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Hintergrund und Stand der Technik
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Ausdehnungsgefäß gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Ein Kühlsystem mit einem zirkulierenden Kühlmittel zum Kühlen eines Verbrennungsmotors umfasst üblicherweise ein Ausdehnungsgefäß, das der Volumenänderung des Kühlmittels Rechnung trägt, wenn dieses erhitzt wird und sich ausdehnt. Derartige Ausdehnungsgefäße für Kühlflüssigkeiten sind beispielsweise aus der
DE000002437502A1 , der
DE 40 25 067 C1 , der
US 2002 / 0 189 559 A1 , der
US 4 480 598 A und der
FR 2 722 833 A1 bekannt. Das Ausdehnungsgefäß umfasst gewöhnlich einen Deckel, der geöffnet werden kann, und eine Einlassöffnung zum Nachfüllen des Kühlmittels im Kühlsystem. Wenn der Verbrennungsmotor in Betrieb ist, wird das Kühlmittel somit erhitzt und dehnt sich aus, so dass ein Überdruck im Kühlsystem erzeugt wird. Der Überdruck bedeutet, dass das Kühlmittel bei einer etwas höheren Temperatur im Vergleich zur Temperatur bei Atmosphärendruck im Kühlsystem zirkulieren kann, ohne dass es zu kochen beginnt.
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In Fällen, in denen der Kühlmittelstand unter einen Mindeststand im Ausdehnungsgefäß fällt, muss der Deckel geöffnet werden, damit das Kühlmittel nachgefüllt werden kann. Wenn das Kühlmittel vor dem Öffnen des Deckels erhitzt wurde, wird der im Kühlsystem erzeugte Überdruck beseitigt. Nach dem Nachfüllen des Kühlmittels ist eine gewisse Zeit erforderlich, bevor der gewünschte Überdruck im Kühlsystem erzeugt wird. Es besteht daher ein Risiko, dass das Kühlmittel im Kühlsystem örtlich kocht, was zur Beschädigung des Verbrennungsmotors und anderer Komponenten führen kann, die von Kühlmittel gekühlt werden.
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Kurzdarstellung der Erfindung
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist das Bereitstellen eines Ausdehnungsgefä-ßes, das es möglich macht, einen Deckel im Ausdehnungsgefäß zu öffnen, um Kühlmittel nachzufüllen, ohne dass ein bestehender Überdruck im Kühlsystem beseitigt wird.
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Diese Aufgabe wird mit der Anordnung des zu Beginn beschriebenen Typs erreicht, der durch die Eigenschaften gekennzeichnet ist, die in den Merkmalen von Patentanspruch 1 bestimmt sind. Das Ausdehnungsgefäß umfasst daher eine zweite Kammer, die über einen Durchlass mit der ersten Kammer verbunden ist. Der Durchlass ist mit einem Ventilelement dicht verschließbar. Das Ausdehnungsgefäß umfasst einen Steuermechanismus, der das Ventilelement in eine geöffnete Position bringt, wenn sich der Deckel in der befestigten Position befindet. Der Deckel befindet sich normalerweise in allen Fällen auf dem Ausdehnungsgefäß in einer befestigten Position, außer wenn das Kühlsystem mit Kühlmittel aufgefüllt werden soll. Die erste Kammer und die zweite Kammer sind somit miteinander verbunden, wenn das Kühlsystem in Betrieb ist. So wird der gleiche Überdruck in beiden Kammern erzeugt, wenn das Kühlmittel im Kühlsystem erhitzt wird und sich ausdehnt. Der Steuermechanismus bringt das Ventilelement in eine geschlossene Position, sobald der Deckel aus der befestigten Position auf dem Ausdehnungsgefäß bewegt wurde. Der Durchlass zwischen den Kammern wird somit geschlossen, wenn der Deckel geöffnet wird. Der Überdruck in der zweiten Kammer kann somit aufrechterhalten werden, wenn der Deckel abgenommen wurde und die Öffnung zum Nachfüllen des Kühlmittels freigelegt ist.
