DE1123895B - Verfahren zur Gewinnung eines fuer die Aromatisierung von pulverfoermigen Nahrungsmitteln geeigneten Kaffeearomas - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung eines fuer die Aromatisierung von pulverfoermigen Nahrungsmitteln geeigneten KaffeearomasInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Gewinnung eines verbesserten Kaffeearomas, das für die Aromatisierung
von pulverf örmigen Nahrungsmitteln und insbesondere von löslichen oder »Instant«-Kaffeeprodukten geeignet
ist. Genauer gesagt, beschäftigt sich die Erfindung mit einem Verfahren zur Abtrennung und Isolierung eines
verbesserten Kaffeearomas aus geröstetem Kaffee, dessen verschiedene Aromafraktionen in gewünschter
Weise ausbalanciert sind, und mit den unter Verwendung solcher Aromastoffe erzielten, aromatisierten
Produkten.
Lösliche oder »Instant«-Kaffeepulver besitzen nicht das Aroma von frisch geröstetem und gemahlenem
Kaffee.
Ebenso fehlt getrockneten Getreideextrakten ein erwünschtes Aroma. Im Falle von löslichem Kaffeepulver,
also beispielsweise dem eingetrockneten, wäßrigen Extrakt aus Röstkaffee, geht bei der Entwässerung
des Extrakts zu Festsubstanz ein beträchtlicher Aromaanteil verloren. Es ist im allgemeinen schwierig, die im
Röstkaffee entstehenden Aromaprinzipien wegen ihrer Flüchtigkeit und Zersetzung während des Trocknungsprozesses in einem Kaffee-Extrakt zurückzuhalten oder
abzufangen. Man hat bereits versucht, Kaffeearomaprinzipien einem getrockneten Kaffee-Extrakt einzuverleiben.
Das Bindungsvermögen der Aromasubstanzen an das Extraktpulver ist jedoch so niedrig,
daß ein Entweichen von Aroma aus einem mit derart aromatisierter Ware gefüllten Behälter nur durch
hermetische Abdichtung und sorgfältige Lagerung desselben verhindert werden kann. Nach dem Öffnen
des Behälters dauert es dann nicht lange, bis beim Aufteilen und Verzehren des feinteiligen Inhaltes das verbleibende
Aroma entwichen ist.
Die bisher zur Aromatisierung von Lebensmitteln und insbesondere Kaffee-Extrakten vorgeschlagenen
Kaffeearomastoffe variieren je nach Art des Kaffeebehandlungsverfahrens, mit dem das Aroma gewonnen
und zwecks späteren Gebrauchs abgetrennt wird, bezüglich Zusammensetzung, Menge und Qualität.
Das sogenannte »Kaffeemühlengas« ist vergleichsweise reich an »Spitzen« oder niedrigsiedenden, aromatischen
Kaffeeprinzipien, wie sie zum frischen Kaffeearoma gehören, jedoch arm an schwereren und höhersiedenden
Anteilen, die dem Aroma Körper und Ausgeglichenheit geben. Außerdem liefert das Kaffeemühlengas
nur eine sehr kleine Menge der schwer kondensierbaren oder flüchtigen aromatischen Kaffeeprinzipien, so daß
diese Materialien nicht nur wegen ihres geringen Anfalls beim Vermählen des Röstkaffees, sondern auch
wegen der Schwierigkeit ihrer Kondensierung und späteren Einbringung in das lösliche Kaffeeprodukt
Verfahren zur Gewinnung
eines für die Aromatisierung
von pulverf örmigen Nahrungsmitteln
geeigneten Kaffeearomas
Anmelder:
General Foods Corporation,
White Plains, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter: Dr. phil. G. Henkel, Berlin-Grunewald,
und Dr. rer. nat. W.-D. Henkel,
München 9, Eduard-Schmid-Str. 2, Patentanwälte
München 9, Eduard-Schmid-Str. 2, Patentanwälte
Jacob R. Feldman, Maplewood, N.J.,
Harold S. Levenson, Morristown, N. J.,
und William V. White, Metuchen, N. J. (V. St. A.), sind als Erfinder genannt worden
praktisch zu vernachlässigen sind. Kaffeemühlengas bildet daher nur einen kleinen Anteil der aromatischen
Prinzipien, die ein ausgeglichenes Kaffeearoma wie das von frisch geröstetem oder gemahlenem Kaffee oder
des aus ihm gewonnenen Aufbrühgetränkes besitzen.
Andererseits ähneln Röstgase, nämlich die beim Kaffeerösten entstehenden und auffangbaren Gase, als
solche nicht wirklichem Kaffeearoma, sondern sind vielmehr wegen ihrer höheren Entweichungstemperatur
eher ziemlich sauer, brenzlich und herb. Außerdem sind sie ebenso wie die Kaffeemühlengase in ihrer
Brauchbarkeit dadurch beschränkt, daß sie nur in geringer Menge in zur Nahrungsmittelaromatisierung
brauchbarer Form gewinnbar sind.
