DE1134368B - Verfahren zur Herstellung von Methylmercaptan - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Methylmercaptan

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DE1134368B
DE1134368B DEA25140A DEA0025140A DE1134368B DE 1134368 B DE1134368 B DE 1134368B DE A25140 A DEA25140 A DE A25140A DE A0025140 A DEA0025140 A DE A0025140A DE 1134368 B DE1134368 B DE 1134368B
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methyl mercaptan
methanol
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hydrogen sulfide
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Jack J Cinque
Herbert D Grove Jun
William F Hoot
James A Jarboe Ill
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American Oil Co
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American Oil Co
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J21/00Catalysts comprising the elements, oxides, or hydroxides of magnesium, boron, aluminium, carbon, silicon, titanium, zirconium, or hafnium
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C321/00Thiols, sulfides, hydropolysulfides or polysulfides

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Methylmercaptan Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von Methylmercaptan aus Schwefelwasserstoff und Methanol, nach welchem Methylmercaptan von mindestens 980/oiger Reinheit und mit geringem Gehalt an Nebenprodukten, wie Dimethylsulfid und Dimethyläther, erhalten wird.
  • Obwohl seit langem bekannt ist, daß Schwefelwasserstoff mit Methanol unter Bildung von Methylmercaptan umgesetzt werden kann (vgl. Kramer und Reiz, »Catalytic Preparation of Mercaptans«, in »Journal of American Chemical Society«, Bd. 43 [1921], S. 880), und obwohl Methylmercaptan ein wertvolles Zwischenprodukt für die Herstellung von Methionin und anderen wertvollen Verbindungen ist, haben doch die die geringen Ausbeuten, welche nach den bisher bekannten Verfahren erreicht wurden (große Mengen an unerwünschten Nebenprodukten), und die hohen Vorrichtungs- und Verfahrenskosten die technische Anwendung der Reaktion nicht gestattet. Die Erfindung stellt ein brauchbares technisches Verfahren dar und verwendet eine Vorrichtung, welche die bekannte Umsetzung von Methanol und Schwefelwasserstoff zu Methylmercaptan mit technisch gutem Ergebnis gestattet, wobei eine quantitativere Methanolumwandlung und selektivere Umsetzung (Bildung von Methylmercaptan anstatt von Nebenprodukten) erreicht wird, als es bisher möglich war. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist eine anpassungsfähige, leicht regelbare Umsetzungsweise mit möglichst geringen Vorrichtungs- und Verfahrenskosten möglich.
  • Es sind verschiedene Verfahren zur Herstellung von Mercaptanen bekannt, jedoch eignen sich diese entweder nicht zur Herstellung von Methylmercaptan oder sie weisen Nachteile auf, die ihre großtechnische Anwendung nicht ratsam erscheinen lassen. So können gemäß den Lehren der USA.-Patentschrift 2 116 182 zwecks Herstellung höherer aliphatischer Mercaptane aliphatische Alkohole mit mindestens 12 Kohlenstoffatomen mit Schwefelwasserstoff unter Verwendung von Aluminiumoxydkatalysatoren umgesetzt werden. Das hierbei benutzte Aluminiumoxyd weist jedoch nicht die spezielle Oberflächenbeschaffenheit des erfindungsgemäß verwendeten auf, so daß dieses Verfahren die Herstellung von Methylmercaptan nicht mit einschließt. Bei den bereits bekannten Verfahren zur Herstellung von Methylmercaptan wird jedoch kein reiner Aluminiumoxydkatalysator oder ein Katalysator mit der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Oberflächenbeschaffenheit verwendet, sondern er enthält Aluminiumoxyd nur als Trägersubstanz für andere oxydische Katalysatoren, wie Thoriumoxyd. Diese Katalysatortypen lassen jedoch nur eine wesentlich niedrigere Methanolumwandlung zu als die erfindungsgemäß vorgeschlagenen Katalysatoren aus reinem Aluminiumoxyd. Das trifft z. B. für die USA.-Patentschrift 2647 151 zu. In der USA.-Patentschrift 2685505 wird ebenfalls ein derartiges Verfahren zur Herstellung von Methylmercaptan aus Methanol mit Hilfe eines Thoriumoxydkatalysators auf Bimsstein beschrieben, wobei vorteilhafterweise Wasser in die Umsetzungszone eingeführt werden soll. Beim Verfahren gemäß der Erfindung hingegen wird bevorzugt Wasser vor Eintritt der Beschickung in die Umsetzungszone entfernt. Das bekannte Verfahren weist neben der wesentlich schlechteren Umwandlung auch noch den Nachteil auf, daß es bei erheblich höheren Temperaturen durchgeführt werden muß als das Verfahren der Erfindung. Ebenso erfordert das Verfahren gemäß der USA-Patentschrift 2667 515 eine um etwa 100° C höher liegende Reaktionstemperatur als das erfindungsgemäße. Das Verfahren dieser USA.-Patentschrift bedient sich zur Herstellung von Methylmercaptan aus Methanol und Schwefelwasserstoff eines Cadmiumsuffidkatalysators, der auf eine Aluminiumoxyd-Trägersubstanz aufgebracht ist. Besonders unvorteilhaft ist dabei, daß 29 e/0 des entstehenden Umsetzungsproduktes aus Dimethylsulfid bestehen, das wieder in den Kreislauf zurückgeführt wird. Nach der Erfindung wird dieser Nachteil ausgeschaltet, da verfahrensgemäß nur 100/o des Umsetzungsproduktes dem Verfahren im Umlauf wieder zugeführt zu werden brauchen. Es ergibt sich somit eine demgegenüber wesentlich größere Kapazität der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitenden technischen Anlagen. Zum Nachweis der technischen Überlegenheit des Verfahrens gemäß der Erfindung gegenüber demjenigen der USA. -Patentschrift 2667515 wurden zwei Vergleichsversuche vorgenommen. Bei Versuch 1 wurde nach dem Verfahren gemäß der Tabelle in Spalte 4 der genannten USA. -Patents chrift gearbeitet, und zwar entsprechend Ansatz 4, da aus dieser Tabelle hervorgeht, daß bei diesem Ansatz die besten Ergebnisse erhalten werden sollen. Die Reaktionstemperatur betrug 3900 C. Der anschließend durchgeführte Versuch 2 entspricht dem vorliegenden Verfahren bei einer Reaktionstemperatur von annähernd 3200 C. Die nachfolgende Tabelle gibt die erhaltenen Ergebnisse wieder:
    Versuch Nr. 1
    gemäß Versuch Nr. 2
    USA.-Patent- gemäß
    schrift dem Verfahren
    2667515 der Erfindung
    (Ansatz 4)
    Ausbeuten, bezogen auf
    Beschickung,
    Molprozent MeSH 71 80,2
    Molprozent Me2 S 29 5,4
    Molprozent Me2 0 0 2,8
    Umwandlung
    der Beschickung . 100 O/o 97 O/o
    Selektivität in Hinblick
    auf das gebildete
    MeSH . . . 710/o 82,7 ovo
    Es zeigt sich mithin, daß das erfindungsgemäße Verfahren ein höhere Ausbeute an Methylmercaptan erreicht, daß die Umwandlung des Methanols nahezu quantitativ verläuft und daß die Selektivität des erfindungsgemäßen Verfahrens erheblich größer ist als die des Verfahrens der zum Vergleich herangezogenen USA .-Patentschrift.