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Nachdem das Kühlmittel nachgefüllt und der Deckel wieder in der befestigten Position angebracht wurde, öffnet der Steuermechanismus das Ventilelement und somit den Durchlass zwischen der ersten Kammer und der zweiten Kammer. So kann Luft von der zweiten Kammer in die erste Kammer fließen, so dass in der ersten Kammer und im Kühlsystem wieder ein Überdruck hergestellt wird. Bei geeigneter Dimensionierung der Kammern kann in der ersten Kammer und im Kühlsystem ein Überdruck wiederhergestellt werden, der nicht wesentlich geringer als der Überdruck ist, der vor dem Öffnen des Deckels im Kühlsystem vorherrschte. Der Steuermechanismus für das Ventilelement kann von einem beliebigen Typ sein. Er kann auf geeignete Weise konzipierte mechanische Komponenten umfassen, die das Ventilelement abhängig von der Position des Deckels öffnen und schließen. Alternativ kann der Steuermechanismus einen Sensor, der die Position des Deckels feststellt, und ein Ventilelement umfassen, das von Signalen von dem Sensor abhängig davon gesteuert wird, ob sich der Deckel in der befestigten Position befindet.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung umfasst der Steuermechanismus ein Dichtelement in Form eines Federelements, das zum Bewegen des Ventilelements in die geschlossene Position mit einer Federkraft ausgebildet ist. Ein auf geeignete Weise konzipiertes Federelement sieht normalerweise eine sehr sichere Schließfunktion für ein Ventilelement vor. Der Steuermechanismus kann ein Öffnungselement umfassen, das zum Bewegen des Ventilelements aus der geschlossenen Position in die geöffnete Position gegen die Wirkung des Federelements ausgebildet ist. Bei einem auf geeignete Weise dimensionierten Federelement kann das Öffnungselement das Ventilelement aus der geschlossenen Position mit relativ geringer Kraft in eine geöffnete Position bringen.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist das Öffnungselement am Deckel befestigt und umfasst einen Endteil, der so ausgebildet ist, dass er mit dem Ventilelement in Kontakt kommt und dieses aus der geschlossenen Position in die geöffnete Position bewegt, wenn der Deckel die befestigte Position erreicht. Das Öffnungselement kann langgestreckt sein und erstreckt sich vom Deckel zum Ventilelement, wenn sich der Deckel in der befestigten Position befindet. Die Kraft, die benötigt wird um das Ventilelement aus der geschlossenen Position in die geöffnete Position zu bringen, wird hier von der Person erzeugt, die den Deckel auf dem Ausdehnungsgefäß in die befestigte Position bringt.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung umfasst das Ausdehnungsgefäß ein Dichtelement, das so ausgebildet ist, dass es verhindert, dass die erste Kammer mit der Umgebungsluft in Kontakt kommt, solange sich das Ventilelement in der geöffneten Position befindet. Es ist notwendig, dass das Ventilelement den Durchlass zur zweiten Kammer vollständig schließt, bevor die erste Kammer mit der Luft bei Umgebungsdruck verbunden wird. Um dies zu gewährleisten, kann ein Dichtelement an einer geeigneten Stelle in Verbindung mit der Einlassöffnung angeordnet sein. Das Dichtelement kann eine Abdichtung der Einlassöffnung während einer ersten Phase bereitstellen, wenn die Abdeckung aus der befestigten Position gelöst wird.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung erstreckt sich das Öffnungselement vom Deckel zum Ventilelement über die Einlassöffnung, wenn sich der Deckel in der befestigten Position befindet, wobei das Dichtelement so ausgebildet ist, dass es einen Zwischenraum zwischen einer äußeren Oberfläche des Öffnungselements und einer inneren Oberfläche der Einlassöffnung abdichtet. Das Dichtelement kann aus einem O-Ring bestehen, der um das Öffnungselement angeordnet ist. Der O-Ring dichtet einen Zwischenraum zwischen einer äußeren Oberfläche des Öffnungselements und einer inneren Oberfläche der Einlassöffnung ab. Solange sich der O-Ring in der Einlassöffnung befindet, kann der Überdruck in der ersten Kammer aufrechterhalten werden.