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Festlegung einer Zuleitung, die an einer Elektrode eines mit einer
leitenden Schicht versehenen Fensters angelötet ist Die Erfindung bezieht sich auf
die Festlegung einer Zuleitung, die an einer Elektrode eines mit einer leitenden
Schicht versehenen Fensters angelötet ist und längs der Elektrode bis zu einer entsprechenden
Öffnung im Fensterrahmen geführt werden muß.
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Eine Fensterscheibe mit einer elektrisch leitenden, durchsichtigen
Schicht braucht, damit ihr Strom zugeführt werden kann, Elektroden. Auch diese Elektroden
sind verhältnismäßig dünn und daher leicht zu beschädigen. An diese Elektroden muß
ein Zuleitungsdraht angeschlossen werden. Damit eine sichere, auch Erschütterungen
während des Fahrens (z. B. bei Automobilwindschutzscheiben) vertragende Verbindung
geschaffen wird, muß der Zuleitungsdraht an der Elektrode angelötet werden. Die
Lötstelle befindet sich an einem örtlich engbegrenzten Bereich. Aus vielerlei Gründen
ist es nicht möglich, die Lötstelle unmittelbar dort anzuordnen, wo der Zuleitungsdraht
später durch eine Öffnung in dem Rahmen der Fensterscheibe nach außen geführt wird.
Daher muß der Zuleitungsdraht zunächst ein Stück auf der Elektrode entlang verlaufen.
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Bei einer solchen Anordnung ist es daher aber so gut wie ausgeschlossen,
den Zuleitungsdraht über die Strecke zwischen der Lötstelle und der Öffnung im Rahmen
in gleichbleibend gutem Kontakt mit der Elektrode zu halten. Dies wäre aber notwendig,
wenn man Funkenbildung infolge ungleichmäßiger Spannungsverteilung an Draht, Elektrode
und umliegendem Film vermeiden will. Eine theoretische Lösung wäre es, den Draht
über die genannte Länge an der Elektrode anzulöten, was jedoch nicht möglich ist,
weil wegen Fertigungsungenauigkeiten usw. der Zuleitungsdraht immer erst beim Einbau
der Scheibe in ihren Rahmen mit seiner zugehörigen Öffnung ausgerichtet werden kann.
Man müßte also, da man den Endpunkt der Lötung vorher nicht genau festlegen kann,
entweder einen Teil der Lötverbindung wieder abreißen oder aber einen Teil des Drahtes
von vornherein frei von der Elektrode, daher funkengefährdend, verlaufen lassen.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, bei einer solchen Anordnung
absolute Sicherheit gegen Funkenbildung zu geben, auch wenn die Ausrichtung des
Zuleitungsdrahtes mit seiner Öffnung im Rahmen erst während des Einbaues des Fensters
vorgenommen werden kann.
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Die eingangs bezeichnete Festlegung der Zuleitung ist gemäß der Erfindung
durch einen nahe der Lötstelle beginnenden Isolierstoffstreifen zwischen Zuleitung
und Elektrode und durch einen Klebstoffstreifen, der die Zuleitung nachgiebig in
Kontakt mit dem Isolierstoffstreifen festhält, gekennzeichnet.
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Der nahe der Lötstelle beginnende Isolierstoffstreifen sorgt dafür,
daß der elektrische Kontakt zwischen Zuleitung und Elektrode ausschließlich auf
die Lötstelle beschränkt bleibt. Eine Funkenbildung an anderer Stelle ist daher
nicht möglich. Der Klebstoffstreifen seinerseits bewirkt, daß die Zuleitung auch
wirklich auf dem Isolierstreifen festgehalten bleibt, damit nicht durch seitliches
Ausweichen der Zuleitung doch noch die Gefahr der Funkenbildung heraufbeschworen
wird. Außerdem sichert der Klebstoffstreifen die Lötstelle gegen Zugbeanspruchung.
Er unterscheidet sich aber von allen bekannten mechanischen Zugentlastungen dadurch,
daß er sich bei einer bestimmten Zuganwendung löst, damit die Zuleitung bis zu dem
Punkt freigelegt werden kann, an dem sie durch eine Öffnung im Fensterrahmen herausgeführt
werden kann.
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Die Verwendung von Klebstoffstreifen an sich ist zwar schon bekannt,
sei es zum Festhalten einer Anschlußlamelle
direkt auf der metallisierten
Seite eines Kondensatorpapiers oder zum Festhalten eines Germaniumkristalls auf
einem Trägerkörper. In allen Fällen ist jedoch das spezielle Problem der Funkenbildung
in Verbindung mit einem teilweisen Ablösen der Zuleitung nicht gegeben.
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Besonders vorteilhaft ist es, den Klebstoffstreifen mit einem druckempfindlichen
Klebstoff zu versehen, so daß durch Anwendung einer Zugkraft bestimmter Größe ein
Teil der Zuleitung von dem auf der Elektrode liegenden Isolierstreifen abgehoben
werden kann. Das gleiche Ziel läßt sich zwar mit einem nach dem Aufkleben ausgehärteten
Klebstoff erreichen. Der plastische druckempfindliche Klebstoff aber vermeidet jegliche
Beschädigung der darunterliegenden Teile und ermöglicht es ferner, ein zu weites
Abziehen des Streifens wieder rückgängig zu machen.
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Besonders günstige Verhältnisse ergeben sich, wenn der Isolierstoffstreifen
auf beiden Seiten ebenfalls einen Klebstoffauftrag besitzt, weil auf diese Weise
die gesamte Anordnung dauernd flach an der Glasscheibe anzuliegen vermag.