  • Beim Verfahren der Erfindung wird eine Mischung aus Schwefelwasserstoff und Methanol (die Dimethyläther und eine erhebliche Menge Beimengungen oder Verunreinigungen enthalten kann) in der Dampfphase unter genau festgelegten Bedingungen mit einer bestimmten Art eines adsorptionsfähigen y-Aluminiumoxyd-Katalysators in Berührung gebracht, der (in bezug auf Stickstoff) seine Adsorptionsoberfläche von mindestens 10, aber nicht mehr als 150 m2/g und vorzugsweise von etwa 25 bis 75 m2/g besitzt. Das äußere molare Verhältnis Schwefelwasserstoff zu Methanol, d. h. das Verhältnis der Stoffe, die dem System von äußeren Quellen zugeführt werden, soll zwischen etwa 1,1 : 1 und 2 : 1 liegen, aber das Gesamtverhältnis einschließlich des umlaufenden H2S soll über 2,5 :1 rund vorzugsweise zwischen 3 :1 und 5 :1 oder höher liegen. Die Temperatur soll im Bereich von etwa 277 bis 3540 C, vorzugsweise 306 bis 3350 C liegen, wobei die besten Ergebnisse im Bereich von etwa 315 bis 3300 C erhal- ten werden. Die Durchsatzgeschwindigkeit, bezogen auf den gesamten Schwefelwasserstoff plus Methanol, die in das Reaktionsgefäß gelangen, soll gewöhnlich im Bereich von etwa 0,2 bis 4 kg Ausgangsstoff/ Stundelkg Katalysator und vorzugsweise etwa 0,4 bis 2 oder etwa 1 kg/Stunde/kg Katalysator betragen.
  • Die Umwandlung soll bei Überdruck und zwischen etwa 7 und 35 kg/cm2, vorzugsweise zwischen etwa 17,5 und 25 kg/cm2, durchgeführt werden.
  • Temperatur und Durchsatzgeschwindigkeit können innerhalb der genannten genauen Grenzen schwanken und sind von der Wirksamkeit des jeweils angewandten Katalysators und/oder der Zeit, die der Katalysator in Gebrauch ist, abhängig, aber unabhängig von der in dem genannten Bereich liegenden Temperatur, die nötig ist, um die Umwandlung mit einem bestimmten Katalysator zu erreichen. Es ist wichtig, daß die Temperatur im Reaktionsgefäß praktisch gleichmäßig ist, wobei die Temperaturänderungen immer in den Grenzen von t 110 C und vorzugsweise in den Grenzen von + 50 C liegen. Diese gleichmäßige Temperatur wird vorzugsweise erreicht, indem der Katalysator in senkrechte Röhren von geringem Durchmesser gegeben wird, die mit einer Flüssigkeit umgeben werden, die praktisch bei der erforderlichen Umsetzungstemperatur siedet. Eine eutektische Mischung aus Phenyläther und Diphenyl ist ein gutes Beispiel für eine derartige Flüssigkeit, die um die Röhren mit jeder gewünschten Geschwindigkeit umlaufen kann, während die Siedetemperatur durch Regelung des Druckes in dem verdampfenden Flüssigkeitssystem geregelt wird. Die Aufrechterhaltung einer gleichmäßigen Temperatur innerhalb der Katalysatormasse in der Umwandlungszone ist sehr wichtig, um maximale Mercaptanbildung und möglichst geringe Bildung von unerwünschten Nebenprodukten zu erreichen. Der Katalysator am Einlaßende der Röhren kann mit inerten Stoffen verdünnt werden, um zu bewirken, daß die Umsetzung gleichmäßig im gesamten Reaktionsraum stattfindet, wodurch gleichzeitig hier eine größere Gleichmäßigkeit der Temperatur erzielt wird.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist die Verwendung von reinem Schwefelwasserstoff nicht erforderlich, sondern man kann Schwefelwasserstoff aus Nebenprodukten, z. B. wie er in Erdölraffinerien anfällt, benutzen, und zwar auch, wenn der Schwefelwasserstoffstrom 15 oder 20Q/o Beimengungen, wie leichte Kohlenwasserstoffgase, Kohlendioxyd, Wasserstoff oder Wasserdampf, enthält. Solcher Schwefelwasserstoff aus Nebenprodukten soll vorzugsweise zur Entfernung von Wasser getrocknet werden, da, besonders bei kaltem Wetter, die Neigung besteht, feste HSS-Hydrate zu bilden, die insofern stören, als sie das Verstopfen von Röhren und Leitungen und insbesondere von Instrumentenzuleitungen verursachen, wenn nicht die Leitungen, Röhren und Instrumentenzuführungen mit einem Dampfmantel umgeben sind.
