-
Vorrichtung zum Entfernen der Isolation von den Enden isolierter elektrischer
Leiter Bei elektrischen, insbesondere nachrichtentechnischen Geräten werden in steigendem
Umfang Schaltdrähte verwendet, deren elektrischer Leiter, vorzugsweise Kupfer, zur
Isolation eine Kunststoffumhüllung z. B. aus Polyvinylchlorid erhält. Derartige
PVC-Isolierungen weisen einen guten elektrischen Isolationswert auf und sind für
unterschiedliche Klimate geeignet, weil unter anderem der Isolierwerkstoff besonders
fest auf dem elektrischen Leiter haftet.
-
Um den elektrischen Leiter lösbar oder unlösbar an einem entsprechend
ausgeformten Bauelement anzuschließen, ist es im allgemeinen erforderlich, die Umhüllung
von einem oder beiden Enden des elektrischen Leiters auf eine kurze Strecke, z.B.
5 bis lOmm, zu entfernen.
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung, die vorzugsweise
PVC-Isolierungen von den Enden isolierter elektrischer Leiter auf eine kurze Strecke
entfernt.
-
Es ist bekannt, zum Abisolieren von isolierten elektrischen Leitern
mit vorzugsweise elektrisch beheizten Drahtschleifen zu arbeiten, die zwar den im
allgemeinen nicht zentrisch in der Umhüllung liegenden metallischen Leiter weniger
beschädigen, dafür aber bei Isolierwerkstoffen, wie Seide, Baumwolle und Lack, einen
verbrannten Trennrand hinterlassen. Bei Isolierumhüllungen auf Kunststoffbasis tritt
beim Abisolieren mit beheizten Drahtschleifen außer dem Brandrand eine Quellung
der Isolation an der abisolierten Stelle auf, so daß der wichtige Vorteil einer
an der ganzen Länge des Leiters fest anliegenden Isolierumhüllung nicht mehr gegeben
ist.
-
Es sind weiterhin ein Verfahren und eine Vorrichtung zum kontinuierlichen
Aufschneiden der elastischen Umhüllung von Kabeln und Litzen unter Verwendung von
Führungsrollen und Kreismessern bekannt, bei dem im Bereich von mindestens zwei
sich gegenüberstehenden Messerschneiden befindlichen Teil des Umfanges des Kabels
eine radial zum Kabel und quer zu den Messerschneiden gerichtete Druckkraft ausgeübt
wird, die bewirkt, daß die Umhüllung an den den Messerschneiden zugekehrten Seiten
vom Leiter um ein geringes abgehoben wird und nach außen quillt. Da entlang der
Längsachse des Leiters durch die Druckkraft der Rollen eine Aufwerfung der Isolationsumhüllung
entsteht, die die Messerrollen einschneiden, kann hiermit der elektrische Leiter
auf seiner ganzen Länge abgeschält, jedoch nicht das eine und/oder andere Ende des
Leiters auf einer kurzen Strecke sauber und wirtschaftlich abisoliert werden.
-
Eine andere bekannte Einrichtung ist zur Entmantelung des elektrischen
Leiters zangenförmig und manuell drehbar ausgebildet. Hierbei berührt ein Messer
nur mit einer stumpfen Stimfläche den Leiter. Die Schneide des Messers ist nicht
auf die Achse des Drahtes gerichtet, sondem eilt beim Drehen der Zange der Achse
voraus. Bei der Drehung staut sich der weiche Isolierwerkstoff vor der Schneide
etwas an und wird daher durchschnitten, während der Draht nur mit der stumpfen Stirnfläche
des Messers in Berührung kommt.
-
Nachteilig für diese Einrichtung ist, daß sie nur in einer Drehrichtung
wirksam werden kann und daß sowohl der elektrische Leiter einen großen Durchmesser
und eine große Steifigkeit haben als auch die Wandstärke der Isolationsurnhüllung
groß sein muß. Bei den in Kabelräumen hauptsächlich verwendeten elektrischen Leitern
unter lrnrn Durchmesser, deren Vorteil eine geringe Isolierwandstärke bei großer
Durchschlagsfestigkeit ist, sind diese Voraussetzungen nicht gegeben, so daß die
genannten Einrichtungen nicht verwendbar sind. Im Grunde eignet sich diese Einrichtung
nur in beschränktem Umfange für Leiter mit großem Durchmesser bei handwerklich auszufährenden
Lichtinstallationen und nicht zur wirtschaftlichen industriellen Bearbeitung von
hauptsächlich aus einer großen Anzahl Einzelleiter bestehenden KabelWäumen von Nachrichtengeräten.