Ein weiterer Vorschlag zur Gewinnung von Kaffeearoma besteht darin, gerösteten Kaffee einer solchen
Hitzebehandlung zu unterwerfen, daß seine aromatischen Aromaprinzipien ausgetrieben und aufgesammelt
werden können. Bei dieser sogenannten »trockenen« Destillation destillieren aromatische Bestandteile und
Feuchtigkeit unter gleichzeitiger Verdampfung anderer flüchtiger aromatischer Bestandteile im wesentlichen
gemeinsam ab. Die immerhin noch beste Ausführungsform dieses Verfahrens arbeitet, wie in der USA.-Patentschrif
12 680 687 näher beschrieben ist, mit Unterdruck und etwas erhöhten Temperaturen. Die Erfah-
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rung hat jedoch gezeigt, daß so abgetrenntes und iso- An zweiter Stelle destillieren die Aromakomponenten
liertes Kaffeearoma zwar hinreichende aromatische mit mittlerem Siedepunkt ab, die den Körper liefern,
Anteile mit niedrigem und mittlerem Siedepunkt be- der der vorerwähnten, stärker flüchtigen Fraktion
sitzt, jedoch ausgesprochen arm an solchen höher- mangelt. Im späteren Verlauf der Destillation werden
siedenden, aromatischen Bestandteilen ist, die den 5 einige höhersiedende Aromaprinzipien mit brenzlichem
gewünschten »rauchigen« Röstcharakter geben. oder rauchigem Röstcharakter vom Öl abgetrennt. Sie
Zu den sonstigen, früher vorgeschlagenen Kaffee- dienen für gewöhnlich zur Ausgleichung des engdültiaromaquellen
gehört mittels flüchtiger organischer gen Aromas und werden dafür nur in geringer Menge
Lösungsmittel aus Röstkaffee extrahiertes Kaffeeöl. angewandt. In jedem Fall destillieren sie so langsam ab,
Jedoch tritt bei dem Versuch, das organische Lösungs- io daß ihr Anteil im endgültigen Aroma leicht eingestellt
mittel von diesem Kaffeeöl abzudestillieren, gleichzeitig werden kann. Im Endeffekt können also die verschieein
Abdestillieren von aromatischen Bestandteilen ein. denen, im ausgepreßten Kaffeeöl vorhandenen Aroma-Hierdurch
wird das im Öl verbleibende Aroma einer- prinzipien so miteinander verschnitten werden, daß die
seits mengenmäßig vermindert und andererseits auch gerösteten oder rauchigen Aromaprinzipien im geinsofern
aus dem Gleichgewicht gebracht, als die höher- 15 wünschten Mengenverhältnis zu den übrigen, niedrigersiedenden,
aromatischen Bestandteile stärker verloren- siedenden aromatischen Bestandteilen stehen,
gehen. Außerdem erfordert eine solche Lösungsmittel- Die verschiedenen Aromabestandteile werden aus
extraktion im allgemeinen eine Mehrzahl von Arbeite- dem ausgepreßten Kaffeeöl innerhalb eines Temperaturschritten,
bei denen die aromatischen Ölbestandteile bereiches zwischen 15 bis 1000C abdestilliert, wobei
Luft- und Wärmeeinwirkungen ausgesetzt sind und 20 Temperaturen im Bereich zwischen Raumtemperatur
infolgedessen möglicherweise einer thermischen Zer- bis höchstens 60°C Aroma bevorzugter Art liefern,
setzung, Oxydation oder Hydrolyse und dadurch be- Während der Destillation wird das Öl unter einem
dingtem Verlust an Kaffeecharakter unterliegen. absoluten (Quecksilber-) Druck von weniger als 50 mm
Eine weitere, bekannte Kaffeearomaquelle besteht und vorzugsweise weniger als 10 mm gehalten. Das
aus ausgepreßtem Kaffeeöl, also beispielsweise aus 25 am meisten bevorzugte Destillationsverfahren besteht
feinstzerteiltem und verpreßtem Röstkaffee abgetrenn- darin, ausgepreßtes Kaffeeöl bei Raumtemperatur,
tes Öl. Dieses Kaffeeöl besitzt so viel aromatische An- z. B. bei 20 bis 35°C, einem Druck zwischen 10 mm
teile mit niedrigem, mittlerem und hohem Siedepunkt, und etwa 4 μ Hg zu unterwerfen. In dieser Beziehung
daß es beim Aufbringen auf lösliches Kaffeepulver sei bemerkt, daß der Ausdruck »Raumtemperatur« in
diesem Trockenextrakt ein starkes, wohlriechendes 3° der Literatur größenmäßig variiert und noch keine all-Aroma
verleiht. Um jedoch einem Kaffeeprodukt in gemein festgelegte Standardtemperatur bedeutet, und
dieser Weise eine wesentliche Aromaintensität zu er- daher wurde vorsorglich der Temperaturbereich von
teilen, muß für gewöhnlich eine große Menge aus- 20 bis 350C angegeben. Grundsätzlich soll aber der
gepreßten Kaffeeöls verwendet werden. Dadurch erhält Ausdruck »Raumtemperatur« bedeuten, daß auf das
aber das aromatisierte Kaffeepulver ein unschönes, 35 Kaffeeöl keine andere Wärme als die jeweils in der
feuchtes Aussehen und fließt nicht mehr so frei wie ein Atmosphäre vorhandene zur Einwirkung gebracht
nicht mit Öl benetztes Pulver. werden soll. Vorzugsweise wird das Öl in Form eines
Die Erfindung bezweckt die Schaffung eines ver- dünnen Films der Destillation unterworfen. Bei der
besserten, wohlriechenden, in gewünschter Weise aus- besonders bevorzugten Arbeitsweise wird das Öl unter
geglichenen Kaffeearomas, das zur Aromatisierung von 40 dem Einfluß von Zentrif ugalkraf t einer schnellen BeNahrungsmitteln
allgemein und löslichem Kaffeepulver wegung unterworfen und dabei zu einem 10 bis 100 μ
im besonderen geeignet ist. dicken Film ausgebreitet, dessen Dicke einer Funktion
Das verbesserte Kaffeearoma wird erfindungsgemäß der Destillationstemperatur entsprechend variiert. Bei
in einer Form gewonnen, in der es über längere Lage- dieser Ausführungsform wird für das Destilliergut ein
rungs- und Verwendungszeiten hinweg seine Stärke und 45 glattflächiger Rotor vorgesehen, auf dem das aromaseinen
ursprünglichen aromatischen Charakter bei- haltige Öl in solcher Form verteilt wird, daß seine
behält und einem löslichen Kaffee- oder ähnlichen aromatischen Bestandteile leicht und ohne Gefahr
Pulver zwecks Erzeugung eines verbesserten Kaffee- thermischer Zersetzung, Polymerisation, Oxydation
aromas gleichförmig einverleibt werden kann, wobei oder Hydrolyse verdampfen können. Natürlich kann
das Endprodukt praktisch frei fließend bleibt und ein 5° bei Anwendung höherer Destillationstemperaturen die
trockenes Aussehen besitzt. zur Verdampfung der gewünschten Aromaprinzipien
Die Erfindung besteht demgemäß aus einem Ver- erforderliche Druckverringerung entsprechend kleiner
fahren zur Erzielung eines für die Aromatisierung von gehalten werden. Bei solchen höheren Temperaturen
pulverförmigen Nahrungsmitteln geeigneten Kaffee- wächst jedoch die Verdampfungsgeschwindigkeit der
aromas, das in erster Linie dadurch gekennzeichnet ist, 55 höhersiedenden Aromaprinzipien, die beispielsweise
daß Kaffeeöl aus geröstetem Bohnenkaffee ausgepreßt einen rauchigen Röstcharakter liefern. Infolgedessen
und einer Destillation im Hochvakuum in Form eines werden, wenn überhaupt, solche erhöhten Temperadünnen Films unterworfen wird und die aromatischen türen erst in einem späteren Destillationsstadium,
Substanzen bei einem Temperaturbereich von 0° C bis nämlich nach weitgehender Entfernung der aromamindestens
— 196 ° C kondensiert werden. 60 tischen Bestandteile mit niedrigem und mittlerem Siede-
Bei dieser Verfahrensweise werden die Kaffeearoma- punkt aus dem Öl, und während einer Periode angeprinzipien
in derart geregelter Weise aus dem Öl ab- wendet, in der der Anteil an zur Einstellung des gegetrennt,
daß die verschiedenen, gewünschten Aroma- wünschten Aromas erforderlichen, höhersiedenden,
fraktionen isoliert und im Endprodukt in gewünschten aromatischen Bestandteilen in kontrollierbarem Aus-Anteilverhältnissen
vereinigt werden können. Während 65 maß gewonnen werden kann. Der gewünschte Anteil
der Destillation gehen zunächst die flüchtigen niedrig- an höhersiedenden Aromastoffen wird also dadurch
siedenden Aromaprinzipien ab, die im Geruch dem gewonnen, daß man zusätzlich zu den Temperaturen
Kaffeemühlengas gleichen und wenig Körper besitzen. und Drücken auch die Destillationsperiode regelt.
