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Elektrisches Prüfgerät zum Überprüfen des richtigen Anschlusses von
Schutzkontakt-Steckdosen Mit der ständig zunehmenden Verwendung der Elektrizität
auf allen Gebieten des Berufs- und Privatlebens nimmt die Zahl der installierten
Schutzkontakt-Steckdosen in einem Maße zu, daß die richtige Funktion dieser Steckdosen
große Bedeutung gewinnt.
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Die Beschaltung der Schutzkontakt-Steckdose erfordert, wie die Erfahrung
lehrt, besondere Aufmerksamkeit. Revisoren, Werk- und Handwerksmeister stellen immer
wieder fest, daß unter einer größeren Zahl in einem Bauvorhaben gleichzeitig eingebauter
Schutzkontakt-Steckdosen von Erftillungsgehilfen einige falsch beschaltet werden,
derart, daß Lebensgefahr für den Benutzer dieser Schutzkontakt-Steckdosen besteht.
Mit Prüflampe und Spannungssucher durchgeführte, notwendige Nachprüfungen sind umständlich
und, da im Menschen begründet, unsicher.
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Sofern der Nachprüfende, wie es in großen Bauvorhaben an der Tagesordnung
ist, einige hundert Schutzkontakt-Steckdosen zu überprüfen hat, dann kann man sich
sehr leicht vorstellen, daß ein kostspieliger Zeitaufwand damit verbunden ist. Die
vorangestellte Prüfmethode erfordert einige Einzelprozeduren, die alle vom Prüfenden
in der Reihenfolge selbst be stimmt werden. Es liegt daher auf der Hand, daß solche
Umständlichkeiten dem Bedürfnis nach Sicherheit hindernd gegenüberstehen. Es wurde
daher schon bald seitens der Fachleute der Wunsch laut, ein einfaches und übersichtliches,
spezielles Prüfgerät zu besitzen, das die Überprüfungen von Schutzkontakt-Steckdosen
sicher und zeitsparend gestaltet. Mit diesem Wunsch ging gleichzeitig die Forderung
einher, daß das Gerät vor allen Dingen so preisgünstig auf den Markt gebracht werden
kann, daß nicht nur einige besonders dazu beauftragte Personen mit diesem Gerät
ausgerüstet werden, sondern daß möglichst alle Mitarbeiter eines Geschäftes je ein
solches Prüfgerät ständig zur Hand haben.
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Für die Herstellung und Verbreitung eines solchen Prüfgerätes sind
folgende Gesichtspunkte maßgebend: a) Das Gerät muß, wie schon betont, im Preise
sc liegen, daß eine weite Verbreitung gewährleistet ist; es darf daher nicht aufwendig
sein. b) Das Gerät muß einfach in der Handhabung sein, und die Anzeigeelemente müssen
sich auch bei schwieriger, örtlicher Einbaulage der Schutzkontakt-Steckdosen gut
beobachten lassen. c) Die Anzeige muß leicht einprägsam, eindeutig und sinnfällig
sein. d) Fehler im Prüfgerät müssen vor Beginn jeder Einzelprüfung feststellbar
sein. e) Die Einsteckrichtung des Prüfsteckers darf die Handhabung nicht zusätzlich
komplizieren oder
das Anzeigebild, sofern verschiedene Anzeigeelemente je nach Schaltungslage
ein Anzeigebild wiedergeben, nicht ändern.
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Es ist bereits ein Verfahren zur Prüfung von Schutzkontakt-Steckdosen
vorgeschlagen worden, das gerätemäßig zu aufwendig ist und durch den Zusammenbau
von Prüfstecker und eigentlichem Gerät unhandlich und hinsichtlich einfacher Beobachtung
der Anzeige unbequem ist.
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Die Anzeige als solche ist zwar eindeutig. Eine selbsttätige Überprüfung
der Funktion des Gerätes während der Prüfung der Schutzkontakt-Steckdose ist jedoch
nicht gegeben. Die Innenschaltung ist sehr kompliziert und besteht aus einer großen
Zahl von empfindlichen Schaltelementen. Das Gerät ist daher störanfällig. Die Anzeige
an diesem Gerät erfolgt mit Hilfe einer als magisches Auge entwickelten Triode und
zweier Glimmlampen. Bei richtiger Beschaltung der Schutzkontakt-Steckdose leuchtet
das magische Auge auf. Bei Fehlschaltungen leuchtet die eine oder die andere Glimmlampe
je nach der Gefährdungsstufe auf. Es genügt ein einfaches Einstecken des Gerätes
in die zu prüfende Steckdose. Daraufhin erfolgt ohne weiteres Zutun die Anzeige
der jeweiligen Fehlerart der Schutzkontakt-Steckdose. Das Prüfgerät muß während
der Prüfung lediglich vom Prüfenden erfaßt werden.
