-
Gestell für elektronische Apparatur mit ausschiebbaren Schubladen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Gestell für eine elektronische Apparatur mit
ausschiebbaren, mit Steckkontakten versehenen Schubladen, insbesondere für Fernmeldezwecke.
Die in solchen Schubladen angebrachte Apparatur kann verhältnismäßig umfanb reich
und die Zahl der zum Anschluß dieser Apparatur erforderlichen Kontakte verhältnismäßig
groß, z. B. 100 oder mehr, sein. Wenn eine Schublade in das Gestell hineingeschoben
wird, kommen üblicherweise die auf der Hinterseite der Schublade angebrachten Steckkontaktorgane
am Ende der Verschiebungsstrecke mit den zugeordneten Gegenkontaktorganen in Eingriff.
Während des Einsteckens der Steckkontakte und beim Ausziehen der Schubladen muß
die gegenseitige Reibung der Kontaktglieder überwunden werden, und bei einer Vielzahl
von Kontakten kann die erforderliche Kraft einen unerwünscht hohen Wert annehmen.
-
Die Erfindung bezweckt, eine Vorrichtung zu schaffen, bei der diese
Kraft halbiert oder noch weiter verrringert ist. Gemäß der Erfindung wird dies dadurch
erreicht, daß mindestens eine der Schubladen aus mindestens zwei, in der Schubrichtung
betrachtet, neben- oder übereinanderliegenden, mit Steckkontakten versehenen Teilen
besteht, die so miteinander verbunden sind, daß sie in der Schubrichtung in Bezug
aufeinander beschränkt verschiebbar sind.
-
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert,
in der Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel in Seitenansicht darstellt, und Fig. 2 dieses
Ausführungsbeispiel in der Draufsicht und teilweise im Schnitt zeigt.
-
Die Zeichnung zeigt eine von mehreren in einem nicht dargestellten
Gestell verschiebbar angebrachten Schubladen mit der zugeordneten am Gestell befestigten
Führung für diese Schublade. Die Schublade besteht aus zwei nahezu identischen,
in der Schubrichtung betrachtet vorzugsweise nebeneinanderliegenden, senkrechten
rahmenförmigen Teilen 1, die durch mindestens drei biegsame Glieder mechanisch und
elektrisch derart miteinander verbunden sind, daß sie in der Schubrichtung in Bezug
aufeinander beschränkt verschiebbar sind. Im dargestellten Falle besteht die mechanische
Verbindung, die die beiden Rahmen 1 zu einer baulichen Einheit vereinigt, aus vier
zur Schubrichtung der Schublade senkrechten, in Fig. 2 im Axialschnitt dargestellten
Schraubenfedern 3, deren Enden in der Nähe der Ecken der Rahmen 1 an diesen befestigt
sind. Die Enden der Federn 3 sind zu diesem Zweck klemmend um zueinander hingerichtete
seitliche zylindrische vorstehende Teile 5 der Rahmen 1 angebracht, wobei der Durchmesser
dieser Teile 5 etwas größer als der Innendurchmesser der Federn 3 in entspanntem
Zustand ist.
-
Jeder Rahmen 1 besteht aus einem U-förmigen Bügel 7 mit rundem Querschnitt,
dessen Schenkel durch angeschweißte, im Querschnitt rinnenförmige Schienen 9 verlängert
sind, und aus einer die freien Enden der Rinnen 9 verbindenden, gleichfalls rinnenförmigen
Schiene 11. Die Enden der Rinne 11 sind an zwei Platten 13 angeschraubt, die an
die freien Enden der Rinnen 9 geschweißt sind. Zwischen den Schenkeln des U-förmigen
Bügels 7 ist eine vierte Rinne 15 durch Punktschweißen befestigt: die Böden sämtlicher
Rinnen sind der Mitte des Rahmens zugekehrt.
-
In den Böden der Rinnen 11 und 15 sind waagerechte Sägeschnitte 17
angebracht, in denen die Enden streifenförmiger isolierender Tragplatten 19 ruhen,
deren Längsrichtung parallel zur Ebene des Rahmens 1 und deren Ebene senkrecht zur
zuerst erwähnten Ebene verläuft (s. Fig. 2). Jeder der Isolierstreifen 19 bildet
eine Trägerplatte für mehrere Einzelteile, wie z. B. Widerstände 21, deren Anschlußdrähte
an längs der Ränder der Streifen 19 angebrachte, z. B. gedruckte Kontakte 23 angelötet
sind (s. Fig. 2). Durch der besseren Übersicht halber nicht dargestellte Verbindungen
können die auf einer Platte 19 angebrachten Bauteile und gegebenenfalls mindestens
zwei
übereinanderliegende Platten 19 zu einer Schaltungseinheit
vereinigt sein, deren Anschlußpunkte über Anschlußkontakte 25 und Verbindungsdrähte
26 und 27 mit Tragplatten des angrenzenden Rahmens bzw. mit zusammen mit dem Rahmen
verschiebbaren Kontaktfedern 29 verbunden sind. Diese Kontakte 29 können (s. Fig.