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist der Deckel lösbar auf einem Einfüllrohr angeordnet, das die Einlassöffnung mit Schraubgewinden definiert. Der Deckel wird auf das Einfüllrohr geschraubt, bis er die befestigte Position erreicht hat. Mit Hilfe der Schraubgewinde kann der Deckel mit angemessener Kraft in die befestigte Position geschraubt werden, wodurch gewährleistet wird, dass der Deckel während des Betriebs des Kühlsystems in der befestigten Position verbleibt.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung weist die erste Kammer Markierungen für einen Kühlmittelmindeststand und einen Kühlmittelhöchststand auf. Fällt der Kühlmittelstand unter den Mindeststand im Ausdehnungsgefäß, muss das Kühlmittel nachgefüllt werden. Üblicherweise wird Kühlmittel im Ausdehnungsgefäß bis zum Höchststand aufgefüllt. Der Durchlass zwischen der ersten Kammer und der zweiten Kammer befindet sich vorzugsweise auf einer Höhe über dem Kühlmittelhöchststand in der ersten Kammer. Dadurch wird gewährleistet, dass Luft nur von der ersten Kammer in die zweite Kammer übertragen wird. Der Durchlass kann auch so konzipiert sein, dass Flüssigkeiten schwieriger durch den Durchlass treten als Luft. Das Volumen in der zweiten Kammer über dem Kühlmittelhöchststand ist vorzugsweise größer als das Volumen in der ersten Kammer über dem Kühlmittelhöchststand. Luft nimmt das über dem Kühlmittelstand angeordnete Volumen in der ersten Kammer in Anspruch. Nachdem das Kühlmittel in der ersten Kammer nachgefüllt wurde, befindet sich im Ausdehnungsgefäß gewöhnlich Kühlmittel bis zum Höchststand. Bei einem Kühlmittelhöchststand ist das Luftvolumen in der ersten Kammer relativ gering. Wenn der Durchlass zwischen den Kammern geöffnet wird, fließt Druckluft von der zweiten Kammer in die erste Kammer. Je größer das Volumen der zweiten Kammer im Verhältnis zum Luftvolumen in der ersten Kammer ist, umso höher ist der Überdruck, der in der ersten Kammer und im Kühlsystem wiederhergestellt werden kann, wenn der Deckel in die befestigte Position gebracht wird.
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Figurenliste
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Es folgt eine Beschreibung von beispielsweise einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen. Es zeigen:
- 1 ein Ausdehnungsgefäß gemäß der vorliegenden Erfindung mit einem Deckel zum Nachfüllen von Kühlmittel in einer befestigten Position auf dem Ausdehnungsgefäß,
- 2 den Deckel in einer ersten Phase, nachdem er aus der befestigten Position gelöst wurde, und
- 3 den Deckel in einer zweiten Phase, nachdem er aus der befestigten Position gelöst wurde.
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Ausführliche Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
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1-3 zeigen ein Ausdehnungsgefäß 1 zum Empfangen von Kühlmittel, das in einem Kühlsystem zirkuliert, das einen Verbrennungsmotor in einem Fahrzeug kühlt. Das Ausdehnungsgefäß 1 umfasst eine erste Kammer 2 zum Empfangen von Kühlmittel. Die erste Kammer 2 umfasst eine Markierung für einen Kühlmittelhöchststand und eine Markierung für einen Kühlmittelmindeststand. Der Kühlmittelstand im Ausdehnungsgefäß 1 muss somit zwischen dem Mindeststand und dem Höchststand liegen. Das Ausdehnungsgefäß 1 umfasst ein Einfüllrohr 3 auf einem Teil der Oberseite. Das Einfüllrohr 3 weist eine innere Einlassöffnung 4 zum Einfüllen von Kühlmittel in die erste Kammer 2 auf. Ein Deckel 5 mit einem Innenschraubgewinde 5a ist so ausgebildet, dass es auf ein Außenschraubgewinde 3a am Einfüllrohr geschraubt wird.
