DE1131146B

DE1131146B - Seitenlader mit einem stirnseitigen, seitlich versetzten Hubmast

Info

Publication number: DE1131146B
Application number: DEV12116A
Authority: DE
Inventors: Hans Kagel
Original assignee: Kloeckner Humboldt Deutz AG
Current assignee: Kloeckner Humboldt Deutz AG
Priority date: 1957-03-11
Filing date: 1957-03-11
Publication date: 1962-06-07

Description

Seitenlader mit einem stirnseitigen, seitlich versetzten Hubmast Für den Umschlag von Langgut sind Seitenlader bekannt, bei denen der Hubmast vorn an der Stirnseite seitlich versetzt angeordnet ist, derart, daß das Langgut in Fahrtrichtung aufgenommen und- dann durch Drehen des Lastträgers um eine senkrechte Achse auf die zur Ladefläche ausgebildete andere Fahrzeuglängshälfte abgesetzt werden, kann. Der die Lastaufnahmegliedex, z. B. Gabel, Dorn, Kranausleger, Klammer usw., tragende Hubschlitten ist an einem Hubmast geführt, der um eine zu seiner Mittellinie parallele Achse schwenkbar ist. Damit kann der Lastträger in stirnseitiger Lage bis zum Boden abgesenkt werden, wie es zum Aufnehmen des Gutes meist erforderlich ist. Nach dem Aufnehmen des Gutes wird der Hubschlitten und Lastträger bis über Ladeflächenhöhe angehoben und durch Drehen des Hubmastes in die zum Ablegen auf die Ladefläche erforderliche Lage gebracht. Bei diesem bekannten Hubstapler ist der Hubmast in einen unteren feststehenden und in einen oberen drehbaren Abschnitt unterteilt, dem eine lotrechte, hinter dem Mast liegende Säule zugeordnet ist.
Da bei einem solchen Seitenlader nur das Verschwenken des oberen Mastteils vorgesehen ist, während zum vollständigen Absenken des Hubschlittens der untere, feststehende Mastteil dient, wird eine teleskopische Mastausführung mit besonderer hydraulischer und mechanischer Verriegelungssteuerung notwendig. Infolge der Verwendung des, zurückliegenden, im Fahrzeugrahmen eingespannten Hubzylinders als Drehachse für den mit Kragarmen angeschlossenen Teleskopmast wird der Schwerpunkt von Last und Mast weit nach vorn verschoben, so daß ein erhebliches Biegemoment vom Hubzylinder aufzunehmen ist. Diese Wirkung wird noch verstärkt durch das Beibehalten der üblichen Mastgestaltung aus je zwei parallelen U-Profilen, deren weiträumige Anordnung einen großen Schwenkarm erforderlich macht. Zur Vermeidung dieser Nachteile wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der Mast zugleich als Hubzylinder ausgebildet ist und einen ihn allseitig umschließenden Hubschlitten aufweist, den ein zur Aufnahme des Lastträgers dienender Drehschlitten mittels zylindrischer Lagerung konzentrisch umgibt.
Infolge dieses Aufbaues unterscheidet sich der erfindungsgemäße, zum Umschlag von Langgut geeignete Stapler kaum von üblichen Staplerkonstruktionen mit stirnseitig angebrachtem Mast; es ist infolgedessen auch ohne weiteres möglich, schon vorhandene Fahrzeuge ohne allzu große Änderungen auf Langgutumschlag umzustellen. Ferner ergibt sich der Vorteil, daß der Hebelarm der Last um die Fahrzeug-Vorderachse durch den zusätzlichen Drehschlitten nur geringfügig vergrößert, die Tragkraft eines bestimmten Fahrzeuges infolgedessen nur ganz unwesentlich herabgesetzt wird.
Nach einem nicht zum Stand der Technik gehörenden älteren Recht ist bei einem Seitenlader bereits vorgeschlagen worden, daß der Hubschlitten auf dem Mast, bzw. der Lastträger auf dem Hubschlitten, um mindestens 180° drehbar gelagert ist. Damit ist aber nicht offenbart worden, wie die Drehlagerung zwischen Lastträger und Hubschlitten ausgebildet werden kann. Außerdem handelt es sich nach dem älteren Recht um einen Seitenlader mit Verschiebemast und einem Lastträger in Sonderbauart. Das Ausbilden des Mastes als Hubzylinder und das Umschließen des Mastes durch den Hubschlitten ist je für sich bei Hubladern anderer Art bereits bekannt. Nach einem- weiteren Merkmal weist der Hubschlitten einen rückwärtigen Längsschlitz auf, um ein Absenken des Lastträgers bis auf die Fahrbahn zu ermöglichen. Dies ist bei normalen Hubladern in ähnlicher Art bereits bekannt. Auch der Drehschlitten ist mit einem rückwärtigen Ausschnitt versehen, um ein begrenztes Verdrehen bei nach vorn weisendem und völlig abgesenktem Lastträger zu. ermöglichen.
Der Motor des Drehschlittens kann am Hubschlitten angeordnet sein, wie es ebenfalls an sich bekannt ist.
