DE1124892B

DE1124892B - Vorrichtung zur Regelung des Mengenflusses und beliebigen Dosierung von Schuettguetern

Info

Publication number: DE1124892B
Application number: DEST8431A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Helmuth Glaser; Guenter Stache
Original assignee: GUENTER STACHE
Current assignee: GUENTER STACHE
Priority date: 1954-07-12
Filing date: 1954-07-12
Publication date: 1962-03-08

Description

Vorrichtung zur Regelung des Mengenflusses und beliebigen Dosierung von Schüttgütern Die vorliegende Erfindung bezweckt die mengen-und volumenmäßige beliebige Regelung und Dosierung von Schüttgütern hinsichtlich ihrer Schicht-bzw. Schütthöhen, welche sich auf Rost- oder Siebböden entsprechend der Erfindung befinden und durchgesetzt bzw. stetig aufgegeben werden. Das wird dadurch erreicht, daß die einzelnen Roststäbe eines Rost- oder Siebbodensystems eine beliebige und voneinander unabhängige Drehrichtung bei gleichfalls beliebiger und unabhängiger Umdrehungsgeschwindigkeit haben und auch während des Betriebes beliebig stillgelegt werden können.
Die bisher bekannten Rost- und Siebböden, wie etwa Wanderroste, Scheibenwalzenroste, Walzen- und Rollenroste, haben ebenso wie die verschieden gestalteten konventionellen Siebe bisher die ausschließliche Aufgabe zu erfüllen, Schüttgüter unterschiedlicher Körnung zu klassieren oder diese, wenn auch ihre Komgröße einheitlich sein mag, von anderen, beispielsweise flüssigen Komponenten, zu trennen. Es ist dabei nicht die Aufgabe der konventionellen Rost-oder Siebböden, dafür zu sorgen, daß die Schichthöhe eines bereits klassierten Schüttgutes zum Zwecke einer Dosierung und Regelung des Mengenabflusses des Schüttgutes besonders beeinflußt und geregelt wird. Dieser Regelung des dosierbaren Mengendurchflusses an klassiertem Schüttgut kommt jedoch eine wesentliche praktische Bedeutung beispielsweise beim Abpacken, Absacken, Abfüllen oder einem Zuschlag für eine Weitererarbeitung - etwa bei körnigen Chemikalien, Sand, Beton, Kohlen und Erzen - zu. Hierbei ist es auch gleichgültig, ob die Aufgabenstellung des Dosierens im kleinsten Umfange, etwa im Laboratorium oder im Großbetrieb, akut ist. Es ist ferner gleichgültig, ob das jeweilige Schüttgut trocken oder naß dosiert werden soll.
Die gegebene Problemstellung des Dosierens von Schüttgut wird erfindungsgemäß nun dadurch gelöst, daß die einzelnen Drehstäbe eines Rost- oder Siebbodensystems bzw. Gruppen derselben mit gesonderten, voneinander unabhängigen Antrieben und Kupplungen derart versehen sind, daß die einzelnen Drehstäbe oder auch Gruppen derselben eine beliebige und voneinander unabhängige Drehrichtung bei gleichfalls beliebiger und voneinander unabhängiger Umdrehungsgeschwindigkeit aufweisen. Der Antrieb und die Steuerung für die jeweils gewünschte Umdrehungsgeschwindigkeit und Drehrichtung brauchen hierbei selbstverständlich nicht nur am einzelnen Drehstab zu erfolgen, sie können auch beispielsweise zentral oder in Gruppen angetrieben und in Verbindung mit ausrückbaren Kupplungen gesteuert werden. Wird nun beispielsweise auf einen derartigen regelbaren Drehstabrostboden, bei welchem auch während des Betriebes einzelne Drehstäbe oder Gruppen derselben stillgesetzt werden können, ein Schüttgut - beispielsweise Kohlen oder Erze - zum Zwecke des Dosierens aufgegeben, so wird in diesem Falle der je- weilige Abstand der einzelnen Drehstäbe so gewählt, wie die vorliegende Korngröße es praktisch verlangt. Das bedeutet, daß hinter der Aufgabe die Drehstäbe enger zusammenliegen können als an ihrem Ausfallende. Bedingt durch die Tatsache, daß nunmehr jeder Drehstab oder Gruppen von ihnen beliebig schnell eine Umdrehung ausführen können und zwar gleichfalls in beliebiger Drehrichtung, ist es nunmehr möglich, die Schicht und Schütthöhe auf dem Drehstabrostboden zum Zwecke der beliebigen Regelung des Mengendurchflusses an Schüttgut, welches sich auf dem Drehstabrostboden befindet, beliebig zu regeln.