-
Die eründungsgemäße Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß ein
bewegliches, von zwei sich einander gegenüberstehenden Schneidmessern bei
Messerbewegung
in Richtung auf einen elektrischen Leiter zwei Walkbacken derart gleichartig an
die Isolierumhüllung eines Leiterendes drückt, daß die Isolierumhüllung auf Backenbreite
durch Verformen gelockert und danach, ohne den elektrischen Leiter zu beschädigen,
das eine der verfonnten Isolierumhüllung radial von den Schneidmessern mindestens
oberflächlich durchdrungen wird.
-
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen ist sowohl bei maschineller
als auch manueller Fertigungsweise eine saubere, wirtschaftliche Abisolierung von
Leiterenden ohne Verletzung des elektrischen Leiters bzw. seiner verzinnten Oberfläche
erzielt, wobei der elektrische Leiter auch innerhalb der von der elektrischen Durchschlagsfestigkeit
bestimmten Grenzen exzentrisch in der Isolierumhüllung angeordnet sein kann.
-
Die Vorrichtung ist in den Fig. 1 bis 5 zur Verdeutlichung
des Erfindungsprinzips beispielsweise dargestellt, wobei von einer schematischen
Darstellung der verwendeten Bauelemente weitgehend Gebrauch gemacht ist. Es zeigt
Fig. 1 eine Grundansicht mit den wesentlichen Teilen der Vorrichtung, Fig.
2 eine Seitenansicht von Fig. 1,
Fig. 3 und 4 Einzelheiten der Ausbildung
von Teilen der Fig. 1 und 2, Fig. 5 ein Blockschaltbild der Vorrichtung.
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem
beweglichen Schneidmesser 1,
auf dem ein Steuerungsteil 3 für zwei
gleichartig wirkende, in den Achsen 10 drehbar gelagerte und durch Federenergie
F beeinflußte Walkbacken 4 fest angeordnet ist. Das Schneidmesser 2, das mit dem
Schneidmesser 1 während des Trennvorganges zusammenwirkt, liegt dem Messer
1 gegenüber. Die beiden beispielsweise U-förmig ausgebildeten Walkbacken
4 liegen einander gegenüber, wobei der eine Schenkel der Walkbacken. 4 an dem Steuerungsteil
3
anhegL Der andere Schenkel greift bei Betätigung der Walkbacken 4 an die
Isolation 7 des Schaltdrahtes 5.
Der Schaltdraht 5 kann Litze
oder einen massiven Leiter besitzen. Im Ausführungsbeispiel ist die Anordnung so
getroffen, daß das bewegliche Schneidmesser 1 geradlinig geführt ist und
durch eine pneumatische Kraft P angetrieben wird, während das Schneidmesser 2, in
gleicher Ebene wie das Schneidmesser 1 liegend, vorzugsweise ortsfest angeordnet
ist. Ohne den Erfindungsgedanken zu beinträchtigen, kann die Kraft P auch von einem
Elektromotor oder Elektromagtieten geliefert werden. Der Erfindungsgedanke ist aber
auch bei einer Ausbildung der Vorrichtung für manuelle Betätigung verwendbar. In
diesem Fall kann es vorteilhaft sein, die Schneidmesser 1, 2 kreisbogenförmig
zu führen, wobei dann das Teil 3 zweckmäßigerweise eine entsprechende Begenform
zur Steuerung der Walkbacken 4 erhält.
-
Die Vorrichtung nutzt die Tatsache, daß es zum Abisoheren der PVC-Umhüllung
eines Schaltdrahtes nicht unbedingt erforderlich ist, die gan Isolierschicht n-At
den Messem zu durchdringen. Schon die oberflächliche Verletzung der Kunststoffumhüllung
führt in Verbindung mit anderen Maßnahmen zum angestrebten Ziel. Unter Verwertung
dieser Kenntnis sind in den Fig. 3 und 4 beispielsweise Ausbildungen von
Messerschneiden gezeigt, wobei es bei den Ausführungsbeispielen nicht erforderlich
ist, daß die Schneiden scharf sind. Auch abgestumpfe Schneiden, die eine Trennung
der PVC-Umhüllung erreichen, eignen sich für das Verfahren.