  • Obwohl solche Beimengungen und Verunreinigungen in dem Reaktionskreislauf vorhanden sein können, sind sie doch nicht günstig, und obwohl ihre Gegenwart keine merkliche Wirkung auf die verfahrensgemäße Umwandlung ausübt, müssen sie doch letztlich aus dem Reaktionskreislauf entfernt werden, wobei gewöhnlich Verluste an H2S, Methanol oder beidem auftreten.
  • Das Arbeiten bei zwischen 17,5 und 25 at liegenden Drücken ist aus verschiedenen Gründen wichtig.
  • Es gestattet einmal die Verwendung von gewöhnlichem Kühlwasser zum Kühlen des aus dem Reaktionsgefäß ablaufenden Stromes und die Abtrennung von leichten Gasen aus der gekühlten Flüssigkeit bei geringsten Verlusten an Produkt oder Ausgangsstoffen. Weiter verringert es den erforderlichen Querschnitt der Reaktionsröhren, wodurch eine genauere Temperaturregelung und gleichmäßigere Temperatur im Reaktionsraum möglich sind. Indem Flüssigkeit aus dem gekühlten Abscheider für den Reaktorauslauf zu einem Stabilisator zwecks Entfernung von H2 S und anderen Bestandteilen, die tiefer als Methylmercaptan sieden, gepumpt wird, kann der entnommene H2 S-Strom, ohne daß ein Verdichter nötig ist, direkt in das Reaktionsgefäß zurückgeführt werden.
  • Wie wichtig es ist, innerhalb der genannten Umwandlungsbedingungen zu arbeiten, geht aus der folgenden Erörterung hervor, die die Wirkung dieser Bedingungen auf die Umwandlung, Selektivität und die Bildung von Nebenprodukten erläutert. Bei einem Verhältnis Gesamtschwefelwasserstoff zu Methanol wie 3 : 1 bei einem Druck von etwa 25 at und einer Temperatur von 3200 C wird mit einem bestimmten Katalysator bei einer Durchsatzgeschwindigkeit von 0,2 fast vollständige Methanolumwandlung (100 0/o) erreicht, etwa 98 0/o bei 0,4, etwa 920/0 bei 1, etwa 80°/o bei 2,5 und etwa 720/0 bei der Durchsatzgeschwindigkeit 4 kg Ausgangs stoff/Stunde/kg Katalysator. Höhere Umwandlungen werden bei höheren Temperaturen erhalten; eine Temperatur von 3500 C ergibt bei einer Durchsatzgeschwindigkeit von 2,5 kg Ausgangs stoff/Stunde/kg Katalysator eine 920/oige Umwandlung. Niedrigere Temperaturen ergeben geringere Umwandlungen; eine Temperatur von 3040 C ergibt eine Umwandlung von nur etwa 70°/o bei einer Durchsatzgeschwindigkeit von 2,5 kg Ausgangsstoff/ Stunde/kg Katalysator. Es wird vorgezogen, bei einer Temperatur und mit einer Durchsatzgeschwindigkeit zu arbeiten, die eine Gesamtmethanolumwandlung zwischen etwa 90 bis 980/0 ergeben, da mit dem hier verwendeten bestimmten Katalysator und den eng begrenzten Arbeitsbedingungen dieser Umwandlungsgrad maximale Selektivität ergibt.
  • Die Anwendung von großen Verhältnissen Gesamt-H22 zu Methanol verringert die Umwandlung von Methanol in Dimethyläther auf ein Mindestmaß. Die Bildung dieses besonderen Nebenproduktes ist nicht günstig, aber der größte Teil des Dimethyläthers, der bei der Umwandlung gebildet wird, wird in der Vorfraktionierkolonne aus dem Produkt entfernt und mit dem HOS-Strom zum Reaktionsgefäß zurückgeführt, wo er wie Methanol unter Bildung weiterer Mengen Methylmercaptan umgesetzt wird. In diesem Fall ergibt unter den eng begrenzten Bedingungen die mit dem Schwefelwasserstoffstrom zurückgeführte Dimethyläthermenge in der gesamten, dem Reaktionsgefäß zugeführten Mischung ein zwischen etwa 9 : 1 und 50 : 1 liegendes Verhältnis Methanol zu Dimethyläther, wenn auch gewöhnlich die Mengen an zurückgeleitetem Dimethyläther relativ gering sind. Die Bildung von Dimethylsulfid ist äußerst ungünstig, da es die Ausbeute an Methylmercaptan verringert und dabei die Selektivität beeinträchtigt; wenn unter Bedingungen gearbeitet wird, die eine Gesamtmethanolumwandlung von weniger als 98 ovo ergeben, und wenn ein hohes Verhältnis Gesamt-H2S zu Methanol angewandt und in dem begrenzten Druckbereich gearbeitet wird, wird die Umwandlung in Dimethylsulfid auf ein Mindestmaß verringert. Wenn z. B. bei einer 970/oigen Methanolumwandlung mit einem Verhältnis Schwefelwasserstoff zu Methanol wie 1,5 :1 gearbeitet wird, wird eine etwa 200/oige Ausbeute an Dimethylsulfid erhalten, während bei gleicher Methanolumwandlung mit einem Verhältnis Schwefelwasserstoff zu Methanol wie 5 :1 das gebildete Dimethylsulfid weniger als 66/o ausmacht. Die wirklich erzielbare Ausbeute an Methylmercaptan wird beträchtlich gesteigert, wenn unter Bedingungen, die eine hohe, unter 980/0 liegende Methanolumwandlung ergeben, mit einem Verhältnis Schwefelwasserstoff zu Methanol gearbeitet wird, das mehr als 2: 1 und vorzugsweise mindestens 3 : 1 bis 5 : 1 oder mehr beträgt.
