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Schaltungsanordnung an elektrisch gesteuerten, durch Ölfeuerung betriebenen
Dampferzeugern An bekannten elektrisch gesteuerten, durch Ölfeuerung betriebenen
Dampferzeugereinrichtungen, wie sie für Dampfheizungszwecke in vorzugsweise dieselbetriebenen
Fahrzeugen Verwendung finden, befindet sich ein Betriebsschalter mit zwei Einschaltstellungen;
eine erste, in welcher ein die Wasserumlaufpumpe, das Druckluftgebläse zur Brennstoffzerstäubung
sowie die Brennstoffpumpe und gegebenenfalls die Zündeinrichtung antreibender Elektromotor
einschaltet, und eine zweite, in welcher das die Brennstoffzufuhr zum ölbrenner
freigebendes Elektromagnetventil erregt wird.
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Diese zwei Einschaltstellungen sind erforderlich, weil beim Ingangsetzen
des Dampferzeugers die Ölbrennerflamme erst dann zur Entzündung gelangen darf, wenn
zuvor das Dampfrohrsystem des Dampferzeugers wenigstens so weit mit Wasser angefüllt
ist, daß keine Zerstörung infolge zu starker örtlicher Erhitzung zu befürchten ist.
In der Bedienungsvorschrift wird dementsprechend darauf hingewiesen, daß bei Inbetriebnahme
des noch nicht mit Wasser gefüllten Dampferzeugers der Betriebsschalter zuerst in
die erste Einschaltstellung (auch Füllstellung genannt) zu bringen und dort so lange
zu belassen sei, bis durch Beobachtung eines entsprechend angeordneten überlaufventils
festgestellt ist, daß das Rohrsystem mit Wasser gefüllt ist, und erst dann in seine
zweite Einschaltstellung (auch Betriebsstellung genannt) umgelegt werden dürfe,
in welcher die Ölbrennerflamme zur Entzündung gelangt.
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Trotz dieser Vorschrift besteht aber die Möglichkeit, daß der Bedienende
aus Unkenntnis oder Fahrlässigkeit den Betriebsschalter bei ungefülltem Rohrsystem
unmittelbar in die Betriebsstellung umlegt und dadurch den Dampferzeuger gefährdet.
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Man könnte diese Gefahr zwar vermeiden und durch eine selbsttätige
Wassermangelsicherung in an sich bekannter Weise dafür sorgen, daß die Ölbrennerflamme
bei ungefülltem Rohrsystem nicht zur Entzündung gelangen kann. Die Anbringung einer
solchen Sicherung wäre aber, besonders bei nachträglichem Einbau, mit großen konstruktiven
Schwierigkeiten verknüpft. Aus diesem Grunde zeigt die Erfindung einen einfacheren
Weg, um die in Rede stehende Gefährdung des Dampferzeugers zu vermeiden, für die
Fälle, in denen nicht eine absichtliche Fehlbedienung vorliegt. Die vorgeschlagene
Lösung zeichnet sich besonders dadurch aus, daß sie sich auch leicht nachträglich,
ohne Umkonstruktion des Dampferzeugers, durch eine einfache Änderung am Betriebsschalter
verwirklichen läßt.
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Erfindungsgemäß wird eine Schaltungsanordnung vorgeschlagen, bei der
in Anwendung einer an sich bekannten Relaisschaltungsweise in der ersten Einschaltstellung
des Betriebsschalters außer dem Elektromotor ein Relais an Spannung liegt, das bei
seinem Ansprechen sich selbst hält und den Erregerstromkreis eines zweiten Relais
vorbereitet, der dann in der zweiten Einschaltstellung des Betriebsschalters geschlossen
ist, und daß das zweite Relais bei seinem Ansprechen das Elektromagnetventil einschaltet,
den Selbsthaltekreis des ersten Relais öffnet sowie den in seinem eigenen Erregerstromkreis
liegenden Kontakt des ersten Relais überbrückt, so daß das Elektromagnetventil nur
dann an Spannung gelegt wird, wenn der Betriebsschalter vor seiner zweiten seine
erste Einschaltstellung eingenommen hat. Hierbei ist noch vorausgesetzt, daß die
Ausschaltstellung des Betriebsschalters - wie bisher schon üblich - zwischen den
beiden Einschaltstellungen liegt. Diese Anordnung der Schaltstellungen erweist sich
gerade in Verbindung mit der vorgeschlagenen Relaisschaltung als besonders zweckentsprechend,
denn die Bedienungsperson muß dann, um den Dampferzeuger voll in Betrieb zu setzen,
den Schalter aus der Ausschaltstellung zunächst in der einen Richtung betätigen,
ihn also in die Füllstellung bringen, und alsdann in der entgegengesetzten Richtung
wieder die Ausschaltstellung überfahren, um ihn in die Betriebsstellung umzulegen.