-
In Fig. 3 sind die Schneiden der Messer 1, 2 -derart
kreisförmig ausgebildet, daß beim Zusammentreffen der Schneiden die Isolierumhüllung
7 des Leiters 6 nur ungefähr zur Hälfte von den beiden Schneiden durchdrungen
wird. Wie Fig. 4 zeigt, können die Messerschneiden auch gerade ausgebildet sein,
wenn in bekannter, nicht näher dargestellter Art und Weise dafür gesorgt ist, daß
die Messerbewegung so begrenzt wird, daß die Schneiden nicht den elektrischen Leiter
6 berühren. Da die Messer 1, 2 nicht bis zum elektrischen Leiter
6 durch die Isolationsumhüllung 7
zu führen sind, gestattet die Vorrichtung
die Anwendung des Abisolierverfahrens auch dann, wenn der elektrische Leiter
6 nicht genau konzentrisch in der Umhüllung 7 liegt. Die Durchdringung
der Isolierumhüllung durch die Schneidmesser 1, 2 ist dann auf daß Maß der
zulässigen exzentrischen Lage des elektrischen Leiters 6 in der Umhüllung
7 auszurichten.
-
In Fig. 5 ist die Steuerung der Messerbewegung schematisch
dargestellt wobei eine pneumatische Antriebskraft P auf das Schneidmesser
1 wirkt. Der Anschlag 9 (Fig. 2 und 5), der als elektrischer
Arbeitskontakt ausgebildet ist, steuert ein auf verschiedene Zeiten einstellbares
elektrisches Verzögerungsrelais 12, das über ein elektrisches Luftventil
13 den das Schneidmesser 1 bewegenden Luftkolben 14 beeinflußt.
-
Die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist folgende: Der
Schaltdraht 5 wird in Pfeilrichtung B (Fig. 2) in eine kegehge oder zylindrische
Führung 11 bis zum Abschlag 9 geführt. Der elektrische Kontakt schließt,
und das Verzörgerungsrelais 12 steuert über das elektrische Luftventil
13 den Luftkolben 14 und das Schneidmesser 1 in Pfeilrichtung P. Mit
dem Schneichnesser 1 bewegt sich das Steuerungsventil 3,
wodurch die
Walkbacken 4 um die Achsen 10 verschwenken und dabei die im wesentlichen
zylindrische PVC-Umhüllung 7 auf Backenbreite 8 oval verformen. Durch
diese Formänderung wird zwar die Umhüllung 7 vom Leiter 6 gelockert,
der Leiter 6
jedoch weder verformt noch beschädigt. Nachdem die Verformung
beendet ist, dringt das Schneidmesser 1 in die Isolationsumhüllung
7 ein und drückt gleichzeitig den Schaltdraht 5 so gegen das Schneidmesser
2, daß auch dieses in die Umhüllung 7 eindringt. Haben die beiden Schneidmesser
1, 2 ihre Endstellung erreicht, wird der Schaltdraht 5 in Pfeilrichtung
A (Fig. 2) gezogen und an den noch in Arbeitslage befindlichen Schneidmessem
1, 2 die ge-
lockerten Isolierenden abgestreift. Die Schneidmesser
1, 2 sind am Ende der verformten Isolierumhüllung 7 wirksam geworden,
somit ist der aus der Vorrichtung herausgezogene Schaltdraht 5 ohne nachteihge
Isolierverformung oder Einkerbung des elektrischen Leiters 6 einwandfrei
abisoliert. Da der Luftkolben 14 und damit das Schneidmesser 1 entsprechend
der eingestellten Zeit des Verzögerungs,-relais 12 in der Arbeitslage bleibt, kann
der Schaltdraht 5 bequem aus der Führung 11 gezogen werden, wobei
sich der Kontakt 9 in die Ruhelage begibt (Kontakt geöffnet) und die Vorrichtung
sofort zur nächsten Abisolierung betriebsbereit ist, weil auch die Walkbacken 4,
dem Steuerungsteil 3 folgend und durch Federenergie F beeinflußt, in die
Ausgangslage zurückgekehrt sind.