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Aus den genannten Gründen konnte dieses Gerät nicht befriedigen.
Ein weiteres Prüfgerät ist durch die deutsche Auslegeschrift 1023 819 bekanntgeworden.
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Hier wurde der gerätemäßige Aufwand verringert.
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Dessen Benutzung blieb wegen des starren Zusammenbaues der beiden
Steckerstifte des Schutzkontaktes mit dem Prüfgerät ebenfalls unhandlich. Die
Zwischenschaltung
eines beweglichen Kabels zwischen Prüfstecker und Gerät, wie sie bei einer Unzahl
anderer Prüfgeräte üblich ist, wurde bei diesem Prüfgerät nicht vorgesehen. Die
Anzeige, als kombinierte Anzeige, wird mit vier Anzeigelementen, drei Glühlampen
und einer Glimmlampe bewerkstelligt. Die Eindeutigkeit der Anzeige ist hier insofern
gestört, als daß je nach der Richtung des Einsteckens des Prüfgerätes in die Steckdose
einander unterschiedliche Lampenbilder aufleuchten, ein Nachteil, der eine schnelle
Reihenuntersuchung unmöglich macht.
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Auch dieses Gerät kann nicht zufriedenstellen.
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Mit der deutschen Auslegeschrift 1056 263 ist in Fortsetzung des
Bekannten ein Prüfverfahren beschrieben, das wieder aufwendiger als das Verfahren
nach der Auslegeschrift 1 023 819 wurde. Wenn auch die Zahl der Anzeigeeinheiten,
eine Glühlampe und eine Glimmlampe, um zwei Einheiten gegenüber dem vorbeschriebenen
Gerät verringert wurde, so blieb die Zweideutigkeit der Anzeige je nach Lage des
Einsteckens des Prüfsteckers in die Steckdose insofern bestehen, als mit den eingebauten
zwei Prüftasten durch Probieren gefunden werden muß, welche der beiden Tasten den
richtigen Test bringt. Dazu leuchten je nach dem Schaltungszustand der Steckdose
mindestens vier verschiedene Leuchtbilder auf und erschweren somit ganz erheblich
die Einprägung Die Erfindung vermeidet die genannten Nachteile der bekannten Prüfeinrichtungen
und bezieht sich ebenfalls auf ein Prüfgerät zum Überprüfen des richtigen Anschlusses
von Schutzkontakt-Steckdosen mittels einer Schalteinrichtung und mit einer Glimmlampe,
die einerseits mit dem Schutzkontakt der Steckdose verbindbar und andererseits über
einen Vorwiderstand mit einem Berührungspol verbunden ist, und einer weiteren Glimmlampe,
die über je einen Widerstand mit den beiden Betrieb skont akten der Steckdose verbindbar
sind. Die Erfindung besteht darin, daß eine an die Betriebskontakte anschließbare
Reihenschaltung aus drei Widerständen vorgesehen ist, von denen der mittlere durch
die weitere Glimmlampe überbrückt ist, und daß ein Mittelabgriff dieses mittleren
Widerstandes über einen Trennschalter mit dem Verbindungspunkt zwischen erstgenannter
Glimmlampe, der ein Widerstand nachgeschaltet ist, und dem Vorwiderstand für den
Berührungspol verbunden ist.
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Damit ist der Erfindungsgegenstand sehr wenig aufwendig, leicht zu
handhaben und in der Anzeige eindeutig, da, je nach der Schaltung der Steckdosen,
nur zwei mögliche Lampenbilder erscheinen. Die beiden Anzeigeelemente in Form der
beiden Glimmlampen sind in ihrer Zusammenfügung zu den zwei möglichen Lampenbildern
leicht einprägsam. Das Gerät überwacht seine Funktionstüchtigkeit insofern selbsttätig,
als eine Störung im Gerät, gleich an welcher Stelle, eine der Anzeigelampen unbedingt
zum Erlöschen bringt. Es ist im Schaltungsaufbau, bezogen auf die zwei möglichen
Einsteckrichtungen des Steckers in die zu prüfende Steckdose, symmetrisch, d. h.
das Anzeigeergebnis ist nicht von der Einsteckrichtung des Prüfsteckers abhängig.
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Die Erfindung wird an Hand der Abb. 1 bis 3 näher erläutert.
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Wie Abb. 1 wiedergibt, ist der Betriebskontakt 1 mit den drei Widerständen
4, 6 und 8 und dem Betriebskontakt 3 in Reihe geschaltet. Parallel zum Widerstand
6 liegt die Glimmlampe 5. Der Schutz-
kontakt 2, der bei der Prüfung den Schutzkontakt
der Schutzkontakt-Steckdose berührt, ist mit dem Widerstandl0 und der Prüfsondell
in Reihe geschaltet.
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Zwischen der elektrischen Mitte des Widerstandes 6 und dem Abzweigpunkt
zwischen dem Widerstand 10 und der Glimmlampe 9 ist der Trennschalter 12 angeordnet.
