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Meßverfahren mit Zielfaktormeßgerät für ein Fernsprechvermittlungssystem
Um den Betrieb von Vermittlungssystemen, wie sie für Fernsprechzwecke verwendet
werden, zu überwachen, ist es unter anderem auch notwendig, Messungen über den abgewickelten
Verkehr, sogenannte Verkehrsmessungen, vorzunehmen. Hierdurch erhält man z. B. Angaben
über die Ausnutzung der vor-Cesehenen Einrichtungen und Leitungsbündel, wodurch
Verbesserungen der Verkehrsabwicklung im Vermittlungssystem ermöglicht werden.
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Es ist dabei besonders wichtig, Angaben über den Verkehrsfluß hinsichtlich
seines Umfanges und seiner Richtung zu erhalten. Ferner benötigt man auch Angaben
über die Verteilung des Verkehrs in Vermittlungsnetzen, die aus mehreren Vermittlungssystemen
bestehen. Um alle diese Angaben zu erhalten, sind Messungen erforderlich, die aus
verschiedenen Gründen mit einem erheblichen Aufwand verknüpft sind.
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Die gewünschten Angaben über den Verkehrsablauf erhält man hierbei
mit Hilfe eines sogenannten Zielfaktormeßgerätes. Ein derartiges Zielfaktormeßgerät
dient also zur Beobachtung des Verbindungsaufbaues in Vermittlungsnetzen, und zwar
sowohl in Ortsnetzen als auch in Netzen mit Fernwahl. Ein derartiges Zielfaktormeßgerät
arbeitet in der Weise, daß das Auftreten bestimmter Rufnummern registriert und gezählt
wird (siehe z. B. Unterrichtsblätter der Deutschen Bundespost, 1960, Nr. 9, S. 202
ff.; deutsche Patentschrift 1024 582). Dabei können sich auch zu zählende
Ergebnisse bereits dann ergeben, wenn noch nicht alle Ziffern der Rufnummer gewählt
worden sind, nämlich z. B., wenn bereits durch die gewählten Ziffern die für den
herzustellenden Verbindungsweg einzuschlagende Richtung festliegt. Der im Gesamtverkehr
enthaltene Anteil von Verbindungen, die zu in bestimmter Richtung liegenden Zeilen
führen, wird dann durch einen sogenannten Zielfaktor für diese Ziele quantitativ
angegeben.
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Um Messungen zu ermöglichen, wird ein derartiges Zielfaktormeßgerät
jeweils an eine Leitung, insbesondere an eine Teilnehmerleitung angeschlossen. Es
läßt sich dann die Verteilung des über diese Leitung geführten Verkehrs ermitteln.
Es ist nun aber notwendig, um die gewünschten Resultate zu erhalten, nicht nur eine,
sondern eine Vielzahl von Teilnehmerleitungen zu überwachen. Um dies zu ermöglichen,
muß das Zielfaktormeßgerät an alle diese Teilnehmerleitungen anschaltbar sein. Dies
bedingt den bereits erwähnten erheblichen Aufwand. Es müssen verhältnismäßig umfangreiche
Verdrahtungen und dementsprechend besondere vielkontaktige Koppeleinrichtungen vorgesehen
werden, um dem Zielfaktormeßgerät Zugang zu diesen Teilnehmerleitungen zu ermöglichen.
Die Erfindung zeigt nun einen Weg, wie für derartige Messungen mit einem Zielfaktormeßgerät
gewisse Einrichtungen, welche bei bestimmten Fernsprechvermittlungssystemen sowieso
vorhanden sind, und demgemäß an sich für andere Zwecke dienen, ausgenutzt werden
können. Auf diese Weise werden die erwähnten umfangreichen Verdrahtungen und Koppeleinrichtungen
erspart.
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Die Erfindung betrifft demgemäß ein Meßverfahren mit Zielfaktormeßgerät
für ein Fernsprechvermittlungssystem, bei dem mindestens eine zentrale Speicher-
und/oder Umsetzereinrichtung vorgesehen ist, die für die vorübergehende Aufnahme
der die jeweilige gewählte Rufnummer darstellenden Wahlzeichen zu Beginn des Verbindungsaufbaues
dient. Dieses Meßverfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß die bei einer Speicher-
und/oder Umsetzereinrichtung eintreffenden Wahlzeichen für die Versorgung des Zielfaktormeßgerätes
mit ausgenutzt sind, wodurch sich eine Zielfaktormessung ergibt, die sich nicht
nur auf einen, sondern auf viele Teilnehmer des Vermittlungssystems erstreckt.
