DE1126229B

DE1126229B - Vitaminhaltiges Mischfuttermittel fuer Kaelber mit einem Gehalt an Milchprodukten und kohlehydrathaltigen Futterstoffen

Info

Publication number: DE1126229B
Application number: DEF20586A
Authority: DE
Inventors: Yves Georges Vrignaud
Original assignee: Fromageries Bel SA
Current assignee: Unibel SA
Priority date: 1955-06-23
Filing date: 1956-06-20
Publication date: 1962-03-22
Also published as: GB835545A; FR1133526A; BE548584A

Description

DEUTSCHES

PATENTAMT

F20586IVa/53g

ANMELDETAG: 20. JUNI 1956

BEKANNTMACHUNG DER ANMELDUNG UNDAUSGABE DER AUSLEGESCHRIFT: 22. MÄRZ 1962

Mischfuttermittel für Jungtiere und insbesondere Kälber, die aus Milchprodukten und kohlehydrathaltigen Futterstoffen, z. B. aufgeschlossenen Kohlehydraten und Vitaminen sowie Mineralstoffen bestehen, sind in verschiedenen Formen bekannt. So ist beispielsweise ein Mischfuttermittel bekannt, welches aus einem erheblichen Anteil von Magermilchpulver in Mengen von etwa 40%, Trockenmolke in Mengen von etwa 25%, Muttermilch in Trockenform in Mengen von etwa 15% sowie Dextrose und/oder abgebauten Mehlprodukten und Stoffen zur Regelung des Vitamingehaltes besteht. Die bekannten Mischfuttermittel sind als Futtermittel geeignet, können jedoch die Muttermilch nicht oder zumindest nicht voll ersetzen. Das gilt insbesondere für die Aufzucht von Kälbern, wo auch bei Verwendung der bekannten Mischfuttermittel stets noch ein erheblicher Milchzusatz erforderlich ist. Darüber hinaus ist auch der hohe Trockenmagermilchgehalt nachteilig.

Im übrigen sind zahlreiche andere Vorschläge zur Verwertung von Milchprodukten oder Molke für Futtermittel sowie ihre Verarbeitung auf Futterhefe bekannt, doch hat man darauf keine Futtermittel für Kälber aufbauen können, bei dem auf Milchzusatz verzichtet werden kann. Insbesondere ist es bisher nicht gelungen, Nebenprodukte, die bei der Fabrikation von Käse, Butter oder Casein anfallen, zu einem Mischfuttermittel zu verarbeiten, welches für die Aufzucht von Kälbern unter Verzicht auf Milchzusatz brauchbar ist.

Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein Mischfuttermittel für Kälber aus derartigen Nebenprodukten, wie sie bei der Fabrikation von Käse, Butter oder Casein anfallen, herzustellen.

Die Erfindung betrifft ein vitaminhaltiges Mischfuttermittel für Kälber aus Milchprodukten und kohlehydrathaltigen Futterstoffen. Die Erfindung besteht darin, daß das Mischfuttermittel 75% eines Gemisches aus Trockenmolke, Milchprotein und durch Fermentation von Milchprodukten mit Kulturen von Saccharomycesstämmen erhaltene Hefen, etwa 25% eines natürlichen, vorverdauten, kohlehydrathaltigen Futtermittels, Mineralstoffe und Vitamine enthält.

Eine bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß das Mischfuttermittel folgende Zusammensetzung aufweist:

Trockenmolke 46 Gewichtsteile

Milchprotein 18 bis 22 Gewichtsteile

Milchhefe 5 bis 9 Gewichtsteile

Vorverdautes Nachmehl 25 Gewichtsteile

Vitaminisierter Mineralzusatz 3 Gewichtsteile

Vitaminhaltiges Mischfuttermittel für Kälber mit einem Gehalt an Milchprodukten und kohlehydrathaltigen Futterstoffen

Anmelder:

Fromageries bei la vache qui rit, Sociote Anonyme, Paris

Vertreter: Dipl.-Ing. Dr.-Ing. H. Idel, Patentanwalt, Essen, Kettwiger Str. 36

Beanspruchte Priorität: Frankreich vom 23. Juni 1955

Yves Georges Vrignaud, Meudon, Seine-et-Oise

(Frankreich),
ist als Erfinder genannt worden

und daß 100 g folgende chemische Zusammensetzung besitzen:

Proteinstoffe 19 bis 21g

Fette 4,1 bis 4,5 g

Mineralstoffe 6,8 g, davon

0,8 bis 1 g Chloride

Cellulose 0,5 bis 0,7 g

Kohlehydrate 62,5 bis 64 g

und folgenden Vitamingehalt aufweisen:

VitaminA 2000I.E.

Vitamin B₁ 0,220 mg

Vitamin B₂ 0,240 mg

Vitamin C 15 mg

Vitamin B 5000 I.E.

Vitamin pp 2,820 mg

wobei die auf Schwefelsäure bezogene Azidität kleiner als 0,500 ist.