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Das Ausdehnungsgefäß 1 umfasst eine zweite Kammer 6, die in Verbindung mit der ersten Kammer 2 angeordnet ist. Ein Durchlass 7, der die erste Kammer 2 mit der zweiten Kammer 6 verbindet. Die zweite Kammer 6 besteht ansonsten aus einem dicht geschlossenen Raum. Das Ventilelement 8 ist so angeordnet, dass es zwischen einer geschlossenen Position, in der es den Durchlass 7 schließt, und einer geöffneten Position, in der es den Durchlass 7 öffnet, beweglich ist. Der Durchlass 7 wird durch einen Ventilsitz 7a definiert, der in der zweiten Kammer 6 angeordnet ist. Das Ventilelement 8 wird zwischen der geschlossenen Position und der geöffneten Position um ein Gelenk 8a geschwenkt. Ein Federelement 9 ist in der zweiten Kammer 6 angeordnet. Das Federelement 9 wird um ein Gelenk 9a mit Hilfe eines ersten Federteils 9b vorgespannt, der an der Oberfläche der Innenwand der zweiten Kammer 6 anliegt, und eines zweiten Federteils 9c, der mit einer Federkraft an dem Ventilelement 8 anliegt. Der zweite Teil 9c im Federelement 9 bewegt das Ventilelement 8 zur geschlossenen Position hin.
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Der Deckel 5 ist mit einem langgestreckten Öffnungselement 5b ausgestattet. Das langgestreckte Öffnungselement 5b ist an einem ersten Endabschnitt 5b1 in der Mitte einer Innenoberfläche des Deckels 5 befestigt. Das langgestreckte Öffnungselement 5b bildet somit einen mit dem Deckel 5 integrierten Teil. Wenn sich der Deckel 5 in einer befestigten Position auf dem Einfüllrohr 3 befindet, erstreckt sich das langgestreckte Öffnungselement 5b durch die Einlassöffnung 4, die erste Kammer 2 und die Einlassöffnung 7. Das langgestreckte Öffnungselement 5b weist einen zweiten Endabschnitt 5b2 auf, der so ausgebildet ist, dass er in Kontakt mit dem Ventilelement 8 kommt und es in eine geöffnete Position gegen die Wirkung des Federelements 9 bewegt, wenn sich der Deckel 5 in der befestigten Position befindet. Der zweite Endabschnitt 5b2 weist eine kleinere Querschnittsfläche auf als jene, die das Öffnungselement 5b ansonsten aufweist. Es kann daher leichter durch den Durchlass 7 geführt werden und das Ventilelement 8 erreichen. Das langgestreckte Öffnungselement 5b ist mit dem hervorstehenden Positionierungselement 5b3 für ein Dichtelement in der Form eines O-Rings 10 ausgestattet. Der O-Ring 10 ist so ausgebildet, dass eine luftdichte Dichtung zwischen dem langgestreckten Öffnungselement 5b und einer Innenwandoberfläche in der Einlassöffnung 4 erzeugt wird. Der O-Ring 10 erzeugt einen dichtenden Abschluss zwischen der ersten Kammer 2 und der Umgebungsluft.
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1 zeigt den Deckel 5 in der befestigten Position auf dem Ausdehnungsgefäß 1. Hier hat das langgestreckte Öffnungselement 5b das Ventilelement 8 in die geöffnete Position verlagert.