Falls das Prüfgerät mit seinem Prüfstecker an die zu untersuchende Schutzkontakt-Steckdose
angeschaltet ist, leuchten bei Vorhandensein einer entsprechenden Spannung an der
Schutzkontakt-Steckdose die beiden Glimmlampen 9 und 5 auf. Der Trennschalter 12
wird zunächst nicht betätigt, und die Sonde 11 wird zunächst nicht berührt. Diese
erste Stufe des Prüfvorganges schließt zwei Aussagen in sich ein. Erstens wird angedeutet,
daß das Prüfgerät funktionstüchtig ist, d. h., daß es nicht gestört ist.
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Zweitens sagen die beiden aufleuchtenden Lampen als Anzeigebild,
daß zwischen den Betriebskontakten der Schutzkontakt-Steckdose die gewünschte Betriebsspannung
anliegt. Das Lampenbild sagt weiter aus, daß einer der beiden Betriebskontakte der
Schutzkontakt-Steckdose mit dem Schutzkontakt der Schutzkontakt-Steckdose verbunden
ist. Nachdem die gleichzeitige Eigenprüfung und Vorprüfung auf Schaltungstüchtigkeit
beendet ist, wird unter gleichzeitiger Berührung der Sonde 11 der Trennschalter
12 betätigt und damit geöffnet. Sofern an dem Betriebskontakt, der eine leitende
Verbindung zum Schutzkontakt hat, der Massepol oder Mittelpunktsleiter des Stromsystems
angeschlossen ist und nicht der Außenleiter, muß die Glimmlampe 9 erlöschen. Die
Regel bei der Feststellung der richtigen Beschaltung der Schutzkontakt-Steckdose
ist, den Prüfstecker in die Steckdose einzuführen und festzustellen, daß beide Glimmlampen
aufleuchten; sodann ist die Sonde 11 zu berühren und gleichzeitig der Trennschalter
12 zu betätigen. Dabei muß die Glimmlampe 9 erlöschen.
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Wenn bei der sogenannten Vorprüfung beide Lampen nicht aufleuchten
oder nur eine, dann ist die Schutzkontakt-Steckdose entweder ohne Spannung, das
Gerät ist gestört, oder die Steckdose ist irgendwie falsch geschaltet. Das Prüfverfahren
sieht nicht vor, in der Höhe der Gefahrenstufe zu unterscheiden. Die Störung des
Gerätes wird bei seiner soliden Ausführung ein Sonderfall bleiben. Vor Beginn der
Untersuchung wird man sich selbstverständlich vorerst überzeugen, ob der Stromkreis,
an dem die Steckdosen angeschlossen sind, unter Spannung steht. Daher kann bei Benutzung
des Gerätes in der Vorprüfung mit dem vorbeschriebenen Ergebnis sofort darauf rückgeschlossen
werden, daß die Steckdose falsch geschaltet ist, In Abb. 2 ist dargestellt, wie
durch Ersatz des schalters 12 mit einem sechspoligen Kreis schalter 12 das zweite
Anzeigeelement eingespart werden kann.
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In der gezeichneten Lage leuchtet die Glimmlampe 9 dann auf, wenn
eine Spannung über die Widerstandskette 4, 6 und 8 anliegt. Wird der Kreis schalter
im Sinne des Uhrzeigers um eine Stufe weitergedreht und leuchtet die Glimmlampe
9 auf, dann wird hier angezeigt, daß zwischen dem Schutzkontakt und einem der :Betriebskontakte
der Schutzkontakt-Steckdose eine leitende Verbindung besteht. Dreht man den Kreisschalter
im Uhrzeigersinne auf die nächste Stufe und berührt man gleichzeitig die Prüfsondell
und bleibt dabei die Glimmlampe 9 dunkel, dann ist damit angezeigt, daß an dem Schutzkontakt
der Schutzkontakt-Steckdose entweder der Schutzleiter
oder der überbrückte
Mittelpunktsleiter des Spannungssystems angeschlossen ist. Die Abb. 2 soll lediglich
erkennen lassen, daß der Erfindungsgegenstand ohne Änderung des Prinzips Varianten
des Aufbaues zuläßt.
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Abb. 3 gibt wieder, wie die Ausführung des Prüfgerätes in Verbindung
mit einem Prüfstecker über ein bewegliches Anschlußkabel gedacht ist. Das Prüfgerät
läßt außen nur die beiden Lampendurchlässe der Glimmlampen 5 und 9 erkennen. An
der rechten Seite des Prüfgerätes befinden sich die Sonde 11 und der Trennschalter
12. Die Durchführung der Prüfung ist einfach, einprägsam und selbstüberwachend.
Das Gerät selbst ist unkompliziert und bietet die Gewähr einer sehr leichten Handhabung
und Benutzung.