seine Ausgeglichenheit und seine Frische behält. Das Kaffeearoma kann dem Aromaträger in so hohem
Prozentsatz zugesetzt werden, daß die Aroma-Aromaträger-Kombination dem Nahrungsmittel zugesetzt
5 werden kann, ohne daß dieses, falls es in Pulverform vorhegt, ein unschönes, »feuchtes« Aussehen erhält
oder in seiner Fließfähigkeit leidet. Zu den zahlreichen als Aromaträger verwendbaren Ölen gehören raffinierte
und desodorierte, pflanzliche und tierische öle.
Das Auffangen der durch Unterdruckverdampfung
aus dem ausgepreßten Kaffeeöl abgeführten Aromafraktionen kann in verschiedener Weise durchgeführt
werden. Beispielsweise kann das gesamte Material bei
einer Temperatur von etwa —196° C und darunter kondensiert werden, was aber unnötig viel teurer Kühlmittel, z. B. flüssigen Stickstoff, verlangt. Zur Kondensation der leichter verdampfbaren oder flüchtigen
Kaffeearomafraktionen eignen sich als Kühlmittel erfahrungsgemäß flüssige Luft, flüssiger Stickstoff, io Hierzu gehören insbesondere Sojabohnenöl, Baumflüssiger Sauerstoff, flüssiges Helium und andere be- wollsaatöl, Kornöl, Kokosnußöl, Erdnußöl, Schmalz, kannte Mittel zur Erzeugung von Tieftemperaturen. Rindertalg, Hammeltalg und Mineralöl. Zu den bevor-Erfahrungsgemäß ist es zweckmäßig, die Konden- zugten Aromaträgern gehört insbesondere ausgepreßsation mehrschrittig, beispielsweise in drei Stufen tes Kaffeeöl wegen seines Gehaltes an natürlichen durchzuführen. In der ersten Stufe werden die ab- 15 Emulgatoren, die das Suspendieren und Dispergieren destillierten Aromakomponenten mittels Sole auf eine vergleichsweise großer Aromamengen ermöglichen. Temperatur zwischen 0 und —15°C, in der zweiten Der am meisten bevorzugte Aromaträger ist geklärtes, Stufe mittels fester Kohlensäure auf eine Temperatur ausgepreßtes Kaffeeöl, aber auch dearomatisiertes von ungefähr —80° C und in der dritten Stufe in einem Kaffeeöl kann mit gleichem Vorteil angewendet werden, auf etwa-1960C gehaltenen Kondensator abgekühlt. 20 Als Aromaträger kann fernerhin lösungsmittelextra-Man kann auch zur Kondensation aller abziehenden hiertes Kaffeeöl oder raffiniertes, hydriertes, ausge-Dämpfe und aromatischen Bestandteile einen zwei- preßtes Kaffeeöl verwendet werden. Infolge der Härte stufigen Kondensator verwenden, dessen erste Stufe des hydrierten Kaffeeöls wird es vorzugsweise mit unbeispielsweise auf der Temperatur fester Kohlensäure behandeltem, ausgepreßtem Kaffeeöl verschnitten und und dessen zweite Stufe auf der von flüssigem Stickstoff 25 dadurch ein Verschnittprodukt geschaffen, dessen gehalten wird. Härte zwischen der von behandeltem und unbehandel-
aus dem ausgepreßten Kaffeeöl abgeführten Aromafraktionen kann in verschiedener Weise durchgeführt
werden. Beispielsweise kann das gesamte Material bei
einer Temperatur von etwa —196° C und darunter kondensiert werden, was aber unnötig viel teurer Kühlmittel, z. B. flüssigen Stickstoff, verlangt. Zur Kondensation der leichter verdampfbaren oder flüchtigen
Kaffeearomafraktionen eignen sich als Kühlmittel erfahrungsgemäß flüssige Luft, flüssiger Stickstoff, io Hierzu gehören insbesondere Sojabohnenöl, Baumflüssiger Sauerstoff, flüssiges Helium und andere be- wollsaatöl, Kornöl, Kokosnußöl, Erdnußöl, Schmalz, kannte Mittel zur Erzeugung von Tieftemperaturen. Rindertalg, Hammeltalg und Mineralöl. Zu den bevor-Erfahrungsgemäß ist es zweckmäßig, die Konden- zugten Aromaträgern gehört insbesondere ausgepreßsation mehrschrittig, beispielsweise in drei Stufen tes Kaffeeöl wegen seines Gehaltes an natürlichen durchzuführen. In der ersten Stufe werden die ab- 15 Emulgatoren, die das Suspendieren und Dispergieren destillierten Aromakomponenten mittels Sole auf eine vergleichsweise großer Aromamengen ermöglichen. Temperatur zwischen 0 und —15°C, in der zweiten Der am meisten bevorzugte Aromaträger ist geklärtes, Stufe mittels fester Kohlensäure auf eine Temperatur ausgepreßtes Kaffeeöl, aber auch dearomatisiertes von ungefähr —80° C und in der dritten Stufe in einem Kaffeeöl kann mit gleichem Vorteil angewendet werden, auf etwa-1960C gehaltenen Kondensator abgekühlt. 20 Als Aromaträger kann fernerhin lösungsmittelextra-Man kann auch zur Kondensation aller abziehenden hiertes Kaffeeöl oder raffiniertes, hydriertes, ausge-Dämpfe und aromatischen Bestandteile einen zwei- preßtes Kaffeeöl verwendet werden. Infolge der Härte stufigen Kondensator verwenden, dessen erste Stufe des hydrierten Kaffeeöls wird es vorzugsweise mit unbeispielsweise auf der Temperatur fester Kohlensäure behandeltem, ausgepreßtem Kaffeeöl verschnitten und und dessen zweite Stufe auf der von flüssigem Stickstoff 25 dadurch ein Verschnittprodukt geschaffen, dessen gehalten wird. Härte zwischen der von behandeltem und unbehandel-