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Die Anwendung des erfindungsgemäßen Meßverfahrens auf bestimmte Vermittlungssysteme
ist an Hand der Fig. 1. und 2 gezeigt. Hierbei zeigt Fig.1 einen Ausschnitt aus
einem Fernsprechvermittlungssystem mit sogenanntem räumlichem Wegevielfach. Die
Verbindungskanäle zwischen den Teilnehmern verlaufen hier über räumlich getrennte
Leitungen; Fig.2 zeigt die Gliederung eines Fernsprechvermittlungssystems mit sogenanntem
zeitlichem Wegevielfach.
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Ein derartiges Fernsprechvermittlungssystem wird auch als Zeitmultipiexvermittlungssystem
bezeichnet.
Die Verbindungskanäle zwischen den Teilnehmern werden
hier mit Hilfe von zeitlich gegeneinander versetzten periodischen Impulsfolgen geschaffen,
sie sind hier also voneinander zeitlich getrennt.
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Es wird nun zunächst die Anwendung des Meßverfahrens mit Zielfaktormeßgerät
bei dem in Fig. 1 ausschnittsweise als Beispiel gezeigten Vermittlungssystem gezeigt.
Es sind hier unter anderem zwei Wahlstufen dargestellt. Die Teilnehmer des Vermittlungssystems,
von denen ein Teilnehmer mit seiner Teilnehmerstation Tn und seiner Teilnehmerschaltung
TS gezeigt ist, sind an die Teilnehmerwahlstufe TW angeschlossen. Bei der Teilnehmerwahlstufe
ankommender Verkehr trifft über das Leitungsbündel t ein. Von dieser Teilnehmerwahlstufe
abgehender Verkehr wird über die Leitungsbündel t l, t2... t n
geleitet, die
zu einer weiteren Wahlstufe führen, die mit K 1 bezeichnet ist. Hier wird jeweils
die erste Ziffer einer von einem Teilnehmer gewählten Rufnummer verarbeitet. Die
Leitungsbündel t 1, t 2 ... t n
führen hier über Speicher- und/oder
Umsetzereinrichtungen. Jedem Leitungsbündel ist eine Gruppe von Speicher- und/oder
Umsetzereinrichtungen zugeordnet. Zum Leitungsbündel t 1 gehören die Speicher-und/oder
Umsetzereinrichtungen U1, zum Leitungsbündel t2 die Speicher- und/oder Umsetzereinrichtungen
U 2 usw. Es wird nun eine Speicher- und/oder Umsetzereinrichtung jeweils nur für
einen Bruchteil der Dauer eines über eine Leitung geführten Gespräches benötigt,
nämlich nur während der Wahl der Rufnummern durch den anrufenden Teilnehmer. Die
Anzahl der einem Leitungsbündel zugeordneten Speicher- und/oder Umsetzereinrichtungen
ist daher wesentlich kleiner als die Anzahl der Leitungen dieses Bündels. Im Laufe
der Zeit wird jeweils eine bestimmte Speicher- und/oder Umsetzereinrichtung an alle
verschiedenen Leitungen eines Bündels angeschaltet, und zwar in statistischer Reihenfolge.
In den Speicher- und/oder Umsetzereinrichtungen werden die von diesen Teilnehmern
gelieferten Wahlzeichen, z. B. die Nummernscheibenimpulsserien, aufgenommen, vorübergehend
gespeichert und/oder in bestimmte Kodezeichen umgesetzt. Die Kodezeichen werden
dann zur weiteren Auswertung der folgenden Wahlstufe zugeliefert. Die Verwendung
derartiger Speicher- und/oder Umsetzereinrichtungen ist z. B. in den deutschen Patentschriften
1094 309 und 902 261 beschrieben.
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über jedes der Leitungsbündel t l, t 2 ...
t n für abgehenden Verkehr werden nun jeweils die von einem großen Teil der
Teilnehmer abgehend geführten Gespräche geleitet. Hierbei kann es sich z. B. um
ein Fünftel der Teilnehmern handeln. Eine einem derartigen Leitungsbündel zugeordnete
Speicher- und/oder Umsetzereinrichtung wird daher nacheinander mit ; Rufnummern
versorgt, die nicht nur von einem bestimmten, sondern die von allen diesen Teilnehmern
gewählt werden, wobei sich diese Teilnehmer in statistischer Reihenfolge abwechseln.
