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Verfahren zum Prüfen von elektrischen Installationsanlagen und installierten
Zählern Prüfungen von Installationsanlagen und installierten Zählern mit Nulleiter
sind für die einwandfreie Instandhaltung von Instaldation:sanlagen unerläßlich und
müssen daher oft wiederholt werden. Bisher mußten hierbei zum Zwecke des Anschlusses
der Meßleitungendie Kappen der Zähler und sonstige Abdeckungen abgehoben, ihre Plomben
entfernt, die Verbindungsleitungen gelöst und zusätzliche Verbindungen hergestellt
werden. Die periodischen Wiederholungen der Prüfungen macht es nun wünschenswert,
daß sie mit geringstem Aufwand an Zeit und Arbeitskräften ausgeführt werden.
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Hierzu waren .die bisher benutzten Verfahren und Einrichtungen nicht
geeignet. So ist z. B. eine Einrichtung bekannt geworden, die lediglich die Belastungs-
und Spannungsmessung der Außenleiter eines Stromkreises ohne Unterbrechung des Betriebs
und unter Beibehaltung der Absicherung möglich macht. Die Belastungsmessung kann
jedoch nur im Bereich der Absicherungsstromstärke der zu prüfenden Außenleiter der
Installationsanlage und die Spannungsmessung nur zwischen den Außenleitern und.
nicht gegen den Nulleiter erfolgen, wenn nicht die Abdeckung der Tafeln oder die
Kappen der Zähler entfernt werden. Außerdem schließt die dabei benutzte Anordnung
der Anschlußleitungen an die Meßinstrumente nicht ,ie Gefahr der Berührung und des
Kurzschlusses aus.
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Im Gegensatz hierzu ist der Gegenstand der Erfindung ein Verfahren,
bei dem der Anschluß der Meßleitungen ohne Entfernung von Abdeckungen, Plomben und
Verbindungsleitungen und: ohne zusätzliche Verbindung an die Außenleiter und Nulleiter
für jede :gewünschte Belastungsmessung erfolgen kann. Dadurch wird die Durchführung
der Messungen vielseitiger, erheblich vereinfacht und beschleunigt und zugleich
die Kurzschlußgefahr sowie diejenige :der Berührung spannungsführender Teile :beseitigt.
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Das Verfahren nach der Erfindung beruht in der Anwendung einer Zähler-
bzw. einer Sicherungstafel mit zugänglichem Nulleiter, wie sie im Patent q.78' 8oo
geschützt ist. Gegenstand dieses Patents ist ein elektrisches Verbindungsorgan,
das den Anschluß an die im Innern der Tafel verdeckt angeordnete Nulleiterschiene
durch eine Öffnung der Tafelabdeckung ermöglicht. Das elektrische Verbindungsorgan
kann eine Buchse sein, an die durch eine Öffnung der Tafelabdeckung ein Stecker
eingeführt wird.
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Im Sinne der Erfindung werden die Prüfkresse einerseits mit dem Anschlußorgan
an den Nulleiter gemäß Patent 478 800 und andererseits mit einem oder mehreren
Anschlußorganen
an die Außenleiter gelegt. Als Anschlußorgan der
Außenleiter dient bei Tafeln mit Sicherungselementen zweckmäßigerweise ein Schraubstöpsel,
der an Stelle des Sicherungsstöpsels in das Element eingeführt ist, bei Tafeln mit
Install.ationisselbstschaltern (Ein- und Aufbauautomaten) je ein mit dem ankommenden
und abgehenden Außenleiter des Installationsselbstschalters in Verbindung stehenden
Anschlußvorrichtung, z. B. eine Steckerbuchse.
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Ein als Anschlußorgan .dienender Schraubstöpsel ist zweckmäßig so
eingerichtet, daß er bei seiner Einführung in das Element der Sicherung den zugehörigen
Außenleiter an dieser Stelle auftrennt, um die Zähler- und die Installationsanlage
unabhängig voneinander prüfen zu können. Der Schraubstöpsel ist zu diesem Zweck
mit zwei möglichst unverwechselbaren Steckerbuchsen ausgerüstet, von denen die eine
mit dem Fußzapfen und die andere mit dem Metallgewinde leitend verbunden ist, gegenseitig
jedoch leine leitende Verbindung besitzen, so daß wahlweise entweder der Zähler-
oder der Installationskreis geprüft werden kann. An Stelle der Vereinigung der beiden
Anschlußstellen in einem Stöpsel können auch zwei Einzelstöpsel- mit je einer Steckerbuchse
gewählt werden, wobei der eine nur Fußkontakt und der andere nur Gewindekontakt
gibt. Bei Tafeln mit Installationsselbstschaltern bewirkt :das Offnen der Schalter
die für die Prüfung erforderliche Auftrennung der Außenleiter. Als Anschlußorgan
zur wahlweisen Prüfung des Zähler- und .des Installationskreises dienen zweckmäßig
zwei Anschlußvorrichtungen, z. B. Steckerbuchsen, von denen die eine mit dem -ankommenden,
die andere mit :dem abgehenden Außenleiter des Selbstschalters verbunden ist.
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Da es im Sinne der Erfindung vor allen Dingen darauf ankommt, daß
der Anschluß der Prüfkreise so vorgenommen werden kann, daß die Abdeckungen unberührt
an Ort und Stelle verbleiben und keinerlei Veränderungen an :den Leistungsverbindungen
vorgenommen werden müssen und sowohl Zähler- wie Installationskreis in einem Zug
geprüft werden können, ist die Anwendung ,der Erfindung nicht auf eine bestimmte
Ausbildung der Anschlußorgane für, den Null- oder Phasenleiter beschränkt.