Im übrigen empfiehlt es sich, Vorsorge zu treffen, daß 3 kg vitaminisierter Mineralzusatz etwa 0,2 kg eines Vitaminkonzentrates mit folgendem Gehalt aufweisen:

Vitamin A 2 Millionen I. E.

Vitamin D₂ 5 Millionen I. E.

Vitamin C 15 000 mg Ascorbinsäure

Der Vitamingehalt des Konzentrates darf von diesen Werten nicht abweichen.

209 520/163

Claims

3 4

Bei der Anwendung werden 180 bis 200 g- des vor- spricht, weist bei der Analyse folgende Werte auf, beliegenden Futtermittels mit 800 g Trinkwasser von zogen auf 100 g:
45 bis 50° C vermischt, was 11 Tränke ergibt, welche Feuchtigkeit 5 0g

11 Milch gleichwertig ist. Die Ration wird lauwarm Trockensubstanz' ' 95*0 g

zwischen 35 und 40° C gegeben. .. ,. _u ⁵ Azidität (ausgedrückt in Schwefel-

Die Trockenmolke wird aus einem ursprunglich säure) 0 8g

wenig saueren Käsereiserum mit weniger als etwa Gesamtstickstoff' des Erzeugnisses 7^5 g

9° Soschlet-Henkel gewonnen. Sie soll zu wenigstens Gesamter wasserlöslicher Stickstoff 0,98 g

94 bis 96% löslich sein, und eine ausgezeichnete Wasserlöslicher Aminstickstoff ... 0,18g

bakteriologische Qualität aufweisen. io Gesamtproteine 46,87 g

Die chemische Zusammensetzung des Milchserumpulvers ist für 100 g des Rohprodukts mindestens Das abgebaute Getreidemehl ist ein Nachmehl mit folgende: etwa 14% Proteinstoffen und weniger als 1,5%

Feuchtigkeit . 7,50 g _{Dieses Mehl wird} _m]t _{einer solchen Menge} Wasser

■ MkSStoffe^ischHeßiich · ' ^{§ verdünnt}> ^da* ^di£ Aufschlämmung vor der Trock-

Chi rid T 8 20 ε ^{nung emen Trockenextralit; von 35} /° aufweist. Zu

-p ' 2 on der so erhaltenen Dispersion wird Amylase zugesetzt,

Proteine 1320 s welche die Stärke durch Umwandlung in Dextrin und

■\T;~i,t t^vct^ffüou;^-c^Vwot^ff» 7i'inÜ ^ao Maltose löslich macht. Nach ausreichender Ferment-

JNicht stickstoffhaltige iixtraktstoiie 71,1Og . , · j j· _T ·· * · ^ ι j

Lactose 68 20 e emwirkung wird die Losung auf emer Trommel oder

CL-Na-haMge'Chloride".'.'.'.'.'.'.'.'. 1>g *?£ Zerstäubung getrocknet und hierauf wieder zu

Azidität, ausgedrückt in SO₄H₂ .. 0,400 g Mehl vermählen.

Azidität, ausgedrückt in Milchsäure 0,730 g ^Die Zusammensetzung des vitamrnierten Mineral-

25 Zusatzes betragt für em Gesamtgewicht von 3 kg:

Das Milchprotein wird aus Molke oder Buttermilch _{Frische ahlene} K_n^_n _lkg

oder auch aus einem Gemisch von Molke und Butter- Neutrales Calciumcarbonat 1,3 kg

mi ch hergestellt Es wird vorzugsweise durch Aus- Natriumchlorid 0,5 kg

fallung mit Milchsäure gewonnen. Das Erzeugnis Vitaminkonzentrate 0,2 kg

muß, wie die Trockenmolke, bakteriologisch einwand- 30

frei sein. Seine chemische Zusammensetzung kann Die Bestandteile des Mischfuttermittels können bezüglich des Proteingehaltes schwanken, welcher je alle in derselben Käserei erhalten und zusammen genach Art der Herstellung mindestens 35% und hoch- trocknet werden oder auch getrennt hergestellt und stens 50% beträgt. einzeln getrocknet und hierauf gemischt werden, was Eine gewisse Menge von Milchproteinen, welche 35 einen bedeutenden Vorteil für Gesellschaften mit durch Anwendung des obigen Verfahrens aus einer mehreren Fabriken mit verschiedenen Produktions-Molke und/oder Buttennildh gewonnen wurden, deren mitteln bilden kann, da jedes der Erzeugnisse unbe-Lactosekonzentration zwischen 30 und 50 g je Liter grenzt haltbar ist.

liegt, weist bei der Analyse den nachstehenden Ge- Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind

halt an chemischen Bestandteilen in Gramm auf, 40 vor allem darin zu sehen, daß das erfindungsgemäße

wobei diese Lactosekonzentration derjenigen der Mischfuttermittel zur Aufzucht von Kälbern Eigen-

ersten und zweiten Molke von Käsen mit gepreßter schäften besitzt, welche denen der Muttermilch sehr