Schließlich kann der Drehschlitten auch über eine zum Mast parallele Welle mit Schieberritzel angetrieben werden. Dies ist beispielsweise bei Zangenkranen bekannt.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigt Abb.1 einen Seitenlader in Seitenansicht des vorderen Endes, Abb: 2 eine Draufsicht des Seitenladers mit stirnseitig aufgenommenem Langgut, Abb. 3 eine Draufsicht gemäß Abb. 2 mit seitlich verschwenktem Langgut, Abb. 4 eine Stirnansicht zu Abb. 3, Abb.5 eine zweite Bauform in Stirnansicht mit ausschiebbarem Lastträger.
Der Seitenlader hat einen Fahrzeugkörper 1, der von dem vorderen Radsatz 2 und dem hinteren Radsatz 3 getragen wird. An seiner vorderen Stirnseite ist der Hubmast 4 befestigt, auf dem der Hubschlitten 5 mittels Rollen 6 in Führungsbahnen geführt ist. Der Hubschlitten 5 umschließt mit seinem oberen Teil 10 den Mast allseitig und weist im unteren Teil an seiner Rückseite einen Längsschlitz 7 auf, der ein Absenken der Gabeln 8 bis auf die Fahrbahn 9 ermöglicht. Der obere Teil 10 des Hubschlittens 5 ist als Drehlagerung für den Drehschlitten 11 ausgebildet, der einen entsprechenden Ringteil 17 aufweist, in dem sich ein Gleit- oder Wälzlager befindet. Entsprechend ist der Schlitten 11 auch noch unten abgestützt bzw. gelagert.
Der Drehschlitten 11 trägt die Gabeln 8, die auf Querträgern 12 seitenverschiebbar gelagert sind. Der Hubantrieb des Hubschlittens 5 erfolgt über eine Kolbenstange 13, deren Kolben in dem als Zylinder ausgebildeten Mast 4 gleitet. Die Kolbenstange 13, trägt oben eine Rolle 14 für ein Seil bzw. eine Kette 15, die beispielsweise am Mast 4 oder am Fahrzeugkörper 1 und am Hubschlitten 5 befestigt ist.
Der Drehschlitten 11 weist einen Ausschnitt 16 auf, der ein begrenztes Verdrehen auch bei nach vorn weisenden Gabeln 8 und völlig abgesenktem Hubschlitten 5 ermöglicht.
Der Hubmast 4 ist aus der Längsmitte seitlich versetzt, so daß das Langgut 19 nach einem Drehen des Schlittens 11 um 90° (Abb. 3) auf der Fläche 20 des Fahrzeugkörpers 1 abgelegt werden kann. Der Fahrersitz'21, das Lenkrad 22 und die übrigen Bedienungsorgane befinden sich seitlich neben dem Langgut 19.
Es ist vorteilhaft, die Lastaufnahmeglieder an dem Drehschlitten 11 lösbar und austauschbar zu befestigen, um das Gerät .den verschiedensten Verwendungszwecken anpassen zu können. Gemäß Abb. 5 werden beispielsweise die Gabeln 8 nicht unmittelbar von dem Drehschlitten 11, sondern von an dem Drehschlitten 11 befestigten Scheren 23, 24 getragen. Diese Scheren ermöglichen mit Hilfe eines hydraulischen Zylinders 25 ein horizontales Verschieben der Gabeln 8 gegenüber dem Mast 4. Der Drehantrieb des Schlittens 11 kann durch einen auf dem Hubschlitten 5 befestigten hydraulischen, pneumatischen oder elektrischen Motor erfolgen, der mit seiner Energiequelle durch flexible Leitungen verbunden ist. Der Drehantrieb kann auch durch eine gegenüber dem Fahrzeugkörper 1 ortsfeste, zum Mast 4 parallele Welle erfolgen, auf der ein von dem Hubschlitten 5 mitgenommenes, mit einer Verzahnung des Drehschlittens 11 in Eingriff stehendes Antriebsritzel uridrehbar, jedoch axial verschiebbar gelagert ist. Diese Welle wird durch einen in oder auf dem Fahrzeugkörper 1 angeordneten Motor in Drehung versetzt.
Der Seitenlader kann auch mit einem Teleskopmast -und ferner noch mit anderen Lastaufnahmegliedern versehen sein.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Seitenlader mit einem stirnseitigen, seitlich versetzten Hubmast und einem um eine senkrechte Achse drehbaren Lastträger, dadurch gekennzeichnet, daß der Mast (4) zugleich als Hubzylinder ausgebildet ist und einen ihn allseitig umschließenden Hubschlitten (5) aufweist, den ein zur Aufnahme des Lastträgers (8) dienender Drehschlitten (11) mittels zylindrischer Lagerung konzentrisch umgibt.
2. Seitenlader nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hubschlitten (5) im unteren rückwärtigen Teil einen Längsschlitz (7) aufweist.
3. Seitenlader nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehschlitten (11) einen unteren rückwärtigen Ausschnitt (16) aufweist.
4. Seitenlader nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor des Drehschlittens (11) am Hubschlitten (5) angeordnet ist.
5. Seitenlader nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb des Drehschlittens (11) durch eine zum Hubmast (4) parallele Welle erfolgt, auf der ein. von dem Hubschlitten (5) mitgenommenes, in eine Verzahnung des Drehschlittens (11) eingreifendes Ritzel uridrehbar, jedoch axial verschiebbar gelagert ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 952 428; französische Patentschrift Nr. 1108 626; USA.-Patentschriften Nr. 1287 336, 2 709 017. In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsches Patent Nr. 1060 789.