2) die Form einer zurückgebogenen Blattfeder aufweisen, deren zurückgebogenes Ende
überdies seitlich abgebogen ist, während die hakenförmig ausgebogenen freien Enden
31 um die langen Ränder zweier beiderseits der Kontaktfedern 29 angebrachter streifenförmiger
isolierender Tragplatten 33 und 35 herumgreifen. Das zurückgebogene Ende jeder der
Federn 29 ist durch ein Fenster 37 der betreffenden Tragplatte 33 hindurchgeführt
und in diesem durch die eigene Federkraft festgeklemmt. Die isolierenden Trägerstreifen
33 und 35 können durch Niete 39 an der Rinne 11 befestigt sein. Die Führung
für die Schubbewegung der aus zwei Rahmen bestehenden Schublade 1, wird durch vier
parallel verlaufende Stäbe 41 mit vorzugsweise rundem Querschnitt gebildet, die
an den hinteren Enden im Gestell der Vorrichtung befestigt sind und beim Einschieben
der Schublade je in einer der Rinnen 9 zu liegen kommen. Am Ende der Schubbewegung
der Schublade stoßen die Enden dieser Stäbe gegen die Enden der Bügel 7, aber zuvor
sind feste Kontaktglieder 43 mit den mit ihnen zusammenarbeitenden Kontakten 29
in Eingriff gekommen. Die Kontakte 43 sind auf einem streifenförmigen isolierenden
Kontaktträger 45 angebracht, die an eine rinnenförmige Schiene 47, die zwei einem
Rand zugeordnete Stäbe 41 miteinander verbindet, angeschraubt ist. Die Kontakte
43
können aus zurückgebogenen Metallstreifen bestehen, die auf die in Fig.2
im Schnitt dargestellte Weise um den der Schublade 1 zugekehrten langen Rand des
streifenförmigen Trägers 45 herumgreifen und durch Öffnungen 49 in diesem Träger
- hindurchgeflochten sind, wobei die vor dem Träger 45 vorstehenden aufeinanderhegenden
freien Enden des Metallstreifens als Lötzungen dienen. Bei völlig eingeschobener
Schublade liegt der um den Rand des betreffenden Trägers 45 herumgreifende Teil
jeder Kontaktfeder 45 auf an sich bekannte Weise unter Federdruck zwischen den zueinander
hingebogenen Teilen der Enden je einer Feder 29.
-
Die beim Eingreifen der Kontakte 29 und 43 zu überwindende Reibungskraft
läßt sich bei der beschriebenen Vorrichtung dadurch halbieren, daß die Federn 3
eine beschränkte Bewegung der Rahmen 1 in Bezug aufeinander in der Schubrichtung
zulassen, wobei die Federn z. B. die in Fig. 2 dargestellte gestrichelte Lage 3'
einnehmen. Hierdurch ist es nämlich möglich, die beiden Teile 1 der Schublade nicht
gleichzeitig, sondern nacheinander in die Endlage zu schieben, wodurch erzielt wird,
daß die verschiebbaren Kontakte 29 und die festen Kontakte 43, die einem der Rahmen,
z. B. dem in Fig. 2 unten dargestellten Rahmen, zugeordnet sind, zuerst miteinander
in Eingriff kommen, bevor dies bei den Kontakten des anderen Rahmens der Fall ist.
Wenn in Abweichung von Fig. 2 drei Rahmen nebeneinander angeordnet sind, ist die
erforderliche Schubkraft auf ein Drittel reduziert, usw. Die zum Lösen jedes einzelnen
Rahmens aus dem Eingriff der Kontakte erforderliche Kraft ist gleichfalls im Verhältnis
zur Rahmenzahl, in die die Schublade unterteilt ist, herabgesetzt.
-
Die nachgiebigen Glieder, die die Rahmen miteinander verbinden, können
nicht nur Schraubenfedern, sondern auch Rohrstücke aus plastischem oder elastischem
Material, z. B. einem geeigneten Kunststoff, sein. Erforderlichenfalls kann die
Verbindung zwischen den beiden Rahmen aus einer an einem der Rahmen befestigten
Führung bestehen, in der der andere Rahmen in beschränktem Maße verschiebbar ist.
Die Beschränkung ist notwendig mit Rücksicht auf die elektrischen Verbindungen,
z. B. den Verbindungsdraht 26 zwischen den Rahmen.
-
Auch in der Anordnung der Rahmen 1 sind Abänderungen möglich;
sie können z. B. nicht nebeneinander, sondern in horizontaler Lage übereinander
angeordnet werden.
-
Wenn wenigstens ein Teil der Schraubenfedern 3, z. B. auf die geschilderte
Weise, leicht lösbar angebracht ist, ergibt sich die Möglichkeit, nach dem Herausziehen
der Schublade z. B. die zwei an der linken Seite angebrachten Schraubenfedern (deren
eine in Fig. 2 sichtbar ist) zu lösen und die beiden Rahmen auseinander zu biegen,
wodurch sich der Vorteil ergibt, daß jeder Rahmen auf beiden Seiten völlig für Reparaturarbeiten
zugänglich ist. Wenn nur drei Schraubenfedern je Schublade vorhanden sind, z. B.
zwei an einer der senkrechten Seiten und die dritte an der anderen senkrechten Seite,
genügt es, die dritte Feder zu lösen.