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Die Messungen, die nach der Erfindung ausgeführt werden können, können
verschiedenster Art sein. Die Erfindung gestattet weiter, die allphasige Prüfung
von Ein- und Mehrphasenzählern mit Nulleiter und ebenfalls eine beliebige Anzahl
von abgehenden Stromkreisen oder Leitungen unabhängig voneinander zu kontrollieren.
Die nachstehend aufgeführten Anwendungen sind nur als Beispiele aufzufassen.
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In der Abb. i ist eine Zählertafelanordnung mit Schraubsicherungenwiedergegebei.
Abb. 2 zeigt die Schaltung für Isolationsprüfung der Installationsanlage.
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Abb. 3 zeigt die gleiche Prüfung für den Zähler und die Zählerleitung.
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Abb. q zeigt eine Spannungsmessung der Zählerleitung.
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Abb. 5 zeigt eine Belastungsmessung des Zählers.
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Abb.6 zeigt eine Ausführungsform :les Anschlußstöpsels für die Phasenleitung
mit doppeltem Anschluß.
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Abb.7 und 8 zeigen Ausführungsformen von derartigen Stöpseln mit umseitigem
Anschluß.
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Abb.9 und io zeigen Ausführungsformen von Installations:selbstschaltern
mit Anschlüssen für die Prüfleitungen.
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In Abb. i bis 5 ist eine Zählertafel mit Schraubsicherungen und oberhalb
.des Zählers angeschalteter Installationsanlage zu denken, während das speisende
Netz unten angeschlossen ist. Der Nulleiter ist in der aus Patent 478 8oo
bekannten Weise bei a zugänglich gemacht. Soll eine Messung vorgenommen werden,
so wird das Schraubstück b der Sicherung der jeweils zu prüfenden Phasenleitung,durch
einen Anschlußstöpsel, der die in Abb. 6 dargestellte oder eine in zwei Einzelstöpsel
aufgelöste Ausbildung (Abb.7 und 8) haben mag, ersetzt. Nachdem dergestalt eine
leitende Verbindung mit der Phasenleitung, und zwar je nach Bedarf mit der Zählerleitung
oder der Installationsanlage, hergestellt ist, kann ohne weiteres die Messung vorgenommen
werden. Hierzu ist nur erforderlich, die vom Prüfgerät kommenden Leitungsenden an
die Anschlußorgane des Nulleiters bzw. der Phasenleitungen anzuschließen, und zwar
geschieht das je nach Ausbildung dieser Anschlußorgane durch Stecker oder Buchsen.
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Da die Fuß- und Gewindekontakte der Anschlußstöpsel in jedem Falle
voneinander isoliert sind, einerlei, ob es sich um einen Stöpsel mit zwei Anschl.ußstellen
oder um zwei Einzelstöpsel mit je einem Fuß- und je einem Gewindekontakt handelt,
so wird die Phasenleitung durch Einsetzen eines derartigen Stöpsels aufgetrennt.
Es können daher die Messungen an der einen Strecke der Phasenleitung vorgenommen
' werden, ohne daß eine unerwünschte Beeinflussung durch die andere Strecke eintritt.
Dieses ist besonders für Isolationsmessungen und Zählerprüfungen sehr wichtig (Abb.
2, 3 und 5).
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Bei Tafeln mit Installationsselbstschaltern (Ein- oder Aufbauautomaten)
ist der Prüfvorgang
sinngemäß .der gleiche wie -der vorstehend
beschriebene. Abweichend ist, daß die Auftrennung des Phasenleiters durch das Öffnen
des Schalters erfolgt und daß an Stelle des Schraubstöpsels ein dem Autornatenaufbau
angepaßtes Anschlußorgan für die wahlweise Prüfung des Zählers a der der Installation
tritt. In der Abb. 9 ist beispielsweise ein Installationsselbstschalter mit zwei
Steckerbuchsen c und c' als Anschlußorgan dargestellt. Die Steckerbuch sen sind
jeweils mit .der ankommenden und der abgehenden Phasenleitung verbunden und so gestaltet,
daß sie für den Anschluß der Meßleitungen zugänglich sind. Die Abb. 7 zeigt den
Schalter in Öffnungsstellung, d. h. zur Vornahme der wahlweisen Messung bei aufgetrennter
Phasenleitung bereit. Um die Anschlußstecker, insbesondere denjenngen der ankommenden
Phasenleitung, gegen, unbefugte Benutzung zu sichern, kann er auf geeignete Weise,
z. B. mittels plombi.-erbaren Blindsteckers, verdeckt werden.
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Abb. to stellt eine Ausführungsform -des Installationsselbstschalters
dar, bei der das Anlegen der beiden Steckerbuchsen c und c' an die ankommende und
abgehende Phasenleitung zwangsläufig und erst dann eintritt, wenn der Schalter geöffnet
wird. Die Punkte d und e bezeichnen die Drehpunkte eines Doppelschalters, während
die Punkte f, b-und h drei Gegenkontakte bilden. Die Abbildung zeigt den Schalter
in Öffnungsstellung, d. h. mit aufgetrennter Phasenleitung, während die ankommende
Phasenleitung über g-d mit dem linken und die abgehende über e-f mit dem rechten
Anschlußorgan verbunden ist. Die Prüfbereitschaft ist hiermit gegeben. Mit der Schließung
des Schalters gelangt er in die Stellung e-g und d-h. Der Phasenleiterschluß, tritt
über e-ä ein, und die Anschlußorgane (Steckerbuchsen) der ankommenden und abgehenden
Phasenleitung werden spannungslos. Eine besondere Sicherung gegenüber unbefugter
Benutzung ist nicht erforderlich.