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So wird in der zweiten Kammer 6 ein ähnlicher Druck wie in der ersten Kammer 2 erreicht. Der O-Ring 10 auf dem langgestreckten Öffnungselement 5b hindert die Luft in der ersten Kammer 2 daran, in die umgebenden Bereiche auszutreten. Die Schraubgewinde 3a, 5a können auch eine Konstruktion aufweisen, die ein solches Austreten verhindert. Während des Betriebs des Verbrennungsmotors wird das im Kühlsystem zirkulierende Kühlmittel beim Kühlen des Verbrennungsmotors erhitzt. Die Volumenänderung des Kühlmittels, die durch seine Temperaturänderung bewirkt wird, wird vom Ausdehnungsgefäß 1 absorbiert. Die Volumenänderung und das Erhitzen des Kühlmittels erzeugen einen Überdruck im Kühlsystem. Der Überdruck bedeutet, dass das Kühlmittel ohne zu kochen im Kühlsystem zirkulieren kann, selbst wenn seine Temperatur leicht über 100°C liegt. Die Luft, die sich über dem Kühlmittel in der ersten Kammer 2 befindet, nimmt einen dem Kühlmittel ähnlichen Überdruck an. Da sich das Ventilelement 8 in der geöffneten Position befindet, wird in der Luft in der zweiten Kammer 6 ein ähnlicher Druck erreicht. Der O-Ring 10 gewährleistet, dass die Luft in den Kammern 2 und 6 nicht über die Einlassöffnung 4 und den Deckel 5 in die Umgebung austritt.
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1 zeigt einen Kühlmittelstand A, der unter dem markierten Mindeststand liegt. Das Kühlsystem muss daher mit Kühlmittel aufgefüllt werden. Hier ist das Kühlmittel warm, und im Verhältnis zum Umgebungsdruck liegt in den Kammern 2 und 6 ein Überdruck vor. Der Deckel 5 wird zuerst aus der befestigten Position über die Schraubgewindeabschnitte 3a und 5a losgeschraubt. Der Deckel und das langgestreckte Öffnungselement 5b werden somit in der Figur etwas nach links verlagert. Wenn dies geschieht, kann das Federelement 9 das Ventilelement 8 um das Gelenk 8a in die geschlossene Position schwenken. Das Ventilelement 8 weist eine im Wesentlichen flache Oberfläche auf, die in der geschlossenen Position gegen den Ventilsitz 7a des Federelements 9 gedrückt wird. Wenn das Ventilelement 8 die geschlossene Position erreicht, ist der Deckel 5 aus der befestigten Position verlagert.
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2 zeigt das Ventilelement, nachdem es die geschlossene Position erreicht hat. Das Ventilelement 8 schließt hier den Durchlass 7 zwischen der ersten Kammer 2 und der zweiten Kammer 6. Wenn dies geschieht, bleibt der O-Ring 10 noch in der Einlassöffnung 4 und hält so den Überdruck in der ersten Kammer 2 aufrecht. Da das Ventilelement 8 nun die zweite Kammer 6 abgedichtet hat, wird der in der sonst abgedichteten Kammer 6 vorherrschende Überdruck aufrechterhalten, bis das Ventilelement 8 das nächste Mal in die geöffnete Position bewegt wird. Wenn der Deckel 5 weiter in Abschraubrichtung gelöst wird, wird der O-Ring 10 in der Einlassöffnung 4 fortlaufend nach links bewegt. Solange sich der O-Ring 10 in der Einlassöffnung 4 befindet, wird der Überdruck in der ersten Kammer 2 aufrechterhalten. Sobald der Deckel eine Position erreicht hat, in der der O-Ring 10 die Einlassöffnung 4 verlässt, wird die erste Kammer 2 mit der Umgebungsluft verbunden. Der Druck in der ersten Kammer 2 wird dadurch auf den gleichen Druck wie die Umgebungsluft reduziert. Der Luftdruck in der ersten Kammer 2 kann reduziert werden, während die Gewindeabschnitte 3a und 5a noch ineinander fassen oder nachdem sie nicht länger ineinander fassen.
