200 Hz in etwa 3 Stunden das reine Zink durch Destillation quantitativ zurückgewonnen werden.

Claims (4)

  1. PATI:NTANSPRÜCHF: 1. Schmelz-, Destillations- und Gießanlage, bei welcher der Schmelztiegel, die Kondensationseinrichtung und die Gußform sich in einem einzigen evakuierbarem Gehäuse befinden und der Schmelztiegel um eine horizontale Achse kippbar angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kondensationseinrichtung (9) in Form einer um eine Achse schwenkbaren Haube ausgebildet ist, welche wahlweise auf den Rand des Schmelztiegels (2) aufzusetzen bzw. von ihm abzuheben ist, und daß diese schwenkbare Kondensationseinrichtung und der kippbare Schmelztiegel mit Betätigungsvorrichtungen, die von außerhalb des evakuierbaren Gehäuses zu bedienen sind, verbunden und derart einander zugeordnet sind, daß in der einen Endstellung der Tiegel in vertikaler Stellung sich befindet und die als Kondensationseinrichtung dienende Haube auf den Tiegelrand aufzusetzen ist, während in der anderen Endstellung die Haube zur Seite geklappt ist und so den Tiegel zwecks Durchführung des Gießens durch Kippen oder zwecks Neuchargierung mit zu behandelndem Gut mittels einer Schleuse freigibt.
  2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kondensationseinrichtung (9) außer der auf den Tiegel aufsetzbaren öffnung (10) zusätzlich eine seitliche Öffnung (15) aufweist, durch welche kondensiertes Gut durch Schwenken der Kondensationseinrichtung in einen Auffangbehälter (17) zu entleeren ist.
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine an sich bekannte Schleusenvorrichtung vorgesehen ist, mit der unter Aufrechterhaltung des Luftabschlusses neues zu behandelndes Gut dem Tiegel (2) zuzuführen ist.
  4. 4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an sich bekannte Wanderkokillen vorgesehen sind, so daß aus einem Tiegel (2) ohne Unterbrechung des Luftabschlusses mehrere Formen abzugießen sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 1026 701; Stahl und Eisen, 1953, S.1261 bis 1268; Holland-Merten, »Handbuch der Vakuumtechnik«, 1953, S. 521 bis 526.
DEB38842A 1955-03-04 1956-01-24 Unter Luftabschluss arbeitende Schmelz-, Destillations- und Giessanlage Pending DE1136064B (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR1026701A (fr) * 1949-11-03 1953-04-30 Appareil de fusion et de coulée à l'abri de l'air

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR1026701A (fr) * 1949-11-03 1953-04-30 Appareil de fusion et de coulée à l'abri de l'air

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