An eine derartige Speicher- und/oder Umsetzereinrich- t tung ist nun das Zielfaktormeßgerät
Q angeschlossen. Es werden ihm daher die dort eintreffenden Wahlzeichen zugeführt.
Da durch deren Auswertung zugleich die von einem erheblichen Teil der Teilnehmer
gewählten Rufnummern ausgewertet werden, erhält man Meßergebnisse, die von den individuellen
Eigenschaften einzelner Teilnehmer weitgehend unabhängig sind und daher die gesuchten
Aufschlüsse geben. Es läßt sich hier auch ohne merklichen Aufwand nacheinander der
über die Leitungsbündel t2 ... trz gehende Verkehr überwachen, da
die Anzahl dieser Leitungsbündel um mehrere Größenordnungen kleiner als die Anzahl
der Teilnehmer ist. Für diesen Zweck ist das Zielfaktormeßgerät nacheinander jeweils
an eine Speicher- und/oder Umsetzereinrichtung bei diesen Leitungsbündeln anzuschließen.
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Es wird nun die Anwendung des erfmdungsgemäßen Meßverfahrens mit Zielfaktormeßgerät
bei einem Vermittlungssystem mit zeitlichem Wegevielfach, also bei einem Zeitmultiplexvermittlungs-System
behandelt. Wie bereits erwähnt, ist in der Fig. 2 die Gliederung eines derartigen
Vermittlungssystems gezeigt. Die Teilnehmerstationen Tn 1 ... Tn
x
können dort über die sogenannten Sprechschalter S 1... Sx mit der
Multiplexleitung SM verbunden werden. Sie werden durch gegeneinander phasenverschobene
Steuerpulse gesteuert, welche den den Verbindungskanälen zugeordneten zeitlich gegeneinander
versetzten periodischen Impulsfolgen entsprechen. Durch diese Steuerung werden in
an sich bekannter Weise (siehe z. B. deutsche Patentanmeldung T 7491 VIII a / 21.a
3) die zu führenden Gespräche über die Multiplexleitung geleitet. Mit dieser Multiplexleitung
werden nun noch Speicher- und/oder Umsetzereinrichtungen als Ziffernempfänger zur
Aufnahme von Wahlzeichen verbunden, wie dies an anderer Stelle bereits vorgeschlagen
worden ist. Es sind dies die Ziffernempfänger Z1... Zi. Sie werden jeweils
ähnlich wie die Teilnehmerstationen über die zusätzlichen Schalter z 1.
... 2i impulsweise periodisch mit der Multiplexleitung SM verbunden. Wenn
z. B. der der Teilnehmerstation Tn 1 zugeordnete Sprechschalter S 1 und der
dem Ziffernempfänger Zi zugeordnete Schalter 2i synchron betätigt werden, so wird
der Ziffernempfänger Zi mit der Teilnehmerstation Tn 1 verbunden. Die dort
gewählten Ziffern gelangen dann zum Ziffernempfänger Zi. Sie werden dabei z. B.
in Form tonfrequenter Wahlzeichen übertragen. In ähnlicher Weise kann der Ziffernempfänger
Zi mit allen anderen Teilnehmerstationen verbunden werden.
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Die Anzahl der als Speicher- und/oder Umsetzereinrichtungen verwendeten
Ziffernempfänger ist nun auch hier in entsprechender Weise wie bei dem vorher beschriebenen
Vermittlungssystem erheblich kleiner als die Anzahl der zum Vermittlungssystem gehörenden
Teilnehmer. Ein und derselbe Ziffernempfänger wird daher auch hier zur Aufnahme
von Ziffern verwendet, die nacheinander von verschiedenen Teilnehmern gewählt werden,
wobei sich die Teilnehmer in statistischer Reihenfolge abwechseln. Bei diesem Vermittlungssystem
sind dies sogar alle Teilnehmer, da keine Unterteilung des abgehenden Verkehrs vorhanden
ist. Wenn das Zielfaktormeßgerät an einen Ziffernempfänger angeschlossen wird und
die dort eintreffenden Rufnummern ausgewertet werden, so ergibt sich ein Einblick
in den von allen Teilnehmern abgehenden Verkehr. Das Zielfaktormeßgerät Qi ist fair
diesen Zweck an den Ziffernempfänger Zi angeschlossen, um die dort eintreffenden
Wahlzeichen für die Zielfaktormessung auszuwerten.