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Die nachfolgende Beschreibung im Zusammenhang mit den Figuren bringt
eine nähere Erläuterung der Erfindung. Es stellt dar Fig: 1 eine Draufsicht auf
eine mit einer elektrisch leitenden Schicht versehenen Fensterscheibe mit an gegenüberliegenden
Elektroden angebrachten Zuleitungen, Fig. 2 in einer räumlichen Teilansicht Einzelheiten
einer Möglichkeit der Anbringung einer Zuleitung an einer Elektrode, Fig. 3 die
Zuleitung und ihre Festlegung im Schnitt, im wesentlichen längs der Linie 3-3 der
Fig. 1, und Fig. 4 die Zuleitung und ihre Festlegung im Querschnitt, im wesentlichen
längs der Linie 4-4 der Fig. 2. Eine Glasscheibe 10 ist auf einer ihrer Oberflächen
mit einer elektrisch leitenden Schicht 11 bedeckt (Fig. 1). Auf dem Oberzug ist
ein Paar Stromzuführungselektroden 12 vorgesehen. Elektrische Zuleitungen 13, welche
einen Isolationsüberzug 14 tragen können, sind an jeder der Elektroden 12 mittels
einer Lötverbindung 15 nahe einem ihrer Enden befestigt.
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Ein Isoherstoffstreifen 16 ist auf einem Teil jeder Elektrode 12 nahe
der Lötverbindung 15 angebracht und liegt unter dem Zuleitungsdraht 13 (Fig. 2 bis
4). Dieser Streifen trägt auf seinen beiden Seiten eine Klebstoffschicht, wodurch
er sowohl an der Elektrode als auch an der Unterseite der Leitung 13 haftet und
diese halten kann, wenn die Leitung dagegengedrückt wird.
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Ein zusätzlicher Klebstoffstreifen 17 ist über den Zuleitungsdraht
13 und den Isolierstoffstreifen 16 gelegt, um einen Teil des Zuleitungsdrahtes beständig
in Kontakt mit dem Streifen 16 längs eines Teiles der Elektrode 12 zu halten. Der
Streifen 17 besteht vorzugsweise aus einem mit Klebstoff überzogenen isolierenden
Band, welches die Klebstoffschicht nur auf seiner unteren Seite trägt.
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Streifen 17 kann - um eine äußerst starke und dauerhafte Verbindung
zu erhalten - vollständig über den inneren Rand der Elektroden bis auf die überzogene
Oberfläche 11 greifen, und er kann auch um den seitlichen Rand der Scheibe herumgelegt
oder sogar noch weiter bis zur Rückseite der Scheibe herumgeführt werden.
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Bei einem Ausführungsbeispiel bestand die elektrisch leitende Schicht
aus einer aufgedampften durchsichtigen Goldschicht mit einem Widerstand von 30 Ohm
je Quadratfläche. Die Elektroden waren aus mit metallischen Silberflächen versetztem
Polyesterharz hergestellt, das nach dem Aufbringen polymerisiert wurde. Der Zuleitungsdraht
wurde mit einem 61% Zinn, 35 "/a Blei und 311/o Silber sowie 1 Teil Harz enthaltenden
Lötmittel auf der Elektrode angelötet, wobei ein aus Ammoniumchlorid und Zinkchlorid
bestehendes Flußmittel verwendet wurde. Das Isolierstoffband 16 trug beidseitig
eine druckempfindliche Klebstoffschicht. Es wurde bis in unmittelbare Nähe der Lötstelle
geführt und dort durch Niederdrücken des Zuleitungsdrahtes 13 mit diesem und der
Elektrode in Haftverbindung gebracht. Alsdann wurde der Klebstoffstreifen 17, der
einseitig mit einem druckempfindlichen Klebstoff bestrichen war, gemäß den Fig.
1 und 2 über die gesamte Anordnung gelegt und festgedrückt, wobei er, falls erwünscht,
auch die Lötstelle selbst mit abdecken konnte.
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Die so angebrachte Zuleitung widerstand einer Zugkraft von etwa 1
kg, bevor der an dem Isolierstoffstreifen haftende Teil der Zuleitung von seiner
Unterlage weggerissen wurde. Dieser Zugwiderstand ist beträchtlich und genau bestimmt,
aber doch nicht so übermäßig, daß Schwierigkeiten entstehen, wenn es erwünscht ist,
einen Teil des Zuleitungsdrahtes zurückzuschälen, um den Einbau oder die Reparatur
zu erleichtern. Bei einer Zugkraft von 225 g wurde die Zuleitung überhaupt noch
nicht von dem Isolierstoffstreifen 16 abgezogen und der obere Klebstoffstreifen
17 angehoben, während eine Zugkraft von 450 g, die über einen Zeitraum von 2 Minuten
ausgeübt wurde, den Klebstoffstreifen 17 leicht abhob, aber immer noch nicht ausreichte,
um die gesamte Verbindung zu gefährden.
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Irgendwelche Veränderungen bei nach dem Einbau der Scheibe in der
Zuleitung auftretenden Spannungen ergaben sich nicht, weil der druckempfindliche
Klebstoff infolge des Kaltfließens ausgleichend wirken kann.
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Der Isolierstoffstreifen 16 muß nicht beidseitig mit Klebstoff versehen
sein. Da er vollständig von dem Klebstoffstreifen 17 überlappt sein kann, benötigt
der Isolierstoffstreifen 16 gar keinen solchen Klebstoffüberzug, wenn auch eine
solche Klebstofffschicht eine stärkere Bindung ergibt.