Zusätzlich zu den vorstehend beschriebenen Kondensierungsverfahren
für das Aufsammeln der aus dem
ausgepreßten Kaffeeöl abgedampften Aromafraktionen kann man auch ein Desorptionsverfahren ver- 30
wenden. Hierbei wird beispielsweise ein neutrales Gas,
wie z. B. Stickstoff, Helium, Kohlensäure od. dgl, zum
Ausspülen des ausgepreßten Kaffeeöls verwendet und
dadurch die stärker flüchtigen aromatischen Bestandteile gesammelt. Anschließend können dann die höher- 35 Charakter besitzt. Ein Öl, wie z. B. ausgepreßtes siedenden Aromabestandteile in früher beschriebener Kaffeeöl, beeinflußt daher den Dampfdruck der verschiedenen, für das gewünschte Mengengleichgewicht erforderlichen, aromatischen Bestandteile in der Weise, daß das Gesamtaromagleichgewicht durch Verwen-40 dung derart aromatisierten Öls gleichmäßiger und von derart aromatisierten Nahrungsmitteln in geregelter Weise abgegeben wird. Es hat sich herausgestellt, daß im allgemeinen die Verwendung einer lipophilen oder öligen Substanz als Aromaträger deswegen höchst erTemperatur des flüssigen Stickstoffs kondensiert wer- 45 wünscht ist, weil dem Verbraucher in einem ausgeden. Viele höhersiedende, aromatische Bestandteile glichenen Aroma mehrere verschiedene Aromaprindieses bevorzugten Aromas lassen sich jedoch unter den zipien dargeboten werden, gleichzeitig aber jeglicher angegebenen Destillationsbedingungen auch bei Tem- unangenehmer Eindruck infolge zu kräftiger Aromaperaturen von allgemein unter O0C kondensieren. einwirkung durch die Dampfdrücke der verschiedenen,
ausgepreßten Kaffeeöl abgedampften Aromafraktionen kann man auch ein Desorptionsverfahren ver- 30
wenden. Hierbei wird beispielsweise ein neutrales Gas,
wie z. B. Stickstoff, Helium, Kohlensäure od. dgl, zum
Ausspülen des ausgepreßten Kaffeeöls verwendet und
dadurch die stärker flüchtigen aromatischen Bestandteile gesammelt. Anschließend können dann die höher- 35 Charakter besitzt. Ein Öl, wie z. B. ausgepreßtes siedenden Aromabestandteile in früher beschriebener Kaffeeöl, beeinflußt daher den Dampfdruck der verschiedenen, für das gewünschte Mengengleichgewicht erforderlichen, aromatischen Bestandteile in der Weise, daß das Gesamtaromagleichgewicht durch Verwen-40 dung derart aromatisierten Öls gleichmäßiger und von derart aromatisierten Nahrungsmitteln in geregelter Weise abgegeben wird. Es hat sich herausgestellt, daß im allgemeinen die Verwendung einer lipophilen oder öligen Substanz als Aromaträger deswegen höchst erTemperatur des flüssigen Stickstoffs kondensiert wer- 45 wünscht ist, weil dem Verbraucher in einem ausgeden. Viele höhersiedende, aromatische Bestandteile glichenen Aroma mehrere verschiedene Aromaprindieses bevorzugten Aromas lassen sich jedoch unter den zipien dargeboten werden, gleichzeitig aber jeglicher angegebenen Destillationsbedingungen auch bei Tem- unangenehmer Eindruck infolge zu kräftiger Aromaperaturen von allgemein unter O0C kondensieren. einwirkung durch die Dampfdrücke der verschiedenen,
Mit dem erfindungsgemäß gewonnenen Aroma 50 für ein echtes Kaffeearoma erwünschten, aromatischen
können löslicher Kaffee oder ähnliche Pulver nach Kaffeebestandteile vermieden wird,
allen möglichen bekannten Verfahren aromatisiert Obwohl zwar die aromatischen Bestandteile vorzugs-
werden. Hierzu gehört beispielsweise das Hindurch- weise in einer Apparatur abdestilliert werden, die einen
blasen des Aromas durch eine Masse des zu aromati- sich rasch bewegenden, dünnen Film aus verpreßtem
sierenden Pulvers mit Hilfe eines neutralen Gases. Die 55 Kaffeeöl liefert, sind auch andere Apparaturtypen verErfahrung
hat jedoch gezeigt, daß die erfindungs- wendbar. Hierzu gehören beispielsweise Anlagen mit sogemäß
aus ausgepreßtem Kaffeeöl abdestillierten und in genanntem fallendem Film, bei denen das ausgepreßte
gewünschter Weise ausgeglichenen aromatischen Be- Kaffeeöl als dünner Film auf der Außenfläche des
standteile beträchtlich länger ihr Mischungsverhältnis inneren von zwei konzentrischen Zylindern herabbeibehalten,
wenn sie einer lipophilen oder öligen Sub- 60 fließt, das verdampfte Aroma sich in irgendeiner gestanz,
beispielsweise einem hochsiedenden und nicht- eigneten Falle kondensiert und der von den beiden
flüchtigem Öl oder Fett, einverleibt werden. Diese Zylindern umschlossene Raum unter vermindertem
Substanzen dienen als Aromaträger und ermöglichen Druck gehalten wird. Eine weitere Apparatur besteht
den Zusatz des Aromas zu einem Nahrungsmittel, aus einer Unterdruckkammer, in der das ausgepreßte
z. B. löslichem Kaffeepulver, und dessen Aufbewah- 65 Kaffeeöl in feinen Tröpfchen zerstäubt und das Aroma
rung in einem Behälter, z. B. einem Glastopf, in dem ähnlich wie oben gesammelt wird.