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Dem Zielfaktormeßgerät sind nun jeweils nacheinander die zur selben
Rufnummer gehörenden einzelnen Ziffern zuzuführen. Dies ergibt sich von selbst,
wenn ein Ziffernempfänger jeweils einer Teilnehmer-Station bzw. dem dazugehörigen
Teilnehmer für die
gesamte Dauer von dessen Rufnummernwahl ununterbrochen
zugeteilt ist. Es kann aber auch vorgesehen sein, daß ein Ziffernempfänger dem betreffenden
Teilnehmer während seiner Rufnummernwahl jeweils lediglich für die Aufnahme einer
Ziffer der gewählten Rufnummer zugeteilt ist. Dies hat den Vorteil, daß während
der Wahlpausen Ziffernempfänger anderen Teilnehmern zur Aufnahme von Ziffern anderer
Rufnummern zugeteilt werden können. Dadurch läßt sich der Ziffernempfänger besser
ausnutzen. Es werden dann zur Aufnahme von Wahlzeichen insgesamt weniger Ziffernempfänger
benötigt.
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Damit auch in diesem Fall die bei den Ziffernempfängern eintreffenden
Wahlzeichen durch ein Zielfaktormeßgerät ausgenutzt werden können, sind noch besondere
Einrichtungen und Maßnahmen vorzusehen, die im folgenden angegeben werden. Dabei
wird vorausgesetzt, daß das Meßverfahren auf ein Zeitmultiplexvermittlungssystem
angewendet wird, bei dem den Verbindungen, die von Teilnehmern abgehen, Impulsfolgen
bestimmter Phasenlage zugeordnet sind. Sie entsprechen den bereits erwähnten Steuerpulsen
zur Steuerung der Sprechschalter. Zur Belieferung mit allen jeweils zur selben Rufnummer
gehörenden Ziffern wird hier das Zielfaktormeßgerät an eine dem Ziffernempfänger
gemeinsame Abfrageeinrichtung angeschaltet, welche von Ziffernempfängern aufgenommene
Ziffern jeweils während des gleichen Impulses, mit dem sie übertragen werden, weiterleitet,
wobei das Zielfaktormeßgerät jeweils mit der ersten Zuteilung eines Ziffernempfängers
an einen der Teilnehmer bis zum Empfang der benötigten Ziffern nur impulsweise gemäß
der Phasenlage der Impulsfolge die der vom betreffenden Teilnehmer abgehenden Verbindung
zugeordnet ist, angeschaltet wird.
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Um das Verständnis für diese Maßnahme zu erleichtern, werden nun zunächst
die bisher noch nicht erwähnten Einrichtungen des in Fig. 2 gezeigten Zeitmultiplexvermittlungssystems
beschrieben. Es wird sich dabei zeigen, daß diese Maßnahmen im wesentlichen mit
Hilfe von Einrichtungen durchgeführt werden können, die für andere Zwecke sowieso
benötigt werden.
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Zu den noch nicht erwähnten Einrichtungen gehören zunächst die beiden
Umlaufspeicher Ua und Ub, durch deren Mithilfe die den Sprechschaltern zuzuführenden
Steuerpulse geliefert werden. Im Umlaufspeicher Ua laufen den Rufnummern von Teilnehmern
mit abgehendem Verkehr entsprechende Kodezeichen und im Umlaufspeicher Ub den Rufnummern
von Teilnehmern mit ankommendem Verkehr entsprechende Kodezeichen um. Derartige
Kode zeichen werden im folgenden als Adressen bezeichnet. Die zu einer Verbindung
gehörenden Adressen haben jeweils die gleiche Umlaufphase und werden daher gleichzeitig
an den Ausgängen der Umlaufspeicher ausgegeben. An die Ausgänge der Umlaufspeicher
sind die sogenannten Dekoder Da und Db angeschlossen. Jeder Dekoder hat so
viele Ausgänge, wie Teilnehmer vorhanden sind. Jeder dieser Ausgänge ist einem bestimmten
Teilnehmer zugeordnet. Jeder Sprechschalter ist daher sowohl an einen Ausgang des
Dekoders Da als auch an einen Ausgang des Dekoders Db angeschlossen. Eingefügte
Oder-Gatter verhindern eine gegenseitige Beeinflussung der Dekoder. Wenn einem Dekoder
die Adresse eines Teilnehmers zugeführt wird, so wird ein Impuls an dem Ausgang
abgegeben, der diesem Teilnehmer zugeordnet ist. Dieser Impuls wird zur Steuerung