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Da eine absichtliche Fehlbedienung praktisch außer Betracht bleiben
kann und nur der Fall zu unterstellen ist, daß ein Unberufener oder in Unkenntnis
der Bedienungsvorschrift Handelnder versucht ist, den Betriebsschalter unmittelbar
in die Betriebsstellung zu
bringen, ohne den Füllvorgang des Rohrsystems
einzuleiten und seine Beendigung abzuwarten, und andererseits der Eingeweihte bei
richtiger Bedienung des Betriebsschalters durch die ihm zugemutete Schaltbewegung
- bestehend aus drei Schaltschritten - an die Wichtigkeit des Füllvorganges zwangläufig
erinnert wird, so erweist sich die vorgeschlagene Anordnung als eine in der Praxis
völlig ausreichende Sicherheitsmaßnahme. Dies trifft auch zu, wenn der Betriebsschalter
in üblicher Weise als Drehschalter ausgebildet ist und Füllstellung, Ausschaltstellung,
Betriebsstellung, Ausschaltstellung zyklisch aufeinanderfolgen.
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Will man allerdings Fehlbedienungen auf jeden Fall vermeiden, so versieht
man zweckmäßig eines oder mehrere der Relais der Relaisschaltung mit einer Zeitverzögerungseinrichtung
- die beispielsweise aus einem Zeitlaufwerk bestehen kann - und bemißt die Verzögerungszeit
so groß, daß das Elektromagnetventil erst dann geöffnet wird, wenn die zur Füllung
des Rohrsystems erforderliche Zeit, nachdem der Betriebsschalter in die Füllstellung
umgelegt wurde, abgelaufen und der Betriebsschalter in die Betriebsstellung gebracht
ist.
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Bei dieser Ausführungsform können die Schaltstellungen am Betriebsschalter
in beliebiger Reihenfolge angeordnet sein; sie hat indes den Nachteil, daß auch
dann, wenn der Dampferzeuger mit bereits gefülltem Rohrsystem - etwa nach vorübergehender
Abschaltung - wieder in Betrieb genommen werden soll, die zur Füllung erforderliche
Zeitspanne abgewartet werden muß, ehe der volle Betriebszustand erreicht werden
kann. Derselbe Nachteil bestünde, wenn man das Elektromagnetventil mit einer Ansprechverzögerung
ausrüsten würde. Man wird daher unter Umständen die Ausführungsform ohne Zeitverzögerung
vorziehen.
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Das Schaltbild zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Schaltungsanordnung einschließlich Betriebsschalter.
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Der Betriebsschalter, der als Drehschalter ausgebildet ist, besteht
aus den beiden Kontaktplatten K, und K2 mit den auf gemeinsamer Achse gekoppelten
Kontaktarmen k1, k2, die sich im Schaltbild in der Ausschaltstellung befinden. 1
und 2 sind in der ersten bzw. zweiten Einschaltstellung geschlossene Kontakte. In
der Schaltstellung 1 (Füllstellung) ist der Motor M an Spannung gelegt, der die
Wasserumlaufpumpe, das Druckluftgebläse zurBrennstoffzerstäubung, die Brennstoffpumpe
und gegebenenfalls die Zündeinrichtung antreibt. Gleichzeitig wird durch die Kontaktverbindung
auf der zweiten Kontaktplatte das Relais F an Spannun- gelegt. Das Relais F spricht
an und schließt die Kontakte f1 und f2. f1 ist ein Selbsthaltekontakt dieses Relais.
Der Motor M bleibt auch in der zweiten Einschaltstellung an Spannung bzw. wird er
erneut an Spannung gelegt. In dieser Schaltstellung wird durch die Kontaktverbindung
auf der zweiten Kontaktplatte das Relais B zum Ansprechen gebracht, weil der Kontakt
f2 geschlossen ist. Das Relais B öffnet den Ruhekontakt bi, wodurch das Relais F
zum Abfall kommt, und schließt die Kontakte b2 und b3. Durch Schließung des Kontaktes
b2 wird das Elektromagnetventil E an Spannung gelegt und damit die Brennstoffzufuhr
freigegeben, während der Kontakt b3 das Relais B an Spannung hält, nachdem der Kontakt
f 2 geöffnet hat. Wird der Betriebsschalter wieder in seine Ausschaltstellung gebracht,
so stellt sich der gezeichnete Ausgangszustand der Schaltung wieder her.