DE1128240B - Ventil mit schraubbarer Ventilspindel - Google Patents

Description

• Ventil mit schraubbarer Ventilspindel Schraubbare Absperrkörper von Ventilen weisen an ihrem dem Sitz des Ventilgehäuses zugewendeten Ende vielfach lichtmittel auf, welche in geeigneter Weise am Absperrkörper befestigt sind und dazu dienen, mit tunlichst `geringem Schließdruck den Dichtschluß des Ventils herbeizuführen, wenn der Absperrkörper in die Schließstellung geschraubt und hierdurch die Dichtmittel gegen die Sitzfläche gedrückt werden. Die in verschiedener Gestalt bekannten Dichtmittel bestehen meist aus einem elastischen Werkstoff, der gegenüber dem das Ventil durchströmenden Medium widerstandsfähig sein muß. Je nach der Art des Strömungsmediums können für die Dichtmittel Werkstoffe erforderlich sein, welche zwar gegenüber den in Betracht kommenden Strömungsmedien ausreichend beständig, dabei aber weniger elastisch sind, als an sich erwünscht. Um in solchen Fällen den erforderlichen Schließdruck zu beschränken, verwendet man die Dichtmittel aus weniger- Werkstoff meist in anderer Gestalt als die aus hochelastischem Werkstoff bestehenden Dichtmittel, damit die begrenzte Werkstoffelastizität _durch eine das elastische Anschmiegen an die Sitzfläche begünstigende Formgebung der Dichtmittel zumindest teilweise ausgeglichen wird. Die verschieden gestalteten Dichtmittel aus Werkstoffen geringerer und höherer Elastizität erfordern für ihre Anbringung am Absperrkörper meist unterschiedliche Befestigungsarten. Dies hat dazu geführt, daß für unterschiedliche Dichtmittel erfordernde Medien Ventilkonstruktionen angewendet werden, welche in ihrer Bauweise voneinander abweichen oder doch zumindest für jedes in Betracht kommende Medium und dem hierfür erforderlichen Dichtmittel -mit einer besonders gestalteten Ventilspindel ausgerüstet werden, oder es werden bei Verwendung der gleichen Ventilkonstruktion mit stets gleicher Ventilspindel besondere Anpassungsglieder benutzt, welche zwischen der Spindel und dem Dichtmittel angeordnet sind und zur Befestigung der unterschiedlich gestalteten Dichtmittel an der einheitlich verwendeten Ventilspindel dienen.
• Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für verschiedenartige Strömungsmedien, welche unterschiedlich gestaltete Dichtmittel erfordern, ein und dasselbe Ventil zu benutzen, bei dem lediglich ein dem jeweils in Betracht kommenden Medium entsprechendes Dichtmittel anzubringen ist, ohne sonstige bauliche Anderungs- oder Anpassungsmaßnahmen vornehmen zu müssen. Dies wird bei Ventilen mit schraubbarer Ventilspindel, weiche zur Befestigung von mit dem Ventilsitz zusammenwirkenden und formschlüssig an der Spindel angreifenden Dichtmitteln eingerichtet sind, erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Ventilspindel .mindestens zwei gesonderte Angriffsstellen 'für wahlweise zu befestigende Dichtmittel unterschiedlicher Gestalt aufweist. Auf diese Weise ist die Möglichkeit geschaffen, ein und dasselbe Ventil für verschiedenartige Medien, die unterschiedliche Dichtmittel erfordern, allein durch Aufbringen des jeweils benötigten Dichtmittels auf einer der in Mehrzahl an der Ventilspindel vorhandenen Befestigungsstellen verwendbar zu machen. Die Befestigungsstellen sind dabei der Eigenart der daran festzulegenden Dichtmittel angepaßt. Das Ventil kann mithin in stets gleicher Ausführung benutzt werden, und es ist lediglich erforderlich, eine Ausrüstung mit den jeweils benötigten Dichtmitteln vorzunehmen.
• Die Einzelausgestaltung ist vorteilhaft so getroffen, daß der innere Teil des Absperrkörpers sowohl eine Umfangsnut zur Aufnahme einer darin einsetzbaren elastischen ringförmigen Dichtscheibe als auch eine in einer Entfernung von der Umfangsnut gelegene Ringschulter für das Hintergreifen eines das Absperrkörperende kappenartig überdeckenden elastischen Dichtungskörpers aufweist. Dabei wird die Dichtscheibe zweckmäßig in solchen Fällen angewendet, wenn das Strömungsmedium die Anwendung hochelastischer Werkstoffe zuläßt. Erfordert das Strömungsmedium aber Dichtmittel aus Werkstoffen geringerer Elastizität, so wird der kappenartige Dichtkörper auf dem Absperrkörper befestigt.
• Weitere Einzelheiten der Erfindung sind an Ausführungsbeispielen beschrieben, welche in den Abbildungen dargestellt sind. Es zeigt Abb. 1 ein Ventil in Offenstellung mit einer Dichtscheibe, Abb. 2 eine Teilansicht des Ventils gemäß Abb. 1 in Schließstellung, Abb. 3 das Ventil mit einem kappenartigen Dichtkörper, Abb. 4 eine Teilansicht des Ventils gemäß Abb. 3 in Schließstellung.
• In das Ventilgehäuse 1 mit der Sitzfläche 2 ist der Absperrkörper 3 eingeschraubt: Dieser weist am inneren Teil die Umfangsnut 4 und ferner eine Ringschulter 5 auf, von denen die Umfangsnut 4 zur Aufnahme der ringförmigen Dichtscheibe 6 aus hochelastischem Werkstoff dient (Abb. 1 und 2), während die Ringschulter 5 einen Dichtkörper 7 hintergreift, der aus einem weniger elastischen-Werkstoff besteht (Abb. 3 und 4). -Die Dichtscheibe 6 ist in die Nut 4 eingesprengt und von der am Absperrkörper 3 vorhandenen Widerlagerrfläche 8 abgestützt, welche innerhalb -der Projektion der Sitzfläche 2 liegt und eine Dichtkante 9 bildet. In der Schließstellung ist die Dichtscheibe 6 zwischen der hohlkegeligen Sitzfläche 2 und der Dichtkante 9 gefaßt. Hierdurch wird im Zusammenwirken mit der hohen Elastizität des Werkstoffes der Dichtscheibe 6 ein Dichtschluß des Ventils mit verhältnismäßig geringer Schließkraft erreicht.
• Erfordert das im Ventil vorhandene Strömungsmedium aus Gründen ihrer Beständigkeit Dichtmittel aus weniger elastischem Werkstoff, so wird der kappenartige Dichtkörper 7 verwendet, der auf das Ende des Absperrkörpers 3 aufgesprengt ist. Um in der Schließstellung ein dichtes Anformen des Dichtungskörpers 7 an die Sitzfläche 2 mit begrenztem Schließdruck zu erreichen, überbräckt der Dichtungskörper 7 einen freien Ringraum 10 am inneren Ende des Absperrkörpers 3. Das offene Ende des Dichtkörpers 7 ist durch die Ringschulter 5 nur einseitig gehalten, so daß es sich, wie Abb. 4 zeigt, bei elastischer Verformung des Dichtkörpers 7 gegenüber dem Absperrkörper 3 verschieben kann, wenn durch den von der Stirnfläche 11 des Absperrkörpers 3 ausgeübten Schließdruck der Dichtungskörper 7 gegen die Sitzfläche 2 angedrückt wird. Die durch den Ringraum 10 , und die Verschiebbarkeit des offenen Endes des Dichtkörpers 7 erzielte elastische Verformbarkeit bewirkt einen Dichtschluß des Ventils, ohne hierfür einen übermäßig großen Schließdruck aufwenden zu müssen.