es über vergleichsweise lange Aufbewahrungs- und Ver- Vorzugsweise wird das erfindungsgemäß gewonnene
brauchszeiten hinweg seinen Wohlgeruch, seine Stärke, Aroma ausgepreßtem Kaffeeöl in 5- bis 1Of ach höhe-
tem Kaffeeöl liegt, das also bei höherer Temperatur schmilzt und infolgedessen die Fließfähigkeit und das
Aussehen des Kaffeepulverproduktes nicht schädigt. Es wurde fernerhin festgestellt, daß bei Einverleibung
der erfindungsgemäß hergestellten Kaffeearomabestandteile in die ölige Substanz die Einwirkung des
Aromas auf den Verbraucher derart beeinflußt wird, daß es einen angenehmen und trotzdem bleibenden
Weise verdampft' und kondensiert und die verschiedenen Komponenten in dem Verhältnis zum endgültigen,
in gewünschter Weise ausgeglichenen Aroma zusammengefügt werden.
in gewünschter Weise ausgeglichenen Aroma zusammengefügt werden.
In jedem Falle enthalten erfahrungsgemäß die erfindungsgemäß abgetrennten und isolierten und bevorzugt
ausgeglichenen Aromasorten einen Anteil an denjenigen niedrigsiedenden Bestandteilen, die bei der
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rem Anteil als ursprünglich vorhanden zugesetzt, also geschätzt 351,5 bis 1406 kg/cm2 auf den Kaffee ausüben,
beispielsweise das in 5 bis 10 Teilen Kaffeeöl enthaltene Die für eine brauchbare Ölausbeute und Aromaquali-Aroma
in nur 1 Teil ausgepreßtem Kaffeeöl ange- tat geeigneten Drücke können in Werten der Temperareichert.
Bei geringerem Aromagehalt ist die zur tür des ausgepreßten Öls oder des Preßkuchens oder
Aromatisierung eines Produktes, beispielsweise eines 5 -mehls gemessen werden. Der Preßkuchen oder das
löslichen Kaffeepulvers, erforderliche Menge an aro- Kaffeemehl müssen eine Temperatur unter 1490C und
matisiertem öl so hoch, daß die Fließfähigkeit und das von mindestens etwa 77° C haben. Das ausgepreßte Öl
Aussehen des Endproduktes weniger annehmbar wer- muß unmittelbar nach dem Auspressen eine Temperaden.
Bei mehr als 1Ofacher Anteilserhöhung wird die tür zwischen 38 und 1210C besitzen. Durch Innehal-Aromahaltefähigkeit
des Öls so weit erniedrigt, daß ίο tung solcher Kuchen- und Öltemperaturen wird der
das Aroma bei der Lagerung aus dem Aromaträger, Druck gewährleistet, der auf den Kaffee ausgeübt werz.
B. ausgepreßtem Kaffeeöl, verlorengeht und seine den muß, um aus ihm Öl ohne unerwünschte Aromabe-Ausgeglichenheit
verliert. einflussung zu gewinnen. Das rohe, ausgepreßte Kaffee-
Das erfindungsgemäße Aroma ist nicht nur zur öl wird vorzugsweise zwecks Abscheidung der in ihm
Aromatisierung eines löslichen Kaffeeproduktes in 15 enthaltenen Trübstoffe in einer Korbzentrifuge geklärt.
Form eines Pulvers oder gar eines flüssigen Extraktes Der Resttrübengehalt des Kaffeeöls sollte weniger als
verwendbar, mit ihm können vielmehr auch durch 3% und vorzugsweise weniger als 0,5% betragen.
Rösten von Weizen, Roggen, Zichorie und anderer Zur Abtrennung und Isolierung der gewünschten
Körnerprodukte gewonnene Getreidegetränke oder Aromaprinzipien aus dem ausgepreßten Kaffeeöl
deren lösliche Pulver aromatisiert werden. 20 wurde eine Hochvakuum-Destillierapparatur verwen-
Statt einem »Instant«-Pulver einverleibt zu werden, det, wie sie in der USA.-Patentschrift 2 578 999 bekann
es auch für sonstige Geschmackszwecke, also bei- schrieben ist. Sie besitzt ein Glockengefäß, das durch
spielsweise für Eiscreme-Verzuckerungen, Konfekten, eine Vorpumpe und eine Diffusionspumpe evakuiert
Sirupen u. dgl., angewendet werden. Bei all diesen Ver- werden kann, wobei letztere den von der Vorpumpe gewendungsarten
kann dem Aroma gewünschtenfalls 25 schaffenen Unterdruck auf unter 1 mm Hg-Säule zu
und mit Vorteil irgendein Oxydationshemmittel be- verringern gestattet. Das auf dem Gefäßboden befindkannter
Art, beispielsweise Caffeinsäure, Äthylcaffeat, liehe Kaffeeöl wird mit einer Hubpumpe auf die kegel-Nor-dihydroguieretsäure
u. dgl., zugesetzt werden. förmige und geriefte Oberfläche eines erhitzten, um-
Das von einem ölträger aufgenommene Kaffee- laufenden Rotors von 127 mm Durchmesser aufgearoma
bildet ein stark aromatisches »Kaffeeöl«, das 30 geben. Das Destilliergut läuft unter Zentrifugalkraftdem
löslichen Kaffeeprodukt in verschiedener Art zu- wirkung nach der Rotorperipherie hin und kehrt von
gesetzt werden kann. Beispielsweise kann das Pulver da aus in ein im Glockengefäß angeordnetes Reservoir
im Gleich- oder Gegenstrom umgewälzt oder mit ge- zurück. Der Rotor wirkt dabei als eine Fläche, über die
kühlten Tröpfchen aus aromatischem Öl vermischt das Destilliergut durch Zentrifugalkraft in Form eines
werden. 35 sich schnell bewegenden, dünnen Films hinwegzufließen
Nachstehend seien einige Ausführungsformen des gezwungen wird. Eine Kältefalle in Form eines mit
erfindungsgemäßen Verfahrens näher erläutert: flüssigem Stickstoff gefüllten, hohlen Glasfingers von
Bei einem ersten Beispiel wurde Kaffeeöl aus ge- ungefähr 38 mm Durchmesser und 140 mm Länge ist
rösteten Kaffeebohnen mit Hilfe einer Schrauben- oder zwischen Rotor und Diffusionspumpe angeordnet.
