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Schleifrad mit rechteckigen, schleifkornbelegten Stoffstreifen Die
Erfindung bezieht sich auf ein Schleifrad, bei dem eine Anzahl rechteckiger Streifen
aus einem Textilgewebe, das mit Schleifkorn überzogen ist, in einem Winkel zu den
Kett- und Schußfäden geschnitten und radial um eine Mittelnabe angeordnet sind,
die mit Endflanschen versehen ist.
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Es ist bereits bekannt, daß ein verbesserter Wirkungsgrad einer Polier-
oder Schwabbelscheibe dadurch erzielt werden kann, daß die einzelnen Stoffabschnitte
so geschnitten werden, daß die Fäden mit der Schneidkante des Gewebes einen Winkel
von 45' bilden (Schrägschnitt).
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Die Erfindung geht von solchen Schleif- oder Polierscheiben aus, bei
denen das Schleifkorn auf einem Gewebeträger angeordnet ist, die sich in Achsrichtung
des Rades streifenförmig radial nach außen erstrecken. Der schräge Zuschnitt zu
den Kett- und Schußfäden dieser Streifen ist nicht nur bei üblichen Polier- und
Schwabbelscheiben bekannt, sondern auch bei solchen Werkzeugen, deren Gewebestreifen
zur Erzielung einer Schleif- bzw. erhöhten Polierwirkung mit aufgeklebtem Schleifkorn
bedeckt sind. Unter dem allgemein hierfür gebräuchlichen »schrägen« Zuschnitt wird
dabei stets ein Zuschnitt verstanden, der unter 45' der Kett- und Schußfäden verläuft.
Erfindungsgemäß ist jedoch jeder Gewebestreifen in einem Winkel größer als
0' und kleiner als 30' zu den Kett- oder Schußfäden geschnitten. Dies
ergibt einen erhöhten Wirkungsgrad und eine verbesserte Schnittwirkung des Schleifrades,
sowohl im Vergleich zur üblichen Praxis, bei welcher das Gewebe parallel zu den
Kettfäden geschnitten ist, als auch dann, wenn das Gewebe in einem Winkel von 45'
(Schrägschnitt) geschnitten ist. Dies ist überraschend, da man eigentlich erwartet,
daß der unter 45' verlaufende Schrägschnitt ein Schleifrad von längerer Gebrauchsdauer
ergäbe. Die Erklärung scheint darin zu liegen, daß bei einem Winkel zwischen
0' und 30' sich die Streifen langsamer abnutzen als Gewebestreifen,
die parallel zu den Kettfäden geschnitten sind, so daß eine längere Lebensdauer
des Gewebes erzielt wird. Wenn ein größerer Winkel als 30' verwendet wird,
nutzt sich das Gewebe offenbar so langsam ab, daß bei der hierdurch erzielten verlängerten
Arbeitsdauer des Gewebes das Schleifkom stumpf wird und nicht mehr schneidet, so
daß ein gleichmäßiges Aufbrauchen des Gewebes und des Schleifkomes nicht erzielbar
ist. Ein maximaler Wirkungsgrad eines solchen Schleifrades ist aber nur dann gegeben,
wenn Gewebe und Kornbelag nach gleicher Zeit den gleichen Verschleißzustand aufweisen.
Dies zu erreichen ist Ziel des vorzeschlaLyenen Schnittwin-In Verbindung mit den
Zeichnungen ist die Erfindung näher erläutert, und zwar zeigt Fig. 1 den
Aufbau eines üblichen Schleifrades mit einer Anzahl von Schleifgewebeelementen;
Fig. 2 das Schneiden von Schleifgewebeelementen in der bekannten Form; Fig.
3 in schematischer Darstellung die Lage der Kettfäden des Schleifliiittelträgers
mit Bezug auf die Drehachse und den Halbmesser der Schleifscheibe bei Anwendung
der Erfindung; Fig. 4 und 5 Zuschnittmöglichkeiten nach dem erfindungsgemäßen
Vorschlag.
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In Fig. 1 ist mit 10 ein Tragkäfig bezeichnet, der zwei
Endflanschen 11 aufweist, von denen jeder mit einer mittigen WellenaufnahmQdffnung
12 versehen ist. An den Endflanschen 11 sind Haltestäbe 13, beispielsweise
durch Schweißen od. dgl., in Abständen rings um die Mittelöffnungen 12 herum befestigt.