  • Der Katalysator für das erfindungsgemäße Verfahren besteht aus adsorptionsfähigem y-Aluminiumoxyd und unterscheidet sich von den meisten handelsüblichen, aktivierten Aluminiumoxyden durch seine relativ kleine Oberfläche. Ein derartiger Katalysator kann hergestellt werden, indem ein Aluminiumoxydtrihydrat in bekannter Weise dehydratisiert wird. So kann z. B. ein Ton mit hohem Aluminiumoxydgehalt mit konzentrierter Natronlauge behandelt werden, um eine wäßrige Lösung von Natriumaluminat herzustellen. Die Gangart wird aus der Lösung entfernt und diese dann mit Kohlendioxyd in Gegenwart von Aluminiumoxydtrihydrat-Kristallen als »Impfstoff« behandelt. Das gefällte Aluminiumoxydtrihydrat wird dann bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen, d. h. unter 2040 C, getrocknet und das trockene, teilweise dehydratisierte Material dann zu Kügelchen geformt und bei einer Temperatur von etwa 5400 C oder darüber calciniert. Das so hergestellte aktivierte Aluminiumoxyd oder ein handelsübliches, aktiviertes Aluminiumoxyd besitzt gewöhnlich eine viel größere Oberfläche als 150 m2/g und muß deswegen weiterbehandelt werden, um die adsorptionsfähige Oberfläche zu verringern. Ein wirksames Verfahren zur Herabsetzung der adsorptionsfähigen Oberfläche des Aluminiumoxyds besteht einfach darin, daß es etwa 50 Stunden unter den oben beschriebenen Bedingungen zur Umwandlung von Schwefelwasserstoff und Methanol benutzt wird. Während dieser ersten oder den Katalysator vorbehandelnden Stufe wird eine unzweckmäßig große Menge Nebenprodukte gebildet, aber die adsorptionsfähige Oberfläche des Katalysators wird von etwa 225 m2/g auf etwa 25 bis 75 m2/g verringert. Der so behandelte Katalysator kann Wochen und sogar Monate benutzt werden, ohne seine große Selektivität zu verlieren. Weitere Verfahren zur Behandlung von handelsüblichem aktiviertem Aluminiumoxyd zwecks Herstellung eines Katalysators mit einer adsorptionsfähigen Oberfläche von etwa 25 bis 75 m2/g sind bekannt. Zur Bestimmung der Oberfläche des Katalysators wird das bekannte »BET«-Verfahren benutzt, von dem eine Beschreibung im »Journal of the American Chemical Society«, Bd. 60 (1938), S. 309, erschienen ist. Die praktische Anwendung des Verfahrens unter Verwendung von Stickstoff als adsorbiertem Stoff, mit dem hier die Oberfläche des aktivierten Aluminiumoxydkatalysators bestimmt wurde, ist in »ASTM-Symposium on New Methods for Particle Size Determinations« (1941), S. 95, und in »Advances in Colloid Science« (1942), 1, S. 1 bis 36, beschrieben.
  • Außer den oben angeführten Merkmalen besitzt die Erfindung weitere wichtige Verfahrensmerkmale, so z. B. die Art und Arbeitsweise des Kühlmittelsystems, die Hilfsmittel, die nötig sind, um in der letzten Fraktioniervorrichtung ein Produkt von der gewünschten Einheit zu erhalten, die Sicherheitsvorrichtungen und das Verfahren zur Entfernung von Beimengungen. Obwohl viele Beimengungen in dem Reaktionskreislauf vorhanden sein können, ist es günstig, wenn praktisch keine Halogenide und besonders Chloride vorhanden sind, da letztere nicht nur die Korrosion begünstigen, sondern auch die Selektivität des Katalysators beeinträchtigen.
  • Die Erfindung wird in nachstehendem Beispiel in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert, die ein schematisches Fließbild einer technischen Apparatur darstellt: Schwefelwasserstoff, der bei der Erdölraffination als Nebenprodukt anfällt, wird durch Leitung 10 mit einer Geschwindigkeit von 366 kg/Stunde eingeleitet; dieses entspricht einem reinen Schwefelwasserstoffstrom von etwa 309 kg (20 Mol)/Stunde; der Rest sind Verunreinigungen, die hauptsächlich aus Propylen und Propan und geringeren Mengen anderer, normalerweise gasförmiger Kohlenwasserstoffe und vielleicht etwas Kohlendioxyd und Wasser bestehen.
  • Dieser Strom wird durch den Verdichter 11, der in die Leitung 12 mündet, auf einen Druck von etwa 21 bis 25 at komprimiert. Etwa 253 kg (17,4 Mol) Methanol/Stunde werden vom Behälter 13 durch Pumpe 14 und Leitung 15 in Leitung 12 eingeleitet.
  • Ein zurückgeführter Schwefelwas s erstoffstrom wird durch Leitung 16 zur Leitung 12 geleitet; die Zur am mensetzung dieses Stroms kann schwanken, in diesem Beispiel aber enthält der Strom etwa 550 kg (35,4 Mol) Schwefelwasserstoff/Stunde, etwa 18 kg (0,88 Mol) Dimethyläther/Stunde und andere Verunreinigungen, wie Propan, Propylen, leichtere Kohlenwasserstoffe und Kohlendioxyd. So enthält die gesamte, dem Reaktionsgefäß zugeführte Mischung etwa 855 kg (55,4 Mol) H2S/Stunde, etwa 261 kg Methanol/Stunde und etwa 18 kg Dimethyläther/Stunde, wobei 1 Mol des letzteren bei der Umwandlung etwa 2 Mol Methanol äquivalent ist, so daß, obwohl das äußere Molverhältnis H2S zu Methanol etwa 1,15 : 1 beträgt, dieses Verhältnis im Reaktionsraum etwa 3 :1 beträgt.