des dem jeweiligen Teilnehmer zugeordneten Sprechschalters verwendet. Wenn gleichzeitig
an den beiden Dekodern an zwei verschiedenen Teilnehmern zugeordneten Ausgängen
jeweils ein Impuls auftritt, so werden die diesen beiden Teilnehmern zugehörigen
Sprechschalter vorübergehend geschlossen, wodurch diese beiden Teilnehmer während
dieser Zeit über die Sprechmultiplexleitung SM miteinander verbunden sind. Dies
wiederholt sich periodisch mit der Umlaufperiode der in den Umlaufspeichern umlaufenden
Adressen. Es kommt dadurch die beabsichtigte Verbindung zwischen den betreffenden
Teilnehmern zustande. Der Dekoder Db hat außer den bereits erwähnten Ausgängen noch
einen besonderen Ausgang, an dem in freien Umlaufphasen entsprechenden Zeitpunkten
ein das Freisein dieser Phasen kennzeichnendes Signal auftritt. Außerdem werden
dort auch besondere Signale geliefert, welche durch unvollständige Adressen hervorgerufen
werden und durch die auch im einzelnen angegeben wird, wieweit die betreffende Adresse
bereits eingeschrieben ist. Alle diese Signale werden einer zentralen Steuereinrichtung,
die mit E bezeichnet ist, zur weiteren Auswertung zugeführt. Diese Steuereinrichtung
E dient zur Abwicklung von Vermittlungsvorgängen verschiedener Art.
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Wie bereits angegeben, sind den einzelnen Verbindungen Steuerpulse
mit bestimmten Phasenlagen zugeordnet. Während der Impulse eines Steuerpulses sind
jeweils die Sprechschalter geschlossen, die zu dem an der zugehörigen Verbindung
beteiligten Teilnehmer gehören. Wenn der beteiligte Teilnehmer mit ankommendem Verkehr
noch nicht feststeht, so wird jedoch bereits der Sprechschalter des betreffenden
Teilnehmers mit abgehendem Verkehr jeweils geschlossen. Während der diesem Teilnehmer
zugeteilten Pulsphase wird nun jeweils auch der zu einem Ziffernempfänger gehörende
Schalter geschlossen, so daß gleichzeitig auch dieser Ziffernempfänger an die Multiplexleitung
SM angeschlossen ist, Dadurch wird ermöglicht, daß die von dem Teilnehmer mit abgehendem
Verkehr abzugebenden Wahlinformationen zur Festlegung des von ihm gewünschten Teilnehmers
von einem Ziffernempfänger aufgenommen werden können. Die Wahlzeichen werden hier,
wie bereits erwähnt, in Form von tonfrequenten Zeichen übertragen.
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Zu den Einrichtungen zur Steuerung der Schalter 41
... zi gehört zunächst der Umlaufspeicher Uc, an dessen Ausgängen eingeschriebene
Adressen periodisch ausgegeben werden, und zwar mit der Impulsfolgefrequenz der
Steuerpulse zur Steuerung der Sprechschalter S 1... .9x und in dem die Adressen
von Ziffernempfängern derart eingeschrieben sind, daß sie vom Umlaufspeicher Uc
jeweils synchron mit den Impulsen von den Steuerpulsen ausgegeben werden, welche
Wahlzeichen liefernden Teilnehmern zugeordnet sind. Die von dem Umlaufspeicher Uc
gelieferten Adressen werden von dem sogenannten Dekoder Dc ausgewertet, der gleichzeitig
mit der Auslieferung einer Adresse durch den Umlaufspeicher Uc jeweils den dem betreffenden
Ziffernempfänger zugehörigen Schalter durchlässig macht. Der Dekoder De entspricht
in seiner Funktion dem bereits beschriebenen Dekoder Db. Er hat zunächst so viel
Ausgänge, wie Ziffernempfänger vorhanden
sind. Diese Ausgänge sind
mit den Schaltern z 1... zi verbunden. Mit Hilfe des Umlaufspeichers Uc und
des Dekoders Dc werden also die Schalterz 1... zi in der vorgeschriebenen
Weise gesteuert. Außerdem hat der Dekoder Dc noch einen besonderen Ausgang, welcher
jeweils ein bestimmtes Signal liefert, wenn an Stelle einer eingeschriebenen Ziffernempfängeradresse
eine noch freie Umlaufphase vorhanden ist, wenn also an den Ausgängen des Umlaufspeichers
Uc keine Adresse auftritt. Dieser besondere Ausgang ist mit der Steuereinrichtung
E verbunden.