Masse entspricht, wie Saint-Paulin, Edam usw.: ähnlich sind, so daß das Mischfuttermittel einen sehr

hohen Wert besitzt und bei einem Verdauungskoeffi-

Feuchtigkeit 4,75 g 45 zienten von 94% gegenüber 95% für natürliche

Trockensubstanz 95,25 g Milch die Nährwertbeziehung 1: 3,6 bis 1:3,7 gegen

Gesamtstickstoff 5,76 g 1:4 für Milch aufweist. An Kälbern vorgenommene

Gesamter wasserlöslicher Stickstoff 0,90 g Ernährungsversuche haben gezeigt, daß das Wachs-Wasserlöslicher Aminstickstoff ... 0,20 g turn derselben gleich oder größer ist als das von Tie-

Gesamtproteine 36,30 g so ren, welche unter gleichen Bedingungen mit Milch

Lactose 47,80 g ernährt wurden. Die auf das Lebendgewicht bezogene

Fette 4,20 g Fleischausbeute betrug 62 bis 64% gegenüber 59%

Asche 6,95 g bei mit Milch großgezogenen Tieren. Von Vorteil ist

fernerhin, daß das erfindungsgemäße Mischfuttermit-

Die zur Herstellung des Mischfuttermittels ver- 55 tel ohne Nachteil eingelagert werden kann. Die erwendeten Hefen werden zweckmäßig erhalten durch zielte Einsparung an Milch ist ganz erheblich, so daß Vergären von entweißter Molke mit ausgewählten die Erfindung ganz besonders für solche Länder von Stämmen der Gruppe Saccharomyces, wie näher im Bedeutung ist, für die es auf eine Milcheinsparung Patent 1 081401 beschrieben. ankommt.

Die Milchhefen sind durch das vollständige Feh- 60 ..

len von Bitterstoffen und durch einen großen Gehalt PATENTANSPRÜCHE:

an Vitaminen und Aminosäuren, insbesondere Lysin, 1. Vitaminhaltiges Mischfuttermittel für Kälber

Threonin, Tryptophan und Tyrosin gekennzeichnet. mit einem Gehalt an Milchprodukten und kohle-

Ein gewisser Teil der Milchnährhefen, welche hydrathaltigen Futterstoffen, dadurch gekenn-

durch Anwendung des obigen Herstellungsverfah- 65 zeichnet, daß es etwa 75 % eines Gemisches aus

rens auf Flüssigkeiten mit einer Lactosekonzentration Trockenmolke, Milchprotein und durch Fermen-

erhalten wurde, welche derjenigen der für die Her- tation von Milchprodukten mit Saccharomyces-

stellung der Milchproteine benutzten Molke ent- stammen erhaltene Hefen, etwa 25 % eines natür-

lichen, abgebauten, kohlehydrathaltigen Futtermittels sowie MineralstoflEe und Vitamine enthält.
2. Mischfuttermittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es

Trockenmolke 46 Gewichtsteile

Milchprotein 18 bis 20 Gewichtsteile

Milchhefe 5 bis 9 Gewichtsteile

Abgebautes Nachmehl 25 Gewichtsteile Vitaminisierter
Mineralzusatz 3 Gewichtsteile

enthält und daß 100 g folgende chemische Zusammensetzung besitzen:

Proteinstoffe 19 bis 21 g

Fette 4,1 bis 4,5 g

Mineralstoffe 6,8 g, davon

0,8 bis 1 g Chloride

Cellulose 0,5 bis 0,7g

Kohlehydrate 62,5 bis 64 g

und folgenden Vitamingehalt aufweisen:

Vitamin A 20001. E.

Vitamin B₁ 0,220 mg

Vii B

wobei die auf Schwefelsäure bezogene Azidität kleiner als 0,500 g ist.

3. Mischfuttermittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß 3 kg vitaminierter Mineralzusatz 0,2 kg eines Vitaminkonzentrates mit folgendem Gehalt aufweisen:

Vitamin A
Vitamin D,

2 Millionen I. E.
5 Millionen I. E.

Vitamin C 15 000 mg Ascorbinsäure

4. Mischfuttermittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verwendeten Hefen durch Vergären enteiweißter Molke mit ausgewählten Stämmen der Gruppe Saccharomyces erhalten sind.

₁
Vitamin B₂

0,240 mg

Vitamin C 15 mg

Vitamin B 50001. E.

Vitamin PP 2,820 mg

In Betracht gezogene Druckschriften:
Französische Patentschrift Nr. 989 959;

USA.-Patentschriften Nr. 1725 969, 1 898 350,
2536438;

Futter und Fütterung, 1954, Nr. 38, S. 303 und 323;

Schulz, »Milchwirtschaftliche Patentberichte«, 1935-45, S. 56, 154 und 165.