Auf diesen Haltestäben 13 ist eine Anzahl von rechteckig geschnittenen Schleifgewebeelementen
14 angeordnet, die in bekannter Weise gefaltet und um die Stäbe 13
herumgelegt
sind.
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Eine Anpassung der Gebrauchsdauer des Schleifgewebes an die des Kornes,
d. h. an dessen Schnitthaltigkeit, wird nach der Erfindung dadurch erzielt,
daß das rechteckige Stück aus dem flächigen Schleifgewebe so geschnitten wird, daß
bei der fertigen Schleifscheibe eine Vielzahl von Fäden jedes Schleifgewebeelements
in
einem Winkel zur Drehachse der Scheibe verläuft, der größer ist als 0' und
kleiner als etwa 30'. Dies ist in Fig. 3 schematisch dargestellt.
Die strichpunktierte senkrechte Linie 50 stellt den Halbmesser der in Fig.
1 dargestellten Scheibe dar,- 5
während die strichpunktierte waagerechte
Linie 51 die Drehachse dieser Scheibe darstellt. Bei Verwendung eines in
der üblichen Weise parallel geschnittenen Stückes aus Schleifleinen, als Schleifelement
verlaufen die Kettfäden des Schleifgewebes entweder in der io Richtung der Linie
50 oder der Linie 51. Würde ein bekannter Schnittverlauf unter 45'
zu Kette und Schuß gewählt, so würden sich die Fäden -unter 45' zu den Linien
50, 51 erstrecken. Erfindungsgemäß hegen die Kettfäden in einem Winkel
zur Linie 50 oder 51 der 15 größer ist als 0' jedoch kleiner
als etwa 30'. Die voll ausgezogenen Linien 53 und 53' stellen
die Lage dar, wenn die Kettfäden 53 in einem Winkel von 30' zur Drehachse
51 der Scheibe hegen, wobei Kette und Schuß sich in einem Winkel von
90' kreuzen. Die 2o gestrichelten Linien 52 und 52' stellen die Lage
dar, wenn die Kettfäden 52 in einem Winkel von 30' zum Halbmesser
50 der Scheibe verlaufen. Da alle Kettfäden des jeweiligen Schleifgewebeelementes
parallel zueinander sind und da in einem sbIchen Gewebe die 25
Schußfäden
im rechten Winkel zu den Kettfäden verlaufen, ist aus Fig. 5 ersichtlich,
daß unabhängig davon, ob die Kettfäden mit einem Winkel zwischen 0'
und
30' zum Halbmesser 50 oder zur Drehachse 51
der Scheibe liegen,
eine Vielzahl von Fäden, entweder 3o Schuß- oder Kettfäden in einem Winkel zwischen
0'
und 30' zur Drehachse der Scheibe verlaufen. Der erwähnte Winkel
kann natürlich auf der einen oder auf der anderen Seite vorgesehen sein. Beispielsweise
können die Fäden 52' und 53' Kettfäden sein. 35
Obwohl das in
Fig. 1 gezeigte Rad gefaltete Elemente aufweist, können natürlich auch Schleifräder,
an denen ungefaltete Schleifleinenelemente angeordnet sind, durch die Erfindung
verbessert werden. In Fig. 4 und 5 ist das Herausschneiden der Elemente aus
Korn bedeckten Gewebebahnen dargestellt. Mit 60 ist eine Schleifleinenbahn
bezeichnet, wie sie aus der Schleifleinenherstellungsmaschine erhalten wird. Die
Kettfäden der Schleifmittelgewebebahn verlaufen in der Längsrichtung der Bahn und
parallel zu den Seitenkanten 61, wie durch die längeren Pfeile in
diesen beiden Figuren angedeutet. Bei der Anordnung nach Fig. 4 werden zum Schneiden
eines Elementes 62
aus der Bahn 60 derart, daß nach dem Zusammenbau
in einer Scheibe von der in Fig. 1 dargestellten Art die Kettfäden dann mit
einem Winkel von 30' zur Drehachse der Scheibe verlaufen, die langen Seiten
63,
63 des Elementes mit einem Winkel von 30' zur Kettfadenrichtung
der Bahn 60 geschnitten.
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Das Element 62 kann auch in der Fig. 5 gezeigten Weise
geschnitten werden, so daß die langen Seiten 73, 73 des rechteckigen Elementes
62 einen kleinen Winkel, z. B. von 511 zur Schußfadenrichtung 74 der Bahn
60 bilden.
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Die Bezugsziffem 40, 41, 43 in Fig. 2 entsprechen den Ziffern
60, 62, 63 in Fig. 4.