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Das Einschreiben von Adressen in den Umlaufspeicher Uc wird mit Hilfe
des Adressenregisters H
vorgenommen. In diesem Adressenregister H stehen nacheinander
in bestimmter Reihenfolge die verschiedenen Adressen der Ziffernempfänger. Das Adressenregister
kann z. B. mit Hilfe einer Zählkette aufgebaut sein, welche in bestimmten Zeitabständen
weitergeschaltet wird. Durch die jeweiligen Betriebszustände dieser Zählkette können
aufeinanderfolgende Binärzahlen dargestellt sein, welche als Adressen verwendet
werden. Wenn die Zählkette ihre Endstellung erreicht hat, wird sie jeweils wieder
in ihre Anfangsstellung zurückgestellt. Wenn ein Ziffernempfänger infolge Abhebens
eines Teilnehmers angefordert wird, so steht im Adressenregister irgendeine Adresse,
von der noch nicht bekannt ist, ob sie zu einem freien Ziffernempfänger gehört.
Es wird daher zunächst die im Adressenregister stehende Adresse mit bereits in dem
Umlaufspeicher Ue eingeschriebenen Adressen verglichen, worauf sie; wenn sie noch
nicht im Umlaufspeicher Uc steht, phasenrichtig zu der Phasenlage des dem betreffenden
Teilnehmer zugeteilten Steuerpulses in den Umlaufspeicher Uc eingeschrieben wird.
Wenn diese Adresse dagegen bereits im Umlaufspeicher Uc steht, so wird sie nicht
verwendet, sondern es wird jeweils die nächste im Adressenregister H stehende Adresse
auf ihre Verwendbarkeit geprüft, bis eine verwendbare Adresse gefunden ist.
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Es sei noch kurz erwähnt, wie das phasenrichtige Einschreiben einer
verwendeten Ziffernempfängeradresse zustande gebracht wird. Zum Vermittlungssystem
gehört, wie bereits angegeben wurde, auch der Umlaufspeicher Ua, in dem die Adressen
von Teilnehmern mit abgehendem Verkehr stehen. Zu diesen Teilnehmern gehört auch
der bei dem hier betrachteten Betriebsfall auf abgegebene Wahlinformationen abzufragende
Teilnehmer. Der dem Sprechschalter dieses Teilnehmers zugeführte Steuerpuls hat
nun eine derartige Phasenlage, daß seine Impulse jeweils dann auftreten, wenn die
Adresse dieses Teilnehmers an dem Ausgang des Umlaufspeichers Ua auftritt. Der Umlaufspeicher
Uc hat dieselbe Umlaufzeit wie der Umlaufspeicher Ua. Wenn dann die Adresse des
Ziffernempfängers, der einem Teilnehmer zugeteilt worden ist, phasengleich mit der
Adresse des Teilnehmers im Umlaufspeicher Ua eingeschrieben ist, so ist erreicht,
daß der betreffende Schalter jeweils im richtigen Moment betätigt wird. Die ermittelte
Phase ergibt sich durch eine Kontrolle der an den Ausgängen des Umlaufspeichers
Ua auftretenden Teilnehmeradressen.
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Um den bereits erwähnten Adressenvergleich beim Umlaufspeicher Uc
durchführen zu können, ist ein Vergleicher Vc vorgesehen, dem sowohl die im i Adressenregister
H stehende Adresse als auch die bereits in den Umlaufspeicher Uc eingeschriebenen
Adressen zugeführt werden. Ein Adressenvergleich dauert jeweils so lange wie ein
Umlauf von Adressen. Wenn Adressengleichheit eintritt, so liefert der Vergleicher
Vc ein das Einschreiben verhinderndes Kriterium. Bei dem in der Figur dargestellten
Vermittlungssystem wird dieses Kriterium der Steuereinrichtung E zugeführt, welche
ihrerseits daraufhin in geeigneter Weise das Adressenregister H steuert. Wenn es
sich herausgestellt hat, daß eine im Adressenregister H stehende Adresse in den
Umlaufspeicher Uc einzuschreiben ist, so wird eine von dem Adressenregister
H zum Umlaufspeicher Uc führende Leitung, über welche eine Adresse übertragen
werden kann, im richtigen Zeitpunkt vorübergehend durchgeschaltet. Zu diesem Zweck
ist der Schalter dc vorgesehen, welcher von der Steuereinrichtung E aus gesteuert
wird.