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3 zeigt das Ventilelement, nachdem der O-Ring 10 aus der Einlassöffnung 4 entfernt wurde. Es ist nun möglich, den Deckel 5 und das langgestreckte Öffnungselement 5b vollständig aus dem Ausdehnungsgefäß 1 zu lösen. Die Einlassöffnung 4 ist nun vollständig freigelegt und Kühlmittel kann zur ersten Kammer 2 über die Einlassöffnung 4 hinzugefügt werden. Kühlmittel wird jetzt bis zu einem Stand B nachgefüllt, der dem Höchststand entspricht. Das langgestreckte Öffnungselement 5b wird dann in die Einlassöffnung 4 eingesetzt. Der O-Ring wird ebenfalls in die Einlassöffnung 4 verlagert und erzeugt einen dichten Abschluss zwischen der Luft in der ersten Kammer 2 und der Umgebungsluft. Die Luft in der ersten Kammer 2 sowie der Druck im Kühlsystem bleiben jedoch auf dem Druck der Umgebungsluft. Die Schraubgewinde des Deckels 5a erreichen die Schraubgewinde 3a des Einfüllrohrs. Der Deckel 5 wird dann auf das Einfüllrohr 3 geschraubt. Die Schraubbewegungen des Deckels 5 verlagern das langgestreckte Öffnungselement 5b fortlaufend nach rechts, bis das zweite Abschnittsende 5b2 das Ventilelement 8 erreicht. Da das langgestreckte Element 5b mittig auf dem Deckel 5 angeordnet ist, erzeugt es eine gleichmäßige Drehbewegung um die Mittelwelle ohne in eine radiale Richtung verlagert zu werden. Der zweite Endabschnitt 5b2 kommt schließlich in Kontakt mit dem Ventilelement 8. Der zweite Endabschnitt 5b2 verlagert dann das Ventilelement 8 in eine geöffnete Position gegen die Wirkung des Federelements 9. Sobald das Ventilelement 8 eine geöffnete Position erreicht hat, hat der Deckel seine befestigte Position erreicht. Mit Hilfe der Schraubgewinde kann der Deckel 5 mit einer Kraft in die befestigte Position geschraubt werden, die das Ventilelement in der geöffneten Position hält.
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In der geöffneten Position ist der Durchlass 7 freigelegt und Luft von der druckbelasteten zweiten Kammer 6 fließt in die erste Kammer2. So wird der gleiche Überdruck in beiden Kammern 2 und 6 erzeugt. Dank des in der zweiten Kammer gespeicherten Überdrucks kann in der ersten Kammer 2 und im Kühlsystem wieder ein Überdruck erzeugt werden, wenn der Deckel 5 die befestigte Position erreicht. Der im Kühlsystem erzeugte Überdruck ist jedoch etwas geringer als der Überdruck, der im Kühlsystem vorherrschte, bevor der Deckel 5 geöffnet wurde. Das Ausmaß, zu dem der Überdruck geringer ist, wird durch das Verhältnis zwischen dem Volumen über dem Kühlmittelstand B in der zweiten Kammer 6 und dem Volumen über dem Kühlmittelstand B in der ersten Kammer bestimmt.
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Vorzugsweise ist das Volumen über dem Kühlmittelstand B in der zweiten Kammer 6 wesentlich größer als das Volumen über dem Kühlmittelstand B in der ersten Kammer 2, das gewöhnlich dem Höchststand nach dem Nachfüllen des Kühlmittels entspricht. Mit einem solchen Verhältnis zwischen den Volumen 2 und 6 kann ein großer Teil des Überdrucks, der in dem Kühlsystem vor dem Öffnen des Deckels 4 vorherrschte, wieder erzeugt werden, wenn der Deckel aufgeschraubt wird. So können ein örtliches Kochen des Kühlmittels im Kühlsystem und mögliche Beschädigungen des Verbrennungsmotors oder anderer Komponenten im Kühlsystem vermieden werden.
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Die Erfindung ist in keiner Weise auf die in der Zeichnung beschriebene Ausführungsform beschränkt, sondern kann innerhalb des Rahmens der Patentansprüche frei variiert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Ausdehnungsgefäß
- 2
- erste Kammer
- 3
- Einfüllrohr
- 3a
- Außenschraubgewinde
- 4
- innere Einlassöffnung
- 5
- Deckel
- 5a
- Innenschraubgewinde
- 5b
- Öffnungselement
- 5b1
- erster Endabschnitt
- 5b2
- zweiter Endabschnitt
- 5b3
- Positionierungselement
- 6
- zweite Kammer
- 7
- Durchlass
- 8
- Ventilelement
- 8a
- Gelenk
- 9
- Federelement
- 9a
- Gelenk
- 9b
- erstes Federteil
- 9c
- zweites Federteil
- 10
- O-Ring