  • Diese Ausgangsmischung wird durch den Wärmeaustauscher 17, der zur Aufnahme von Wärme aus dem das Reaktionsgefäß verlassenden Reaktionsgut dient, geleitet, und eine geregelte Menge der insgesamt zugeführten Mischung kann unter Umgehung des Wärmeaustauschers 17 durch die Nebenleitung 18 geleitet werden, um das gewünschte Wärmegleichgewicht beim kontinuierlichen Verfahren aufrechtzuhalten. Die vorgewärmte Ausgangsmischung wird dann durch den Wärmeaustauscher 19 geleitet, wo sie nahezu auf Umsetzungstemperatur, z. B. auf 3150 C, erhitzt wird, indem Dampf der wärmeübertragenden Flüssigkeit, in diesem Beispiel eine eutektische Mischung aus Phenyläther und Diphenyl, kondensiert wird. Die vorerhitzte Ausgangsmischung wird dann durch die Leitung 20 und durch die mit einem Ventil versehene Leitung 21 zum Verteilerraum 22 unterhalb der Katalysatorröhren 23 im Reaktionsgefäß 24 geleitet. Die Katalysatorröhren sind unten und oben mit Rohrabdeckplatten der in Austauschern angewandten Art verschweißt, und wie beschrieben sind die Zwischenräume zwischen den Röhren mit wärmeleitender Flüssigkeit gefüllt. Die Katalysatorröhren 23 besitzen vorzugsweise einen geringen Durchmesser - Röhren von 5 cm Durchmesser werden bevorzugt - und der Innendurchmesser der Röhren ist in jedem Falle nicht größer als etwa 10 cm. Jede der Röhren ist natürlich an ihrem unteren Ende mit einer geeigneten Vorrichtung versehen, die den Katalysator trägt, z. B. einem Sieb, Gitter oder Stücken aus inertem Material, wie Kieselsäure oder geschmolzenem Aluminiumoxyd, in Form von Kugeln oder Plätzchen.
  • Der Katalysator ist absorptionsfähiges y-Aluminiumoxyd; wenn er nicht schon so vorbehandelt wurde, daß er eine Oberfläche von weniger als 150m2/g aufweist, kann die entsprechende Vorbehandlung innerhalb des Reaktionsgefäßes durchgeführt werden. In diesem Beispiel ist der Katalysator ein handelsübliches, aktiviertes Aluminiumoxyd in Form von Kügelchen mit der Siebmaschengröße 8 bis 14.
  • Im unteren Abschnitt der Röhren 23 wird der Katalysator vorzugsweise mit Teilchen aus inertem Stoff, wie Kieselsäure oder geschmolzenem Aluminiumoxyd, verdünnt, wobei der inerte Stoff etwa 75 °/o der Teilchen im unteren Drittel der Röhren ausmacht; und von dieser Höhe ab nimmt die Menge an inertem Stoff zum oberen Abschnitt der Röhren hin ab, so daß im oberen Teil der Röhren reiner Katalysator vorliegt. Die allmählich verringerte Verdünnung des Katalysators in der Strömungsrichtung ergibt über die ganze Länge der Katalysatorröhren eine gleichmäßigere Wärmeentwicklung, wodurch die erforderliche genaue Temperaturregelung erleichtert wird.
  • Da die Umsetzung von Schwefelwasserstoff mit Methanol exotherm ist, sind die Zwischenräume zwischen den Katalysatorröhren 23 im Gefäß 24 von einem ffüssigen, wärmeleitenden Mittel, z. B. einer eutektischen Mischung aus Phenyläther und Diphenyl, umgeben. Ein großer Teil dieser wärmeleitenden Flüssigkeit bzw. des Kühlmittels wird im Behälter 25 aufbewahrt, so daß die Kühlflüssigkeit durch ihr Gewicht durch Leitung 26 und die mit einem Ventil versehene Leitung 27 in die Zwischenräume des Gefäßes 24 unmittelbar über die untere Röhrenabdeckplatte fließt und die Dämpfe der Kühlflüssigkeit durch Leitung 28 zum oberen Teil des Kühlmittelbehälters 25 geleitet werden. Dämpfe aus dem Kühlmittelbehälter werden durch Leitung 29 zum Austauscher 19 geführt, wo sie kondensiert und durch Leitung 30 zum Behälter zurückgeführt werden.
  • Vorzugsweise wird ein System von zwei Reaktionsgefäßen benutzt, so daß die vorgewärmte Ausgangsmischung durch die mit Ventil versehene Leitung 21' in die Röhren im Gefäß 24' eingeleitet werden kann; hierbei wird das vom oberen Ende des Reaktionsgefäßes 24 ablaufende Produkt durch Leitung 31 und/oder das vom Reaktionsgefäß 24' durch Leitung 31' zur Sammelleitung 32 geleitet. Durch Schließen des Ventils in Leitung 31, Öffnen des Ventils 33 (wobei das Ventil in Leitung 33' geschlossen ist) kann der Ablauf aus dem Reaktionsgefäß 24 durch Leitung 34 und Leitung 35' zum Reaktionsgefäß 24' ge leitet werden, so daß die Reaktionsgefäße in Reihe wie auch parallel zueinander arbeiten können. In gleicher Weise kann der Ablauf aus dem Reaktionsgefäß 24' durch die Leitungen 33', 34 und 35 zum Reaktionsgefäß 24 geleitet werden, so daß die Strömungsrichtung in beiden Reaktionsgefäßen gleich ist.
