DE1132058B

DE1132058B - Verfahren zur biologischen Reinigung von Abwasser und Ruecklaufschlamm

Info

Publication number: DE1132058B
Application number: DEG25522A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Hellmut Geiger; Dr-Ing Pluemer
Original assignee: HELLMUT GEIGER DR ING
Current assignee: HELLMUT GEIGER DR ING
Priority date: 1958-10-20
Filing date: 1958-10-20
Publication date: 1962-06-20

Description

Verfahren zur biologischen Reinigung von Abwasser und Rücklaufschlamm Bei Belüftungsbecken mit rechteckigem Grundriß von Kläranlagen mit biologischer Reinigung, die mit belebtem Schlamm arbeiten, erfolgte bisher die Einführung des Rücklaufschlammes in das Belüftungsbecken oder ein vorgeschaltetes Auffrischungsbecken an einer Stelle am Kopfende des Beckens durch eine Rohrleitung od. dgl. Hierbei kommt der Belebtschlamm, welcher einen großen Luftbedarf zur Auffrischung benötigt, erst allmählich mit der ganzen, entlang der Beckenlängsseite eingeblasenen oder durch Bürsten od. dgl. eingetragenen Luftmenge in Berührung. Der Luftbedarf wird aber an der Einführungsstelle des Belebtschlammes noch durch die gleichzeitige Zerschlagung der Flocken, wobei eine größere, aktive Oberfläche entsteht, gesteigert. Dadurch tritt dort ein starker Sauerstoffinangel auf, wodurch der Auffrischungsvorgang und die biologische Reinigung verzögert und eine mangelhafte Ausnutzung des Beckenraumes hervorgerufen wird.
Man hat zwar bereits vorgeschlagen, das zu reinigende Abwasser an mehreren Stellen auf die Beckenlänge verteilt zuzuführen, so daß der Belebtschlamm immer nur mit einem Teil der zu reinigenden Abwasserinenge in Berührung kommt. Hierdurch wird zwar eine übermäßige Belastung des Belebtschlammes durch Sauerstoffzehrung und ein zu reichliches Nahrungsangebot für den Belebtschlamm an der Zuführungsstelle vermieden, aber die mangelhafte Belüftung des Belebtschlammes an der Einführungsstelle in das Bekken nicht beseitigt, da er erst allmählich mit der entlang der Beckenseite eingeblasenen Luft in Berührung kommt.
Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, den Rücklaufschlamm dem Belüftungsbecken über die ganze Länge auf die Oberfläche des belüfteten Abwasserstromes oder unterhalb des Wasserspiegels gleichmäßig verteilt einzuführen. Die Flocken kommen dadurch sogleich mit einer möglichst großen Luftmenge in Berührung, und der Belebtschlamm wird schneller und wirksamer als bisher regeneriert. Die Zuführung des Belebtschlammes erfolgt zweckmäßig durch Verteilung auf die Oberfläche des beläfteten Abwasserstromes mittels überfallrinnen. Hierbei wird eine besonders wirksame Belüftung des Rücklaufschlammes erzielt, da durch das Zerplatzen der Blasen auf der Beckenoberfläche an dieser Stelle die Oberflächenspannung verringert wird und auch eine besonders hohe Turbulenz besteht. Die Einführung des Rücklaufschlammes kann auch in den aufsteigenden, belüfteten Abwasserstrom erfolgen, beispielsweise durch gelochte Rohre. 2 Die Erfindung ist in der beiliegenden Zeichnung beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt Abb. 1 den Aufriß, Abb. 2 den Querschnitt, Abb. 3 den Grundriß eines Belüftungsbeckens mit Schlammrückführung.
Dem Belüftungsbecken 1 wird das Abwasser durch die Rinne 2 zugeführt. Die Zuführung der Luft erfolgt auf die ganze Länge des Beckens, beispielsweise durch gelochte Rohre 3, was ebenfalls bereits bekannt ist.
Die Zuführung des Rücklaufschlammes geschieht aus der Zulaufrinne 4 durch über Wasser liegende Rinnen 5, welche zweckmäßig mit zackenartigen Überfällen 6 auf den Außenseiten versehen sind, und zwar auf die Oberfläche der beläfteten Zone des Beckens. Die Zuführung soll auf die ganze Beckenlänge erfolgen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur biologischen Reinigung von Abwasser mit Rücklaufschlamm in einem rechteckigen Belüftungsbecken, in das das Abwasser über die ganze Längsseite des Belüftungsbeckens eingeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Rücklaufschlamm dem Belüftungsbecken über die ganze Länge auf die Oberfläche des belüfteten Abwasserstromes oder unterhalb des Wasserspiegels gleichmäßig verteilt zugeführt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Zuführen des Rücklaufschlammes in das Belüftungsbecken über dem Wasserspiegel eine oder mehrere nebeneinanderliegende Rinnen (5) oder unterhalb des Wasserspiegels gelochte Rohre angeordnet sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 484443; französische Patentschrift Nr. 788 843; Imhoff, »Taschenbuch der Stadtentwässerung«, 13. Auflage, 1950, S. 390, 391.