DE1125299B

DE1125299B - Anordnung zum Regeln des Bremsdruckes bei Doppelachs- oder Spuraggregaten nach Massgabe der Fahrzeugbeladung

Info

Publication number: DE1125299B
Application number: DEW25651A
Authority: DE
Inventors: Gerhard Fuchs
Original assignee: Westinghouse Bremsen GmbH
Current assignee: Westinghouse Bremsen GmbH
Priority date: 1959-05-20
Filing date: 1959-05-20
Publication date: 1962-03-08

Description

Anordnung zum Regeln des Bremsdruckes bei Doppelachs- oder Spuraggregaten nach Maßgabe der Fahrzeugbeladung Zum Bremsen von druckluftgebremsten Lastkraftwagen nach Maßgabe der Fahrzeugbeladung pflegt man den Abstand nutzbar zu machen, den der Achsträger vom Fahrgestell einnimmt und der von der jeweiligen Beladung des Fahrzeuges abhängig ist. Die Anwendung dieses Prinzips bei Doppelachs- und Spuraggregaten ist für den Fahrbetrieb häufig nachteilig, weil bei der üblichen Bauart der Doppelachs-und Spuraggregate die Aufwärtsbewegung der einen Achse eine entsprechende Abwärtsbewegung der anderen Achse zur Folge hat und daher leicht Einflüsse auf die Bremskraftregler ausgeübt werden, die den wirklichen Belastungen der Achsen nicht entsprechen. Die Folge ist, daß ein Blockieren einer Achse eintreten kann oder daß die Bremskraft an der einen der beiden Achsen zu klein bleibt.
Diese Nachteile zu beseitigen, ist Aufgabe der Erfindung. Die Erfindung besteht in einem in Fahrzeuglängsrichtung angeordneten, in seiner Mitte am Fahrzeugrahmen pendelnd gelagerten Waagebalken, an dessen Enden je ein den Achsen zugeordneter Bremsdruckregler angebracht ist, und in Betätigungsgliedem, die jeweils eine Achse mit dem verstellbaren Organ des zugehörigen Bremsdruckreglers verbinden. Demnach bleiben bei Durchfederungen einer einzelnen Achse die Brernskraftregler unverstellt, während bei nicht nur momentaner Belastung gleichzeitig beider Achsen eine entsprechende Verstellung stattfindet. Das Ergebnis ist, daß die Bremskraftregler nur ansprechen auf Belastungsänderungen, wie sie aus einer Änderung der Beladung des Fahrzeuges oder aus gleichwertigen Änderungen der Betriebsverhältnisse resultieren.
Nach einer Ausführungsforin der Erfindung sind in die Betätigungsglieder Federungskörper und Stoßdämpfer eingeschaltet. Hierdurch wird verhindert, daß momentane, insbesondere dynamische Kräfte auf eine Achse schon zu einer Verstellung der Bremskraftregler führen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt Fig. 1 die Vorderansicht eines Doppelachsaggregates, Fig. 2 den Grundriß zu Fig. 1, Fig. 3 eine entsprechende Seitenansicht und Fig. 4 schematisch die Anordnung der Betätigungsglieder.
An einem Fahrzeugrahmen-Querträger 1 sind die üblichen Blattfederpakete 2, 3 angebracht, die die Fahrzeugtragfedern darstellen. An ihren Enden tragen die Blattfederpakete 2 und 3 die Achsen 4 und 5. In Fahrzeuglängsrichtung ist auf dem Querträger 1 ein um die Achse 6 drehbarer Waagebalken 7 gelagert. Dieser trägt an jedem Ende einen Bremsdruckregler 12 und einen Stoßdämpfer 10. Der Stoßdämpfer und der Bremsdruckregler sind über eine Stange 11 miteinander gekuppelt. Vom Stoßdämpfer 10 führt eine Stange 8 zu einem Federglied 9, das aus der mit ausgezogenen Linien gezeichneten Lage in die mit gestrichelten Linien gezeichnete Lage 9' ausfedem kann. Das in Fig. 4 rechts befindliche Ende des Federungskörpers 9 ist an der Achse 5 fest angebracht. Eine sinngemäß gleiche Anordnung von Bremsdruckregier, Stoßdämpfer, Stange und Federungskörper findet sich an der anderen Achse 4.
Wenn eine der beiden Achsen, z. B. die Achse 5, eine Aufwärtsbewegung ausführt, etwa beim Überfahren einer Unebenheit der Straßenoberfläche, gehen die in Fig. 4 vom sichtbaren Teile 5, 9, 8, 10, 11 und 12 aufwärts; auch der vordere Teil des Hebels 7 geht aufwärts, während dessen hinterer Teil, der ebenfalls einen Bremsdruckregler und einen Stoßdämpfer trägt, im wesentlichen seine Lage beibehält. Der Drehpunkt 6 geht dabei etwa um das halbe Maß aufwärts, um welches sich der vordere Teil des Waagebalkens 7 nach oben bewegt. Eine Verstellung des Bremsdruckreglers 12 findet demnach weder am einen noch am anderen Ende des Waagehalkens 7 statt.
Wird nun aber die Beladung des Fahrzeuges erhöht, so biegen sich beide Blattfederpakete der Achsen durch, so daß an beiden Enden des Waagebalkens 7 die Stange 8 eine Verstellung zunächst der Stoßdämpfer 10 und damit, nämlich über die Ve-rbindungsstangen 11, auch der Bremsdi uckregler 12 bewirkt.
lEeraus ergibt sich, daß die Bremskraftregelung in Abhängigkeit von der Fahrzeugbeladung selbsttätig durchgeführt wird. Sinngemäß das gleiche gilt, wenn an die Stelle von Blattfederpaketen Luftfedern treten.
Im gezeichneten Ausführungsbeispiel bezeichnen 13 Druckluftschläuche, 14 Rohrleitungen und, 15, 16 Bremszylinder.

Claims

PATENTANSPRÜCHE. 1. Anordnung zum Regeln des Bremsdruckes bei Doppelachs- oder Spuraggregaten nach Maßgabe der Fahrzeugbeladung, gekennzeichnet durch einen in Fahrzeuglängsrichtung angeordneten, in seiner Mitte am Fahrzeugrahmen pendelnd gelagerten Waagebalken (7), an dessen Enden je ein den Achsen zugeordneter Bremsdruckregler(12) angebracht ist, und durch Betätigungsglieder (8, 11), die jeweils eine Achse mit dem verstellbaren Organ des zugehörigen Bremsdruckreglers verbinden.
2. Anordnung nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die Betätigungsglieder (8, 11) in an sich bekannter Weise Federungskörper (9) und Stoßdämpfer (10) eingeschaltet sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift W 10808 II/63c (bekanntgemacht am 8. 3. 1956).