  • Mit dem, wie oben beschrieben, verdünnten Katalysator werden die Reaktionsgefäße vorzugsweise parallel geschaltet, so daß nur das eine Reaktionsgefäß zur Regenerierung oder Ersetzung des Katalysators in dem anderen Reaktionsgefäß - oder wenn zu bestimmten Zeiten nur mit halber Kapazität gearbeitet werden soll - außer Betrieb ist.
  • Der genannte Katalysator besitzt eine bemerkenswert langekatalytischeWirksamkeit; auch nach mehrwöchigem Gebrauch zeigt er keinen merklichen Verlust an Aktivität oder Selektivität. Wegen der geringen Kosten des Katalysators wird es deswegen vorgezogen, die Katalysatorbeschickung einfach zu ersetzen, wenn dies erforderlich ist. Wenn der Katalysator durch Abbrennen von Abscheidungen mit mit Abgas verdünnter Luft regeneriert wird, kann es nötig sein, den Katalysator nochmals zu behandeln, damit er die genannte geringe Oberfläche besitzt, bevor er wieder für das katalytische Verfahren benutzt werden kann.
  • In diesem Beispiel beträgt die Durchsatzgeschwindigkeit, bezogen auf die gesamte Menge an H2S und Methanol (und das Methanoläquivalent des Dimethyläthers) 0,27 kg Ausgangsstoff/Stunde/0,45 kg Katalysator, der Druck etwa 21 bis 25 at und die Tempe ratur etwa 3200 C. Innerhalb der gesamten Länge der Katalysatorröhren beträgt die Katalysatortemperatur 320 + 110 C und vorzugsweise + 5°C. Wenn die Wirksamkeit des Katalysators nach längerem Gebrauch abnimmt, kann es zweckmäßig sein, die Reaktionstemperatur auf 3300 C oder eine höhere Temperatur innerhalb des genannten Bereichs zu erhöhen, in jedem FaIl aber soll die Temperatur innerhalb der Reaktionszone gleichmäßig sein, um die Bildung übermäßiger Nebenprodukte zu vermeiden. Der Siedepunkt der Kühlflüssigkeit kann verändert werden, indem der Druck in diesem System erhöht oder erniedrigt wird, wobei durch Anwendung von zwischen etwa 2,1 und 4,2 at liegenden Drücken leicht Temperaturen von 315 bis 3350 C erhalten werden.
  • Bei Beginn des Verfahrens ist es zweckmäßig, daß die Kühlflüssigkeit auf die erforderliche Umsetzungstemperatur erhitzt wird, indem sie durch Leitung 36 zum Erhitzer 37 geleitet wird und die Kühlmitteldämpfe durch Leitung 28' zum oberen Teil des Behälters 25 zurückgeführt werden. Die heiße Kühlflüssigkeit soll, bevor die gemischten Ausgangsgase eingeleitet werden, durch die Zwischenräume im Reaktionsgefäß geleitet werden, um die gesamte Reaktionskammer auf die gewünschte Temperatur zu bringen. Wenn Betriebsbedingungen erreicht worden sind, ist der Erhitzer 37 nicht mehr erforderlich, da die bei der exothermen Reaktion freigesetzte Wärme im allgemeinen größer ist als die zur Kompensation von Wärmeverlusten und zum Vorerhitzen der eingeleiteten Beschickung notwendige, so daß eine geregelte Menge der eingeleiteten Beschickung, wie oben beschrieben, durch eine Nebenleitung um den Austauscher 17 herumgeleitet wird.
  • Das gesamte das Reaktionsgefäß verlassende Reaktionsgut wird nach Passieren des Wärrneaustauschers 17 durch Leitung 38 zum Kühler 39 geleitet, wo es auf mit Kühlwasser erreichbare Temperaturen, d. h. auf mindestens 600 C und vorzugsweise etwa 380 C abgekühlt und in den Abscheider 40 eingeleitet wird, der praktisch unter dem Druck der Reaktionszone arbeitet. Das Kondensat trennt sich in zwei miteinander nichtmischbare Flüssigkeiten, d. h. eine wäßrige Phase, die gelösten Schwefelwasserstoff und ferner geringe Mengen nichtumgesetzten Methylalkohol und Methylmercaptan enthält, und eine Methylmercaptanphase, die große Mengen gelösten Schwefelwasserstoff und geringere Mengen Wasser, Dimethylsulfid- Methanol und Dimethyläther enthält. Das nichtkondensierte Gas wird aus dem Abscheider durch Leitung 41 entfernt, so daß Wasserstoff, Kohlenmonoxyd, Kohlendioxyd und leichte Kohlenwasserstoffgase aus dem System abgeblasen werden können. Die Verwendung von über 14 at und vorzugsweise mindestens 17,5 bis 24,5at liegenden Drücken ist zweckmäßig, um die bei diesem Gasabblasen auftretenden H2 S-Verluste weitgehend zu verringern. Die H2 S-Verluste an diesem Punkt können weiter herabgesetzt werden, indem die durch die Leitung 41 strömenden Gase mit Hilfe eines Rückfluß systems weiter abgekühlt werden oder indem diese Gase mit einem gekühlten Teil des Methylmercaptanstroms gewaschen werden. Die wäßrige Schicht wird durch die Leitung 42 abgezogen.