Bohrerpresse ausgepreßt, deren Schraube mit Flügeln 4° Das vorerwähnte Glockengefäß wurde zunächst mit
besetzt ist, die innerhalb eines komplementär geform- Hilfe der Vorpumpe auf einen Absolutdruck von unten,
perforierten Käfigs oder Siebgehäuses gleichsinnig gefähr 250 μ Hg evakuiert. Dann wurde der Kältezum
eingegebenen Kaffee fortschreiten. Der geröstete finger im Kondensationsabschnitt der Apparatur mit
Kaffee wird auf seinem Wege vom Eintrittspunkt durch flüssigem Stickstoff gefüllt und anschließend ungefähr
die Schraubenkammer hindurch bis zum Austritts- 45 900 g geklärtes, ausgepreßtes Kaffeeöl mit Hilfe einer
punkt des Restkaffees im Raum zwischen den Flügeln zeitweilig geöffneten Ventilleitung in das Gefäß ein-
und dem Käfig zu Mehl zerkleinert. Vom Standpunkt gegeben. Anschließend wurde die Hubpumpe in Behöchster
Ausbeute an aromahaltigem Öl bilden un- trieb gesetzt und mit ihr das Öl auf die umlaufende
zerkleinerte Röstkaffeebohnen die bevorzugte Kaffee- Fläche des etwa 300C warmen Rotors aufgebracht.
Ölquelle, jedoch gibt auch gemahlener Röstkaffee 50 Die Dicke des über die Rotorfläche fließenden Ölfilms
brauchbare Ausbeuten. Während des Auspreßvor- wurde auf 10 bis 100 μ eingestellt. Der Rotor lief mit
ganges werden die feinen Kaffeeteilchen erhitzt und das ungefähr 1700 U/min um, und alles Öl wurde während
Kaffeeöl aus ihnen durch den von den umlaufenden etwa 30 bis 35 Minuten auf ihn aufgegeben. Am Ende
Flügeln an den Käfiginnenwänden erzeugten Druck her- dieses Arbeitszyklus lag der absolute Druck in der
aus- und durch die Käfigöffnungen hindurchgepreßt. 55 Apparatur bei etwa 50 μ. Das in der mit flüssigem
An Stelle der bevorzugten Schraubenpresse wurde auch Stickstoff gekühlten Kältefalle aufgefangene Kondenmit
anderen Pressen ein erfindungsgemäß verwend- sat bestand aus einem praktisch farblosen Frostbares, ausgepreßtes Kaffeeöl gewonnen. beschlag.
Die Umgebung der Auspreßzone wurde auf eine Nach diesem ersten Arbeitszyklus wurde das Öl aus
Temperatur unter 149 0C und vorzugsweise auf unge- 60 dem Reservoir auf den Gefäßboden entleert und die
fähr 132° C heruntergekühlt. Diese Temperatur ist hoch mechanische Vorpumpe gemeinsam mit der Diffusionsgenug,
um zufriedenstellende Ausbeuten an Kaffeeöl pumpe in Betrieb gesetzt. Nunmehr wurde ebenso wie
und darin befindlichem Aroma zu geben. Der zu Ge- beim ersten Arbeitszyklus die Hubpumpe wieder in
winnung aromareichen Kaffeeöls auf den Kaffee aus- Betrieb gesetzt und entsprechend weitergearbeitet. Bei
zuübende Druck kann nicht mit Genauigkeit oder 65 fortgesetzter Verdampfung und zunehmender Anzahl
direkt angegeben werden. Erfahrungsgemäß kann der Arbeitszyklen trat eine allmähliche Erniedrigung
Kaffeeöl annehmbarer Beschaffenheit mit Hilfe von des absoluten Druckes gemäß nachstehender Druck-Apparaturen
ausgepreßt werden, die einen Druck von tabelle auf. Der sich auf dem Kältefinger konden-
sierende Festkörper oder Aromafrostbelag bekam gegebenenfalls eine hellbräunliche Färbung.
Kreislauf Nr. |
Druck in der 127-mm- Apparatur |
Extremdruckwerte in der 127-mm-Apparatur |
μ | μ | |
1 | 268 | 750 bis 55 |
2 | 18 | 24 bis 12 |
3 | 13 | 15 bis 11 |
4 | Λ0 | 11 bis 8 |
5 | 8 | 9 bis 7 |
6 | 6 | 7 bis 5 |
7 | 5 | 6 bis 5 |
8 | 4 | 5 bis 4 |
9 | 4 | 4 |
Der sich während dieser neun Arbeitszyklen kondensierende Aromafrostbelag wog nach Aufwärmen auf
Raumtemperatur ungefähr 1 g und bestand untersuchungsgemäß zu etwa 95 % aus Wasser. Er konnte
bei der Tieftemperatur des flüssigen Stickstoffs als Frostmasse gelagert werden. Vorzugsweise wurde der
in der Stickstoffkältefalle kondensierte Aromafrostbelag je nach gewünschter Aromastärke in 90 bis 180 g
ausgepreßtes, geklärtes Kaffeeöl eingebracht. Dieses Zumischungsverhältnis entspricht einer 5- bis lOfachen
Anreicherung. Das Vermischen erfolgte durch Auftragen des Öls auf den Kältefinger, wo es erstarrte.