Selbstverständlich braucht überhaupt beim Dosieren der Abstand der einzelnen Drehstäbe nicht unbedingt einheitlich zu sein, wenn hierfür besondere Gründe, beispielsweise therinischer Art, sprechen, was bei einem Gut, welches etwa bis zu einer bestimmten Schichthöhe luftdurchlässig gehalten werden kann und soll, von wesentlicher Bedeutung ist.
Die Profile der einzelnen Drehstabroste können überdies einheitlich als auch unterschiedlich gestaltet werden. Wird beispielsweise Kohle mittels des Drehstabrostbodens dosiert, ist es zweckmäßig, die Profile der Drehstabroste griffig, etwa in bekannter Weise spiralförmig, zu gestalten, um ein zügiges NEtnehmen beim Durchsetzen des Schüttgutes zu erzielen. Ist das Schüttgut jedoch etwa pulverförinig, und soll es keinesfalls durch die Bewegung der Drehstäbe angegriffen oder gar zermahlen werden, so ist es zweckmäßig, die Profile der Drehstäbe überwiegend einheitlich rund und glatt zu wählen, soweit das Schüttgut nicht etwa zähflüssig ist und zum Kleben neigt.
# Bei großen Mengen an zu bearbeitendem Schüttgut kann es überdies sehr vorteilhaft sein, den gesamten Drehstabrostboden oder Teile von ihm so zu lagern, daß er während des Betriebes in auch bekannter Weise eine rüttelnde oder rotierende Bewegung durchführt, wodurch der jeweilige Arbeitsgang erheblich beschleunigt wird.
Darüber hinaus ist es auch selbstverständlich vielfach zweckmäßig, die einzelnen Drehstabroste unterschiedlich hinsichtlich ihres Umfanges als auch ihrer Länge zu dimensionieren, wenn beispielsweise Gründe hinsichtlich des geforderten Rutsch- und Schüttwinkels dafür sprechen.
Zur Verbesserung des jeweils gewünschten Wirkungsgrades können selbstverständlich alle oder einzelne Drehstäbe eines Drehstabrost- oder Siebbodensystems in bekannter Weise mittels elektrischer Energie, Flüssigkeiten oder Gase gekühlt oder erhitzt werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Vorrichtung zur Regelung des Mengendurchflusses und beliebigen Dosierung der Schütt- bzw. Schichthöhe von heißen oder kalten, trockenen sowie nassen Schüttgütern in Form eines oder mehrerer Drehstabroste, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Drehroststäbe dieses Rost- oder Siebbodensystems oder Gruppen dieser Drehroststabe mit voneinander unabhängigen Antneben und Kupplungen derart versehen sind, daß die einzelnen Drohroststäbe oder Gruppen derselben eine beliebige, voneinander unabhängige Drehrichtung bei gleichfalls beliebig wählbarer Umdrehungsgeschwindigkeit während des Durchsatzes des Schüttgates ausführen können.
2. Vorrichtung nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehroststäbe zentral oder gruppenweise angetrieben werden. 3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dimensionen der Drehroststäbe einheitlich oder unterschiedlich sind. 4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Drehroststäbe. etagenweise und dabei sowohl axial als auch polygonal angeordnet sind. 5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Anordnung und der Abstand der einzelnen Drehroststäbe zueinander größer ist als der jeweilige Komdurchmesser des Schüttgutes beträgt. 6. Vorrichtung nach den Ansprüchen, 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß während des Be# triebes einzelne Drehroststäbe auch stillgesetzt werden können. 7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenprofilierung der einzelnen Drehroststäbe zur Beschleunigung des Mengendurchflusses einheitlich als auch unterschiedlich gewählt werden kann. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 68 338, 148 250, 518 605, 534 888, 580 841, 585 663, 618 154, 644501.