  • Die Methylmercaptanschicht, die über die Überlaufplatte 43 in der Trennvorrichtung fließt, wird durch Leitung 44 abgelassen und mit Hilfe der Pumpe 45 in die Vorfraktionierkolonne 46 gepumpt, wobei die Pumpe 45 den Druck in der Vorfraktionierkolonne 46 gegenüber dem Druck im Reaktionsgefäß um etwa 3,5 at erhöht, so daß der H2 S-Strom, der am oberen Ende der Vorfraktionierkolonne austritt, ohne weitere Verdichtung zum Reaktionsgefäß zurückgeführt werden kann. In diesem Beispiel arbeitet die Vorfraktionierkolonne im oberen Teil bei einem Druck von etwa 24,5 bis 26,95 at und einer Temperatur von etwa 510 C, während die Bodentemperatur 127 bis 1430 C beträgt. Der Hauptabschnitt der Vorfraktionierkolonne, deren Durchmesser 40 cm beträgt, ist vorzugsweise mit Steinzeug-Raschig-Ringen von 1,3 cm Durchmesser gefüllt. Die Temperatur im Oberteil wird mit Hilfe der Kühlschlange 47 geregelt, die ein Rückflußkondensat erzeugt, das in der Falle 48 gesammelt und durch Leitung 49 auf den gefüllten Abschnitt des Turmes zurückgeleitet wird. Das aus der Vorfraktionskolonne überströmende Gas wird durch Leitung 16 zur eintretenden Ausgangsmischung zurückgeführt, obwohl ein Teil dieses Schwefelwasserstoffstroms in einer Menge, die ausreicht, um Ansammlung von Beimengungen zu verhindern, durch Leitung 50 abgeblasen werden kann.
  • Die aus den Leitungen 41, 42 und 50 abgeblasenen Stoffe werden zu einem (nicht gezeigten) Abfallvernichtungsofen geleitet, um alle Nebenprodukte bei einer Temperatur von etwa 1100 bis 12000 C und alle Schwefelverbindungen zu Schwefeldioxyd zu verbrennen. Das Schwefeldioxyd wird anschließend durch einen vorzugsweise mindestens etwa 45 m hohen Schornstein in die Atmosphäre geleitet. Als weitere Sicherheit gegen Verunreinigungen der Luft durch Undichtigkeiten in der Vorrichtung sind alle Verbindungen, einschließlich der Ventile, geschweißt, die Entlastungs- und Regelventile sind mit Dichtungen, wie sie für Gebläse benutzt werden, versehen, die anderen Ventile sind mit Polytetrafluoräthylen-Dichtungen ausgerüstet, die Zentrifugalpumpen mit mechanischen Dichtungen und zusätzlichen Dichtungen zum Hochtemperaturofen hin, und zwischen dem Schwefelwasserstoffkompressor und dem Ofen befinden sich Distanzstücke, und der Ofen ist mit Entlastungsventilen ausgerüstet.
  • Obwohl am Boden der Vorfraktionierkolonne 46 ein Schlangenerhitzer 51 gezeigt ist, kann natürlich auch jede andere geeignete Erhitzungsvorrichtung benutzt werden.
  • Die in der Vorfraktionierkolonne sich absetzenden Stoffe werden vom Boden der Vorfraktionierkolonne 46 durch Leitung 52 abgeblasen und durch das Druckreduzierventil 53 in die Fraktionierkolonne 54 eingeleitet, die in diesem Beispiel eine Kolonne von 34 cm Durchmesser ist, deren Hauptteil mit den gleichen Raschig-Ringen gefüllt ist, wie sie in der Vorfraktionierkolonne benutzt werden. Die Fraktionierkolonne 54 arbeitet im oberen Ende mit einem Druck von etwa 4,5 ast, und eine Temperatur von etwa 550 C wird durch eine Kühlschlange 55, die sich im Oberteil der Fraktionierkolonne über der Falle 56 befindet, aufrechterhalten. Kondensierte Flüssigkeit wird vom Boden der Falle 56 durch Leitung 57 zu einer Düsenplatte 58 geleitet, mit der die Geschwindigkeit der Flüssigkeitsströmung in Leitung 57 bestimmt wird, und diese Flüssigkeit wird dann zum Abscheider 59 geführt, wo die abgetrennte wäßrige Phase als Abfallflüssigkeit durch Leitung 60 abgezogen wird. Die flüssige Methylmercaptanphase wird durch Leitung 61 als Rückflußflüssigkeit in die Fraktionierkolonne 54 auf den gepackten Abschnitt zurückgeleitet. Mit Hilfe einer Dampferhitzers chl ange 62 wird am Boden der Fraktionierkolonne eine Temperatur von etwa 60 bis 930 C aufrechterhalten, wobei der einströmende Dampf mit Hilfe des Ventils 63 entweder mit der Hand oder automatisch, entsprechend der Rückflußgeschwindigkeit durch Düsenplatte 58, geregelt wird. Bestandteile, die höher als Methylmercaptan sieden, werden aus der Fraktionierkolonne durch Leitung 64 abgeblasen; es handelt sich um höhere Mercaptane und Dimethylsulfid.
  • Das Methylmercaptan wird aus der Fraktionierkolonne durch Leitung 65 mit durch das Ventil 65 geregelter Geschwindigkeit abgelassen, wobei dieser Strom im Wärmeaustauscher 67 abgekühlt und dann durch die Trocknungsvorrichtung 68 geschickt wird, bevor er durch Leitung 69 zum Lager gelangt. Wenn das Methylmercaptan im Austauscher 67 gekühlt wird, kann sich eine wäßrige Phase aus der Lösung abscheiden; es wird deswegen vorgezogen, das gekühlte Methylmercaptan durch Leitung 70 zum Abscheider 71 zu überführen, so daß diese wäßrige Phase durch Leitung 72 als Abfallflüssigkeit entfernt und das Methylmercaptan durch Leitung 73 in den Trockner 68 eingeleitet werden kann. Der Trockner 68 besteht vorzugsweise aus mehreren Calciumchloridbehältem, so daß das Produkt durch den einen Behälter geschickt werden kann, während in dem anderen das Calciumchlorid erneuert wird. Der Abscheider 71 kann mit Glasfasern oder anderem geeignetem Material gefüllt sein, um die Abscheidung der wäßrigen Phase zu erleichtern.