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Die Maßnahme, das Einschreiben von Ziffernempfängeradressen in der
beschriebenen Weise mit Hilfe eines Adressenregisters vorzunehmen, hat unter anderem
einen besonderen Vorteil. Es können die im Adressenregister H stehenden und periodisch
wechselnden Ziffernempfängeradressen auch zur Steuerung des Abfragens des Ziffernempfängers
auf anstehende Ziffern von Teilnehmernummern verwendet werden. Zweckmäßigerweise
läßt man die Adressen in einem Abstand wechseln, der mindestens so groß ist wie
die doppelte Impulsfolgeperiode der Steuerpulse.
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Diese Adressen werden der in ähnlicher Weise wie ein Dekoder aufgebauten
Abfrageeinrichtung F zugeführt, welche jeweils den betreffenden Ziffernempfänger
auf eine anstehende Wahlinformation in Form einer Ziffer abfragt und das Ergebnis
der Kontrolleinrichtung M zuleitet.
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Von der Kontrolleinrichtung M ist dann jeweils die erhaltene Ziffer
zum Umlaufspeicher Ub, der zur Aufnahme von Adressen von Teilnehmern mit ankommendem
Verkehr bestimmt ist, weiterzuleiten. Die von einem Teilnehmer gewählte Teilnehmernummer
stellt nämlich die Teilnehmernummer eines Teilnehmers mit künftigem ankommendem
Verkehr dar.
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Aus den vorstehenden Erläuterungen über die Betriebsweise der Ziffernempfänger
ergibt sich, daß die zum Abfragen der Ziffernempfänger sowieso vorgesehene Abfrageeinrichtung
F auch zugleich als Abfrageeinrichtung zur Belieferung des Zielfaktormeßgerätes
mit Ziffern und Rufnummern mitausgenutzt werden kann. Diese Abfrageeinrichtung F
hat nämlich die benötigte Eigenschaft, alle von Ziffernempfängern aufgenommenen
Ziffern weiterzuleiten. Diese Weiterleitung wird jeweils während des gleichen Impulses,
mit dem sie übertragen wurden, vorgenommen.
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Es. ist nun, wie bereits angegeben, auch dafür zu sorgen, daß das
Zielfaktormeßgerät nur impulsweise gemäß der Phasenlage der Impulsfolge, die der
vom betreffenden Teilnehmer abgehenden Verbindung zugeordnet ist, an die Abfrageeinrichtung
F angeschaltet wird. Es sei daran erinnert, daß diese Impulsfolge von Umlaufspeichern
gelieferten Steuerpulsen entspricht. Für die Anschaltung an die Abfrageeinrichtung
F ist nun hier ein zusätzlicher Umlaufspeicher vorgesehen. Es ist dies der Umlaufspeicher
Ud. In diesen Umlaufspeicher wird im geeigneten Augenblick ein Anschaltebefehl eingegeben,
der dort derart zyklisch umläuft und periodisch ausgegeben wird, daß er jeweils
zeitgerecht den Schalter qm periodisch
impulsweise zum Schließen
bringt. Die Umlaufzeit des Anschaltebefehls ist genauso groß wie die Umlaufzeit
von Adressen in den anderen Umlaufspeichern. Das Zielfaktormeßgerät Qm ist
über den Schalter qm
mit der Abfrageeinrichtung F verbunden und erhält über
diesen die auszuwertenden Rufnummern ziffernweise zugeleitet. Da dieser Schalter
qm nur impulsweise und gerade synchron mit der Impulsfolge geschlossen wird,
die der Verbindung zugeordnet ist, die von dem die Ziffern der betreffenden Rufnummer
liefernden. Teilnehmer abgeht, wird zugleich verhindert, daß Ziffern, die von anderen
Teilnehmern gewählt werden und daher vor Vollendung der Rufnummernwahl des betreffenden
Teilnehmers unerwünscht sind, in störender Weise zum Zielfaktormeßgerät gelangen.