Anschließend wurde das Öl in einem geschlossenen Gefäß auf Raumtemperatur erwärmt, zwecks Verteilung
des mit ihm vereinigten Aromas geschüttelt und für spätere Verwendung bei O0C gelagert. Das so
aromatisierte Kaffeeöl besitzt das gleiche, starke, wohlriechende Kaffeearoma wie gerösteter, gemahlener
Kaffee und ein ausgeglichenes Mischungsverhältnis an Aromaprinzipien einschließlich sehr tief siedender
»Spitzen« mit frischem, süßen Charakter, Aromabestandteilen mittleren Siedepunktes mit kaffeeähnlichem
Körperprinzip und vergleichsweise hochsiedenden Anteilen von röstartigem und rauchigem Charakter.
Wenn man den Aromafrostbeschlag sich ohne Einbringen in Trägeröl auf Raumtemperatur einstellen
läßt, wandelt er sich in eine wäßrige Flüssigkeit um, die bereits nach wenigen Stunden ihre zunächst helle,
bernsteinfarbige Tönung in dunkelbraun ändert und instabil wird.
Bei einem weiteren Betriebsversuch wurde unter Beibehaltung der im vorigen Versuch beschriebenen Maßnahmen,
jedoch mit abgewandelten Destillationstemperaturen und Drücken und nur vier an Stelle von neun
Arbeitszyklen gearbeitet. Über die angewandten Drücke und Temperaturen gibt die nachstehende
Tabelle Auskunft:
Druck in der | Extrem | Temperatur | |
127-mm- | druckwerte | des | |
Zyklus | Apparatur | in der | Destilliergutes |
Nr. | 127-mm- | ||
μ | Apparatur | 0C | |
250 | μ | 30 | |
1 | 30 | 750 bis 55 | 30 |
2 | 20 | 100 bis 40 | 50 |
3 | 15 | 50 bis 20 | 50 |
4 | 30 bis 5 | ||
Auf diese Weise wurde in der mit flüssigem Stickstoff beschickten Kältefalle ein gut ausgeglichenes Kaffeearoma
etwa vom Charakter eines »französischen Röstkaffees« gesammelt. Dieses Aroma war ähnlich dem
beim ersten, neunzykligen Versuch gewonnenen Aroma ausgeglichen, besaß jedoch einen etwas schwereren,
gerösteten, rauchigen Charakter. Auch dieses Aroma wurde bei dem ersten Versuch in gleich viel ausgepreßtes
Kaffeeöl eingebracht und in gleicher Weise ίο gelagert.
Im allgemeinen gilt die Regel, daß mit zunehmender Temperatur des Rotors und damit des Preßöl-Destilliergutes
bis zu 1000C hinauf mit Hilfe der beschriebenen
Destillierweise die Konzentration und damit der Prozentgehalt an höhersiedenden, aromatischen Bestandteilen
im Destillat anwächst. Da diese Neigung zur Mischungsverschiebung sich fortsetzt, droht der Anteilszuwachs
an solchen höhersiedenden, aromatischen Bestandteilen die Ausgeglichenheit des gesammelten
Aromas zu beeinträchtigen. Diese Mischungsverschiebung tritt übrigens auch mit zunehmender Anzahl der
Arbeitszyklen auf. Bei Destillationstemperaturen um 100° C herum und bei Benutzung der vorstehend beschriebenen
Apparatur dürfen die angewandten Destillationsdrücke nicht zu stark, beispielsweise nicht
unter 5 mm Hg abs., erniedrigt werden, da sonst Materialien mit abdestilliert werden, die infolge ihres
brenzlichen und strengen Geschmacks deutlich schlechtes Urteil verdienen. Daher treten die höhersiedenden,
aromatischen Bestandteile infolge ihrer hohen Destilliergeschwindigkeit bei derart überhöhten Temperaturen
und erniedrigten Drücken in solchem Übermaß im Gesamtaroma auf, daß sie mit den niedrig- und
mittelsiedenden, aromatischen Bestandteilen nicht im wohlriechenden Gleichgewicht sind, und destillieren
auch nicht mit so regelbarer Geschwindigkeit ab, daß der Apparaturbedienungsmann ein solches Gleichgewicht
einstellen kann. Wenn man die erfindungsgemäßen Destillationsbedingungen mit einer niedrigen
Anzahl von Destillationszyklen durchführt, fallen die niedrig- und mittelsiedenden, aromatischen Bestandteile
in vergleichsweise höherer Menge als die höhersiedenden Bestandteile an. Die Abtrennung und Isolierung
der verschiedenen Aromabestandteile aus dem Kaffeepreßöl erfolgt jedoch nicht in bestimmten getrennten
Stufen, sondern vielmehr unter gleichzeitigem Abdestillieren aller Bestandteile. Dies gilt insbesondere
für die niedrigersiedenden Verbindungen. Dieses gemeinsame Abdestillieren der niedrig- und mittelsiedenden
aromatischen Bestandteile ist für die Erzielung eines wahren Kaffeearomas stets von Vorteil; die gewünschte
Aromaausgeglichenheit andererseits wird durch Regelung der Abtrennung und Isolierung der
höhersiedenden Bestandteile aus dem Kaffeepreßöl erzielt.
Wenn die erfindungsgemäß aus Kaffeepreßöl abdestillierten Aromen in Aromaabsorbentien oder
-träger, wie z. B. Kaffeepreßöl, lösungsmittelextrahiertem Kaffeeöl oder ganz allgemein Ölen, Fetten oder
Wachsen, einverleibt werden, erhält das so gewonnene Aromaprodukt ein ungewöhnlich langes Lagerleben,
in dessen Verlauf die ursprüngliche Ausgeglichenheit, die Stärke und der Wohlgeruch ohne Entwicklung unerwünschter,
ranziger Geruchsnoten erhalten bleiben. Ein aromatisiertes Kaffeeöl mit 5fach stärkerem Gehalt
an in neun Zyklen gewonnenem Kondensat, auf lösliches Kaffeepulver oder ähnliches lösliches Getreidepulver
aufgebracht, behält mindestens 3 Monate lang
209 509/221
seine Aromastärke und seinen Wohlgeruch. Vorzugsweise wird das dem Lebensmittelprodukt zugesetzte
»aromatisierte« Öl praktisch unter Luftabschluß, d. h. unter Verwendung eines neutralen Schutzgases, wie
Kohlensäure oder Stickstoff, verpackt.