Claims (4)

1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Ventil finit schraubbarer Ventilspindel, welche zur Befestigung von mit dem Ventilsitz zusammenwirkenden Dichtmitteln eingerichtet ist, die formschlüssig an der Spindel angreifen, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilspindel (3) mindestens zwei gesonderte Angriffsstellen (4, 5) für wahlweise zu befestigende Dichtmittel (6, 7) unterschiedlicher Gestalt aufweist.
2. 2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilspindel (3) sowohl eine Umfangsnut (4) zur Aufnahme einer darin einsprengbaren elastischen ringförmigen Dichtungsscheibe (6) als auch eine in einer Entfernung von der Umfangsnut (4) gelegene Ringschulter (5) für das Hintergreifen eines das Absperrkörperende kappenartig überdeckenden elastischen Dichtungskörpers (7) aufweist. -
3. 3. Ventil nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine die Dichtungsscheibe (4) abstützende Widerlagerfläche (8) der Ventilspindel (3) vorhanden ist, welche eine innerhalb der Projektion der in an sich bekannter Weise hohlkegeligen Sitzfläche (2) gelegene Dichtkante (9) bildet.
4. 4. Ventil nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungskörper (7) einen zwischen dem Ende der Ventilspindel (3) und ihrer Dichtkante (9) gelegenen freien Ringraum (10) mit kegeliger, einer an sich bekannten hohlkegeligen Sitzfläche (2) angepaßten Wandung überbrückt und sein die Ringschulter (5) hintergreifendes Ende gegenüber dem Absperrkörper (3) verschieblich ist. In Betracht gezogene Druckschriften: USA: Patentschriften Nr. 2 311009, 2 457 492, 2 525 796, 2788 570.