  • Um die Wirksamkeit der Methanolabscheidung im oberen Teil der Fraktionierkolonne zu verbessern, wird in diese durch Leitung 74 - in diesem Beispiel mit einer Geschwindigkeit von etwa 23 kg/Stunde -Dampf eingeleitet. Es wurde gefunden, daß die gleichzeitige Kondensation von Dampf, Methanol und Mercaptan auf den Kühlschlangen 55 die Abscheidung des Methanols vom Methylmercaptan merklich erleichtert; hierbei wird die wäßrige Phase durch Leitung 57 zusammen mit dem zurückfließenden Methylmercaptan abgezogen und, wie oben beschrieben, als Abfallflüssigkeit durch Leitung 60 entfernt.
  • Zur weiteren Verbesserung der Reinheit des Produk- tes ist eine Differential-Dampfdruckwelle 75 im Dampfraum der Fraktionierkolonne unter der Falle 56 angebracht, wobei die eine Seite dieser Zelle dem Dampf im Turm und die andere Seite einer Kugel, die das Produkt vom gewünschten Reinheitsgrad enthält, ausgesetzt ist. Die Geschwindigkeit, mit der das Produkt durch Leitung 65 entfernt wird, wird mit dem Ventil 65, entweder von Hand oder automatisch, entsprechend dem Dampfdruckunterschied, der durch die Zelle 75 angezeigt wird, geregelt. Wenn mit der oben beschriebenen Vorrichtung gearbeitet wird, wird Methylmercaptan erhalten, das etwa folgende Zusammensetzung aufweist: Molprozent Methylmercaptan . . 98,56 Schwefelwasserstoff . 0,09 Schwefelkohlenstoff . 0,23 Sithylmercaptan. 0,09 Methanol .. .... .. 0,09 Isopropylmercaptan . 0,03 Dimethylsulfid . 0,12 Dimethyläther .. . 0,79 Trübungspunkt . . 40o C In diesem besonderen Beispiel können natürlich, wie aus der vorstehenden Beschreibung hervorgeht, Veränderungen der Vorrichtungen und der Verfahrensbedingungen innerhalb der genannten Grenzen erfolgen; z.B. kann ein Fließkatalysatorsystem an Stelle des wärmeaustauscherartigen Reaktionssystems mit festem Bett angewandt werden, da bekanntlich Fließsysteme gleichmäßigere augenblickliche Temperaturen in der Reaktionszone ergeben. Wärmeaustauscherröhren, die sich in das Fließbett hinein erstrecken, können benutzt werden, um die Temperatur auf jeden gewünschten Wert einzustellen. Die Retionsröhren können mit Lamellen oder anderen Hilfsmitteln zur Wärmeleitung versehen werden, um diese zu verbessern und somit gleichmäßigere Temperaturen im Reaktionsgefäß zu erzielen. Schließlich können noch andere derartige Veränderungen angewandt werden.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Methylmercaptan durch Umsetzung von Methanol mit überschüssigem Schwefelwasserstoff in Gegenwart von Katalysatoren bei erhöhten Temperaturen, dadurch gekennzeichnet, daß man Schwefelwasserstoff und Methanoldampf in einem über 2,5: 1 liegenden Molverhältnis über aktiviertes Aluminiumoxyd als Katalysator, dessen Oberfläche 10 bis 150m2/g beträgt, bei einer Temperatur zwischen 277 und 3540 C und einem Druck von etwa 7 bis 35 kg/cm2 mit einer Raumgeschwindigkeit zwischen 0,09 und 1,81kg Gesamtschwefelwasserstoff plus Methanol und einem Methanoläquivalent/Stunde/0,45 kg Katalysator leitet, wobei man in der gesamten Reaktionszone eine gleichmäßige Temperatur aufrechterhält, und das Methylmercaptan aus den aus der Reaktionszone abströmenden Produkten abtrennt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, daß das Verhältnis Gesamtschwefelwasserstoff zu Methanol 2,5: 1 bis 5: 1, die Temperatur der Reaktionszone etwa 306 bis 3550 C und der Druck in der Reaktionszone etwa 17,5 bis 24,5 at beträgt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Katalysator ein aktiviertes Aluminiumoxyd, das vorbehandelt worden ist, um (in bezug auf Stickstoff) seine adsorptionsfähige Oberfläche auf 25 bis 75m2/g zu verringern, verwendet wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Methylmercaptan aus dem Ablauf gewonnen wird, indem der Ablauf aus der Reaktionszone auf eine unter 600 C liegende Temperatur abgekühlt wird, um so Kondensation einer wäßrigen Phase und einer Methylmercaptanphase zu erreichen; die nichtkondensierten Gase aus dem bei der Kühlung gebildeten Kondensat abgeblasen werden und die wäßrige Phase von der Methylmercaptanphase abgetrennt wird; die Methylmercaptanphase in eine Vorfraktionierkolonne eingeleitet wird, um hier den Schwefelwasserstoff und die anderen Bestandteile, die niedriger als Methylmercaptan sieden, abzu- trennen; der Schwefelwasserstoffstrom zum Einlaß der Reaktionszone zurückgeführt und die Flüssigkeit, die sich am Boden der Vorfraktionierkolonne ansammelt, fraktioniert wird, um höhersiedende Verunreinigungen aus dem Methylmercaptan zu entfernen.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in den oberen Teil der Fraktioniervorrichtung Dampf eingeleitet wird, wodurch dieser Dampf mit Methylmercaptandämpfen und darin als Verunreinigung enthaltenem Methanol kondensiert wird; das kondensierte Methylmercaptan und das wäßrige Kondensat aus dem oberen Teil der Fraktioniervorrichtung abgezogen werden; das wäßrige Kondensat aus der abgezogenen Mischung abgetrennt und das kondensierte Methylmercaptan als Rückfluß zu der Fraktioniervorrichtung zurückgeführt wird.
    In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften Nr. 2 116 182, 2647 151, 2 667 515, 1685505.
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