Wenn ein Behälter mit einem in vorstehendem Sinne ausgeglichen aromatisierten Lebensmittelprodukt vom
Verbraucher geöffnet wird, behält der jeweils unverbrauchte Inhaltsrest während der ganzen üblichen Verbrauchszeit
seine aromatischen Eigenschaften bei. So bleibt beispielsweise das Aroma eines löslichen Kaffeepulvers
mit 0,5% eines Kaffeeöls, das durch in neun Zyklen gewonnenem Kondensat auf 5fachen Aromagehalt
gebracht worden ist, selbst nach 2wöchigem täglichem Hausverbrauch erhalten. Ein Merkmal der
vorliegenden Erfindung besteht daher darin, daß die ausgeglichenen Aromen, die unter den beschriebenen
Destillationsbedingungen aus Kaffeepreßöl gewonnen und einem Öl oder ähnlichem Aromaträger einverleibt
worden sind, selbst dann die erwünschte Stärke und Ausgeglichenheit beibehalten, wenn eine Büchse oder
sonstiges Gefäß mit einem derart aromatisierten Lebensmittelprodukt von Zeit zu Zeit geöffnet wird.
Ein lösliches Getränkepulver benötigt nur einen vergleichsweise geringen Zusatz an mit erfindungsgemäßem
Kaffeearoma aromatisiertem Öl und behält daher weitgehend sein trockenes Aussehen und seine Fließfähig-
*keit bei. Fernerhin tritt auf der Oberfläche eines aus solchem aromatisierten Pulver gewonnenen Getränkes,
beispielsweise einer Tasse schwarzem Kaffee, nur wenig sogenannter «Ölfilm« auf, und das Getränk ist
auch nur wenig trübe oder wolkig. Etwa auftretender Ölfilm oder Schaum beruht auf der diffusen Reflexion
des Lichtes an den auf der Getränkeoberfläche befindlichen Ölteilchen. Ölfilm und Trübung, beide unerwünscht,
sind auf etwa im Lebensmittelprodukt, z. B. Kaffeetrockenextrakt, vorkommende fettige Materialien
zurückzuführen. Durch die erfindungsgemäße Aromaanreicherung in einem Öl, z. B. Kaffeepreßöl,
läßt sich die Neigung zu solcher Trübung oder solchem »Ölfilm« derart beeinflussen, daß das fertige Getränk
diese Eigenschaften in keinerlei bemerkbarem Ausmaß besitzt. Daher erteilt ein Öl mit einem hohen Anteil an
erfindungsgemäß gewonnenem Aroma einem Getränketrockenpulver weder unschönes oder unerwünscht
klebriges Aussehen noch schlechte Fließbarkeit und ist auch nie in solcher Menge vorhanden, daß es das Aussehen
eines daraus gewonnenen Getränkes beeinträchtigt.
Ersichtlicherweise bedeuten die angegebenen Ausführungsbeispiele keine Beschränkung des Schutzbereichs
der in den Ansprüchen gekennzeichneten Erfindung.
Claims (7)
1. Verfahren zur Gewinnung eines für die Aromatisierung
von pulverförmigen Nahrungsmitteln geeigneten Kaffeearomas, dadurch gekennzeichnet,
daß Kaffeeöl aus geröstetem Bohnenkaffee ausgepreßt und einer Destillation im Hochvakuum in
Form eines dünnen Films unterworfen wird und die aromatischen Substanzen bei einem Temperaturbereich
von 00C bis mindestens -1960C kondensiert
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Destillation bei einer Temperatur
unter 1000C und einem absoluten Druck unter
50 mm Hg durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Destillation innerhalb
eines Temperaturbereiches von 20 bis 6O0C und
eines absoluten Druckbereiches zwischen 50 mm und 4 μ Hg durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die aromatischen Substanzen bei
Raumtemperatur abdestilliert werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die aromatischen Substanzen in drei Stufen kondensiert werden, wobei die erste Stufe
mittels Sole auf 0 bis —15°C und die zweite Stufe
mittels fester Kohlensäure auf — 80°C gekühlt und die dritte Stufe auf einer Temperatur von etwa
—196°C gehalten wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Kaffeepreßöl vor
seiner Destillation zwecks Absonderung der flüchtigeren aromatischen Substanzen mit einem neutralen
Gas durchspült wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die aromatischen
Substanzen einem aromatischen Träger einverleibt werden.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 457 266;
österreichische Patentschrift Nr. 15 232; USA.-Patentschriften Nr. 2 680 687, 1605 115,
323.
© 209 509/221 2.62
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEG28296A DE1123895B (de) | 1959-11-03 | 1959-11-03 | Verfahren zur Gewinnung eines fuer die Aromatisierung von pulverfoermigen Nahrungsmitteln geeigneten Kaffeearomas |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEG28296A DE1123895B (de) | 1959-11-03 | 1959-11-03 | Verfahren zur Gewinnung eines fuer die Aromatisierung von pulverfoermigen Nahrungsmitteln geeigneten Kaffeearomas |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1123895B true DE1123895B (de) | 1962-02-15 |
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ID=7123444
Family Applications (1)
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DEG28296A Pending DE1123895B (de) | 1959-11-03 | 1959-11-03 | Verfahren zur Gewinnung eines fuer die Aromatisierung von pulverfoermigen Nahrungsmitteln geeigneten Kaffeearomas |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1123895B (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2230433A1 (de) * | 1971-06-24 | 1972-12-28 | The Procter & Gamble Co., Cincinnati, Ohio (V-StA.) | Mit Aroma angereicherte Kaffeeprodukte und Verfahren |
DE102009048534A1 (de) | 2009-10-02 | 2011-04-14 | Engelbert Grzeschik | Süßwarenemulsion mit Kaffeegeschmack |
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US1605115A (en) * | 1923-02-15 | 1926-11-02 | Kellogg John Leonard | Method of obtaining coffee flavor |
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-
1959
- 1959-11-03 DE DEG28296A patent/DE1123895B/de active Pending
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DE202009018750U1 (de) | 2009-10-02 | 2013-02-07 | Engelbert Grzeschik | Süßwarenemulsion mit Kaffeegeschmack |
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