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Der Anschaltebefehl, der im Umlaufspeicher Ud umzulaufen hat, ist
dort jeweils mit der ersten Zuteilung eines Ziffernempfängers an den betreffenden
Teilnehmer einzugeben und nach Ende der Rufnummernwahl zu löschen. Das Einschreiben
dieses Anschaltebefehls kann hier mit Hilfe der zentralen Steuereinrichtung E bewirkt
werden. Wenn nämlich zum Abfragen eines Ziffernempfängers eine Ziffernempfängeradresse
in den Umlaufspeicher Uc eingeschrieben wird, und zwar mit einer Umlaufphase, bei
der im Umlaufspeicher Ub für Adressen von Teilnehmern mit ankommendem Verkehr noch
nichts steht, so bedeutet dies, daß der Ziffernempfänger einem Teilnehmer zugeteilt
wurde, der noch keine Ziffern gewählt hat und von dem im folgenden die erste Ziffer
der von ihm zu wählenden Rufnummer zu erwarten ist. Der Steuerbefehl zum Einschreiben
dieser Ziffernempfängeradresse wird von der zentralen Steuereinrichtung E geliefert.
Bei dieser Steuereinrichtung E liegen jeweils alle Informationen vor, die zum Zustandekommen
dieses Steuerbefehls benötigt werden. So wird z. B. die Information über den Zustand
des Umlaufspeichers Ub über den dort vorgesehenen besonderen, bereits erwähnten
Ausgang geliefert, der mit der Steuereinrichtung E über die Leitung dce verbunden
ist. Es ist daher nur ein geringer schaltungstechnischer Aufwand notwendig, um der
Steuereinrichtung E die Fähigkeit zu geben, auch den benötigten Anschaltebefehl
in den Umlaufspeicher Ud einzuschreiben, welcher über eine besondere Leitung mit
der Steuereinrichtung E verbunden ist. In entsprechender Weise kann die Steuereinrichtung
E nach Beendigung der Rufnummernwahl durch den betreffenden Teilnehmer die Löschung
dieses Anschaltebefehls bewirken, nämlich wenn mit der betreffenden Umlaufphase
eine vollständige Adresse im Umlaufspeicher Ub umläuft.
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In die Verbindungsleitung zwischen dem Schalter Qm und der
Abfrageeinrichtung F ist noch die Kontrolleinrichtung M eingefügt. Sie bewirkt,
daß jede der Abfrageeinrichtung F zugeführte Ziffer nur einmal weitergeleitet wird,
indem sie eine wiederholte Weiterleitung unterdrückt. Dazu werden ihr entsprechende
Steuerbefehle von der zentralen Steuereinrichtung E zugeführt. Dort werden diese
Steuerbefehle aus den dort einlaufenden Informationen über den Betriebszustand des
Vermittlungssystems ermittelt und der Kontrolleinrichtung M zugeführt. Diese Maßnahme
ist notwendig, um zu verhindern, daß eine für längere Zeit von einem Ziffernempfänger
gelieferte Ziffer mehrfach vom Zieifaktormeßgerät ausgewertet wird. Es ist nicht
notwendig, die Kontrolleinrichtung M extra für die Belieferung des Zielfaktormeßgerätes
mit Ziffern vorzusehen. Es ist nämlich das Vorhandensein dieser Kontrolleinrichtung
sowieso notwendig. Die gelieferten Ziffern werden nämlich, wie bereits erwähnt,
auch in den Umlaufspeicher Ub eingeschrieben. Auch hier muß verhindert werden, daß
dieselbe Ziffer mehrfach eingeschrieben wird.
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Vielfach wird es sich erübiigen, daß das Zielfaktormeßgerät alle Ziffern
von Rufnummern aufnimmt, nämlich dann, wenn es nicht notwendig ist, die individuelle
Anwahl einzelner Teilnehmer zu zählen, sondern wenn lediglich der Verkehr in Richtung
zu Teilnehmern zu zählen ist, welche sich nur in der letzten oder letzten und vorletzten
Ziffer oder in ähnlicher Weise unterscheiden. In diesem Fall kann man vorsehen,
daß das Zielfaktormeßgerät jeweils nur so viel Ziffern einer Rufnummer aufnimmt,
wie es zur beabsichtigten Auswertung benötigt. Sind diese Ziffern eingetroffen,
so kann über eine besondere Leitung ein Signal zur Steuereinrichtung E geschickt
werden, worauf dieses die Löschung des im Umlaufspeicher Ud umlaufenden Anschaltebefehls
und das Einschreiben eines neuen Anschaltebefehls bewirkt. Hierdurch kann die Ausnutzung
des Zielfaktormeßgerätes verbessert werden.